Über die Diebstähle in
Gramatneusiedl, Moosbrunn und Velm 1945 bis 1946
Eintrag von
Leopold Eder (1899–1963) in: Denkbuch der Pfarre Moosbrunn.
Band 2, S. 138.
Transliteration:
Reinhard Müller.
138
Diebstähle. Als trauriges Erbe der Kriegsereignisse muß die Unsicherheit des Eigentumes bezeichnet werden: In den Herbst- u[nd] Wintermonaten 1945/46 und noch im heurigen Frühjahre [d.i. 1946;
Anm.
R.M.] wurden insgesamt hier 10 Schweine des Nachts gestohlen, Hasen u[nd] Geflügel in großer Zahl. Die Felddiebstähle nehmen geradezu überhand (1946.). Die Not der Stadt ist gewiß arg, viele kommen täglich, um irgendwelche Lebensmittel, Gemüse, Kartoffel, Kraut u[nd] ä[hnliches] zu erlangen, aber nicht alles an Diebstählen
geschieht aus solcher ernster Notlage. Gar manche aus der Gemeinde u[nd] Umgebung üben das Stehlen gewohnheitsmäßig, arbeiten nicht, andere stehlen u[nd] arbeiten. Festgenommene Diebe gingen bald wieder frei.
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