Soziologie in Österreich

 

 

 

 

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Spann
 Briefe
 21.3.1915

 

Othmar Spann

Briefe an Erika Spann-Rheinsch

Othmar Spann: Postkarte an [Erika] Spann in Brünn (Mähren, heute Brno, Tschechien), Steinmühlgasse 10

Gleisdorf (Steiermark), am 21. März 1915

pag. 325/a:

21.III.15

Liebste! Eben erhalte ich Deinen ersten Brief (vom 19.). Bitte sei mir nicht allzutraurig und nimm die Sache frohgemut und unternehmungslustig! Sollte mir im wunderschönen Monat Mai im Ernste etwas geschehen? Daran ist nicht zu glauben. – Dein Gedicht ist herrlich gedacht. Ist aber der Rhytmus nicht etwas holprig? Ich denke, Du solltest lieber regelrechte Hexameter aus dem halbfreien Versmaß machen. Im Einzelnen: »Glanz des Geistes« hat kein Verbum, verlangt es aber, bes.[onders] da es dann heißt »Doch der Aronslilie« etc. Ein paar Rufzeichen könnten wegfallen; vor »Nimm sie denn« viell.[eicht] am besten ein Absatz! Vor »Korn« womöglich einschieben »und Du« (oder d[er]gl.[eichen]). Zeile 10: Ist »sie« die Demeter? – Liebste, laß Dir durch solch kleine u.[nd] kleinliche Einzelkritik das Gedicht nicht am Ende verderben, denn es ist trotz allem wirklich schön und brauchbar. – Hier beginnt der herrlichste Frühling. Ein italienisch blauer Himmel wölbt sich über das Tal und beglänzt die fernen Schneegipfel. Die Luft ist aber von der früheren Stürmen noch eisig. Mein Dienst dürfte etwas weniger leicht werden als bisher, doch sehr nützlich für mich. Reiten leider unmöglich.

Sei geküßt mitsamt den Knäblein. Othmar.

Bitte schreib mir Gustis Adresse.

Quelle

Archiv für die Geschichte der Soziologie in Österreich, Nachlass Spann, Signatur 32/1.1, pag. 325.

Kommentar

Transliteration und Kommentar: Reinhard Müller.

Beschreibung: 1 Bl.; Handschrift (kurrent).

Kommentar: Betrifft unter anderem »die Knäblein« (d. s. Adalbert Spann und Raphael Spann) sowie Gusti Wenzlitzke.

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© Archiv für die Geschichte der Soziologie in Österreich
Stand: Dezember 2011