Rudolf Andreas Tesar [& Alfred Forche]

90 Jahre ASK Marienthal 1908–1998. Die Geschichte eines Vereines. (Redaktion: Adolf Keglovits, Tibor Schwab, Rudolf Andreas Tesar.)

Gramatneusiedl: ASK Die B.A.n.K. Marienthal [1998], 80 S.

Die Veröffentlichung auf dieser Website erfolgt mit freundlicher Genehmigung von Rudolf Andreas Tesar, Gramatneusiedl, und Alfred Forche, Gramatneusiedl. Beachten Sie das Copyright!

[Umschlagblatt 1]

90 Jahre A[thletik] S[port] K[lub] Marienthal

1908–1998

Die Geschichte eines Vereines

[Umschlagblatt 2]

Meistertitel

1921/22 – 2. Klasse Süd

1932/33 – 1. Klasse Ost

1933/34 – 1. Klasse Süd

1954/55 – 1. Klasse Ost

1957/58 – 1. Klasse Ost

1970/71 – 1. Klasse Ost

1973/74 – 1. Klasse Süd-Ost

1974/75 – Unterliga Süd-Südost

Es wurden von den diversen Nachwuchsmannschaften noch etliche Meistertitel erkämpft, ebenso von den Reserven (letzter Titel: Landesliga-Reserve 1991/92)

[1]

90 JAHRE ASK MARIENTHAL

1908–1998

DIE GESCHICHTE EINES VEREINES

[2]

1. Umschlagseite:

Kampfmannschaft 1998

Obmann-St[ell]v[ertreter] Keglovits, Obmann Strobl, Masseur Adamovics, Schalmoser, Behremovic, Stolkovich, Bures, Frauhammer, Schwab Th., Borovits, Sektionsleiter Gartner, Trainer Durstmüller, Co-Trainer Kerekes;

Zeugwartin Tiefendorfer, Wirnsberger J., Paulitschke, Gökmen, Berger, Maschl, Wirnsberger S., Aldirmaz, Mendec, Kovacs.

3. Umschlagseite:

U-10/U-11 1998 (oben)

Trainer König, Rektor, Mayer, Ramazan, Cihat, Sizgin Hüseyin, Ceric, Prohaska, Knappe, Jugendleiter Huf;

Hatzl, Höller, Sizgin Hasan, Gaglayan, Slama, Huf, Keskin, Lesina, Özoglu.

U-9 1998 (Mitte)

Trainer Mayer, Mayerhofer, Stromer, Knappe, Biberhofer, Trainer Knappe;

Mayer, Schöbinger, Fuchs, Jansa, Horvath.

U-7/U-8 1998 (unten)

Arslan, Dexinger, Mayer, Spreitzer, Bachmayer, Garibovic, Trainer Rektor;

Kratztel, Bors, Svaton, Wallisch, Jelinek, Koszt, Rektor.

Herausgeber: ASK Die B. A. n. K. Marienthal, 2440 Gramatneusiedl, Sportplatz Mitterndorfer Straße. Redaktion: Adolf Keglovits, Tibor Schwab, Rudolf Andreas Tesar.

Druck: Schwechater Druckerei, 2320 Schwechat, Franz Schubert-Straße 2.

[3]

Klaus Soukup

Bürgermeister der Marktgemeinde Gramatneusiedl

Wenn ein Verein sein 90jähriges Bestehen begeht, dann ist das nicht nur ein besonderes Ereignis, sondern auch Vereinsgeschichte mit all ihren Höhen und Tiefen. Tradition wurde und wird beim ASK Marienthal immer hoch gehalten und das mit gutem Recht. Schon vor der Vereinsgründung 1908 wurde in Marienthal Fußball gespielt. Englische Monteure die in der Fabrik Maschinen aufstellten, brachten aus Ihrer [!] Heimat das Fußballspiel hierher.

Viele Meistertitel und die Zugehörigkeit in den höchsten Spielklassen der Niederösterreichischen Vereinsgeschichte legen Zeugnis davon ab, daß der ASK im Fußballgeschehen unseres Bundeslandes, aber darüber hinaus in ganz Österreich, einen hohen Stellenwert hat.

Zum 90jährigen Bestehen wünsche ich im Namen der Gemeindevertretung alles Gute und verbinde damit meinen Dank an alle Funktionäre, Spieler und Freunde die für diesen Verein in der Vergangenheit sowie heute immer ihr bestes gaben b[e]z[iehungs]w[eise] geben.

[4]

5

Hermann Hofbauer

Obmann der Hauptgruppe Süd / Ost

Der ASK Marienthal blickt im heurigen Jahr auf eine 90jährigeVereinsgeschichte zurück.

Aus diesem Anlaß übermittle ich allen aktiven Sportlern, den Funktionären, Mitgliedern, Gönnern und Anhängern persönlich und im Namen der Hauptgruppe Süd / Ost, die herzlichsten Glückwünsche.

Der ASK Marienthal gehört zu den Vereinen unserer Hauptgruppe, die ihrer Aufgabe in der Erziehung der sportbegeisterten Jugend sehen.

Die Funktionäre haben durch ihre ehrenamtliche Tätigkeit der Jugend die Möglichkeit zur Ausübung des Fußballsportes geschaffen und somit den Grundstein für so manchen sportlichen Erfolg gelegt.

Die Erfolge des ASK Marienthal in den letzten 90 Jahren verdienen uneingeschränkte Anerkennung.

Als Hauptgruppenobmann der Hauptgruppe Süd / Ost möchte ich allen für die sportliche Einstellung, für die geleistete Arbeit und für ihre Fairness und Disziplin Dank und Anerkennung aussprechen.

Für die Zukunft wünsche ich dem Verein alles Gute und noch viel sportlichen Erfolg.

[6]

Aus Anlaß des 90jährigen Bestandsjubiläums gedenken wir in Treue und sportlicher Verbundenheit aller Funktionäre, Spieler und Anhänger, die von uns scheiden mußten.

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Wie der Fußballsport nach Marienthal kam

Bereits vor der Jahrhundertwende wurde in Marienthal Fußball gespielt. Es waren englische Monteure, die in der ehemaligen »Marienthal-Trumauer AG« Maschinen für die Textilverarbeitung aufstellten und in ihrer Freizeit dem Ball nachjagten.

Bald waren auch die Marienthaler Arbeiter von dem »Fußballbazillus« angesteckt und spielten begeistert mit.

Die ersten Jahre war es natürlich eine wilde Herumkickerei, denn es wurden kaum Regeln beachtet und man betrachtete den »Kampf ums runde Leder« eher als eine Unterhaltung.

Doch nach und nach fand diese neue Sportart immer mehr Freunde und der Wunsch nach der Gründung eines Vereines setzte sich immer mehr durch.

Die Gründung

Leider existieren keine Aufzeichnungen mehr darüber; dokumentiert ist nur, daß die offizielle Gründung im Jahre 1908 erfolgte und der ASK Marienthal somit zu den ältesten Vereinen in Niederösterreich zählt.

Die Gründungsfunktionäre, Prokurist Franz Kopecky, Franz Dlabula, Josef Dedek, Jaroslav Jilek, Johann Dedek, Johann Svella und Heinz Nistler, nahmen beherzt die Geschicke des jungen Klubs in die Hand.

Gespielt wurde auf der »Hinterbrühl-Wiese«, der heutigen »Todesco-Siedlung«. Sitz des Vereines war das Gasthaus Sam in Neu-Mitterndorf.

Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurden nur Freundschaftsspiele ausgetragen und während des Krieges fanden nur wenige Spiele statt.

Diese Aufnahme entstand c[irc]a 1914 vor dem Klubgasthaus Sam. Ganz links im Bild: Gründungsmitglied Franz Dlabula.

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Die Jahre nach dem Krieg

Ab 1920 wurde wieder ein regelmäßiger Spielbetrieb aufgenommen und es ging wieder aufwärts mit dem Verein. Vorerst gab es noch einen gemeinsamen Verband der Wiener und Niederösterreichischen Vereine. Der ASK Marienthal spielte demnach gegen Vereine wie Simmering, Slovan, Fav[oritener] A[tlethiksport] C[lub] u[nd] s[o] w[eiter]. Zu dieser Zeit stieß ein gewisser Josef Probst von Germania zu den Marienthalern. Er führte einen richtig funktionierenden Fußballbetrieb mit regelmäßigem Training, Spielen usw. ein und hafte großen Anteil am damaligen Vereinsgeschehen, zu dem auch eine Tournee nach Deutschland im Jahre 1924 gehörte.

Die »Marienthal-Trumauer AG« stellte einen nicht mehr benutzten »Mistplatz« neben der Fischa zur Verfügung, auf dem eine Sportanlage errichtet wurde, die bis heute die Heimstätte der Marienthaler Kicker ist.

Erster Meistertitel

Die Marienthaler begannen 1920/21 in der 2. Klasse Süd den Meisterschaftsbetrieb. Gespielt wurde gegen Mödling, Liesing, Siebenhirten, Wiener Neustadt und noch einigen [!] Vereinen [!] aus der Umgebung.

Die damalige Mannschaft mit den Spielern Prohaska, Jilek, Seifert, Nemecek, Hermanek, Spiola, Pec, Probst, Dedek, Strobl, Schuliz, Windisch und Graf wurde ein Jahr darauf Meister und erreichte damit den Aufstieg in die 1. Klasse Süd.

In dieser Klasse wurden die Marienthaler auf Anhieb »Kronprinz« und im nächsten Jahr stiegen sie in die in die niederösterreichische Liga auf.

Im Rahmen des VAFO [d.i. Verband der Amateur Fußballvereine Österreichs; Anm. R.M.] (eine Art Cupbewerb) wurde 1927 ein weiterer Höhepunkt erreicht – Niederösterreichischer Landesmeister!

Ein Mannschaftsbild aus dem Jahre 1925.

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Zu Besuch in Stettin [d.i. Szczecin, Polen; Anm. R.M.].

Ein großartiges Kultur- und Sportzentrum

Unter der Dachorganisation »Arbeiter-Turn- und Sportverein« erlebte Marienthal in der Mitte der Zwanziger Jahre einen Höhenflug sondergleichen.

Es gab eine Vielzahl von Sektionen; allen voran Fußball mit 7! Mannschaften, gefolgt von Geräteturnen, Faustball, Turnriegen für Knaben und Mädchen, Ringen, Boxen, Handball, Radball, Reigenfahren (diese Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit).

Aber auch auf kultureller Ebene konnte sich Marienthal sehen lassen. So gab es eine Theatersektion, einen Gesangsverein und eine Musikkapelle.

Nach dem wirtschaftlichen Einbruch Ende der Zwanziger Jahre – die Fabrik mußte geschlossen werden – war auch der Niedergang dieses großartigen Vereinslebens nicht mehr aufzuhalten.

Noch ein Anlauf vor dem Zweiten Weltkrieg

1932 wurde wieder mit einem kontinuierlichen Fußballbetrieb begonnen. Marienthal startete in der 1. Klasse Ost und wurde auf Anhieb Meister. Im darauffolgenden Jahr spielte die Mannschaft in der 1. Klasse Süd und beendete auch in dieser Klasse die Meisterschaft mit dem Titelgewinn. 1935 bis 1938 spielte Marienthal in der Niederösterreichischen Liga.

Vereinsname mußte geändert werden

Nach der Beseitigung der Demokratie im Jahre 1933 mußte auch der Name des Vereines von »Arbeiter-Sportklub Marienthal« in »Athletik-Sportklub Marienthal« umbenannt werden. Es kam auch in dieser Zeit zu politischen Maßregelungen und Angriffen. In einem Protokoll von einer außerordentlichen

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Ende der Zwanziger Jahre.

Um 1930.

11

Generalversammlung vom 19. Februar 1937 heißt es dazu: »Herr Ing[enieur] Wolf führte aus, daß die Gesamtdemission des Ausschusses auf die grundlose politische Verdächtigung der beiden Sektionsleiter seitens der Ortsbehörde erfolgte, welche beide Herren in ihrem Übereifer bei einer politisch verbotenen Agitation wähnte, während genannte Herren einen Spielabschluß in Unterwaltersdorf getätigt haften.«

Bei dieser Versammlung wurde nachstehender Ausschuß gewählt:

Präsident

Ing. Wolf

Obmänner

Jerabek, Matulka

Kassiere

Treutner, St. Feix, E. Karl, Fr. Feix

Schriftführer

Cejna, Vallah

Kontrolle

Maher, Dedek

Beisitzer

Stahl

Sektionsleiter

Nemecek, Tesar

Utensilien-Verwalter

Strobl

Subkassiere

Humann, Drevikovsky

Mannschaftsvertreter

H. Nemecek

Schachsektion

Fr. Taschke

Ein Spielbericht von September 1936 bis Jänner 1938 beweist, daß der Verein in diesem Abschnitt sportlich recht erfolgreich war:

Kampfmannschaft / Meisterschaft: 40 Spiele, 21 Siege, 4 Unentschieden, 15 Niederlagen, Tordifferenz 109:88.

Kampfmannschaft / Cupspiele: 6 Spiele, 3 Siege, 1 Unentschieden, 2 Niederlagen, Tordifferenz 10:7.

Kampfmannschaft / Freundschaftsspiele: 17 Spiele, 13 Siege, 1 Unentschieden, 3 Niederlagen, Tordifferenz 51:22.

Insgesamt: 127 Spiele, 82 Siege, 11 Unentschieden, 34 Niederlagen, Tordifferenz 465:258.

Eine Mannschaft aus den zwanziger Jahren.

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Ein finsterer Abschnitt

Mit der Annexion Österreichs an Hitlerdeuschland [!] im Jahre 1938 begann die wohl schwerste Zeit für den Verein. Es wurde zwar nach der Eingliederung zu Wien der Fußballbetrieb teilweise aufrechterhalten; das sportliche Geschehen war aber von den Umtrieben der Nazidiktatur stark in Mitleidenschaft gezogen, soll aber hier nicht näher erörtert werden.

Auch der Zweite Weltkrieg forderte seinen Tribut – eine ganze Mannschaft kehrte nicht mehr zurück…

Ein neuer Beginn

Unmittelbar nach Kriegsende wurde der Fußballbetrieb wieder aufgenommen und am 21. Mai 1945 fand bereits das erste Spiel statt. Der Gegner war Moosbrunn und die Partie wurde 3:2 gewonnen. Marienthal spielte mit folgender Mannschaft:

Bauer, Jerabek II, Rohrer, Patek, Mindler, Marek, Pokorny, Jerabek I, Korn, Bilek, Gausta.

Im Herbst dieses Jahres wurde auch mit der Meisterschaft begonnen. Marienthal spielte in der Wiener 3. Klasse A. Die erste Partie am 16. September am Ajax-Platz in Wien gegen Laaerberg wurde klar mit 8:2 gewonnen. Die Aufstellung lautete: Kopecky, Jerabek II, Jerabek I, Jilek, Fischer I, Bleyer, Hansal, Zalubil, Mazalik, Bilek, Humann. Die Tore erzielten Mazalik 5, Bilek, Humann, Hansal.

Die Marienthaler beendeten die Meisterschaft als erster mit nur einer Niederlage und einem Unentschieden.

Neben der Meisterschaft wurden auch noch viele Freundschaftsspiele ausgetragen. Eine Reservemannschaft sowie eine Jugend- und eine Schülermannschaft waren ebenfalls im Einsatz.

Mit allen Mannschaften wurden vom 21. Mai bis 30. Dezember 1945 insgesamt 59 Spiele ausgetragen. Davon 39 Siege,

Eine der ersten Mannschaften nach dem Krieg. Aufgenommen am 8. Juli 1945.

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Leopold Mikel, der Tormann auf diesem Bild, spielte einige Zeit bei der Wiener Austria.

4 Unentschieden und 16 Niederlagen – Tordifferenz: 221:120. Als Abschluß des Jahres fand ein Weihnachtsturnier [mit] den Vereinen aus Ebergassing, Moosbrunn und Kleinneusiedl statt. Das Turnier gewann der S[port] C[lub] Ebergassing. Den Pokal für den zweiten Platz überließen die Marienthaler mit einer sportlichen Geste den Kleinneusiedlern.

Wieder im N[ieder] Ö[sterreichischen] Verband

Anfang 1946 stellte der Verein beim Verband das Ersuchen, wieder in Niederösterreich eingeteilt zu werden. Dem wurde stattgegeben und Marienthal wurde der 1. Klasse Süd A zugeordnet.

Das erste Spiel wurde auswärts gegen Guntramsdorf nach einer 2:0 Pausenführung 4:3 gewonnen. Torschützen: Humann 2, Bilek und Wurschitz. Die Reserve gewann ebenfalls – 1:0 durch ein Tor von Mazalik.

Am 15. März fand nach längerer Zeit wieder eine Generalversammlung statt, bei der folgender Ausschuß einstimmig gewählt wurde.

Obmann

P. Treutner

Stellvertreter

J. Botek, F. Moser

Kassier

St. Feix, Strobl

Schriftführer

H. Mnozil

Stellvertreter

R. Svehla

Sektionsleiter

F. Zalubil

Trainer

K. Nemecek, W. Strobl

Delegierter

J. Bruckner. K. Hoffmann

Kontrolle

J. Hermanek, R. Tesar

Beisitzer

K. Jelinek, G. Hoffmann, H. Nistler

Zeugwart und Platzmeister

O. Nistler

2. Zeugwart

L. Kraft

Subkassiere

R. Jelinek, K. Hoffmann

Kapitän der 1. Mannschaft

Hans Fischer

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Im zweiten Meisterschaftsspiel war Himberg zu Gast und wurde 2:1 besiegt (Tore: Mazalik und Humann). Im nächsten Spiel siegte die Mannschaft in Maria Lanzendorf 3:0 und die erste Niederlage setzte es in Mödling. Nach einem 1:1 zur Pause gewannen die Mödlinger noch mit 4:3. Die Marienthaler Treffer erzielten Mazalik, Bilek und Wurschitz. Das nächste Spiel gegen Gumpoldskirchen wurde 2:1 gewonnen, wobei Wurschitz beide Tore schoß und das Tor der Gäste G. Biberhofer (Eigentor) erzielte. In den Retourspielen konnte Marienthal drei Siege und ein Unentschieden verbuchen. Höchster Sieg: 10:0 gegen Lanzendorf!

Marienthal war auch ein gefragter Gegner bei diversen Turnieren. Zum 25jährigen Jubiläum waren sie in Felixdorf zu einem Sportfest eingeladen. In der Entscheidung siegten sie 3:2 durch Tore von Prohaska (2) und Bleyer. Auch die Reservemannschaft feierte einen 2:0 Sieg. Torschützen Kopecky und L. Biberhofer.

Bis zum Beginn der Meisterschaft im September 1946 trugen die Marienthaler Kicker eine Vielzahl von Freundschaftsspielen aus. Die beachtlichen Resultate – 2:2 gegen Simmering und Siege gegen Wacker Wiener Neustadt (3:0) und dem Badener AC (7:0) gaben für die Meisterschaft 1946/47 Hoffnung.

Der Auftakt am 8. September mit einem 7:1Sieg (Prohaska 3, Pflüger 2, Bilek und Humann) gegen Oberwaltersdorf war ja recht vielversprechend und am Ende des Herbstdurchganges war man mit insgesamt neun Siegen, einem Unentschieden und vier Niederlagen ganz zufrieden.

Die Frühjahrsmeisterschaft verlief mit acht Siegen, einem Unentschieden und fünf Niederlagen etwas schlechter; letztendlich wurde die Mannschaft mit 36 Punkten Vierter.

Zu den Weihnachtsfeiertagen veranstaltete die Vereinsleitung des ASK Marienthal ein Jugendturnier, um den nicht Meisterschaft spielenden Nachwuchsmannschaften einmal die Gelegenheit zu geben, auch vor einer größeren Zuschauermenge ihr Talent zu zeigen. Das Turnier hat seinen Zweck voll und ganz erfüllt, denn die zahlreich erschienen Zuschauer waren mit den Leistungen voll und ganz zufrieden.

