Die bischöfliche Visitation der Pfarre Moosbrunn am 10. und 11. Mai 1898
Eintrag von Laurenz Lepschy in: Denkbuch der Pfarre Moosbrunn. Band 2, S. 46.
Transliteration:
Reinhard Müller.
46
Um ½8 Uhr das Abendmahl. Während desselben eine Uiberraschung! Ganz in der Stille ohne alles Geräusch hatte sich der Männergesang von Marienthal im Hofe des Pfarrhauses [in Moosbrunn;
Anm.
R.M.]
unter dem Fenster der Bischofwohnung versammelt, u[nd] der ganze geräumige Hof war gedrängt voll von der ganz ruhigen Menschenmenge: da erscholl
ganz unerwartet ein herrlich Lied zu Ehren des Bischofs [d.i. Anton Josef Gruscha (1820–1911);
Anm.
R.M.]. Dieser eilte zum Fenster u[nd] siehe! eine neue Uiberraschung: in diesem Augenblicke stiegen die
Raketen unten im Gemüsegarten, und während die Sänger jubelten wurde von Herrn Paul Lang – einem Beamten von Marienthal – ein wunderbares Feuerwerk abgebrannt, u[nd] kaum war der Chor zu Ende, da fiel die Musik ein, welche die Volkshymne* anstimmte, in die die Menge begeistert einfiel.
[* D.i. die
österreichische Kaiserhymne »Gott erhalte unsern Kaiser…«.
Anm.
R.M.]

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