Nachlass Nina Rubinstein
*Berlin am 2. Juli 1908, †New York City/New York am 28. September 1996
Soziologin, Übersetzerin, Dolmetscherin, Fotografin
Pseudonym: Nina Stein
Signatur 39
Umfang: 745 Blatt oder 0,10 Laufmeter; 1 Box
Schenkerin: Dr. Hanna Papanek (geborene Kaiser), Lexington, Massachusetts
Übernahme: 11. Februar 1999
Übernehmer: Dr. Christian Fleck, Graz
Archivierung: Prof. Reinhard Müller, Graz
Katalogisierung: Prof. Reinhard Müller, Graz
Verfasser des Katalogs: Prof. Reinhard Müller, Graz (10. März 2000, überarbeitet im Dezember 2018)
Sperren: keine.
Zugangsbeschränkungen: keine.
Informationen
Nina Rubinstein war die Tochter des Alexander Rubinstein, eigentlich Aleksandr Nikolaevič Rubinštejn / Александр Николаевич Рубинштейн beziehungsweise Lettisch Aleksandrs Rubinšteins (Valmiera / Wolmar / Валмиера, Russland [Valmiera, Lettland] 27. Jänner 1881 – New York City, New York 19. Dezember 1948), ein exilierter lettisch-russischer Menschewiki, Publizist und Journalist, der sich später „Alexander Stein“ nannte, und der „Tatiana“ Teresa Rubinstein / Тереза Рубинштейн, geborene Mark / Марк, Lettisch Terēze Marks (Liepāja / Libau / Лиепая, Russland [Liepāja, Lettland] 1885 – New York, N. Y. 1955). Die aus Lettland stammenden Eltern flohen 1906 beziehungsweise 1907 aus Russland nach Berlin. Ihr Vater hatte mit einer nicht-jüdischen deutschen Frau einen Sohn (geb. Berlin 1927) und lebte dann – ohne von seiner Ehefrau geschieden zu sein – mit der Sekretärin und Archivarin der Reichstags-Fraktion der SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschlands) „Elly“ Eleanor Kaiser (Berlin 1891 – ?) zusammen, mit der er die Tochter Hanna Kaiser (Berlin 24. Jänner 1927 – Lexington, Massachusetts 16. Dezember 2017), seit 1947 verheiratete Papanek, Ethnologin und Frauenrechtlerin, hatte. N. R. wuchs deutschsprachig auf, lernte aber auch Russisch.
Von 1914 bis Februar 1917 lebte N. R. mit ihrer Mutter, die sich von ihrem Mann getrennt hatte, in Kopenhagen, Dänemark, wo sie eine dänische Schule besuchte und neben Deutsch auch Dänisch lernte.
Vom Mai / Juni 1917 bis August 1918 lebte N. R. mit ihrer Mutter in Petrograd / Петроград [Sankt Petersburg / Санкт-Петербург], Russland. Nach dem Ausschluss anderer Parteien durch die Bolschewiki verließen beide Russland, lebten drei Monate bei den Jiddisch sprechenden Eltern der Mutter in Liepāja / Libau [Liepāja], Lettland und kehrten 1918 nach Berlin zurück.
Im November / Dezember 1918 übersiedelte N. R. mit ihrer Mutter nach Berlin, wo sie zunächst eine deutsche Privatschule besuchte und Englisch und Französisch lernte, und dann die 1. Städtische Studienanstalt, wo sie am 23. März 1928 die Reifeprüfung ablegte. Um 1921/1922 trat sie in einen russischen Kinderklub ein den Sacha Tchorny (d. i. Aleksandr Michajlovič Glikberg / Александр Михайлович Гликберг; 1880–1932) in Berlin gründete. Noch vor der Reifeprüfung hatte sie mit Übersetzungen aus dem Russischen ins Deutsche begonnen, gefördert von ihrem Vater und ihrem Onkel Bernhard Rubinstein, eigentlich Boris Nikolaevič Rubinštejn / Борис Александр Николаевич Рубинштейн (1880–1944), Inhaber des „Ladyschnikow Verlags“ in Berlin. 1928/29 studierte N. R. als Gasthörerin ein Semester – vor allem chinesische – Kunstgeschichte an der Universität Berlin.
1929 bis 1930 studierte N. R. Soziologie an der Universität Heidelberg, Baden [Baden-Württemberg], wo sie den Plan fassten, ihre Dissertation über einen Vergleich der Emigration nach der französischen und nach der russischen Revolution zu machen.