Die Standardelf gehörten an: Böhm, Dedek, Zalubil, Fischer, Slavik, Jelinek[,] Bleyer, Wurschitz, Prohaska, Humann, Kovac, Bilek, F. Steurer, Dressler, L. Biberhofer, Schopper, Misar, Kopecky und Pruckmoser.

In der zweithöchsten NÖ Spielklasse

Durch eine Neuorganisation in Niederösterreich wurde Marienthal der zweithöchsten Spielklasse zugeteilt und konnte im ersten Meisterschaftsspiel gegen Hamburg einen 2:1 Erfolg verbuchen. Dazu ein Zeitungsausschnitt: »Das Spiel, das mit einem Knalleffekt begann, sah vorerst ganz danach aus, als ob die Gäste einen haushohen Sieg landen würden, denn bereits in der ersten Minute, ohne daß auch nur ein Gegner den Ball berührt hätte, schoß Kopecky den Führungstreffer. Nach Seitenwechsel war das Spiel ziemlich ausgeglichen und nach einem Mißgeschick des sonst sehr guten Hamburger Tormannes, konnte Bleyer den Siegestreffer erzielen. Die besten Spieler bei Marienthal waren Kovac und Dedek.«

Im weiteren Verlauf der Herbstmeisterschaft wechselten Unentschieden, Sieg und Niederlage ab: Hertha Leopoldsdorf 1:1 (Prohaska), Himberg 3:3 (Bleyer, Prohaska, Humann), Sollenau 3:2 (Bilek, Misar[,] Biberhofer), Siebenhirten 1:3 (Bleyer), Wacker W[iene]r Neustadt 3:1 (Bleyer 2, Misar), Wimpassing 0:3, ASK Bruck/L[eitha] 2:2 (Bilek, Wurschitz), Fischamend 2:4 (Schopper, Prohaska), Guntramsdorf 1:3 (Bleyer), Felixdorf 2:1 (Spiola, Bleyer[)].

Neben der Meisterschaft war die Mannschaft auch im Cup tätig. Im ersten Spiel blieben Sie in S[ank]t Pölten gegen Sturm 19 mit 6:1 erfolgreich. Prohaska, Bilek, Bleyer (2) und Humann (2) waren die Torschützen. Gegen Bruck gab es dann einen

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knappen 2:1 Heimsieg (Kovacs, Schopper). Ein torreiches Treffen war das nächste Spiel in Hollabrunn, das mit einem 5:4 Sieg für den ASK endete (Prohaska 2, Zalubil, Bleyer und Spiola). Die nächste Partie gegen Süßenbrunn wurde klar 5:1 gewonnen (Spiola, Kovacs, Prohaska, Humann und Schallerl waren die Torschützen).

Die 5:1 Niederlage gegen Ternitz bedeutet dann den Abschied vom Cup. Dazu Auszüge aus einem Presseartikel; unter dem Titel »Das Ergebnis trügt« ist zu lesen: »Dieses Cupspiel konnte Ternitz erst im Nachspiel für sich entscheiden. Bis zum Ablauf der normalen Spielzeit lieferten sich beide Mannschaften einen unerhört spannenden und fairen Kampf, der beide Tore gleich viel in Gefahr sah. …während auf Seiten der Marienthaler Fischer, Dressler, Kovacs, Pflüger und Prohaska mit sehr guten Leistungen aufwarteten. Den Ehrentreffer erzielte Steffel«.

40jähriges Jubiläum – 1908 bis 1948

Das Jubiläumsjahr begann schon am 4. Jänner mit einem Freundschaftsspiel gegen Ebergassing. Am 18. Jänner fand das Wiederholungsspiel gegen Felixdorf statt. Es wurde wie schon im Herbst ein Sieg (3:2, Tore Humann 2, Spiola).

Der Frühjahrsdurchgang begann am 7. März gleich mit einem 8:1 Kantersieg gegen Hamburg (Steffel 3, Prohaska 2, Humann 2 und Pflügler). Die weiteren Spiele: Hertha Leopoldsdorf 2:1 (Steffel, Prohaska), Himberg 0:0, Leobersdorf 1:3 (Steffel), Mannersdorf 8:0 (Steffel 3, Schopper 2, Prohaska 2, Humann), Siebenhirten 1:8 (Steffel), Wacker Wr. Neustadt 3:3 (Prohaska 2, Steffel), Wimpassing 4:3 (Humann 2, Prohaska, Schopper), Bruck/L. 5:0 (Pflügler 3, Prohaska, Humann), Felixdorf 1:5 (Prohaska), Fischamend 2:3 (Pflügler), Guntramsdorf 0:0, Sollenau 5:2 (Pflügler 2, Steffel 2, Prohaska).

Spieler und Funktionäre stellten sich dem Fotografen für ein Erinnerungsfoto anläßlich der 40jährigen Vereinsjubiläums.

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2. Liga Süd

Guntramsdorf

14

13

0

1

39

16

26

Siebenhirten

14

11

2

1

55

19

24

Fischamend

14

9

2

3

35

27

20

Wacker Wr. Neustadt

14

7

2

5

36

23

16

Wimpassing

14

6

4

4

45

29

16

Hertha Leopoldsdorf

14

7

2

5

26

21

16

Marienthal

14

6

3

5

32

29

15

Himberg

14

5

4

5

29

25

14

Leobersdorf

14

5

3

6

27

31

13

Hainburg

14

5

1

8

27

43

11

Sollenau

14

2

4

8

27

47

8

Felixdorf

14

3

1

10

29

40

7

Mannersdorf

14

3

1

10

20

43

7

Bruck/L.

14

0

3

11

15

49

3

Im Cupwettbewerb wurde im ersten Spiel gegen Breitenau ein 3:3 erreicht, wobei Pflügler, Nemecek und Steffel die Tore erzielten. Im zweiten Spiel entschieden die Marienthaler mit 5:2 eindeutig. Diesmal trafen Prohaska und Steffel je zweimal sowie Nemecek ins »Schwarze«. Der Abschied vom Cup kam durch eine 0:4 Niederlage gegen Blumau.

In der Sommerpause trugen die Marienthaler eine Reihe von Freundschaftsspielen aus. Höhepunkt war die Partie gegen Vienna, die zwar 1:4 verloren wurde, doch spielte damals die Vienna in der höchsten Spielklasse.

Marienthal spielte mit Dedek, G. Biberhofer, Misar[,] Bleyer, Stoiber, Pruckmoser, Humann, Pflügler, L. Biberhofer, Prohaska und Jelinek. Das Ehrentor schoß Prohaska.

Neben sportlichen Aktivitäten auch gesellschaftlich aktiv

In den Nachkriegsjahren leistete der ASK Marienthal nicht nur auf sportlichem Gebiet einiges, sondern er war auch ein nicht wegzudenkender Faktor bei der Organisation von Veranstal-

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tungen. Den älteren Jahrgängen sind sicher noch die Ballveranstaltungen und diverse Feste in bester Erinnerung.

So veranstaltete der Verein im Mai 1950 eine Tombola, bei der als erster Preis eine 125 ccm3 Sportmaschine zu gewinnen war. Weiters konnte man noch eine Kücheneinrichtung, Fahrräder, Radios, Uhren, Stoffe, ein lebendes Schwein, eine Gans und weitere nützliche Gegenstände gewinnen. Gesamtwert der Preise S[chilling] 17.800,–; für die damalige Zeit eine namhafte Summe!

»Hut ab vor Marienthal«

Nach einem Freundschaftsspiel gegen Krems berichtete die »Kremser Zeitung« folgendes:

»Es ist kein Geheimnis, daß der Schwerpunkt des Niederösterreichischen Fußballes im Süden liegt und einige Vereine der 1. Liga Süd spielstärker sind als Landesligavereine, die vom Westen oder Norden stammen. So würden sich auch die Marienthaler in dieser Spielklasse durchaus behaupten, aber es kann immer nur ein Verein aus der Südgruppe aufsteigen. Schließlich ist es auch symptomatisch, daß Siebenhirten – vor kurzem noch in der II. Liga Süd – der Meisterwürde der Landesliga zustrebt.

Der Tormann Graschopf wirkte nicht nur elegant, er ist auch voll auf dem Posten und könnte auch in einem Staatsligaklub gute Figur machen.. [!] Der wuchtige Verteidiger Misar, der unermüdliche Mittelläufer Hein und der mit allen Salben geschmierte Halbrechte Humann überragten auch ihre Kameraden.

Bereits in der ersten Minute steht es 1:0. Kranister verschuldet knapp vor der Strafraumgrenze einen Freistoß, der Schuß geht durch die Mauer, wird von Forster abgewehrt, aber Botek drückt ein… Dann sind wieder die Gäste in Front und gehen in der 40. Minute verdient in Führung. Ein Eckball, von Hansal getreten, Forster kann das Leder nur streifen und Hein schießt ein.«

Einjähriger »Kuraufenthalt«

In diesen Jahren waren auch humorvolle Funktionäre am Werk. Ein Auszug aus dem »Marienthaler Sport-Telegraf«, der von Wetty [d.i. Barbara Jerabek; Anm. R.M.], Willi [d.i. Willi Binder; Anm. R.M.] und Jary [d.i. Jaro Jerabek; Anm. R.M.] und noch zwei weiteren Mitarbeitern herausgegeben wurde, macht dies deutlich:

»Ärztliches Attest«!

Unserem Sportberichterstatter ist es gelungen, einen Blick in die Kartei des Sportarztes »Dr Meniskus« zu werfen. Unter dem Siegel der Verschwiegenheit wollen wir einige Details daraus bekanntgeben, und zwar:

Patient:

ASK Marienthal

Alter:

46 Jahre

Diagnose:

Scheintoter der II. Liga Süd, durch »staatsligareifen« Tormann, »weltmeisterschaftsfähiger« Verteidigung, »systemspielender« Halfreihe, übertrainierten »Wunder«-Stürmern und Super-Atom-Aufstellungen hervorgerufene Liga-Krankheit.

Therapie:

Zum Kuraufenthalt in die 1. Klasse Ost.

Kurverlauf:

leichte Besserung

ESV Bruck

4:1

 

schwerer Rückfall

SC Rohrau

2:3

 

fortschreitende Besserung

SC Fischamend

2:0

 

(Genesung)

SC Hof

6:1

 

 

SV Ebergassing

3:1

 

 

SC Unterlanzendorf

7:0

 

leichter Fieberanfall

SC Harrach Bruck

3:3

 

rasche Erholung

SC Schwadorf

10:3

 

 

SC Zwölfaxing

6:1

 

 

SC Moosbrunn

3:1

 

Diätkost

ASK Kleinneusiedl

3:0

 

 

SC Götzendorf

2:0

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Sulzgruber, Humann R., Misar, Bilek, Prohaska;

Mück, Botek J., Biberhofer L.;

Schatz, Holata, Jerabek.

Abschlußdiagnose des ersten halbjährigen Kuraufenthaltes in der ersten Klasse Ost: Herbstmeister.

12 Spiele, 10 Siege, 1 Unentschieden, 1 Niederlage, Torverhältnis 51:14, 21 Punkte.

Das Ärztekonzilium ist der einhelligen Meinung, daß der Patient nach dem einjährigen Kuraufenthalt in der ersten Klasse Ost aus derselben als gesund entlassen werden kann.

Gez[eichnet] Dr. Meniskus e[igen]h[ändig].

Wie schon aus den obigen Zeilen hervorgeht, mußte Marienthal durch eine Neueinteilung von der II. Liga Süd in die erste Klasse Ost absteigen.

Doch schon nach dem Herbstdurchgang – die Mannschaft wurde Herbstmeister – war der Meistertitel in Sichtweite. Mit nur einer Niederlage im Frühjahr (Schwadorf 3:4) wird der Titel im Spieljahr 1954/55 errungen.

Im kommenden Jahr spielt der ASK also wieder in der II. Liga, diesmal aber Südost.

Im Jahr darauf Abstieg in die 1. Klasse Ost und im darauffolgenden Spieljahr wieder der Aufstieg in die II. Liga Süd.

Bei der Generalversammlung am 16. Jänner 1955 wurden folgender Ausschuß mit der Führung des Vereines betraut:

Ehrenobmänner

H. Nistler sen[ior], Hans Fischer

Obmann

Jaro Jerabek

Stellvertreter

Karl Weiß

Ärztlicher Beirat

Dr. Hubert Waldrauch

Kassier

Josef Past

2. Kassier

Heinrich Slavik

Schriftführer

Hubert Mnozil

2. Schriftführer

Franz Pachta

Beisitzer

Heinrich Korzer, Anton Helgeth, Wilhelm Pretsch, Wilhelm Binder

Sektionsleiter

Josef Boldischar

2. Sektionsleiter

Hans Nemecek

19

Trainer

Kurt Misar

2. Trainer

Heinrich Patek

1. Jugendleiter

Karl Prohaska

2. Jugendleiter

Johann Schwab

Verbandsdelegierter

Hans Fischer

Ordnerobmann

Rudolf Novak

Zeugwart

Gustav Swoboda

Platzwart

Josef Swoboda

Sanitäter

Johann Ehrenhammer

Tonmeister

Hans Hutterer

Spielervertreter

Leopold Biberhofer

Disziplinarausschuß

Wilhelm Binder, Anton Helgeth, Rudolf Novak, Leopold Biberhofer

Kabinenbau wird begonnen

In diese Zeit fällt auch der Baubeginn des Klubhauses. Bei der oben angeführten Generalversammlung wird ein Baukomitte [!] gewählt, dem die Herren Johann Fischer; Wilhelm Binder, Leopold Biberhofer, Georg Prohaska und Josef Past angehören.

Mit viel Engagement und Eigenleistung wurde dieses Bauwerk von Funktionären, Spielern und Vereinsmitgliedern errichtet und sollte lange Zeit beispielgebend für andere Vereine in Niederösterreich sein.

Zum »Fünfziger« wieder in der II. Liga Südost

Im Jubiläumsjahr 1958 spielte Marienthal wieder in der II. Liga Südost. Im ersten Spiel siegte man auf eigener Anlage 5:1 gegen Wiener Neudorf. Die Treffer erzielten Suchy (2), Humann (2) und Sulzgruber. Im nächsten Spiel setzte es eine 5:3 Auswärtsniederlage gegen Erlaa. Jahoda (2) und Bilek waren die Torschützen. Im nächsten Heimspiel mußte man eine bittere 4:1 Niederlage gegen Lokalrivalen Himberg hinnehmen. Nemecek erzielte den Ehrentreffer und beim 2:2 in Fischamend waren Botek und Suchy erfolgreich. Gleich darauf wieder eine 4:5 Heimniederlage gegen Traiskirchen. Nemecek (2), Rosner, Humann waren die Torschützen. Guntramsdorf wurde klar mit 4:1 abgefertigt und in Siebenhirten reichte es nur zu einem 2:2, wobei die Tore Huf und Suchy erzielten. Ebenfalls ein Tor von Huf entschied die Partie gegen Trumau (1:0:). In Möllersdorf verlor man 1:0; aber dann ein deutliches Lebenszeichen mit einem 5:1 Sieg gegen Austria Brunn (Botek 3, Humann 2) und Glasfabrik, der zweite Brunner Verein, wurde 2:0 besiegt – Wieser und Humann waren die Torschützen. In Mannersdorf gab es dann eine Punkteteilung (2:2 – Suchy, Botek) und das letzte Meisterschaftsspiel verlor man in Maria Lanzendorf 3:2. Humann schoß beide Tore für Marienthal.

Vor Beginn der Frühjahrsmeisterschaft war die Mannschaft in einigen Freundschaftsspielen erfolgreich und das erste Meisterschaftsspiel fand auf eigener Anlage gegen Erlaa statt und endete 3:0 für die Hausherren. Botek (2) und Huf waren erfolgreich. In Himberg reichte es dann nur zu einem torlosen Remis, aber eine Woche darauf wird Fischamend in Marienthal 3:0 abgefertigt (Botek, Humann, Sulzgruber) und auch in Traiskirchen blieb man erfolgreich. Humann I schoß zwei Tore, sein Bruder und Huf trafen je einmal. Einen 8:2 Kantersieg landete die Mannschaft auf eigener Anlage gegen Lanzendorf. Huf und Bilek waren je dreimal erfolgreich und Botek II steuerte die restlichen Treffer bei. Einen knappen 2:1 Sieg gegen Guntramsdorf sicherte Huf durch seine beiden Tore. Auf eigener Anlage mußten sich die Marienthaler dann Siebenhirten mit einer schmachvollen 3:6 Niederlage geschlagen geben. Die Tore der Heimischen: Botek II, Humann, Bilek. Auch in Trumau kam man um eine Niederlage nicht herum: 5:2. Huf erzielte beide Tore für die Unterlegenen. Die Niederlagenserie hielt auch gegen Möllersdorf an: 2:3, wobei diesmal Dressler die beiden Treffer beisteuerte. Die Negativserie beendete das

20

Ein halbes Jahrhundert ASK Marienthal!

3:1 gegen Austria Brunn. Botek, Huf und Bilek waren die Torschützen. Auswärts konnte gegen Glasfabrik Brunn ein Unentschieden erreicht werden – die Torschützen hießen Botek I und Botek II. Im vorletzten Meisterschaftsspiel wurde Mannersdorf mit 5:1 vom Platz geschossen und beim letzten Spiel in Wiener Neudorf schoßen [!] die Marienthaler kein Tor, da sich die Gastgeber das eine Tor zum 5:1 selbst zufügten.

Jubiläumsfeiern im Sommer

Die Veranstaltungen anläßlich des 50jährigen Vereinsbestehens begannen Anfang August mit Begegnungen gegen die Wiener Austria. Die Junioren- sowie die Kampfmannschaft waren im Einsatz und die Presse berichtete darüber:

Die Marienthaler, die anläßlich ihres 50jährigen Bestandfestes Austria Wien zu Gast hatten, waren mit dem Gebotenen nicht ganz zufrieden. Bei den Violetten fehlte der erkrankte Fischer, Stotz und Swoboda sind noch auf Urlaub, Tamandl ist nach seiner Operation noch angeschlagen und Sabetzer hat geheiratet. Die übriggebliebenen Spieler strengten sich keineswegs an. Lediglich der von Kapfenberg erworbene Kantor und der Junior Blutsch spielten ambitioniert und konnten gefallen.

Die sehr ehrgeizigen Niederösterreicher, die großes Schußpech hatten, stützten sich auf Cejna, Humann II, Botek II und Bilek. Ein Wolkenbruch setzte in der 80. Minute dem Spiel ein vorzeitiges Ende. Marienthal: Bauer, Rosner, Schatz, Botek I, Humann II, Sulzgruber, Huf, Botek I, Bilek, Dressler.

Austria: Schweda, Ondrejska, Nemec (Sedlacek), Kantor, Rappl (Leskovitz), Blutsch, Löser, Rauch, Sagi (Nemec), Hrneir, Malik, Dr. Schleger.

Die Partie endete mit einem klaren 7:2 Sieg der Wiener. Tore: Hrneir (16., 61.), Malik (25., 42.), Sagi (35.), Dr. Schleger (56.), Nemec (72.), Huf (10.), Botek II (44.).

21

Im Vorspiel der Junioren siegte Austria 12:0 (4:0). Im Gegensatz zum Hauptmatch boten hier die Wiener eine Demonstration wirklich guten Fußballs und begeisterten die zahlreich erschienenen Zuschauer.

Am Freitag, dem 15. August, begannen die »hochoffiziellen« Feiern mit einer Kranzniederlegung, einem Stafettenlauf von Gramatneusiedl bis Marienthal, einem Jugendturnier – die Jugendmannschaft der Jubilare wurde in der vergangenen Saison Meister in der Jugendgruppe Südost – einem Pokalturnier sowie einer Festsitzung. Den Abschluß bildete eine Tanzveranstaltung.

Am Samstag war dann ein Blitzturnier für die Reservemannschaften angesetzt und Sonntag fanden die Endspiele des Jugend- und Kampfmannschaftenturniers statt. Turniersieger wurde Marienthal vor Moosbrunn 

Ausbau der Sportanlage – Gründung der Sektionen

Anfang der Sechziger Jahre wird mit dem Ausbau der Sportanlage begonnen und wieder sind es Spieler, Funktionäre und Freunde des Vereines, die hier in ihrer Freizeit großartiges Arbeit leisten und den »Platz« zu einem der schönsten Niederösterreichs gestalten.

In diese Zeit fällt auch die Gründung der Sektion Eisschützen (1965) und die zeitweise Eingliederung der Judo-Sportler in den ASK Marienthal. Ende der Sechziger Jahre finden sich Tennisfreunde zusammen und gründen die Sektion Tennis. 1971 wird mit dem Bau von drei Tennisplätzen begonnen.

Auf dem Fußballsektor ist man leider nicht so erfolgreich und muß nach sieben Jahren in der II. Liga Südost in die 1. Klasse Südost absteigen, wo man auch die nächsten sieben Jahre verbringt.

Erinnerungswimpel, zahlreiche Pokale und im Hintergrund das Plakat, mit dem zum 50er eingeladen wurde.

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Erinnerungsfoto zum 60jährigen Jubiläum.

Obmann Weiss, Cenja, Malik, Taborsky, Brünner, Schmidt, Schada, Platzwart Nistler, Schriftführer Mnozil;

Rosner, Lunczer, Fekete, Schneider, Solar, König.

1964/65

Sulzgruber, Novak, Slansky, Dedek;

Huf, Botek, Matousek, Strobl, Schatz, Kopecky;

Rosner, Cejna, Pichler, Solar, Holata.

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Admira zu Gast in Marienthal

Anläßlich des 60jährigen Bestandsjubiläums war der Nationalligaverein Admira zu Gast und mit Blitzturnieren im August für die Kampf-, Reserve-, Jugend- und Schülermannschaften fanden die Feiern ihren Höhepunkt.

Begonnen wurde mit dem Reserventurnier, das die Himberger vor den Hausherren für sich entschieden. Ebergassing, Moosbrunn und Mitterndorf die weitere Reihung.

Beim Kampfmannschaftenturnier mußte Marienthal überraschend mit dem vorletzten Platz vorlieb nehmen. Ebergassing gewann das Turnier vor Moosbrunn und Himberg wurde letzter.

Marienthal bestritt dieses Turnier mit folgendem Kader: Schneider, Rosner, Cejna, Schmidt, O. Taborsky, König, Lunczer, Schada, Wendl, Solar, Malik, Fekete, Brünner, Schopper.

Den Pokal für den Sieger des Jugendturniers konnten die Marienthaler in Empfang nehmen. Sie gewannen den Bewerb vor Mannersdorf, Moosbrunn und Ebergassing.

Ein mitreißendes Match zwischen den Jugendmannschaften von Marienthal und Mannersdorf entschied das Turnier. Den Heimischen genügte schon ein 1:1 für den Turniersieg. Auf den Plätzen landeten Mitterndorf und Moosbrunn.

Selbstverständlich waren auch die Seniorenfußballer aktiv beteiligt und trugen ein Spiel gegen ihre Himberger »Alterskollegen« aus. Die Stars vergangener Tage zeigten sich von ihrer besten Seite, brillierten vor allem in spielerischer Hinsicht und zeigten einige »Kabinettstückerln«. Das Spiel endete gerecht 2:2.

Die Aufstellung der beiden Mannschaften: Marienthal: Graschopf, Schlögl, Strobl, Jerabek (Biberhofer), J. Botek, Schopper, Sulzgruber (Dressler), Bilek, Pflügler, Wurschitz (Steurer), M. Humann.

Himberg: Pascher (Celouch), Cerwenka, Meixner, Fürst, Skalovitz, Kezirzky, Latzl, Patek, Nepimach, Korn, Schleinzer, (Döbrösy) 

In den Pausen der Fußballspiele wurden von der Sektion Judo Schauvorführungen durchgeführt. Bei der Festsitzung im Arbeiterheim wurden auch zahlreiche Mitglieder geehrt.

Die Vereinsleitung im Jubiläumsjahr

Präsidenten

Bgm. Johann Wurschitz, Josef Reinbacher

Ehrenobmänner

Hans Fischer, Karl Nemecek

Obmann

Karl Weiss

Stellvertreter

Fritz Steurer

Ärztlicher Beirat

Dr. Hubert Waldrauch

Kassier

Franz Pachta

Stellvertreter

Fritz Steurer

Schriftführer

Hubert Mnozil, Wilhelm Nistler

Sektionsleiter

Walter Sulzgruber

Stellvertreter

Leopold Kopecky

Trainer

Alfred Bilek, Alfred Schopper

Jugendleiter

Karl Prohaska, Franz König

Jugendtrainer

Helmut Puntigam, Othmar Stoiber, Erwin Botek, Robert Rosner

Ordnerobmänner

Karl Medwenitsch, Karl Ehrenberger

Beisitzer

Hans Dressler, Karl Ehrenberger, Johann Hietz, Leopold Kopecky, Matthias Humann, Jaro Jerabek, Franz König, Rudolf Nowak, Wilhelm Strobl, Leopold Thau

Sanitäter

Wilhelm Steurer

Platzwart

Leopold Thau

Zeugwart

Wilhelm Nistler

Für die Sektion Judo wurde als Leiter Friedrich Novotny, als sein Stellvertreter Rudolf Büchler, der gleichzeitig auch erster Trainer war, gewählt. Kassier wurde Walter Slansky.

Als Leiter der Sektion Eisschützen fungierte Friedrich Steurer.

24

1966 – Der frischgebackene Herbstmeister vor der neuen Tribüne:

Weiss, Kubik, Novak, Pachta, Sulzgruber, Mnozil;

Gircz, Beck, Luncer, Botek E., Botek J.;

Solar, Dedek;

Biberhofer F., Cejna, Samwald, Holata, Mikel Gircz.

1971 wieder Aufstieg

Nach sieben Jahren stellte sich endlich wieder der sportliche Erfolg ein, Marienthal schaffte den Meistertitel und somit den Aufstieg in die Unterliga, damals Niederösterreichs dritthöchste Spielklasse.

Trotz dieses Erfolges gab es einige Unstimmigkeiten im Verein. Eine Opposition schob dem Vorstand die Hauptschuld an der Nichterringung des Meistertitels zu. Die Generalversammlung brachte kein Ergebnis und mußte auf einen späteren Termin verschoben werden.

Im zweiten Anlauf klappte es dann aber doch. Die Wogen der Erregung hatten sich geglättet und es wurde vom Wahlkomitee ein Vorschlag präsentiert, der nach einer halbstündigen Diskussion angenommen wurde. Änderungen gab es schließlich nur bei der Besetzung des Kassiers und bei der Sektionsleitung. Als Kassier löste Fritz Steurer Franz Pachta ab und an Stelle des Sektionsleiters wurde der Brucker Ernst Bayer zum sportlichen Leiter bestellt.

Geringfügige Änderungen gab es auch beim Spielerkader: Luczer kehrte zu seinem Stammverein Ebergassing zurück, Horvath wurde an Hof verliehen und Coufal vom SC Mitterndorf erworben.

Meisterschaftsauftakt war das Auswärtsspiel gegen Kleinneusiedl, das in einem etwas rauhen Stil geführt wurde und 2:2 endete. Im zweiten Spiel wurde Ziag Leopolsdorf [!] 6:1 abgefertigt und in der darauffolgenden Runde Petronell 3:0 besiegt. Ein Tor von Kubele in der vierten Runde sicherte gegen Berg weitere zwei Punkte und die Siegesserie wurde mit einem 2:1 Sieg in Prellenkirchen fortgesetzt. Das nächste Spiel brachte einen Wechsel an der Tabellenspitze: Götzendorf stürzte die Bayer-Truppe durch einen 2:1 Sieg von der Tabellenspitze. Auch im darauffolgenden Spiel kassierten die Marienthaler gegen Hertha Leopoldsdorf eine bittere 1:0 Heimniederlage.

25

In der Nachtragsrunde siegten sie dann gegen Schwadorf 6:1 und in Unterwaltersdorf mußte man sich mit einem mageren 1:1 zufriedengeben. Erfolgreicher war man gegen Wilfleinsdorf, das 6:2 abgefertigt wurde und in Stixneusiedl holte die Mannschaft mit einem 2:1 Sieg ebenfalls beide Punkte.

Entscheidung fiel im letzten Spiel

Ein Wintereinbruch und die Woche darauf Tauwetter ließ den Frühjahrsauftakt der 1. Klasse Ost im wahrsten Sinne ins Wasser fallen. In der ersten Runde konnten nur zwei Spiele ausgetragen werden und mit einer Woche Verspätung traten die Marienthaler in Leopoldsdorf gegen Ziag an und siegten 2:1. Ebenfalls einen 2:1 Sieg erreichten sie eine Woche später in Petronell und durch einen klaren 5:0 Erfolg über die abstiegsgefährdeten Kleinneusiedler wahrte die Mannschaft ihre Titelchancen. Auch in Berg siegten sie 2:1 und im Heimspiel gegen Prellenkirchen waren die Mannen um Kapitän Botek mit 3:0 erfolgreich. Eine Niederlage der Hertha-Elf und ein glücklicher Auswärtssieg (Goldschütze Schada) machte die Meisterschaft mit einem Schlag wieder offen.

Im nächsten Spiel sicherten zwei Treffer von Hinterobermeier und einer von Botek den 3:0 Sieg über Götzendorf. In der nächsten Meisterschaftsrunde war Marienthal spielfrei und trugen das Cupspiel gegen Hof aus, das sie auch sicher 4:1 gewannen. Beim nächsten Meisterschaftsspiel gegen Hertha Leopoldsdorf kam es zu einem unschönen Zwischenfall. Kögler foulte den Marienthaler Stopper König ohne Ball und wurde ausgeschlossen. Als König dazu applaudierte – auch ein Fehler – schlug Kögler ihn mit der Faust ins Gesicht. Der Marienthaler erlitt einen Jochbeinbruch und mußte mit der Rettung ins Spital eingeliefert werden. Die Partie ging knapp an einem Abbruch vorbei. Das Spiel, in dem die Schützlinge von Trainer Bayer schon 2:1 führten, endete schließlich 2:2. Durch einen 

Beim Turnier zum 60jährigen Jubiläum belegte die Jugend- und die Schülermannschaft den 1. Platz!

Links im Bild: Der damalige Jugendleiter Franz König.

26

3:1 Heimsieg über Unterwaltersdorf verringerte sich der Abstand auf Hertha wieder auf einen Punkt. Der nächste Gegner hieß Maria Lanzendorf und nach einem 0:0 Halbzeitstand schoß Egger zum 1:0 ein und gab damit dem Spiel die entscheidende Wende zu einem sicheren 3:0 Erfolg. Just die Mannschaft, die in der Vorwoche zuhause gegen Marienthal 3:0 verlor, leistete dann wertvolle Schützenhilfe in der vorletzten Runde: In Leopoldsdorf nahmen sie Verfolger Hertha durch ein 3:3 einen Punkt ab. Marienthal fertigte Stixneusiedl mit 6:1 ab und war somit punktegleich mit den Leopoldsdorfern.

Die Entscheidung um den Meistertitel sollte also erst in der letzten Runde fallen und dazu berichtete die »Schwechater Rundschau« unter dem Titel

Marienthal schoß sich in die Unterliga

über das Spiel in Wilfleinsdorf, das noch lange in Erinnerung bleiben sollte:

»Vor dem Spiel sorgten Schada und Egger für Spanuung – beide kamen zu spät und so nahm Marienthal die Wartezeit in Anspruch – nach 40 Minuten gab es keinen Zweifel mehr, Botek und Co. hatten einen 5:0 Vorsprung herausgeschossen und standen praktisch als Meister fest. ›Kuriere‹ hatten außerdem aus Stixneusiedl berichtet, daß Hertha dort mit 0:1 im Rückstand liege. Die Marienthaler konnten mit dem Meistertitel ein seit vielen Jahren gestecktes Ziel verwirklichen. Große Anstrengungen wurden unternommen, etliche Spieler von auswärts verpflichtet, aber erst die Verpflichtung von Ernst Bayer als sportlichen [!] Leiter brachte den ersehnten Aufstieg in die Unterliga. Nach dem Herbstdurchgang war Hertha Leopoldsdorf noch mit drei Punkten in Führung gelegen, Verfolger Marienthal gab aber im Frühjahr nur zwei Zähler ab und stellte die Papierform auf den Kopf.«

Und das war die Meistermannschaft: Pichler, Schmidt, König, Coufal, F. Biberhofer, Cejna, Gircz (46. Kronaus), Hinterobermeier, Schada, E. Botek, Egger (60. Nistler). Die Tore erzielten: Hinterobermeier 3, Schada 2 und Botek.

1. Klasse Ost

Marienthal

24

19

3

2

69

19

41

Hertha Leopoldsdorf

24

18

3

3

73

30

39

Berg

24

13

4

7

52

33

30

Prellenkirchen

24

12

4

8

61

48

28

Kleinneusiedl

24

8

6

10

62

65

22

Schwadorf

24

8

6

10

53

56

22

Götzendorf

24

8

6

10

45

53

22

Ziag Leopoldsdorf

24

8

5

11

51

71

21

Wilfleinsdorf

24

8

5

11

33

70

21

Maria Lanzendorf

24

8

3

13

41

44

19

Unterwaltersdorf

24

5

7

12

31

43

17

Petronell

24

6

3

15

39

60

15

Stixneusiedl

24

4

7

13

36

66

15

Neue Führungsgarnitur

Die erste Generalversammlung des frischgebackenen Meisters verlief ohne größere Probleme. Zu Beginn gratulierte Obmann Karl Weiss der Mannschaft zur Erringung des Titels. Nach dem Kassabericht und der Spielbilanz führte der Vorsitzende des Wahlkomitees, Robert Rosner, die Neuwahl durch. Vor allem den Posten des Obmannes galt es neu zu besetzen, da Karl Weiss, der 17 Jahre die Geschicke des Vereines geleitet hatte und auf schöne sportliche Erfolge zurückblicken konnte, sein Amt zur Verfügung stellte.

Die Neuwahl brachte daher einige Veränderungen: Neuer Obmann wurde Fritz Steurer, sein Stellvertreter Franz König. Die weiteren Funktionäre: Kassier: Hans Dieter Rosner, Stellvertreter: Robert Rosner, Schriftführer: Manfred Riha, sportli-

27

cher Leiter: Ernst Strobl, Spielertrainer: Albin Pichler, Jugendleiter: F[ach] L[ehrer] Richard Huber, Jugendtrainer: Nandor Vigh. Zu Ehrenobmännern wurden der ehemalige Obmann Karl Weiss und Karl Nemecek ernannt.

Maul- und Klauenseuche verhinderte fast reguläre Meisterschaft (1973)

Der Aufenthalt der Marienthaler in der Unterliga war aber vorerst nur ein kurzes Gastspiel. Klappte es im ersten Jahr noch einigermaßen, so stimmte im zweiten fast überhaupt nichts mehr.

Durch den Ausbruch der Maul- und Klauenseuche im Frühjahr 1973 war es lange Zeit gar nicht abzusehen, ob die Meisterschaft überhaupt regulär zu Ende geführt werden konnte. Die letzten Spiele wurden erst Mitte Juni ausgetragen. Doch schon lange Zeit davor stand das Schicksal Marienthals fest – die Mannschaft mußte nach kurzem Gastspiel wieder absteigen.

Weichen für den Wiederaufstieg gestellt

Doch schon bald wurde für den Wiederaufstieg seitens der Klubführung alles vorbereitet. Nachdem die Spieler König, Hinterobermeier und Solar den Verein verlassen hatten, wurden einige namhafte Verstärkungen nach Marienthal geholt. Der bekannteste von ihnen war sicher Herbert Wirtl von Wacker Wien. Dazu kamen noch Jöbstl (Prater SV), Foltin (SC Donau), Bauer (Himberg), Mayer, Jerike, Neidhart, Kitzlitzka (alle W[iener] A[ssociations] F[ootball-Cub] Neuchrist).

Von den »Neuen« gehörten schon nach kurzer Zeit Tormann Mayer, Jöbstl, Foltin, Bauer, aber vor allem Wirtl zum Gerippe der Mannschaft. Dazu kamen noch die beiden jungen Außenverteidiger Strobl und Kropfreiter vom eigenen Nachwuchs. Die Routiniers Schada, Botek und Böröcz rundeten das Mann-

Die Meistermannschaft 1973/73 der 1. Klasse Ost:

Zrunek, Jöbstl, Wirtl, Biberhofer, Foltin, Schopper, Schada, Graber;

Huf, Kropfreiter, Nemecek, Strobl, Schmidt;

Sorg, Pichler, Botek E., Bauer.

28

Bei der Meisterfeier:

Obmann Sam, Bauer, Botek, Biberhofer, Schopper.

schaftsbild ab. Nach Beendigung des Herbstdurchganges und Vorverlegung der ersten Frühjahrsrunde führte Marienthal unangefochten mit 5 Zählern vor Berg.

1. Klasse Ost

Marienthal

14

46

11

26

Ziag Leopoldsdorf

14

47

19

21 

Berg

14

33

28

17

Maria Lanzendorf

14

37

32

16

Kleinneusiedl

14

33

30

16

Schwadorf

14

31

27

15

Lanzendorf

14

29

27

15

Hertha Leopoldsdorf

14

21

27

14

Höflein

14

33

38

12

Margarethen / [am] M[oos]

14

26

27

11

Ebreichsdorf

14

27

33

10

Unterwaltersdorf

14

27

40

10

Petronell

14

23

46

7

Haslau / Maria Ellend

14

18

46

6

Para-Chemie sponsert ASK

In der Generalversammlung im November 1973 gab es einige Veränderungen. Die ortsansässige Firma Para-Chemie konnte als Sponsor gewonnen werden und der Vereinsname wurde auf ASK Marienthal Para-Chemie geändert.

Eine weitere Veränderung betraf die Vereinsspitze – Obmann Josef Blümel schied aus und der bisherige geschäftsführende Vorsitzende, Hans Sam, rückte an seine Stelle nach. Franz Pachta, der bisher als technischer Berater fungierte, wurde 2. Obmann. Als Vertreter des Sponsors wurde Dr. Mondl zum Ehrenpräsidenten ernannt. Zum Sektionsleiter wurde Wilhelm Graber bestellt und den Trainerposten übernahm E. Zrunek.

In dieser Sitzung wurde auch beschlossen, die Flutlichtanlage auszubauen, um bessere Voraussetzungen für den Spielbetrieb zu schaffen und Bürgermeister Hans Wurschitz sagte dem Verein die Unterstützung der Gemeinde zu diesem Projekt zu.

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Frühjahrsdurchgang begann mit Niederlage

Als Auftakt setzte es gleich eine 2:1 Niederlage in Maria Lanzendorf, obwohl G. Biberhofer schon nach wenigen Minuten den Führungstreffer erzielte. Die nächste Partie gegen Ebreichsdorf wurde durch ein Tor von Bauer 1:0 gewonnen und im dritten Spiel verlor man gegen Unterwaltersdorf 3:2. Das mußte Margarethen/M. in der darauffolgenden Woche büßen und wurde 4:1 nach Hause geschickt. Beim 2:2 gegen Universale Lanzendorf sorgte Georg Biberhofer für beide Treffer, jedoch büßte man durch einen Elfmeter in der letzten Minute einen Punkt ein. In Leopoldsdorf kam es zu einem Abbruch kurz vor Spielende, da der Schiedsrichter von einem einheimischen Spieler attackert [!] wurde. Im Nachtragsspiel gegen Höflein siegten die Mannen um Wirtl 3:1 und auch gegen den Tabellenletzten Haslau hatte die Mannschaft keine Mühe und gewann verdient 5:2. In Kleinneusiedl spielte die Mannschaft vor allem in der zweiten Halbzeit groß auf und gewann überzeugend 3:0. In Geberlaune waren die Marienthaler gegen Petronell, als mit einem 7:0 Sieg gleichzeitig die Meisterschaft für sich entschieden. Im letzten Spiel gegen Berg begnügte man sich mit einem 2:2.

Endstand 1973/74 – 1. Klasse Ost

ASK Marienthal Para-Chemie

26

81

24

45

Ziag Leopoldsdorf

26

98

31

43

Berg

26

60

47

34

Schwadorf

26

57

51

28

Lanzendorf

26

60

52

27

Unterwaltersdorf

26

63

64

27

Maria Lanzendorf

26

58

61

26

Hertha Leopoldsdorf

26

39

52

25

Kleinneusiedl

26

54

62

24

Höflein

26

57

64

23

Ebreichsdorf

26

48

56

19

Margarethen

26

50

72

18

Haslau / Maria Ellend

26

38

73

15

Petronell

26

33

87

10

Marienthal auch in der Unterliga Titelanwärter

Nachdem der Aufstieg geschafft war, steckte die Vereinsleitung klare Richtlinien: Die Mannschaft geschickt verstärken und Aufstieg in die Landesliga – das waren die Vorgaben. Unter Trainer Willi Graber wurde jetzt dreimal in der Woche trainiert, wobei auch die Qualität des Trainings um einiges verbessert wurde. Als Verstärkungen wurden die ehemaligen Stammspieler Franz Matousek (Sportclub) und Josef Holata (Admira) zurückgeholt und mit Peter Putschögl sollte ein starker Keeper die Abwehr verstärken. Weiters wurden noch Sulak (Wacker Wien), Lang (Straßenbahn), Foller und Hacker verpflichtet. Trainer Graber schonte seine Mannschaft in der Vorbereitung nicht, wenn auch dabei einige überraschende Niederlagen bei den Probespielen in Kauf genommen werden mußten.

Es gelang auch, Rekordmeister Rapid Wien für ein freundschaftliches Treffen zu gewinnen und trotz der (verständlichen) 0:5 Niederlage, zeigte die Mannschaft erstmals, daß sie im Kommen ist.

Vom ersten bis zum letzten Spiel Tabellenführer

Gleich in der ersten Meisterschaftspartie zeigte dann die Graber-Truppe dann ihre wahre Stärke und fertigte Erlaa mit 7:1 ab. In der Folge eilten die Marienthaler nun von Sieg zu Sieg. Den ersten Punkteverlust mußten sie erst in der siebenten

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Runde durch ein 0:0 in Siebenhirten in Kauf nehmen. Das zweite Unentschieden mußte der schon feststehende Herbstmeister in Enzesfeld / Hirtenberg hinnehmen (3:3). Durch Tore von Schada, Holata und Bauer gewinnen die Marienthaler schließlich auch das letzte Herbstspiel gegen Hainburg mit 3:1 und überwintern ohne Niederlage.

Ein würdiger Meister

Ohne ersichtlichen Anlaß legte nach der siebenten Runde der erfolgreiche Trainer Willi Graber sein Amt zurück. Die Vereinsleitung schaltete schnell und verpflichtete den Ex-Vienna-Spieler Jolly Liener als neuen Trainer.

Obwohl die Mannschaft im Frühjahr nicht mehr so souverän wie im Herbst agierte, war sie nicht mehr von der Tabellenspitze zu verdrängen. Als gefährlichster Verfolger entpuppte sich Ternitz. Die Marienthaler gaben sich aber keine Blöße und gewannen auf eigener Anlage den direkten Vergleichskampf. Damit war der Weg zum Titelgewinn geebnet. Die erste Niederlage mußten sie dann im Derby gegen Bruck hinnehmen, aber der Meistertitel war gesichert. In der Vereinstorschützenliste führte Schada mit 13 Treffern an, gefolgt von Holata (9) und Bauer (8).

Neuling Marienthal ein Gewinn für die Landesliga (1975/76)

Mit dem Titelgewinn ging ein langersehnter Wunsch des Klubs in Erfüllung und der Traditionsverein spielte nach langer Zeit wieder in Niederösterreichs höchster Spielklasse. Um für den Punktekampf gewappnet zu sein, verstärkte man die Mannschaft mit dem ehemaligen Admira-Spieler Erich Kreutz, dem Leithaprodersdorfer Max Eder und dem Wiener Stehlik.

Meister 1974/75.

Obmann, Sam, Lang, Holata, Strobl, Matousek, Wirtl, Bauer, Sulak, Liener;

Schada, Putschögl, Nemecek, Kropfreiter, Huf.

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In der ersten NÖ Landesliga (1975/76).

Kaltenbrunner, Hacker, Eder, Kreutz, Matousek, Stehlik, Wirtl, Lang, Holata, Sulak, Sam;

Strobl, Putschögl, Meier, Huf, Nemecek, Kropfreiter, Schada.

Die Premiere klappte vorzüglich mit einem 3:1 Sieg gegen Waidhofen an der Thaya. In der Folge mischte die Mannschaft recht erfolgreich im Kampf um die Punkte mit und war nach der siebenten Runde sogar für eine Woche Tabellenführer. Doch bereits im nächsten Spiel setzte es eine schmerzvolle 5:0 Niederlage gegen Waidhofen an der Ybbs. Damit war auch die Tabellenführung wieder dahin. Diese Niederlage dürfte auch ausschlaggebend für die Ablöse von Jolly Liener als Trainer gewesen sein. Neuer Coach wurde der ehemalige Nationalteamspieler Günther »Gigsl« Kaltenbrunner, dem derzeitigen Präsidenten des österreichischen Rekordmeisters Rapid Wien. Sein Debüt feierte er mit einem 2:0 Sieg über Lichtenwörth. Erich Kreutz erzielte beide Tore. In den nächsten Runden mußte die Mannschaft einige Niederlagen hinnehmen, konnte aber am Ende des Herbstdurchganges mit 16 Punkten den fünften Tabellenplatz für sich in Anspruch nehmen. Eine durchaus erfreuliche Bilanz.

Den Frühjahrsdurchgang begann die Mannschaft erfolgreich mit einem 2:1 Sieg gegen Eggendorf und auch beim 2:2 in Neusiedl an der Zaya wäre auch ein Sieg durchaus möglich gewesen. Eine bemerkenswerte kämpferische Leistung zeigte die Mannschaft beim klaren 5:1 Sieg gegen Brunn und mit nur zehn Mann erreichten sie in Pitten ein 2:2. Nach einer keineswegs guten Leistung müßte [!] man im Heimspiel gegen Traisen mit einem mageren 1:1 zufriedengeben. In Marchegg entschied der bessere Torhüter der Gastgeber die Partie – Marienthal unterlag 2:1. Eine Woche darauf rettete aber ein ausgezeichneter Tormann Maier den 2:1 Sieg über Waidhofen an der Ybbs. In Lichtenwörth gewannen die Mannschaft, obwohl sie mit einigen Ersatzleuten antreten mußte, sicher mit 4:0. Ein Hattrick von Schada sicherte gegen Herzogenburg beide Punkte. In Hohenau war der Schiedsrichter den Kaltenbrunner-Schützlingen nicht gut gesinnt und sie mußten sich 2:1 geschlagen geben. Eine überraschende 2:1 Niederlage

32

setzte es dann gegen Ziersdorf und auch in Neunkirchen mußte die Mannschaft eine 4:1 Niederlage hinnehmen. Im letzten Heimspiel wurde Untersiebenbrunn dann klar 4:0 besiegt und die Herbstmeisterschaft wurde mit einer schmachvollen 6:0 Niederlage in Waidhofen an der Thaya beendet, doch war man letztlich mit dem siebenten Tabellenplatz nicht unzufrieden.

Meisterschaftsendstand

Waidhofen / Ybbs

28

16

7

5

57

25

39

Waidhofen Thaya

28

13

7

8

52

34

33

Ziersdorf

28

14

4

10

50

37

32

Hohenau

28

11

10

7

53

44

32

Herzogenburg

28

13

6

9

39

33

32

SCG Brunn

28

14

3

11

44

36

31

Marienthal

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14

3

11

54

51

31

Untersiebenbrunn

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13

4

11

57

50

30

Traisen

28

12

5

11

43

44

29

Neunkirchen

28

10

6

12

61

63

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Eggendorf

28

11

3

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45

25

Pitten

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7

9

12

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23

Marchegg

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10

3

15

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23

Neusiedl

28

6

5

17

26

57

17

Lichtenwörth

28

5

7

16

26

66

17

Ein neuer Vorstand

Bei der Generalversammlung im Mai 1976 kam es an der Spitze der Vereinsführung zu einigen Änderungen. Obmann Hans Sam gab seine Funktion ab und wurde stattdessen administrativer sportlicher Leiter. Zum neuen Obmann wurde von den Mitgliedern Rüdiger Kendler gewählt. Die weiteren Hauptfunktionäre: Obmannstellvertreter: Franz König, Kassiere: Robert Rosner, Karl Gröss, Walter Schmidt, Sekionsleiter: Eisschützen: Alfred Bilek, Tennis: Franz Pachta.

Die Wahl des neuen Vorstandes erfolgte ohne größere Probleme und einstimmig.

Saison 1976/77

Größere Spielerbewegungen gab es während der Übertrittszeit. So kehrte Franz Schada als Spielertrainer zu seinem Stammverein Sommerein zurück, Franz Biberhofer wurde für ein weiteres Jahr an Sarasdorf verliehen und Ernst Schopper, von Sarasdorf zurück, wurde an Mitterndorf verliehen.

Eine kleine Sensation war die Verpflichtung des Deutschen Michael Polywka, der von Eintracht Frankfurt über Admira Wacker) zu den Marienthalern stieß. Als weitere Verstärkungen wurden außerdem Ludwig Pelikan (Brunn), Thomas Schwarz (Simmering) und Wilhelm Thenmeyer (Donaufeld) erworben. Außerdem kehrte [!] Heinz Bauer aus Mannersdorf und Georg Biberhofer aus Sarasdorf in die Mannschaft zurück. Für den verletzungsanfälligen Goalie Peter Putschögl wurde noch Josef Hegyi (Wacker) verpflichtet.

Mit 17 Punkten landete Marienthal nach Ende der Herbstmeisterschaft im vorderen Tabellendrittel und es gab wieder einmal einen Trainerwechsel: Die Vereinsleitung trennte sich von Liener in beiderseitigem Einverständnis und Wilhelm Graber kehrte nach Marienthal zurück.

Es war trotz klingender Namen in der Mannschaft nicht ganz leicht für ihn, die richtige Mischung zu finden; schließlich landeten seine Schützlinge mit 32 Punkten auf dem doch ganz passablen sechsten Tabellenplatz.

Eine außerordentliche Generalversammlung mußte angesetzt werden, um die Vereinsstatuten zu modifizieren, die teilweise noch aus dem Gründungsjahr 1908 stammten. Die wesent-

33

1976/77

Hegyi, Holata, Huf, Hejc, Bauer, Schopper, Kreutz, Matousek;

Putschögl, Graber, Kopecky, Schwarz, Strob!, Nemecek, Schmidt.

lichsten Ergänzungen betrafen dabei den Status der Sektionen.

Ein außerordentliches Ereignis war dann noch im Mai die Eröffnung einer zweiten Asphaltbahn der Sektion Eisschützen mit einem großen Turnier.

Strategiewechsel in der dritten Saison

In die Meisterschaft 1977/78 ging der Verein mit einer neuen Strategie. Es dürfte sich die Ansicht durchgesetzt haben, daß mit teuren Stars keineswegs der Erfolg garantiert sei. Für die kommende Saison plante man daher, mit Spielern aus dem eigenen Nachwuchs und der näheren Umgebung eine neue Mannschaft aufzubauen.

Die Neuzugänge: Walter Schmidt, Willi Graber jun. (1. SSC), Stefan Kiss (Sommerein), Robert Hejc (Wr. Neustadt), Johann Schneider (Mannersdorf). Abgegeben wurden: Stehlik (Schwadorf), Effenberger (Mannersdorf), Sulak (Graphia).

Nach Beendigung des Herbstdurchganges lag die Mannschaft mit 13 Punkten auf dem siebenten Platz. Die Reservemannschaft wurde dagegen Herbstmeister.

Herbert Wirtl löst Willi Graber ab

Schwierigkeiten im Vereinsgeschehen – Unstimmigkeiten zwischen einigen Spielern und Trainer Graber, wobei der Vorstand hinter dem Trainer stand – führten Anfang Jänner bei einer Generalversammlung zu Differenzen. Die Auseinandersetzung eskalierte schließlich, die Vereinsleitung zog die Konsequenzen und trat zurück.

Es wurden Johann Sam und Walter Schmidt als neue Obmänner bestellt; die sportliche Leitung übernahm Herbert Wirtl.

34

Das sportliche Ergebnis im Jubiläumsjahr (70 Jahre) konnte sich durchaus sehen lassen: Mit 32 Punkten lag die Mannschaft hinter Laa (38 Punkte) und Gablitz (35 Punkte[)] auf dem dritten Tabellenplatz 

1908–1978 – 70 Jahre ASK Marienthal

Die Festsitzung zum 70jährigen Jubiläum fand am 8. Dezember statt.

Als Ehrengäste nahmen Hauptgruppenobmann Rudolf Kellner, ALSN [d.i. Allgemeiner Sportverband Niederösterreich; Anm. R.M.]-Präsident Johann Mithlinger und Bürgermeister Klaus Soukup daran teil. Im Rahmen dieser Festsitzung wurden zahlreiche Funktionäre ausgezeichnet. Stellvertretend für alle soll hier die Familie Nistler genannt werden, die als Platz- und Zeugwarte für die vielen »kleinen Belange« verantwortlich sind, die einen reibungslosen Ablauf des Spielbetriebes erst möglich machen.

Para-Chemie steigt als Sponsor aus (1979)

Durch den Rücktritt zweier wichtiger Funktionäre – Kassier und Schriftführer – sowie das Ausscheiden der Firma Para-Chemie als Sponsor, wurde eine Generalversammlung notwendig. Da das Wahlkomitee keinen Wahlvorschlag unterbreiten konnte mußte eine weitere Generalversammlung einberufen werden, bei der sich schließlich Lorenz Gircz bereiterklärte, die Funktion des Obmannes zu übernehmen. 

Sportlich schnitt der Verein mit 32 Punkten und dem fünften Tabellenplatz gar nicht so schlecht ab und hatte sich mit diesem Ergebnis für die neugeschaffene 1. Landesliga qualifiziert, die nach Auflösung der Regionalliga die höchste Niederösterreichische Spielklasse war. Das bedeutete auch, daß durch die ehemaligen Regionalligavereine weitaus stärkere Gegner ins Haus stehen würden

1978/79

Hegyi, Schneider, Huf, Kopecky, Kreutz Schopper, Strobl, Wirtl;

Schmidt, Spreizhofer, Wastl, Stiehl, Kropfreiter, Kultscher, Nemecek, Mayer.

35

1981/82

Graf, Wachter, Neusiedler, Giefing, Krachbüchler, Schopper, Kendler, Schneider;

Mayer, Spreitzhofer, Rittsteurer, Huf, Thenmeier;

Strobl, Kropfreiter, Borovits, Radovanich, Eder.

Einige Verstärkungen – Ziel nicht ganz erreicht

Für die kommende Saison wurden J. Eder und Erich Reitprecht von Ebergassing verpflichtet. Leihweise von Wienerberg stieß Torhüter Bernard zur Wirtl-Truppe. Der Burgenländer Horvath (zuletzt T[urn- und] S[port] V[erein] Nordlingen, BRD), Kammlander (St. Margarethen), Resetka (Simmering) und Kitzler (Schwadorf) vervollständigten die Mannschaft. Abgegeben wurden nur Kurt Lang und Gerhard König.

Nach den ersten Vorbereitungsspielen konnte man mit der Leistung zufrieden sein. In der Meisterschaft jedoch konnte die Mannschaft nicht mehr die guten Plazierungen der letzten Jahre erreichen. Die Einschätzung von Trainer Herbert Wirtl vor der Meisterschaft: »…wir peilen einen gesicherten Mittelfeldplatz an, aber zweifellos werden die Spiele in der neuen Liga schwerer werden, da es aus unserer Sicht spielstarke Absteiger aus der Regionalliga Ost gibt«, erwies sich als richtig. Nach dem Herbstdurchgang lag die Mannschaft auf dem elften Tabellenrang und rutschte am Ende der Meisterschaft noch um einen Platz zurück.

Der Traditionsverein hatte es in dieser Saison nicht sehr leicht. Zu Beginn 1981 kam es in der Vereinsführung wieder einmal zu einem Wechsel – Rüdiger Kendler übernahm von Lorenz Gircz die Obmannstelle. Durch verletzungsbedingten Ausfall von Stammspielern konnte oft nur mit einer »Rumpfelf« gespielt werden. So verletzte sich z.B. Grasmuck schon in der Vorbereitung und konnte im Frühjahr nicht mehr eingesetzt werden. Dazu wurde auch noch Herbert Wirtl krank und so stand der Verein auch noch ohne Trainer da. Ex-Torhüter Schneider erklärte sich bereit, bis zum Sommer das Training weiterzuführen. Schließlich konnte sich die Mannschaft im Heimspiel gegen Gablitz durch ein 2:2 den Klassenerhalt sichern.

36

Hans Neusiedler neuer Trainer

Da Herbert Wirtl krankheitshalber sein Amt nicht mehr ausüben konnte, wurde der Bad Fischauer Hans Neusiedler (SC Wiener Neustadt, G[razer] A[thletik] K[lub]) als Trainer engagiert. Nachdem man dem Abstieg nur knapp entronnen war, eurden [!] bei der Suche nach Verstärkung einige Anstrengungen gemacht. Mit der Verpflichtung von drei polnischen Spielern (Pawlik, Gontarewicz und Torhüter Apostel) sowie Krachbüchler (Theresienfeld), Rittsteurer (Kittsee) und Pfann (Eisenstadt) und dem genesenen Grasmuck hoffte man, im vorderen Drittel mit dabei zu sein.

Es begann auch recht gut. Die Neusiedler-Schützlinge gewannen den letzten Bewerb des Leitha-Cups und wurden auch Gesamtsieger dieses Bewerbes. Die »Neuen« fügten sich schnell in die Mannschaft ein und man blickte optimistisch in die Zukunft.

Es sollte jedoch anders kommen – die polnischen Spieler erhielten trotz einiger Interventionen von Sektionsleiter Schneider keine Freigabe von ihrem Verband und konnten erst in der sechsten Meisterschaftsrunde eingesetzt werden. Zu diesem Zeitpunkt lag die Mannschaft mit nur drei Punkten am Tabellenende.

Verletzungspech und der Ausfall der Polen auf Grund der Ereignisse in ihrer Heimat (Krieg) schwächten die Mannschaft immer mehr. Um dem entgegenzuwirken wurde Trainer Neusiedler auch als Spieler verpflichtet und Torhüter Giefing von Pitten erworben.

Zu Meisterschaftsende lag die Mannschaft auf dem zwölften Tabellenplatz – sicher war das Ziel höher gesteckt gewesen, doch nach den vielen Ausfällen mußte man damit zufrieden sein.

1982/83

Schneider, Svaton, Mandl, Puntigam, Steinermann, Huf, Graf, Friedrich;

Reitprecht, Biberhofer L., Schopper, Brandmayer, Grasmuck, Kendler;

Neusiedler, Bachmayer, Nemecek, Borovits W., Radovanich, Cifcovits, Rosner, Hattensauer, Giefing, Strobl, Brunner.

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1982/83: Keine glückliche Einkaufspolitik – dem Abstieg knapp entronnen

Für die Meisterschaft des Jubiläumsjahres (75 Jahre) wollte die Vereinsleitung durch einige Neuerwerbungen die Mannschaft wirksam verstärken, um nicht wieder in den Abstiegstrubel zu geraten.

Nemecek (wartete bei Neusiedl die Karenzzeit ab), Brandmayer, Biberhofer (Mannersdorf), Dworak (Simmering), Mandl (V[ereinigte] O[esterreichische] E[isen- und] ST[ahlwerke] Linz) Hattensauer (Rapid U[nter] 21) und Steinermann (Reisenberg) stießen zum Verein und sollten der Mannschaft den nötigen Rückhalt geben. Abgegeben wurden lediglich Kropfreiter (Fano), Eder (Schwadorf) und Hegy (Scharndorf); außerdem wurde der Leihvertrag von Rittsteurer nicht mehr verlängert.

Trotz dieser Zugänge war die Herbstsaison keineswegs zufriedenstellend und die Mannschaft lag mit einer Ausbeute von nur zehn Punkten an zwölfter Stelle.

Auch die Bilanz der nächsten Vorbereitungsspiele war alles andere als erfreulich und die Meisterschaft begann für die Marienthaler gleich mit einer 1:0 Niederlage in Melk. Die ersten Punkte holte man sich dann gegen Neunkirchen und eine kleine Sensation war dann der 3:1 Sieg in Gloggnitz. Das Derby gegen Sarasdorf endete Unentschieden [!], in Mödling und Amstetten setzte es dann wieder Niederlagen. Ein voller Punkteerfolg konnte erst wieder im Spiel gegen den ASK Bruck errungen werden. Nach Niederlagen gegen Krems und Untersiebenbrunn befand man sich wieder in akuter Abstiegsgefahr. Erst ein 1:0 Auswärtssieg in Tulln schaffte wieder eine einigermaßen gute Ausgangsposition. Zu diesem Spiel wurden die beiden Routiniers Schneider (Tor) und Kreutz reaktiviert. Das Experiment gelang und im letzten Spiel genügte dann ein Unentschieden gegen Waidhofen / Ybbs für den Klassenerhalt.

Die Funktionäre im Jubiläumsjahr

Ehrenpräsident:

Bürgermeister Klaus Soukup

Ehrenobmänner:

Karl Weiss, Franz Pachta

Präsident:

Karl Svaton

Obmänner:

Rüdiger Kendler, Johann Graf

Kassier:

Rudolf Friedrich

Schriftführer:

Friedrich Steurer, Alfred Kudler

Ärztl[icher] Beirat:

Med[izinal]-Rat Dr. Hubert Waldrauch

Sektion Tennis:

Robert Botek

Sektion Eisschützen:

Leopold Wallisch

Kassakontrolle:

Robert Rosner, Leopold Wallisch

Zeug- und Platzwart:

Margarete und Wilhelm Nistler

Platzkassiere:

Robert Jansa, Franz Hintermayer, Richard Stampfl, ??? Rosner

Beisitzer:

Fritz Ganster

Hundertschaft:

Alfred Biberhofer

Jugendleitung:

Lorenz Gircz, Adolf Hanak

Jugendtrainer:

Peter Putschögl, Manfred Rosner, Walter Slavik, H. Effenberger, Walter Gircz, Georg Biberhofer, Tibor Schwab

1983: 75 Jahre ASK Marienthal

Im Rahmen der Jubiläumsfeiern stand ein großes Pfingstturnier für Nachwuchsmannschaften auf dem Programm, bei dem die Marienthaler Kids drei von vier Bewerben souverän für sich entscheiden konnten (Schüler, A-Knaben und Jugend). Ein Leckerbissen für alle Fußballfans war sicher das Gastspiel der Senioren von Roter Stern Brünn mit so bekannten Spielern wie Bubnik [recte Vlastimil Bubník; Anm. R.M.], Kohlik [recte Karel Kohlík; Anm. R.M.], Klimes [recte »Žanek« Jan Klimeš; Anm. R.M.] und Kotasek [recte Vítezslav Kotásek; Anm. R.M.], die mit dem Verein Zbrojovka Brünn 1978 Tschechischer Meister wurden. Die Marienthaler Senioren konnten sich aber behaupten und erreichten ein 2:2, wobei Schada und Hegyi (Elfmeter) dieTore erzielten.

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Die Herbstmeisterschaft des Jubiläumsjahres begann gleich mit einer bitteren 3:1 Heimniederlage gegen den Aufsteiger Ybbs, die vor allem der schwachen Abwehr zuzuschreiben war. Im nächsten Spiel gegen Waidhofen / Ybbs setze es dann ein 6:1 Debakel und erst im nächsten Match gegen Neunkirchen behielten die Marienthaler unter Trainer Haffner mit 3:2 knapp die Oberhand. Doch die Abwehr patzte weiter und in Sarasdorf verlor man wieder 3:1. Mannschaftsumstellungen brachten dann gegen Untersiebenbrunn mit einem klaren 5:0 Sieg endlich den gewünschten Erfolg und auch mit dem 1:1 in Tulln war man recht zufrieden. Weniger mit dem torlosen Remis gegen Amstetten auf eigener Anlage und die 5:1 Niederlage in Eichgraben war wieder einmal mehr der schwachen Abwehr zu verdanken. Im nächsten Heimspiel war man mit einem 2:2 gegen Wr. Neustadt noch relativ gut bedient und im farblosen Derby gegen Bruck (2:0) sah man die spielerischen Grenze [!] dieser Mannschaft, die bei der nächsten Heimniederlage gegen Mödling (3:1) noch deutlicher wurde. Auch das 1:1 gegen Zwettl war kein Glanzstück der Haffner-Truppe und die 1:0 Niederlage in Stockerau bescherte am Ende der Herbstmeisterschaft nur den enttäuschenden 11.Tabellenplatz.

Bei der Generalversammlung am 12. Dezember 1983 wurden folgende Funktionäre gewählt:

Präsident:

Karl Svaton

Ehrenpräsident:

Bgm. Klaus Soukup

Ehrenobmänner:

Karl Nemecek, Franz Pachta, Karl Weiss

Obmann:

Johann Graf

Obmannstellvertreter:

Richard Winkler

Kassier:

Rudolf Friedrich

Schriftführer:

Walter Gircz

Kassier d[er] Hundertschaft:

Alfred Biberhofer

Kassakontrolle:

Leopold Kopecky, Alfred Kudler

Beisitzer:

Fritz Ganster, Adolf Hanak

Platzkassiere:

Franz Hintermayer, Robert Jansa, Robert Köpf, Otto Novotny, Richard Stampfl

Presserefent [!]:

Leopold Kopecky

Werbung:

Ernst Strobl

Ordnerobmann:

Helmut Edlinger

Sektionsleiter:

Wilhelm Graber

Jugendleitung:

Lorenz Gircz, Walter Slavik

Trainer:

Alfred Hafner

Nachwuchstrainer:

Georg Biberhofer, Walter Gircz, Peter Putschögl, Tibor Schwab

Masseur:

H. Jagschitz

Zeug- u. Platzwart:

Fam[ilie] Nistler

Saunawarte:

Helmut Edlinger, Franz Hintermayer

Med[izinische] Betreuung:

O[ber] M[edizinal] R[at] Dr. Hubert Waldrauch

Eisschützen:

Leopold Wallisch

Tennis:

Robert Botek

Im Februar wurde dem Jugendleiter Lorenz Gircz, der gleichzeitig auch der Jugendgruppe Südost als Obmann vorstand, in der Sportschule Lindabrunn das goldene Ehrenzeichen des NOFV verliehen.

Spielerkader 1983/84

Binder, Henschl, Strobt, Huf, Nemecek, Thennmayr, Brandmayer, Radovanich, Baumgartner, W. Borovits, Leitner, Edlinger, Bachmayer, Wolf, Csere, Reitprecht, Krachbüchler.

Frühjahr 1984: Kalte Dusche zu Beginn

Obwohl Willi Graber in etlichen Aufbauspielen die Mannschaft gut vorbereitet hatte, kam wieder einmal die kalte Dusche zu Beginn der Meisterschaft: 1:0 Niederlage in Ybbs, doch eine

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1984

Graber, Caha, Brezezon, Brandmayer, Pilitsch, Huf, Jakschütz, Pawlek, Hahn, Strobl, Wolf;

Radovanich, Csere, Binder, Henschl, Reitprecht.

Woche darauf sah es schon besser aus: Mit einem 3:0 Sieg gegen Waidhofen war die Welt wieder in Ordnung und der darauffolgende 3:0 Auswärtssieg gegen Neunkirchen war hochverdient. Gegen Sarasdorf allerdings setzte es eine 1:0 Heimniederlage und auch in Untersiebenbrunn mußte sich Marienthal 3:2 geschlagen geben. Erst gegen Tulln gab es wieder einen überzeugenden 3:0 Heimsieg, in Amstetten wurde der geplante Auswärtspunkt erreicht (1:1), gegen Tabellenführer Eichgraben mußte man sich zu Hause 0:2 geschlagen geben und in Wiener Neustadt erkämpte [!] sich die Mannschaft ein verdientes 4:4. Eine Woche später wurde Lokalrivale Bruck 3:1 besiegt und beim 1:1 Unentschieden gegen Mödling wäre ein voller Erfolg möglich gewesen. Im vorletzten Spiel setzte es gegen Zwettl eine 3:1 Niederlage und die letzte Meisterschaftspartie gegen Stockerau endete 2:2.

Schließlich mußte man sich mit dem zehnten Tabellenplatz zufriedengeben.

Herbst 1984: Gute Zeiten, schlechte Zeiten

Marienthal startete die Meisterschaft mit einem Klassespiel in Lanzenkirchen und siegte verdient 2:0. Eine Woche darauf kam die Ernüchterung in Form einer Heimniederlage gegen St. Pölten / Gablitz (1:0), gegen Amstetten holte man sich einen 2:0 Auswärtssieg; Titelanwärter Mödling wurde zwar voll gefordert, blieb aber schließlich 3:2 siegreich und eine Runde später erreichte man auf eigenem Platz gegen Tulln nur ein mageres 0:0. In Untersiebenbrunn war auch nicht viel zu holen (0:4) und mit einer 1:2 Heimniederlage gegen Bruck fand die Mißserie ihre Fortsetzung. Ein deutliches Lebenszeichen gab es dann in Wiener Neustadt mit einem 3:1 Auswärtserfolg, eine Woche darauf wieder nur ein enttäuschendes 0:0 im Heimspiel gegen Waidhofen / Ybbs. Auffallend ist die Heimschwäche – nur zwei Heim- gegenüber sechs Auswärtspunk-

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ten. In Ybbs hatte die Graber-Truppe auch nicht viel Glück und verlor 1:0 und gegen Stockerau reichte es auf eigener Anlage gerade zu einem Remis (2:2). Dem 5:0 Debakel in Zwettl lag eine skandalöse Schiedsrichterleistung zugrunde – vier von den fünf Treffern waren Elfmeter, die auch nach Meinung der Zwettler Anhänger keineswegs gerechtfertigt waren. Eine hektische Partie gegen Fischamend brachte schließlich den langersehnten Heimerfolg (4:2) und den neunten Tabellenplatz nach Ende des Herbstdurchganges. 

Spielerkader 1984/85

Puszar, Strobl, Stachlberger, Brandmayer, Radovanich, Hahn, Pozzobon, Kopf, Pawlik, Szabolics, Amelin, Bachmayer, Limbeck, Wolf, Brezezon, Pillitsch.

Frühjahr 1985: Trainerwechsel

Im ersten Frühjahrs-Meisterschaftsspiel die schon obligate kalte Dusche: Blamable 1:4 Heimniederlage gegen Lanzenkirchen, bedingt auch durch viele nicht einsatzfähige Spieler. Diese Rumpfelf kam dann auch im nächsten Spiel in St. Pölten mit 7:0 unter die Räder. Im darauffolgenden Heimspiel gegen Amstetten gab es dann einen mageren 1:0 Erfolg. Das war auch das letzte Spiel unter Trainer Willi Graber. Ein schon länger schwelender Konflikt fand seinen Abschluß und nach einer Aussprache mit dem Vorstand trennte man sich einvernehmlich. Im nächsten Spiel verlor die Mannschaft gegen Mödling durch ein vermeidbares Tor, dem ein Mißverständnis zwischen Brandmayer und Puszar vorausging 1:0 und auch in Tulln spielte man glücklos und verlor 1:0. Die darauffolgende Partie machte die Abschlußschwäche der Marienthaler deutlich – nur 0:0 im Heimspiel gegen Untersiebenbrunn und eine Woche darauf fuhr man von Bruck mit dem selben Resultat nach Hause. Im nächsten Heimspiel gegen Wiener Neustadt gab es mit einem 1:1 das dritte Unentschieden in Serie. In Waidhofen war man einem Punkt recht nahe, doch zehn Minuten vor Schluß besiegelte ein Freistoßtor die Niederlage. Im Heimspiel gegen Ybbs war die Ausbeute ein enttäuschendes 2:2, dem folgte aber sein sensationeller 1:0 Sieg in Stockerau und auch im Heimspiel gegen Zwettl (3:0) bewies die Mannschaft, daß man auch ohne Trainer mit viel Selbstdisziplin sportlich erfolgreich sein kann. Im letzten Meisterschaftsspiel in Fischamend brachte man dann mit einen 3:1 Sieg zwei Punkte nach Hause, was schließlich den neunten Tabellenplatz in der Endabrechnung bedeutete. 

Herbst 1985: Austria Wien zu Gast

Als neuer Trainer wurde der Schwechater Gerhard Kultscher verpflichtet und mit Volldampf begann die Vorbereitung auf die kommende Meisterschaft. Als ersten Gegner hatten sich die Marienthaler wohl eine harte Nuß vorgenommen. Die Stars von Austria Wien waren zu Gast und knapp 1000 Zuschauer waren gekommen, um den österreichischen Meister bei der Arbeit zu sehen. Die Marienthaler mußten sich den Violetten schließlich 9:0 geschlagen geben. Sicher keine Schande, zumal beim ASK auch noch einige Stammspieler fehlten.

Die Herbstmeisterschaft begann wieder mit einer Niederlage: 3:2 in Wiener Neudorf – ein schwaches Spiel beider Mannschaften, trotz der fünf Tore. Doch bereits im nächsten Heimspiel überzeugte das Team mit einem 5:1 gegen Fischamend. Dem folgte allerdings eine 2:0 Auswärtsniederlage gegen Sarasdorf. In der Woche darauf konnte auf eigener Anlage Waidhofen in einer harten Partie 2:0 besiegt werden, wobei ein Treffer aus einem Eigentor resultierte. Beim 1:1 in Ybbs war Marienthal die bessere Mannschaft, war aber eine Woche darauf im Heimspiel gegen Untersiebenbrunn mit dem selben Resultat noch gut bedient. Im Auswärtsspiel gegen Enzesfeld

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konnten sich die Kultscher-Schützlinge erst nach der Pause entscheidend durchsetzen, siegten dann aber verdient 2:0. Die nächste Partie hieß Marienthal:Vösendorf und endete 1:1. Überschattet wurde dieses Spiel durch den Beinbruch von Libero Szalay nach einem Preßball mit einem Vösendorfer Stürmer. Das Auswärtsspiel gegen Bruck endete 2:0 für die Zuckerstädter, wobei man schon bessere Derbys gesehen hatte. Durchaus verdient holte sich eine Woche darauf Marienthal mit einem 0:0 einen Punkt aus Lanzenkirchen und das 2:2 zu Hause gegen Amstetten war trotz Feldüberlegenheit eine Zitterpartie. In Waidhofen / Thaya glänzte die Mannschaft durch Feldüberlegenheit über 90 Minuten und holte sich mit einem 3:1 Sieg beide Punkte. Einen kohlrabenschwarzen Tag hatte die Mannschaft im Heimspiel gegen Stockerau und ging mit 3:6 sang- und klanglos unter, war aber mit 13 Punkten bester Ostverein (vor Fischamend, Bruck und Sarasdorf).

Frühjahr 1986: Neuer Sponsor

Mit der Computerfirma IWW konnte zu Jahresbeginn ein neuer Sponsor gefunden werden. In der Generalversammlung am 9. Februar wurde die Änderung des Vereinsnamens auf »ASK IWW Marienthal« beschlossen. Neuer Trainer ist Josef Hegyi.

Die Meisterschaft begann mit einem farblosen 1:1 Remis in Fischamend. Rassiger gestaltete sich das Heimspiel gegen Sarasdorf, bei dem nur die Tore fehlten (0:0). Auswärts gegen Waidhofen / Y[bbs] mußte man eine 3:1 Niederlage einstecken, bei der sich wieder einmal die Abschlußschwäche der Marienthaler zeigte und im darauffolgenden Heimspiel gegen Ybbs (0:0) lief es auch nicht besser. Ersatzgeschwächt mußte die Mannschaft in Untersiebenbrunn antreten und verlor prompt 4:2. Dem 0:0 im Heimspiel gegen Enzesfeld folgte eine 4:1 Niederlage in Vösendorf und im Lokalderby gegen Bruck konnte die Hegyi-Truppe auch nur ein 2:2 Unentschieden erreichen. Den längst fälligen Heimerfolg gab es dann mit einem 1:0 gegen Lanzenkirchen. In Amstetten setzte es dann eine 2:1 Niederlage und das 0:0 auf eigener Anlage gegen Waidhofen / Th[aya] war auch nicht gerade eine Glanzleistung. Im letzten Spiel muße [!] die Mannschaft auswärts gegen den frischgebackenen Meister Stockerau antreten, konnte eine zeitlang auch mithalten, verlor aber mit 4:1 doch recht deutlich. Meisterschaftsendstand: Siebenter Platz mit 23 Punkten.

Spielerkader 1985/86

Puszar, König, Strobl, Kopf, Nemecek, Huf, Radovanich, Wailzer, Potzmann, Hahn, Cerovsek, Brandmayer, Soremba, Wolf, Boscovic, Wurm

Herbst 1986: Keine gute Saison

Das erste Spiel der neuen Meisterschaftssaison begann mit einem Knalleeffekt [!]: Die als Titelaspirant gehandelten Untersiebenbrunner wurden 1:0 geschlagen und auch das Remis in Waidhofen / Th. (2:2) brachte einen Auswärtspunkt. Eine Woche darauf setzte es aber eine peinliche 4:0 Heimniederlage gegen Vösendorf und im nächsten Heimspiel gegen Ybbs gab es zwar keine Tore, aber ein schnelles, kampfbetontes Spiel und zwei ausgezeichnete Tormänner. Das nächste Spiel auswärts gegen Waidhofen / Y. ging 2:0 verloren, wobei die Mannschaft durch eine katastrophale Schiedsrichterleistung stark benachteiligt wurde.

Dazu Trainer Hegyi in der »Rundschau«: »Durch derartige spielentscheidende Fehlurteile stellt man die Funktionärs- und Aufbauarbeit in Frage. Der Schiedsrichtermangel sollte nicht zu solchen Auswüchsen führen!«

Im Heimspiel gegen St. Peter reichte es auf Grund vieler vergebener Chancen nur zu einem 2:2, in Lanzenkirchen gab es eine knappe 1:0 Niederlage in einem niveaulosen Spiel und zu

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Hause gegen Amaliendorf kam die Hegyi-Truppe endlich wieder einmal zu beiden Punkten (1:0). In Wiener Neudorf gab es wieder eine 1:0 Niederlage und eine Woche darauf im Heimspiel gegen Fischamend endlich wieder einen klaren 3:0 Sieg, dem eine 1:0 Niederlage in Bruck folgte. Zufriedene Gesichter sah man dann beim 3:0 Heimsieg gegen St. Pölten, der auf Grund der Chancen auch höher hätte ausfallen können. Im letzten Spiel der Herbstmeisterschaft gegen Enzesfeld Hirtenberg wäre ein Remis leicht möglich gewesen, die Mannschaft mußte sich aber 3:2 geschlagen geben und mit dem zehnten Tabellenplatz vorlieb nehmen.

Spielerkader 1986/87

Palics, Puszar Strobl, Radovanich, Ceric, Nemecek, Potzmann, Wittich, Stöckl, Wolf, Höller, Hennerbichler, Jelinek, Limbeck, Molnar.

Frühjahr 1987: Hannes Demantke neuer Trainer

Die Frühjahrsmeisterschaft beginnt wieder mit einer Niederlage (2:1 gegen Untersiebenbrunn) und im nächsten Heimspiel gegen Waydhofen [!] / T. reichte es nur zu einem 2:2; gegen Vösendorf auswärts 0:3, in Ybbs 1:5 besiegt und zu Hause gegen Waidhofen / T. mit 1:4 unter die Räder gekommen – eine Krise zeichnet sich ab. Josef Hegyi gibt seinen Trainerposten ab, bleibt aber weiter Obmann. Als neuer Trainer wird der Ex-Internationale Hannes Demantke von Admira verpflichtet. Doch der erhoffte »Trainereffekt« bleibt aus und der ASK verliert in St. Peter 3:0. Im nächsten Heimspiel gegen Lanzenkirchen endlich wieder ein Sieg (2:0) und im Auswärtsspiel gegen Amaliendorf rettet Goalie Puszar ein torloses Remis. Auch im nächsten Spiel bleiben die Marienthaler gegen Tabel-

Jagschitz, Bgm. Soukup, Demantke, Hennerbichler, Jelinek, Radovanich, Cerk, Wittich, Knaller, Brandmayer, Puszar;

Frauhammer, Molnar, Limböck, Boscovic, Möller, Borovic, Huf, Nemecek.

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Die Saudi-Arabische Mannschaft »Ittihad Club Jeddah« mit ihrem österreichischen Trainer Walter Skocik.

lenführer Wr. Neudorf ungeschlagen (1:1), eine Woche darauf die kalte Dusche: 3:0 Niederlage in Fischamend. Ein 0:0 im Heimspiel gegen Bruck und eine 2:1 Niederlage in Amstetten bezeugen die schwachen Leistungen. Der 5:2 Heimsieg gegen Enzesfeld-Hirtenberg rettet den Klassenerhalt und versöhnt das Publikum.

Herbst 1987: Exotische Gäste

Im Sommer wurde die Sportanlage renoviert und mit dem Sensationsgastspiel der von Walter Skocik trainierten Mannschaft »lttihad Club Jeddah« aus Saudi-Arabien eröffnet. Die in ihrer stärksten Formation angetretenen Gäste besiegten nach einer ausgeglichenen ersten Spielhälfte die Marienthaler 5:1.

In der Herbstmeisterschaft bleibt die Mannschaft weit hinter den Erwartungen zurück. Von den beiden Neuzugängen Brandmayer und Knaller hatte man sich mehr erwartet; die Stützen der Mannschaft bleiben bewährte Spieler wie Puszar, Wittich, Nemecek und Hennerbichler. Die Ergebnisse des Herbstdurchganges: Eichgraben–Marienthal 0:0, Marienthal–Bruck 1:2, Amaliendorf–Marienthal 2:1, Marienthal–Lanzenkirchen 4:1, Leobendorf–Marienthal 0:2, Marienthal–St. Peter 2:3, Enzesfeld–Marienthal 2:1, Marienthal–Tulln 2:0, Waidhofen / Y.–Marienthal 5:1, Marienthal–Amstetten 0:1,Ybbs–Marienthal 2:2, Marienthal–Untersiebenbrunn 2:1, Waidhofen / T.–Marienthal 1:0. Diese Ergebnisse brachten den enttäuschenden elften Tabellenplatz.

Spielerkader 1987/88

Puszar, Strobl, Brandmayer, Radovanich, Nemecek, Knaller, Wittich, Huf, P. Borovits, Höller, Hennerbichler, Ceric, Boskovits.

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Frühjahr 1988: 80jähriges Jubiläum

Kurz vor Meisterschaftsbeginn trennte sich der Verein von Trainer Hannes Demantke. Die Betreuung der Mannschaft übernahm Erich Kreuz. Mit dem 35fachen ungarischen Internationalen Attila Kerekes hoffte man, nun endlich einen Spielgestalter gefunden zu haben, der es auch versteht, mit jungen Spielern umzugehen.

Die Meisterschaftsspiele im Frühjahr: Marienthal–Eichgraben 2:1, Bruck–Marienthal 3:0, Marienthal–Amaliendorf 1:1, Lanzenkirchen–Marienthal 0:0, Marienthal–Leobendorf 0:2, St. Peter–Marienthal 0:0, Marienthal–Enzesfeld 4:1, Tulln–Marienthal 0:0, Marienthal–Waidhofen / Y. 1:0, Amstetten–Marienthal 0:1, Marienthal–Ybbs 0:1, Untersiebenbrunn–Marienthal 0:3, Marienthal–Waidhofen / T. 4:1. In der Endabrechnung der achte Tabellenplatz – nach wochenlangem Abstiegskampf ein annehmbares Ergebnis 

Anläßlich des 80 jährigen Vereinsjubiläums wurde ein attraktives Programm geboten:

Am 11. Juni 1988 trug die Damen-Handballmannschaft von Hypo-Südstadt ein Fußballspiel gegen ein Prominententeam aus und die Eishockeycracks des W[iener] E[ishockey] V[ereins] kämpften gegen ein Sportjournalistenteam ums runde Leder. Starreporter Edi Finger kommentierte dazu fachmännisch und mit viel Humor.

Herbst 1988: Mittelfeldplatz

Zum Meisterschaftsauftakt gelingt ein 2:2 in Waidhofen / T., das nächste Spiel verliert Marienthal in Waidhofen / T. 1:0 durch einen fragwürdigen Elfer. Von Hohenau können durch einen 1:0 Erfolg beide Punkte nach Hause gebracht werden und im Heimspiel gegen Tulln behält der ASK mit 2:1 ebenfalls die Oberhand. Einem 1:1 in Eichgraben und einem 0:0 zu Hause

Attila Kerekes beim Spiel Bèkàscsabor [recte Békéscsaba; Anm. R.M.] gegen Ujpest in Aktion. Der Teilnehmer an der W[elt] M[eisterschaft] 1982 ist heute Co-Trainer in Marienthal und hat hier auch privat sein Glück gefunden.

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gegen Lanzenkirchen folgt ein überlegener 3:0 Auswärtssieg gegen Leobendorf. Beim 2:2 auf eigener Anlage gegen Ybbs wurde man vom Schiedsrichter um einen Punkt geprellt, in St. Peter mußte man sich 2:1 geschlagen geben aber eine Woche darauf siegten die haushoch überlegenen Marienthaler gegen Waidhofen / Y. zu Hause 4:0. Durch eine Heimniederlage gegen Untersiebenbrunn (0:1) verpaßte man zu [!] den Anschluß an die Tabellenspitze und mußte als sechster überwintern.

Spielerkader 1988/89

Puszar, Bokor, Jelinek, Kerekes, Radovanich, Nemecek, Schleimer, Olbrich, Huf, P. Borovits, Hennerbichler, Höller, Strobl, Molnar, Höfinger, Höller, Marciniak, Sochacki, Marlovits.

Frühjahr 1989: Wieder keine Cupqualifikation

Der Auftakt war ein knapper aber verdienter 1:0 Heimsieg gegen Waidhofen / T. und auch das nächste Spiel brachte einen klaren 3:1 Erfolg gegen Amaliendorf. In Horn setzte es dann eine 2:1 Niederlage, eine Woche später konnte sich die Mannschaft mit 2:1 gegen die starken Hohenauer durchsetzen – in Untersiebenbrunn war jedoch nichts zu holen (1:2), aus Tulln kehrte man mit einem torlosen Remis heim und das vorverlegte Spiel gegen Lanzenkirchen ging 0:1 verloren. Es folgte ein enttäuschendes 0:0 daheim gegen Leobendorf, in Ybbs erlitt die Mannschaft eine deutliche Niederlage (0:4) und das nächste Debakel setzte es im Heimspiel gegen St. Peter (2:5), ein 0:3 in Waidhofen war dann die dritte Niederlage en suite. Das gesteckte Ziel, ein Platz im NÖ-Cup, konnte wieder einmal nicht erreicht werden. Eine hartnäckige Formkrise und ein zu kleiner Kader waren nicht zu verkraften und man mußte sich mit dem achten Tabellenplatz zufriedengeben.

Herbst 1989: Durstmüller neuer Trainer

Die Herbstmeisterschaft sollte ein neuer Beginn sein, die Mannschaft agierte aber lustlos und ausgebrannt und nach einer blamablen 0:8 Heimniederlage gegen Gmünd warf Trainer Erich Kreuz das Handtuch und stellte unmittelbar nach Spielende sein Amt zur Verfügung.

Ing. Walter Durstmüller, der Mannschaften wie St. Pölten, Tulln, Baden und Ybbs zum Erfolg geführt hatte wurde vom Fleck weg engagiert. Es lief etwas besser (0:0 auswärts gegen Lanzenkirchen, 3:0 daheim gegen St. Peter, waren nach dem Gmünder Debakel Teilerfolge – ein siebenter Tabellenplatz am Ende der Meisterschaft enttäuschte dann doch etwas.

Spielerkader 1989/90

Bokor, Klawatsch, Bures, Kerekes, Radovanich, Pillitsch, Petros, Huf, Steiner, P. Borovits, Hennerbichler, Nemecek, R. Schwab, Th. Schwab, Molnar, Höller.

Frühjahr 1990: Keine gute Saison

Geschickt verstärkt und zuversichtlich ging man in die Frühjahrsmeisterschaft.

Spieler wie Anton Steiner (Zeiselmauer), Wolfgang Marlovits (Post SV) und August Vockathaler (Eisenstadt) sollten für einen Platz unter den ersten fünf sorgen. Die Mannschaft zeigte Trainingseifer und war bis auf Kerekes auch fit.

Doch es sollte anders kommen. Trotz einiger guter Partien war die Mannschaft von Trainer Durstmüller zu unbeständig, der elfte Tabellenrang war eine große Enttäuschung und gab Anlaß zu vehementer Kritik.

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Herbst 1990: Wieder neuer Sponsor

Mäßigen Leistungen in den Vorbereitungsspielen folgte ein guter Meisterschaftsstart: Ein 4:1 Sieg in Waidhofen / T. und ein 2:0 Erfolg in Amaliendorf sowie ein 1:0 Heimsieg gegen Oed ließen aufhorchen. Die Erfolgsserie wurde mit einer 3:0 Niederlage in Untersiebenbrunn gestoppt und gegen Brunn setzte es mit 2:0 die erste Heimniederlage. Es folgte ein 2:2 beim Heimspiel gegen Eichgraben und eine 4:0 Niederlage in Waidhofen / Y. kündigte eine Formkrise an, was auch bei der Heimniederlage gegen Horn (0:2) leider seine Bestätigung fand. Mit der 1:3 Niederlage in Tulln hatte die Mannschaft einen Tiefstand erreicht und auch das Nachtragsspiel gegen Leobendorf ging 2:1 verloren. Es folgte eine 2:1 Niederlage gegen St. Peter und mit demselben Resultat gewann Tabellenführer Horn bei Marienthal, was den letzten Tabellenplatz bedeutete.

Nachdem die Firma IWW-Computer den Sponsorvertrag nicht mehr verlängerte, mußte sich der Verein um einen neuen Geldgeber umsehen und konnte einen Dreijahresvertrag mit der Firma IVABA abschließen, was wieder einmal eine Namensänderung notwendig machte.

Spielerkader 1991/92

Klawatsch, Bokor, Klein, Bures, Pillitsch, Huf, Th. Schwab, Stastny, Schneider, Dlabaya, P. Borovits, Kiraly, Gasnarek, Jelinek, R. Schwab, Mach.

Frühjahr 1991: Knapp dem Abstieg entronnen

Marienthal begann die Meisterschaft mit einem vollen Erfolg gegen Waidhofen / T. (1:0 durch ein Goldtor von Neuerwerbung Dlabaya.) und auch Amaliendorf wurde 2:1 geschlagen. Die erste Niederlage gabe [!] es dann in Oed-Zeillern (0:1) und es folgte eine Woche darauf eine bittere Heimniederlage gegen Untersiebenbrunn (1:3). Ein torloses Remis in Brunn bedeutete einen wichtigen Punkt und auch gegen Leobendorf blieb man daheim mit 4:3 erfolgreich. Eine Woche darauf gab es durch einen 3:1 Sieg in Eichgraben und einem Heimsieg gegen Waidhofen / Y. wieder Punktezuwachs und die Mannschaft von Trainer Wirtl konnte sich vom Tabellenende absetzen. In Horrn [recte Horn; Anm. R.M.] kassierte man dann eine 1:0 Niederlage und eine Woche darauf folgte gegen Horn eine schmerzliche 2:1 Heimniederlage. Ein Teilerfolg war das 2:2 in Ternitz und durch ein 1:0 gegen St. Peter blieb der Abstiegskampf weiter offen. Doch nach dem 6:1 in Hohenau entging man nur dadurch dem Abstieg, daß aus der Regionalliga Ost kein Verein in die Landesliga absteigen mußte.

Herbst 1991: Traurige Bilanz

Gleich zu Meisterschaftsbeginn stand das Lokalderby gegen Aufsteiger Himberg auf dem Programm, das 1:1 endete. Im nächsten Spiel gegen St. Pölten mußte die Mannschaft eine empfindliche Heimniederlage hinnehmen (1:3) und auch im Auswärtsspiel gegen Untersiebenbrunn setzte es eine 1:2 Niederlage. Das Heimspiel gegen Leobendorf wurde ohne größere Probleme 2:1 gewonnen und das Auswärtsspiel gegen Waidhofen / T. endete mit einem blamablen 1:5 Debakel. Schließlich wurden noch im Heimspiel gegen St. Peter mit einem 4:3 Sieg beide Punkte ins Trockene gebracht. Es folgte eine 1:0 Niederlage in Tulln, dafür konnte man aus Brunn beide Punkte nach Hause bringen (3:1). Beim 0:1 gegen Ternitz ließ die Mannschaft den nötigen Einsatz vermissen und die 2:0 Niederlage in Hohenau bedeutete wieder die rote Laterne. Siege gegen Waidhofen / Y. (1:0) und Amaliendorf (2:1) sowie ein 2:2 gegen Oed ließen noch einmal aufatmen.

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Frühjahr 1992: Reserve wird Meister

Bei der Generalversammlung am 2. Februar 1992 gab es einige Neuigkeiten. Obmann Rudolf Friedrich brachte zum Ausdruck, daß der Verein bestens geführt wurde und auch finanziell gut dasteht. Nach zwölfjähriger Tätigkeit sei er nun amtsmüde geworden und legte seine Stelle zurück. Somit mußte in einer Neuwahl eine neue Führungsspitze bestellt werden.

Ehrenpräsidenten:

L[andtags]abg[eordneter] Bgm. Klaus Soukup,

Ehrenobmann:

Karl Weiss

Präsidenten:

Karl Svaton, Hardy Scheckenbacher, Paul Humann

Obmänner:

Josef Hegyi, Ernst Strobl

Kassiere:

Franz König jun[ior], Karl Svaton jun.

Schriftführer:

Werner Limbek, Manfred Rosner, Walter Kopecky

Sektionsleiter:

Alfred Biberhofer, Franz Hintermayer (Fußball), Franz Nemecek (Tennis), Leopold Wallisch (Eisschützen)

Sportlicher Leiter:

Walter Schmidt

Subkassiere:

Marta Jansa, Walter Slavik

Kassakontrolle:

Leopold Kopecky, Tibor Schwab, Alfred Suchy

Platzaufsicht:

Fritz Hof

Platzsprecher:

Richard Stampfl

Hundertschaft:

Leopold Kopecky

Tomboladurchführung:

Edith Biberhofer

Ordnerobmänner:

Franz König sen[ior], Helmut Edlinger

Platzkassierin:

Maria König

Verbandsdelegierter:

Rudolf Friedrich

Beisitzer:

Robert Jansa, Rudolf Biberhofer, Walter Borovits, Helmut Sam, Rudolf Radovanich

Jugendleiter:

Adolf Keglovits

Im Schneesturm blühten die Veilchen

Zum Spiel gegen den österreichischen Fußballmeister waren trotz dichtem Schneefall, starkem Wind und schlechten Sichtverhältnissen 500 Besucher gekommen. Ambitioniert und tapfer kämpfte der ASK Marienthal gegen die Wiener Austria. Herbert Prohaska (der jetzige Teamchef war damals Trainer bei den Violetten) zollte den Marienthalern Lob, allerdings hatte der regierende Fußballmeister keine Mühe, das Spiel klar 6:0 zu gewinnen.

Die Frühjahrsmeisterschaft war für den Verein eine der besten, seit er in der Landesliga spielt. Es wurde hervorragender Fußball geboten, was sich auch auf die Zuschauerzahlen auswirkte. Der Höhepunkt im Frühjahr war das Derby gegen Himberg, zu dem fast 1500 Zuschauer kamen. Die Mannschaft erreichte im Frühjahr 15 Punkte und war damit eine der besten Frühjahrsmannschaften in der 1. NÖ Landesliga. Insgesamt wurden 27 Punkte erreicht, was den 6. Platz in der Endabrechnung ergab.

Aber auch die Reservemannschaft war erfolgreich: Sie wurde zum erstenmal in der Landesliga Meister! Mit viel Einsatz und Disziplin erkämpfte die Mannschaft Punkt um Punkt und wurde dafür schließlich mit dem Meistertitel belohnt.

Herbst 1992: 3. Platz

Auf Grund der letzten Erfolge ging man sehr optimistisch in die Herbstmeisterschaft 1992. Die Vorbereitung war gut und die Spieler zeigten großen Einsatzwillen. Das erste Meisterschaftsspiel brachte ein 1:1 in Hausmening, mit dem man zufrieden sein mußte. Beim Heimspiel gegen St. Peter erhoffte man sich mehr. Es reichte aber nur zu einem 2:2, wobei die Leistung zu wünschen übrig ließ. Man fuhr daher mit gemisch-

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ten Gefühlen nach Amaliendorf, wo es auch prompt eine 3:0 Niederlage setzte. Zu viele Torchancen wurden vergeben und die Abwehr patzte. Somit belief sich die karge Ausbeute nach drei Runden auf zwei Punkte. Auch das nächste Heimspiel gegen Leobendorf wurde 2:3 verloren; Einsatz und Disziplin stimmten überhaupt nicht und es gab kritische Stimmen gegen Trainer Satorina. Im Derby gegen Himberg konnte die Mannschaft wieder überzeugen und gewann sicher 3:0. Nach diesem Spiel legte Satorina sein Amt zurück und es wurde Hans Neusiedler wieder nach Marienthal geholt. Als Einstand gab es ein 2:2 auswärts gegen den Meisterschaftsfavoriten Tulln, eine Woche später in Wr. Neudorf einen 2:0 Sieg und auch das Heimspiel gegen Waidhofen / Y. konnte 2:0 gewonnen werden. Gegen Untersiebenbrunn klappte es dann nicht mehr so gut und es setzte eine 3:0 Niederlage, die allerdings zu hoch ausfiel. Die nächsten beiden Spiele, zu Hause gegen Oed und auswärts gegen Brunn wurden sicher mit 3:1 bzw. 3:0 gewonnen. Der ASK Marienthal lag an der Tabellenspitze und man wollte um die Winterkrone mitmischen. Mit einem 3:0 Sieg gegen Waidhofen wurde die Führung vorerst verteidigt, doch das entscheidende Spiel gegen Hochwolkersdorf ging unglücklich 1:0 verloren, was in der Endabrechnung den dritten Platz mit einem Torverhältnis von 23:13 bedeutete. Mit sechs Toren steuerte Köck die meisten Treffer bei.

