Die Angst vor dem Eintreffen sowjetischer Truppen
1944 und die Flüchtlingskolonnen in Gramatneusiedl 1945
Eintrag von
Leopold Eder (1899–1963) in: Denkbuch der Pfarre Moosbrunn.
Band 2, S. 127–128.
Transliteration:
Reinhard Müller.
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Wir befürchteten schon in der Zeit von Allerheiligen [d.i. 1. November 1944;
Anm.
R.M.] bis Weihnachten [19]44 die Ankunft der Russen in Österreich, diese wurde verzögert, da Budapest erst am 12.II.1945 sich ergab. Der Winter ging zu Ende. Ungarische
Jugendliche in Zivil und
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Militärkolonnen, diese mit Roß u[nd] Wagen, jene zu Fuß u[nd] massenhaft, kamen über Bruck a[n der] Leitha herauf und wanderten gegen Westen. Hungrig u[nd] müde sahen sie aus. Soldaten wurden über Nacht einquartiert, auch im Pfarrhofe [von Moosbrunn;
Anm.
R.M.], sie waren bescheiden u[nd] dankbar für erhaltenes Essen. – Ungarisches Vieh – Rinder – wurde von den Deutschen in Masse gegen Wien getrieben.
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