1930 bis 1933 setzte N. R. ihr Studium der Soziologie an der Universität Frankfurt am Main, Hessen, fort. 1933 wurde ihre Dissertation „Die französische Emigration nach 1789. Ein Beitrag zur Soziologie der politischen Emigration“ durch Karl Mannheim (1893–1947) angenommen, doch erfolgte noch vor ihrer Promotion der Ausschluss aus der Universität und im Juni 1933 ihre Flucht aus Deutschland.
1933 bis 1940 lebte N. R. in Paris im Exil. Sie arbeitete als Sekretärin, als Übersetzerin aus dem Deutschen und Englischen ins Französische für eine Literaturagentur und als Feuilletonistin in der Emigrantenpresse. Im Juni 1940 flüchtete sie nach Südfrankreich. August / September 1940 reiste sie nach Lissabon (Lisboa) und von dort im September mit dem Schiff nach New York.
1940 ließ sich N. R. in New York, N. Y. nieder; 1949 wurde sie US-amerikanische Staatsbürgerin. Vom Frühjahr 1942 bis Oktober 1945 arbeitete N. R. als Übersetzerin (Deutsch-Amerikanisch) im U. S. Office of War Information (OWI). 1947 bis 1954 war sie freischaffende Übersetzerin aus dem Amerikanischen und Französischen ins Russische bei internationalen Konferenzen, wobei sie vom Oktober 1948 bis April 1949 in Mexiko lebte, 1955 bis 1968 Simultandolmetscherin als Angestellte der Vereinten Nationen (UNO) in New York. Daneben betätigte sich N. R. als Fotografin mit zahlreichen Ausstellungen in den Räumlichkeiten der Vereinten Nationen (UNO). 1968 wurde sie pensioniert. 1968 bis 1972 war N. R. wieder als Simultandolmetscherin bei Konferenzen tätig, und nach 1972 erneut als Übersetzerin russischer Bücher ins Amerikanische.
Am 9. Dezember 1989 wurde N. R. an der Universität Frankfurt am Main, Hessen, auf Grund ihrer Dissertation von 1933 zum Dr. phil. promoviert.
Selbstständige Publikation
- Die französische Emigration nach 1789. Ein Beitrag zur Soziologie der politischen Emigration. Herausgegeben und eingeleitet von Dirk Raith, mit Beiträgen von Hanna Papanek und David Kettler. Graz-Wien: Nausner & Nausner 2000 (= Bibliothek Sozialwissenschaftlicher Emigranten, in Verbindung mit Mitchell G[raham] Ash (Wien), Claus-Dieter Krohn (Hamburg), Edith Kurzweil (New York), Helga Nowotny (Zürich) und Friedrich Stadler (Wien) herausgegeben von Christian Fleck (Graz). Redaktion: Reinhard Müller. 6.), 252 S.
Übersetzungen
- Eva Broido [d. i. Eva L’vovna Brojdo / Ева Львовна Бройдо, verh. Gordon]: Wetterleuchten der Revolution. Berlin: Verlag Der Bücherkreis 1929 (= Der Bücherkreis. [23].), 254 S. Anonyme Übersetzerin. Original: В рядах Р. С.-Д. Р. П. Москва [Moskau] 1928.
- Eva Broido: Wetterleuchten der Revolution. 2. Auflage, 11.–16. Tausend. Berlin: Verlag Der Bücherkreis 1931 (= Der Bücherkreis. [23].), 254 S.
- Eva Broido: Wetterleuchten der Revolution. Berlin: Verlag Klaus Guhl 1977, 254 S. Anonyme Übersetzerin. Reprint der Ausgabe von 1929.
- Dimitrij Tschetwerikov [d. i. Boris Dmitrievič Četverikov / Борис Дмитриевич Четвериков]: Die Rebellion des Ingenieurs Karinski. Roman. (Autorisierte Übersetzung von Nina Stein.) Berlin: Verlag Der Bücherkreis 1931 (= Der Bücherkreis. [25].), 245 S. Übersetzerin unter dem Pseudonym „Nina Stein“. Original: Бунт инженера Каринского. Берлин [Berlin] 1928.