Mit der Firma Lemar wurde ein neuer Sponsor gefunden und es war wieder einmal eine Namensänderung notwendig.

Spielerkader 1992/93

Klawatsch, Bokor, Klein, Bures, Th. Schwab, Belik, R. Schwab, Stastny, Schneider, Paulitschke, P. Borovits, Köck, Gasnarek, Kiraly, Dlabaya, Huf, Behremovic.

Frühjahr 1993: Cupqualifikation

Nach der erfolgreichen Herbstsaison war man für die Frühjahrsmeisterschaft optimistisch. Die Spieler Belik, Schneider und Stastny verließen den Verein. Es war daher klar, daß für deren Abgang neue Spieler verpflichtet werden mußten. Mit den Neuzugängen Küffel, Lorencz und Marko hoffte man, noch stärker als im Herbst zu sein.

Trainer Neusiedler fing mit dem Training bereits Mitte Jänner an. Die Spieler waren eifrig bei der Sache, die Neuzugänge reihten sich nahtlos in die Mannschaft ein und konnten die Abgänge mehr als wettmachen.

Im ersten Meisterschaftsspiel wurde Hausmening eindrucksvoll 4:0 geschlagen und im nächsten Heimspiel schickte eine großartig spielende Mannschaft Amaliendorf mit fünf Toren nach Hause. Zu Ende der Meisterschaft konnte der vierte Tabellenendplatz erreicht werden. Marienthal spielte nun seit 18 Jahren ununterbrochen in der 1. NÖ Landesliga und es war das erste mal, daß im Kampf um den Titel mitgemischt wurde. Mit dem vierten Tabellenplatz wurde auch die Qualifikation für den Österreichischen Fußballcup erreicht.

Herbst 1993: Mäßig erfolgreich

Den Abgang der Spieler Huf, Köck, Küffel, Dlabaya und Bokor hoffte man mit den Neuverpflichtungen Wieninger Handl, Wastl, Mikota und Narbeshuber wettmachen zu können.

In der ersten Runde des Ö[sterreichischen] F[ußball] B[unds] Snickers-Cups wurde der ASK Ybbs nach einer überragenden Leistung mit 4:1 eliminiert.

Zum Meisterschaftsauftakt mußte die Mannschaft auswärts gegen Oed / Zeillern antreten und erreichte nach einer guten Leistung ein 1:1. Im ersten Heimspiel wurde Angstgegner Brunn klar 3:0 geschlagen. In Langenrohr mußte man nach einer enttäuschenden Leistung eine 2:3 Niederlage einstecken.

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Im ÖFB-Cup hatte man den burgenländischen Landesligaverein Baumgarten zum Gegner und verlor auswärts 0:3 nach einer blamablen Leistung. Eine Formkrise und mangelnde Einstellung einiger Spieler sowie Verletzte waren der Grund.

Deshalb trat man auch im nächsten Heimspiel gegen Tulln mit gemischten Gefühlen an verlor auch prompt 3:0. Nach diesem Spiel zog Trainer Neusiedler die Konsequenzen und stellte seinen Posten zur Verfügung. Als neuer Betreuer wurde Karl-Heinz Hofer verpflichtet, ein erfahrener Mann, der auch schon den Regionalligaklub Bruck betreut hatte.

Bereits die nächste Partie auswärts gegen Wr. Neudorf wurde 2:1 gewonnen und ließ Hoffnung aufkommen. Umso bitterer die Enttäuschung beim Heimspiel gegen Leobendorf, das 1:2 verloren wurde. Eine Woche darauf erreichte die Mannschaft gegen Hochwolkersdorf ein 2:2 und Bad Vöslau wurde sicher geschlagen. Gegen Angstgegner Untersiebenbrunn teilte man sich die Punkte und gegen Gottsdorf brachte man mit Müh und Not beide Punkte ins Trockene. Das mit großer Spannung erwartete Derby gegen Himberg mußte beim Stand von 1:0 wegen Nebel abgebrochen werden und bei der Neuaustragung am nächsten Tag setzte es dann eine 0:2 Niederlage. Noch schmerzlicher war die Niederlage gegen Tabellenschlußlicht St. Peter – eine Woche darauf konnte man aber das Publikum mit einem eindrucksvollen Sieg gegen Amaliendorf versöhnen.

Der siebente Tabellenplatz mit 13 Punkten ließ aber absolut keine Zufriedenheit aufkommen.

Spielerkader 1993/94

Wieninger, Handl, Schiedauf, Gasnarek, Kiraly, P. Borovits, Jelinek, Dvorsky, Lorenz, Bures, Klein, Narbeshuber, Wastl, Paulitschke, Marko, Berehmovic, Mikota, Frauhammer, R. Schwab.

Im Heimspiel gegen Oed / Zeillern rettete Peter Borovits einen Punkt für Marienthal.

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Frühjahr 1994: Verpatzte Saison

Nach der nicht gerade erfolgreichen Herbstmeisterschaft war man trotzdem zuversichtlich für den Frühjahrsdurchgang. Man erwartete, mit den Zugängen Schweitzer, Borek, Schönbichler und Kultscher ein starkes Team zur Verfügung zu haben und die Abgänge Marko, Bures, Narbeshuber, Wastl und Klawatsch vollwertig ersetzen zu können. Diese Zuversicht war nicht ganz berechtigt, wie sich im Laufe der Meisterschaft herausstellen sollte.

Der Auftakt fiel mit einem mageren 1:1 gegen Oed / Zeillern nicht gerade vielversprechend aus, dafür gab es in der nächsten Runde einen 2:1 Auswärtssieg gegen Brunn und das Auswärtsspiel gegen Langenrohr wurde mit 2:0 überzeugend gewonnen. Leider war die Punkteausbeute gegen Tulln, Wr. Neudorf, Leobersdorf und Hochwolkersdorf mit nur einem Zähler mehr als dürftig. Im nächsten Spiel gegen Bad Vöslau gelang wieder ein achtbarer 3:0 Auswärtserfolg. Doch die Freude dauerte nur eine Woche, denn die beiden nächsten Begegnungen gegen Untersiebenbrunn und zu Hause gegen Gottsdorf brachten keine Punkte. Im nächsten Heimspiel wurde dann Tabellenführer Himberg 1:0 niedergerungen. In Amaliendorf kam man zu einem glücklichen 1:1 und im letzten Spiel gegen den Tabellenletzten St. Peter reichte es ebenfalls nur zu einem 2:2 Remis. Der siebente Tabellenplatz entsprach absolut nicht den Erwartungen der Vereinsleitung; vor allem die Einstellung einiger Spieler wurde vehement kritisiert und man bastelte bereits an einer neuen Mannschaft.

Herbst 1994: 4. Tabellenplatz

Obwohl die Meisterschaft mit einer 0:1 Niederlage gegen Leobendorf ziemlich enttäuschend begann, konnte sich die Mannschaft im Lauf der Meisterschaft steigern. Nach Siegen bei Angstgegner Untersiebenbrunn (3:2) und in Hohenau (2:0) reichte es daheim gegen Tulln nur zu einem mageren 1:1 und man sprach schon von einem »Heimkomplex«. Eine Woche später brachte die Mannschaft von Wr. Neudorf einen Punkt nach Hause (2:2) und im nächsten Heimspiel gegen Gottsdorf klappte es dann endlich auch auf eigener Anlage; mit einem klaren 3:1 Sieg gab es den ersten vollen Heimerfolg. Niederlagen in Baden (1:0) und daheim gegen Retz (1:4), einem torloses Unentschieden in Hochwolkersdorf folgte ein längst fälliger Heimsieg – 2:1 gehen Amaliendorf – und ein überzeugender 4:1 Auswärtssieg in Langenrohr sowie ein 3:0 »Pflichtsieg« daheim gegen Brunn waren die nächsten Resultate. Unentschieden (3:3) in Ybbs sowie ein schmeichelhaftes 2:2 auf eigener Anlage gegen Kottingbrunn waren der letzte Punktegewinn in dieser Meisterschaft, denn die letzte Begegnung in Oed wurde 0:2 verloren. Immerhin landete die Mannschaft auf dem vierten Tabellenplatz, die beste Plazierung seit Jahren.

Frühjahr 1995: Trainerwechsel

Nach Erreichung des vierten Tabellenplatzes in der letzten Meisterschaft ging man sehr optimistisch in die Frühjahrssaison. Die Mannschaft hatte aber einen denkbar schlechten Start und nach dem Spiel gegen Hohenau legte Trainer Hofer sein Amt zurück. Auf seinen Nachfolger Tumberger wartete keine leichte Aufgabe, da er vor allem einmal die Mannschaft kennenlernen mußte. Doch die Moral der Truppe war ungebrochen und es

Spielerkader 1994/95

Wieninger, König, Gasnarek, Buresch, Kiraly, Schweitzer, Pfaffl, P. Borovits, Kernal, Lorenz, Bokor, Stranjianek, Klein.

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Behremovic im Spiel gegen Hochwolkersdorf.

konnten in den letzten vier Runden sechs Punkte erreicht werden, was den achten Tabellenrang nach Beendigung der Meisterschaft bedeutete. Sicher hatte man sich ein besseres Abschneiden erwartet, aber ganz unzufrieden war man dennoch nicht.

Auch die U-23–Mannschaft erfüllte mit einem Platz in der Tabellenmitte die in sie gesetzten Erwartungen.

Für die nächste Saison soll die Mannschaft in einigen Positionen verändert werden und als Ziel strebte man einen Platz im oberen Tabellendrittel an.

Herbst 1995: Keine Höhepunkte

Die Herbstmeisterschaft 1985 [!] nahm für den ASK Marienthal einen enttäuschenden Verlauf. Nach einem vielversprechenden Start war die Mannschaft einige Runden sogar Tabellenführer, fiel aber dann im Verlauf der Meisterschaft arg zurück.

Die Gründe dafür zu suchen war sehr schwierig; einerseits haben die Neuzugänge die in sie gesetzten Erwartungen nicht ganz erfüllt, andererseits gab es für das hartnäckige Formtief der meisten Spieler auch keine rechte Erklärung. Als Konsequenz wollte sich der Verein von einigen Spielern trennen, in der Winterübertrittszeit einige Verstärkungen holen und durch gute Leistungen dem eklatanten Zuschauerschwund begegnen.

Spielerkader 1995/96

Wieninger, Konir, Bures, Behremovic, Schwab R., Schiedauf, Lorenz, Schwab Th., Stolkovich, Borovits P., Kroboth, Schwab Ron., Koch, Horak, Kanicar, Arslan, Hennerbichler, Frauhammer.

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Frühjahr 1996: Abstieg

Gleich zu Jahresbeginn kam es zu einem überraschenden Trainerwechsel: Man trennte sich nach einem knappen Jahr von Johann Tumberger obwohl man mit seiner Arbeit zufrieden war, aber er besaß für die Landesliga keine Trainerlizenz und der Verband machte deshalb Druck auf den Verein und drohte mit einer empfindlichen Geldstrafe. Der frühere Rapid-Spieler und Ex-Internationale Walter Gebhardt, wurde verpflichtet. Der langjährige Betreuer des österreichischen Unter-21–Nationaltems [!] sollte dem Verein aus der Krise helfen und den Verbleib in der 1. Niederösterreichischen Landesliga sichern. Erstmals in der Vereinsgeschichte wurde ein Trainingslager in der Türkei organisiert, um bei besseren Wetterbedingungen eine optimale Vorbereitung zu ermöglichen. Die Kosten wurden zum Großteil von den Spielern selbst getragen. Die durch den Trainerwechsel und durch das Trainingslager hervorgerufene positive Stimmung gab bei den Funktionären zur Hoffnung Anlaß, daß mit einer guten Frühjahrsaison die Mannschaft die schlechte Herbstsaison ausbessern könnte. Doch es sollte anders kommen. Wichtige Spiele wurden unnötig verloren und die meisten Spieler wollten den Ernst der Lage nicht erkennen. So kam es, wie es kommen mußte: Auch die letzte Chance wurde nicht genutzt und die beiden Relegationsspiele gegen Schrems wurden 0:4 und 2:5 verloren. Nach 21 Jahren 1. NÖ Landesliga mußte der bittere Weg des Abstiegs angetreten werden…

Herbst 1996: Finanzielle Krise

Zu der sportlichen Krise kam nun auch eine finanzielle. Falsche Versprechungen eines Sponsors hatten den Verein in eine mißliche Lage gebracht und die Funktionäre hatten zu tun, um den Spielbetrieb aufrechterhalten zu können. Trainer Gebhardt

Winter 1996

Spielszene Marienthal – Wienerwald.

Im Bild: Robert Schwab.

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wurde nach dem Abstieg in die 2. Landesliga entlassen und mit Rene Latzke ein junger Trainer engagiert. Weiters stieß der Routinier Schneider vom Fav[oritener] AC zur Mannschaft. Mit den Spielern Becher und Wagner wollte man in der Tabellenspitze mitspielen. Der Meisterschaftsstart in der 2. Niederösterreichischen Landesliga war aber nicht gerade berauschend; es wurden die ersten zwei Spiele verloren und kein Tor erzielt, aber in der zweiten Hälfte der Herbstmeisterschaft erholte sich die Mannschaft und konnte mit ganz guten Leistungen und Resultaten aufwarten, wie z.B. ein 3:0 Auswärtssieg bei Wienerwald, ein 4:0 Kantersieg im Heimspiel gegen Bad Vöslau und ein 5:0 Triumph in Gloggnitz bescherten der Latzke-Truppe einen fünften Tabellenplatz am Ende der Herbstmeisterschaft. Eine Verbesserung der Finanzsituation des Vereines wurde dadurch erzielt, daß der Gemeinderat der Marktgemeinde Gramatneusiedl mehrheitlich die Übernahme der Strom- und Gaskosten für das Jahr 1997 beschloß. Hiefür sei den Gemeindevertretern, an der Spitze mit Bgm. Klaus Soukup, Dank für das Verständnis ausgesprochen.

Spielerkader 1996/97

Früchtl, König, Reiner, Bures, Behremovic, Schwab. [!] R., Wagner, Lorenz, Schwab Th., Manhalter, Hegyi, Arslan, Frauhammer, Schneider, Horak, Ehrenberger, Rosner M., Krizsanits.

Frühjahr 1997: Aufstieg geplant

Am 31. Jänner 1997 hielt der Verein seine Generalversammlung ab, bei der folgende Funktionäre gewählt wurden:

Ehrenpräsidenten:

Bgm. Klaus Soukup, OMR Dr. Hubert Waldrauch sen.

Ehrenobmann:

Karl Weiss

Präsidenten:

Josef Hegyi, Karl Svaton sen.

Obmann:

Ernst Strobl

Stellvertreter:

Paul Humann, Adolf Keglovits

Schriftführer:

Tibor Schwab, Sylvia Klingenberger

Kassier:

Karl Svaton jun.

Stellvertreter:

Manfred Rosner sen.

Sektionsleiter Fußball:

Peter Gartner

Stellvertreter:

Erich Kreutz

Sektionsleiter Tennis:

Franz Nemecek

Sektionsleiter Eisschützen:

Leopold Wallisch

Kassakontrolle:

Walter Auzinger, Anton Zupanjac

Ordnerobmann:

Thomas Drabek

Stellvertreter:

Ernst Jasko

Pressearbeit:

Peter Gartner

Stellvertreter:

Thomas Drabek

Hundertschaftskassier:

Heinz Brünner

Platzkassiere:

Christa Slavik, Martha Jansa, Friederike Nußbaum

Subkassier:

Walter Slavik

Stellvertreter:

Franz Hintermayer

Ärztlicher Beirat:

Dr. Hubert Waldrauch jun.

Beisitzer:

Ernst Jasko, Helmut Sam, Rudolf Biberhofer, Fritz Hof

Jugendleiter:

Adolf Keglovits

Stellvertreter:

Walter Slavik

Verbandsdelegierter:

Werner Limbeck

Es wurde nochmals auf den Abstieg aus der 1. Landesliga eingegangen und betont, daß man durch den Einsatz von Nachwuchsspielern längerfristig wieder den Aufstieg schaffen will. Undiszipliniertheiten einiger Spieler führten knapp vor Ende der Meisterschaft zu einer schwierigen Situation. Trainer Latzke konnte die Mannschaft auch nicht richtig motivieren, sodaß es im Mai zur Verpflichtung des ehemaligen Admira-Wacker-Spielers Füllenhals als Betreuer kam, der vor allem die

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geplante Verjüngung der Mannschaft verwirklichen sollte. Durch langwierige Verletzungen und der Entlassung undisziplinierter Spieler mußte bereits im laufenden Spielbetrieb auf Nachwuchsspieler zurückgegriffen werden. Abgeschlossen wurde die Frühjahrsmeisterschaft mit dem doch enttäuschenden 9. Tabellenplatz.

Herbst 1997: Nachwuchs forciert

Ausgesprochenes Wetterpech verhinderte, daß der ASK die Herbstmeisterschaft in der vorgesehenen Zeit beenden konnte. Das letzte Auswärtsspiel wurde nach zwei wetterbedingten Absagen im November auf Anfang März verlegt.

Die ganze Herbstsaison wird von den Funktionären mit einem lachenden und einem weinenden Auge betrachtet. Das positive am Spieldurchgang war, daß Nachwuchsspieler fast durchgehend zum Einsatz kamen, negativ wird das geringe Zuschauerinteresse beurteilt. Man will weiter auf junge Spieler aus den eigenen Reihen setzen und ist überzeugt, daß dieser Weg schließlich Erfolge bringen wird und der Meistertitel in absehbarer Zeit erreicht werden kann. Die Herbstsaison wurde nach wechselnden Leistungen mit dem 8. Platz abgeschlossen. In der Winterübertrittszeit trennte man sich von den beiden Legionären Schneider und Lorenz, dafür wurden für die Frühjahrsmeisterschaft die beiden Ungarn Attila Mendec und Tibor Kovacs [recte Kovács; Anm. R.M.] verpflichtet, Andreas Paulitschke kehrte aus Klingenbach heim und Günther Schalmoser (Wienerwald) sollte der neue Leitwolf werden.

Spielerkader 1997/98

Berger, Maschl, Frauhammer, Kovacs, Behremovic, Bures, Hegyi, Mendec, Schwab Th., Paulitschke, Stolkovich, Arslan, Wirnsberger J., Gökmen, Schalmoser, Wirnsberger St., Aldirmaz, Keglovits, Schwab R.

Frühjahr 1998: Das Jubiläumsjahr

Nach längeren Verhandlungen konnte mit der Burgenländischen Anlage- und Kreditbank A[ktien] G[esellschaft] Mattersburg ein Sponsorvertrag abgeschlossen werden. Wie Generaldirektor Friedrich Blaha betonte, freue er sich als gebürtiger Gramatneusiedler den Traditionsverein unterstützen zu können.

Mit der Zwölfaxinger Firma Mazda-Keglovits wurde ebenfalls ein neuer Werbepartner gefunden.

In einer außerordentlichen Generalversammlung am 13. März 1998 wurde deshalb die Änderung des Vereinsnamens auf »ASK Die B[urgenländische] An[lage- und] K[reditbank] Marienthal« beschlossen.

Nachdem die Marktgemeinde Gramatneusiedl auch für das Jubiläumsjahr die Energiekosten der Sportanlage übernommen hat, ist die Geldsorge kleiner geworden

Bei Redaktionsschluß waren sechs Runden der Frühjahrsmeisterschaft absolviert. Besonders die Spiele gegen den Tabellenführer Hundsheim und Casino Baden auf eigener Anlage zeigten, daß die Mannschaft nicht gerade vom Spielglück verfolgt ist. Gegen den überlegenen Tabellenführer Hundsheim verlor man durch ein Eigentor und gegen Baden wurde bei miserablen Wetterbedingungen (das Spiel wurde nach 10 Minuten für eine Viertelstunde unterbrochen, weil ein plötzlich einsetzender Schneesturm die Spielfeldmarkierungen unsichtbar machte) eine sicher scheinende 3:1 Führung vergeben und die Begegnung endete schließlich 3:3 Unentschieden.

Trainerwechsel nach Sieg

Die Funktionäre hatten schon seit längerem kritisiert, daß Trainer Füllenhals zwar hervorragende Trainingsarbeit leistet, aber der Mannschaft verschiedene Entscheidungen nicht verständlich machen kann. Nachdem es bereits im Winter eine Aussprache gegeben hatte, jedoch im Frühjahr keine Verbesserung erkennbar war, trennte man sich nach dem 4:2 Sieg in Vösen-

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dorf von ihm. Mit Ing. Walter Durstmüller kehrte ein alter Bekannter als Betreuer zum Verein zurück und Robert Schwab, der langjährige Kapitän der Mannschaft, beendete aus privaten Gründen seine Karriere. Das ist bis knapp vor Drucklegung der letzte Stand der Dinge.

Großes Augenmerk auf den Nachwuchs

Die Betreuung der Nachwuchsmannschaften war und ist dem ASK Marienthal immer ein großes Anliegen. Deshalb soll sie auch in einem gesonderten Abschnitt ihre Würdigung finden. Im Spiegel der Jahrzehnte betrachtet, gab es auch immer wieder schöne Erfolge. So wurden im Spieljahr 1947/48 die Junioren Sieger in der Gruppe Ost und zehn Jahre später gelang den Junioren in der Gruppe Südost der Meistertitel.

In späterer Zeit wurden auch immer wieder Spieler, wie z.B. Kurt Kropfreiter, Helmut Huf und Ernst Strobl, um nur einige zu nennen, in die Nachwuchs-Landesauswahl berufen. 1983 wurde die Jugendmannschaft, betreut vom ehemaligen Torhüter Peter Putschögl, in der Jugendgruppe Südost Meister. Es wurden auch immer wieder Spielgemeinschaften mit den Vereinen der Nachbarortschaften ins Leben gerufen, um die Nachwuchsarbeit noch effizienter betreiben zu können. 

1988/89

In der Meisterschaft 1988/89 wurde [!] eine C-Knaben und zwei Großfeldmannschaften gestellt. Die C-Knabenmannschaft erreichte den 11. Tabellenplatz. Die B-Knaben konnten die Meisterschaft mit dem 3. Platz beenden. Zufrieden konnte man mit der Schülermannschaft sein, die, wenn nicht Torhüter König durch eine schwere Verletzung ausgefallen wäre, auch noch den zweiten Tabellenplatz erreichen hätte können.

Betreuer: Atilla Kerekes, Rudolf Friedrich, Johann Samwald, Otto Novotny, [!]

C-Knaben 1980.

Trainer Biberhofer, Schwab Th., Drabek, Hahn, Müllner, Donath, Jugendleiter Baumgartner;

Schwab R., Zangl, Dedek, Molnar, Borovits.

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1989/90

Der langjährige Jugendleiter Walter Slavik hat sein Amt im Frühjahr zur Verfügung gestellt. Nachfolger wurde Adolf Keglovits. Die Funktionäre bedankten sich bei Walter Slavik für seine langjährige Tätigkeit.

Im Spieljahr 89/90 konnten vier Nachwuchsmannschaften gestellt werden. Eine U/16, U/12, und eine U/9 Mannschaft. 

Die U16 [!] Mannschaft erreichte den 6. Tabellenplatz. Die U/13 Mannschaft den erfreulichen 2. Tabellenplatz.

Betreuer: Georg Biberhofer, Rudolf Friedrich, Walter Slavik, Otto Novotny. 

1990/91

Vier Nachwuchsmannschaften wurden nominiert. U/16, U/13, U/10 und U/9. Die U/16 Mannschaft spielte in der Liga, die U/13, U/10 und U/9 in den Gruppenbewerben. Die U/13 Mannschaft spielt mit der Spielgemeinschaft Moosbrunn[.] Folgende Plazierungen wurden erreicht: U/9 – 4. Platz, U/10 – 6. Platz, U/13 – 2. Platz.

Peter Putschögl legte das Amt des Kassiers zurück, betreut aber weiterhin die Tormänner der Nachwuchsmannschaften. Walter Slavik übernimmt das Amt des Kassiers. Willi Gruber und Otto Novotny betreuen die U/9, die U/10 betreut Josef Hegy. Die U/16 Mannschaft wird von W. Reitprecht trainiert.

1991/92

In diesem Jahr konnten drei Mannschaften genannt werden, nämlich eine U/14 und mit U/9, U/10 zwei Kleinfeldmannschaften mit der U/14 wurde nach längerer Pause wieder mit der Spielgemeinschaft Ebergassing gespielt. Weiters wurden noch mit der U/9 und U/10 zwei Kleinfeldmannschaften gestellt. Die U/10 erreichte den 4. Tabellenplatz, die U/9 den 7. Platz. Die U/14 Ligamannschaft den 5. Platz.

1992/93

Marienthal stellt mit der Spielgemeinschaft Ebergassing sechs Mannschaften. Marienthal: U/9, U/11, U/13, U/15

Ebergassing: U/9, U/10

Endstand: U/9 – 3. Platz, U/11 7. Platz, U/13 – 3. Platz, und U/15 – 2. Platz, wobei die U/15 im Herbst vor dem ASK Bruck / L[eitha] mit einem Punkt Vorsprung Herbstmeister war.

Betreuer: Willi Gruber, Otto Novotny, Dieter Rosner, Josef Hegyi, Josef Dunshirn, Josef Holata.

1993/94

Im Spieljahr 93/94 konnten wir wieder vier Mannschaften stellen. U/9, U/10, U/12, U/16. Mit der Spielgemeinschaft Ebergassing eine U/14 Mannschaft.

Endergebnisse: U/10 – 4. Platz

U/9 – 3. Platz, U/12 – 8. Platz. Die U/16 Mannschaft mußte leider aus disziplinären Gründen im Frühjahr aufgelöst werden.

1994/95

Im Spieljahr 94/95 wurden vier Mannschaften nominiert. Zwei Kleinfeldmannschaften U/8 und U/10, zwei Großfeldmannschaften U/11 und U/14. Mit der Spielgemeinschaft Mitterndorf wurde erstmals eine U/18/17 Leistungsliga gestellt und mit der Spielgemeinschaft Ebergassing eine U/13 Mannschaft. Es war ein recht erfolgreiche Meisterschaft, die mit zwei Meistertitel abgeschlossen werden konnte.

Die U/8 Mannschaft wurde in ihrer Klasse zweiter, die U/10 und U/14 Mannschaften konnten den Meistertitel erringen. Nur die U/11 Mannschaft blieb hinter den Erwartungen zurück.

1995/96

Im Spieljahr 95/96 konnte mit der Spielgemeinschaft Ebergassing eine U/15 Leistungsliga und eine U/12 Mannschaft

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U/8 (1994):

Höller, Köksal, Höller Barbara, Nußbaum Michaela, Sizgin, Ceric,

Trainer Tuna, Tuna Gökce, Sizgin, Ilhan.

U/10 (1994):

Slavik, Dissauer, Boghossian,

Trainer Steinermann,

Grabner, Kaya, Kelava, Mayer.

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U/10-U/11 (1994):

Arslan, Kattavenos, Trainer Rosner, Slavik, Jansa, Dissauer, Trainer Bures, Gruböck, Koray;

Sizgin, Mayer, Kelava, Erzadeoglu, Erer, Kaya, Grabner, Akhmayer.

U/14 (1994):

Sengül, Hofmann, Bera Oztürk, Arslan, Hegyi, Keglovits;

Salge, Kattavenos, Sorger, Mirjanic, Gruber, Kroboth, Cetkovic, Kriszanits.

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gestellt werden. Weiters spielten eine U/11, U/9 und U/8 Mannschaft.

Die U/15 Landesligamannschaft erreichte im unteren Play-off den 6. Platz. Die U/12 Mannschaft wurde siebenter. Die U/8 und U/9 Mannschaft erreichten in Ihrer [!] Klasse den Meistertitel.

1996/97

1996/97 konnte mit Hilfe der Spielgemeinschaft Ebergassing 5 Mannschaften für die Meisterschaft genannt werden.. [!]

Mit der U/16 Mannschaft wird in der Liga gespielt. Die U/13, U/10, U/9 und U/8 spielen in den Gruppenbewerben. Die U/16 Mannschaft mußte wieder einmal aus disziplinären Gründen frühzeitig aus dem Bewerb genommen werden.

Die U/8 Mannschaft erreichte den 3. Tabellenplatz, die U/9 und U/10 Mannschaft wieder wurden wieder Meister in ihren Gruppen. Die U/13 Mannschaft wurde vierter.

Herbst 1997

Im Herbst 97 wurde wegen der Stichtagänderung eine Halbjahresmeisterschaft gespielt.

Marienthal konnte sechs Mannschaften nennen.

U/7, U/8, U/9, U/10, U/12 und eine U/14 Mannschaft. Dabei konnten mit der U/7, U/9 und U/10 gleich drei Meistertitel errungen werden. Die U/12 Mannschaft wurde vierter und die U/14 erreichte erfreulicherweise den 2. Tabellenplatz.

Betreuer: Heinz Rektor, Johann Mayer, Helmut Huf, Herbert Bauer.

Bei der Weihnachtsfeier der Nachwuchsmannschaften im Gemeindezentrum übergab Adolf Keglovits nach 10jähriger Tätigkeit in Anwesenheit von Bürgermeister Klaus Soukup die Agenden des Jugendleiters an Helmut Huf.

Frühjahr 1998

Es wird wieder nur eine Halbjahresmeisterschaft gespielt. Für die Meisterschaft wurden folgende Mannschaften gestellt:

U/8, U/9, U/10, U/ 11 Kleinfeld und eine U/15 Mannschaft.

Betreuer: Heinz Rektor, Johann Mayer, Helmut Huf, Gerhard König, Herbert Bauer.

Sektion Eisschützen

Die Sektion Eisschützen wurde im Jahre 1967 vom damaligen Obmann des ASK Marienthal Karl Weiss unterstützt von den Mitgliedern Fritz Steurer, Alfred Bilek, Alfred Schopper, Johann Dressler, Walter Sulzgruber, Johann Botek, Walter Schmidt, Manfred Rosner und Ernst Strobl gegründet. Erster Sektionsleiter war Fritz Steurer, ihm zur Seite stand Alfred Schopper als Kassier. Sofort wurde mit der Errichtung einer Asphaltbahn begonnen.

Der erste sportliche Erfolg war der 2. Platz bei der Bezirksmeisterschaft 1971 in Bad Vöslau und der Aufstieg in die nächsthöhere Spielklasse. Die damalige Moarschaft bestand aus Alfred Schopper, Alfred Bilek, Walter Schmidt und Rüdiger Kendler.

Im Sommer 1971 übernahm Rüdiger Kendler die Obmann-Funktion in der Sektion. Durch den folgenden starken Mitgliederzuwachs wurde die Erweiterung der Sektionsleitung notwendig. Walter Sulzgruber wurde Obmann-Stellvertreter, Alfred Bilek stand als Fachwart zur Verfügung und Fritz Steurer übernahm das Amt des Kassiers, das er heute noch ausübt. Im Jahr 1975 wurde nach den Plänen von Franz Pachta die Asphaltbahn vergrößert, ein Unterstand für die Schützen errichtet sowie die Flutlichtanlage auf den jetzigen Stand gebracht. Im Frühjahr 1976 eröffnete Bürgermeister Klaus Soukup die neue Anlage und es wurden sofort Vereinsmeisterschaften ausgetragen. Die Mitgliederzahl war auf zirka 60 Personen angewachsen und die Sektion wurde mit Fitmärschen, Gschnasfesten und Faschingsumzügen gesellschaftlich aktiv. Seit 1977 besteht auch eine Damenmannschaft.

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In den folgenden Jahren wurde der Unterstand immer mehr ausgebaut, so daß wir unsere Gäste bei den Turnieren bestens betreuen können.

Die Sektion Eisschützen des ASK Marienthal gehört der Bezirksgruppe Mödling an, die derzeit aus 13 Vereinen besteht und jährlich im Winter (auf Eis) und im Sommer (auf Asphalt) zwei Meisterschaften der Herren um den Aufstieg in die Gebietsgruppe durchführt. Es wurde schon des öfteren der Meistertitel errungen, jedoch konnten unsere Schützen in der höhern Klasse nie bestehen. 6 Vereine im Bezirk verfügen auch über eine Damenmannschaft, so daß auch jährlich eine Damenmeisterschaft im Bezirk ausgetragen wird.

Die Sektion veranstaltet intern immer im Frühjahr und im Herbst Vereinsmeisterschaften für Herren und Damen im Einzelschießen sowie einen Mannschaftsbewerb, bei dem die Moarschaften ausgelost werden. Auch gibt es immer Turniere für Damen-, Herren-, Senioren- und Mixmannschaften auf eigener Anlage.

Unsere Schützinnen und Schützen sind auch sehr erfolgreich fast wöchentlich bei Turnieren in Wien und im östlichen Niederösterreich vertreten.

Die Sektion wird zur Zeit von Leopold Wallisch als Obmann, Manfred Riha als Obmann-Stellvertreter, Fritz Steurer als Kassier und Karl Baumgartner als Schriftführer geführt. Rüdiger Kendler als Ehrenobmann, Lore Lunczer als Subkassierin, Lisl Baumgartner als Schriftführer-Stellvertreterin und Robert Rosner als Kassakontrollor vervollständigen die Sektionsleitung.

Im Jahr 1997 feierten die Eisschützen ihr 30jähriges Bestandsjubiläum mit vier Turnieren auf eigener Anlage und einer Filmvorführung im Gemeindezentrum Gramatneusiedl. Bild links: Peter Borovits, Ilka Pock, Gaby Hintermayer und Adolf Hanak erreichten beim Mix-Turnier den 4. Platz. Für die Damen- und Senioren-Mannschaft gab es 2. Plätze. Bei den Herren ließen sich aber Ernst Lunczer, Robert Zaruba, Thomas Rosner und Johann Pock den Turniersieg nichht wegnehmen (Bild rechts).

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Sektion Tennis

Gegründet wurde diese Sektion im Jahre 1973 von einer handvoll begeisterter Tennisspieler, welche mit viel Liebe, Mut und Kraft in zirka 11.000! Arbeitsstunden sowie Unterstützung der Gemeinde eine Tennisanlage aus dem Boden stampften, die sich auch heute noch sehen lassen kann.

Bereits im Jahre 1974 wurde eine Herrenmannschaft aufgestellt, die an der Niederösterreichischen Mannschaftsmeisterschaft teilnahm und in der 3. Untergruppe auf Anhieb den vierten Platz erreichte.

Ein Jahr später konnten sie die Meisterschaft für sich entscheiden und stiegen in die 2. Untergruppe auf. Das Team setzte seinen Siegeszug fort und nach neuerlichem Titelgewinn in die 1. Untergruppe aufsteigen, wo bei acht Mannschaften der fünfte Platz erreicht wurde.

Die Tennissektion verfügt über drei Plätze, davon sind zwei mit einer Flutlichtanlage ausgestattet. Die einmal jährlich abgehaltenen Turniere und Ranglistenspiele erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit.

Rund um den Verein

Abseits des Sportbetriebes tritt der Verein gerade in den letzten Jahren verstärkt als Organisator von Veranstaltungen geselliger Art auf. An erster Stelle ist sicher das schon zur Tradition gewordene »Gramatneusiedler Volksfest« zu erwähnen, das heuer bereits zum 23. Mal stattfindet und bei der Bevölkerung breiten Anklang gefunden hat. Jahr für Jahr wird den Besuchern abwechslungsreiche Unterhaltung geboten, die sich vom üblichen »Bierzelt-Niveau« wohltuend abhebt. Aber auch im Gemeindezentrum finden immer wieder Abende mit bekannten Unterhaltungskünstlern statt, die ebenfalls großen Anklang finden. Leider kann das von den Ballveranstaltungen nicht gesagt werden; hier könnte der Besuch besser sein.

Im Laufe der Jahre gab es immer wieder Spieler aus den Reihen des ASK Marienthal, die in der höchsten österreichischen Spielklasse tätig waren. Namen wie Leopold Mikel, Mathias Humann, Kurt Misar, Ernst Strobl sen., Alfred Schopper, Albin Pichler, Franz Matousek und Josef Holata sind heute noch Fußballfreunden weit über die Vereinsgrenzen hinaus ein Begriff.

Zu guter Letzt

Als die Vereinsleitung an mich mit der Bitte herantrat, sie bei der Erstellung dieser Broschüre zu unterstützen, habe ich gerne diese Aufgabe übernommen. Es war nicht immer leicht, das Material zusammenzutragen, da die Aufzeichnungen teilweise sehr lückenhaft waren oder ganz fehlten. Ich habe mich bemüht, niemanden zu vergessen, sollte dies trotzdem geschehen sein, bitte ich um Entschuldigung.

An dieser Stelle herzlichen Dank an alle, die mir geholfen haben, sei es durch Überlassung von Fotos, diversen Aufzeichnungen, Hilfe beim Redigieren oder einfach durch ein paar aufmunternde Worte.

Stellvertretend für alle möchte ich die Redaktion der »Rundschau« nennen, die mir ihr Archiv zur Einsicht überlassen hat und Herrn Alfred Forche, dem Verfasser der Broschüre »70 [recte 75; Anm. R.M.] Jahre ASK Marienthal«.

Besonders bedanken möchte ich mich auch noch bei Georg »Schurli« Biberhofer, der mir bei der Erstellung der Bildtexte eine unschätzbare Hilfe war.

Als treuer Anhänger des ASK Marienthal wünsche ich dem Verein noch viele sportliche Erfolge.

Rudolf Andreas Tesar

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Am Ende dieser Festschrift möchte ich im Namen des Vorstandes allen meinen herzlichsten Dank aussprechen, welche mitgeholfen haben in mühevoller Kleinarbeit die Gestaltung der vorliegenden Festschrift zum 90jährigen Bestehen des ASK Marienthal zu ermöglichen. Ein Dank auch an jene die Unterlagen und Erinnerungsfotos zur Verfügung gestellt haben und auch Ihre [!] persönliche [!] Erinnerungen den Verfassern übermittelt haben.

Mit dieser Festschrift ist der Weg des ASK Marienthal in diesen 90 Jahren seines Bestehens geschildert worden.

Nicht vergessen sollte man, all jener Funktionäre, Mitglieder und Anhänger zu gedenken welche in den 90 Jahren durch Ihre Treue zum Verein in guten und in schlechten Zeiten den Bestand der »Institution ASK Marienthal« über einen solchen Zeitraum ermöglichten. Ein weiteres Dankeschön allen aktiven Mitarbeitern der drei Sektionen des Vereines, welche in der Vergangenheit und auch heute bereit sind für den Verein Ihre [!] Freizeit zur Verfügung stellen.

Ich hoffe, daß auch in der Zukunft Funktionäre, Aktive und Anhänger aller drei Sektionen dem Verein die Treue halten – das Gemeinsame soll immer im Vordergrund stehen – denn der ASK Marienthal sind wir alle.

Ernst Strobl

Obmann

[63–80]

[Diverse Werbeinserate]

[Umschlagblatt 3]

[Umschlagblatt 4]