Die Flüchtlingskolonnen in
Gramatneusiedl im August und Oktober 1944
Eintrag von
Leopold Eder (1899–1963) in: Denkbuch der Pfarre Moosbrunn.
Band 2, S. 124–125.
Transliteration:
Reinhard Müller.
124
Flüchtlinge aus Rumän[ien], Banat, Bačka treffen ein; es sind Deutsche Volksgruppen, die in Nied[er] Donau eine vorläufige Unterkunft finden. – Durch Moosbrunn fuhren an einigen Tagen viele mit Roß [!] und Wagen, die nötigsten
Habseligkeiten mitnehmend wie Bettzeug, Decken, Lebensmittel, Stroh u[nd] Heu für die Tiere. Am 23.X.[19]44 kamen von Unt[er] Waltersdorf her über 4500 Fahrzeuge
125
aus Bosnien: Banjaluka [d.i.
Banja Luka / Бања Лука, Bosnien und Herzegovina;
Anm.
R.M.],
Novopotolsk [d.i. vermutlich recte Navapolačk / Наваполацк, Weißrussland;
Anm.
R.M.],
Adolfsthal [d.i. Bosanski
Aleksandrovač / Босански Александровац, Bosnien und Herzegovina;
Anm.
R.M.], – Männer, Frauen,
Kinder, einige Priester. Sie zogen gegen Wien im Regen, vor- u[nd] nachmittags. Ihre Pferde und Wagen waren klein; auch Kühe wurden mitgetrieben, Geflügel, Enten u[nd] Hühner reckten ihre Hälse aus dem Verschlage. Die Flucht aus Ungarn, Rumänien, Bosnien erfolgt vor den Russen und Partisanen.
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