- Boris Nikolajewsky [d. i. Boris Ivanovič Nikolaevskij / Борис Иванович Николаевский]: Die Geschichte eines Verrats. (Aus dem russischen Manuskript übersetzt von Nina Stein.) Berlin: Verlag Der Bücherkreis 1932 (= Der Bücherkreis. [34].), 250 S., 8 Tafeln. Übersetzerin unter dem Pseudonym „Nina Stein“. Original: История одного предателя. Террористы и политическая полиция. Берлин [Berlin] 1932.
- Nikolai Bogdanow [d. i. Nikolaj Vladimirovič Bogdanov / Николай Владимирович Богданов): Dorf und Kommune. (Übersetzung aus dem Russischen von Nina Stein.) Berlin: Verlag Der Bücherkreis 1933 (= Der Bücherkreis.), 231 S. Übersetzerin unter dem Pseudonym „Nina Stein“. Original: Вызов. Москва [Moskau] 1931.
- Edward Topol [d. i. Eduard Vladimirovič Topol’ / Эдуард Владимирович Тополь, d. i. Eduard Vladimirovič Topelberg / Эдуард Владимирович Топельберг]: U-137 oder Europa wird erschüttert. (Übersetzt aus dem Russischen von Nina Stein und Hanns-Peter Pichl.) München: Lev Roitman Verlag 1983, 335 S. Übersetzerin unter dem Pseudonym „Nina Stein“. Original: Чужое лицо.
- Edward Topol: U-137 oder Europa wird erschüttert. Roman. (Übersetzt aus dem Russischen von Nina Stein und Hanns-Peter Pichl. Vollständige Taschenbuchausgabe. Lizenzausgabe des Roitman-Verlags, München.) München: Droemersche Verlagsanstalt Knaur [1986] (= Knaur. 1350. / Roman.), 335 S. Umschlagtitel: „U-137. Polit-Thriller“.
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Katalog des Nachlasses
Beschreibung: 618 Bl.
Kommentar: Diese Abteilung umfasst die Dissertation von Nina Rubinstein, Varianten und Vorarbeiten dazu sowie Arbeiten im Rahmen des Seminars für Soziologie an der Universität Frankfurt am Main; Hessen, zur Dissertation. Die Abteilung im Einzelnen:
Beschreibung: 46 Bl., pag. 1-46.
Kommentar: Die Abteilung besteht aus zwei Konvoluten mit Unterlagen zur Promotion von Nina Rubinstein zum Dr. phil. an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Hessen, am 9. Dezember 1989 auf Grund der Dissertation „Die französische Emigration nach 1789. Ein Beitrag zur Soziologie der politischen Emigration“. Die Abteilung enthält im Einzelnen:
Beschreibung: 49 Bl., pag. 1-49.
Kommentar: Es handelt sich dabei um ein Konvolut mit von Hanna Papanek zur Verfügung gestellten Unterlagen zur Veröffentlichung der Dissertation „Die französische Emigration nach 1789. Ein Beitrag zur Soziologie der politischen Emigration“ von Nina Rubinstein im Rahmen des Archivs für die Geschichte der Soziologie in Österreich; vgl. Nina Rubinstein: Die französische Emigration nach 1789. Ein Beitrag zur Soziologie der politischen Emigration. Herausgegeben und eingeleitet von Dirk Raith, mit Beiträgen von Hanna Papanek und David Kettler. Graz-Wien: Nausner & Nausner 2000 (= Bibliothek Sozialwissenschaftlicher Emigranten. 6.). Das Konvolut enthält im Einzelnen:
Beschreibung: 25 Bl., pag. 1-25.
Kommentar: Es handelt sich dabei um ein Konvolut mit Dokumenten von und zu Nina Rubinstein. Es handelt sich dabei durchwegs um Fotokopien von Originalen aus dem Besitz von Hanna Papanek. Das Konvolut enthält im Einzelnen:
Beschreibung: 3 Bl., pag. 1-3.
Kommentar: Es handelt sich dabei um drei Fotos von Nina Rubinstein, die Hanna Papanek dem Archiv für die Geschichte der Soziologie in Österreich überließ. Siehe dazu auch die Virtuelle Bildersammlung Hanna Papanek, Signatur 39/1.F. Das Konvolut enthält im Einzelnen:
Beschreibung: 5 Bl., pag. 1-5.
Kommentar: Es handelt sich dabei um drei Briefe von David Kettler an Nina Rubinstein. Das Konvolut enthält im Einzelnen: