DAS BARACKENLAGER MITTERNDORF

JACOB LEVY MORENO

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MITTERNDORF A. D. FISCHA

     

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Chronik des Barackenlagers Mitterndorf

1917

In Arbeit!

Januar 1917

Im Januar 1917 leben im Barackenlager Mitterndorf rund 11.600 Menschen.

 

Februar 1917

Vermutlich vom Februar 1917 bis etwa Dezember 1918 arbeit Jacob Levy Moreno (1889–1974) das zweite Mal im Barackenlager Mitterndorf. ( September 1915) Hier ist er wahrscheinlich im Kinderspital tätig und führt erste soziometrische Experimente durch.

1917

1917 wird überlegt, die in den Lagern untergebrachten sogenannten Flüchtlinge nach Dörfern in ein und demselben Lager zusammenzuführen.

 

Juli 1917

Im Juli 1917 ersucht der Leiter des Barackenlagers Mitterndorf Viktor Imhof (bis 1919: Ritter von Geißlinghof) um die Enthebung von seinem Posten ( 1. August 1915), da er Animositäten gegen seine Person seitens der Delegierten des »Hilfskomitees für die Flüchtlinge aus dem Süden« vermute und politische Schwierigkeiten befürchte. Seinem Ansuchen wird nicht stattgegeben ( Mai 1918), allerdings wird mit einer Reform der Lagerorganisation begonnen, die beispielsweise den Flüchtlingen mehr Mitbestimmung einräumt.

August 1917

Im August 1917 kommt es zu einer Protestmanifestation der Menschen im Barackenlager Mitterndorf: Um Brennholz für die Zubereitung ihrer Verpflegung zu bekommen, entfernen sie das Holz der damit befestigten Wege des Lagers. Diese Aktion bezeugt deutlich den Mangel an Brennholz wie auch an Lebensmitteln.

August 1917

Im August 1917 ist der Umzug in das neuerrichtete Lager II des Barackenlagers Mitterndorf abgeschlossen. Personen aus den überbelegten Baracken des Lagers I sind nunmehr in das neue Lager umgesiedelt worden, wodurch die Wohn- und Lebensqualität im Lager deutlich verbessert wird.

September 1917

Seit September 1917 dürfen die in Lagern untergebrachten sogenannten Flüchtlinge in ihre Heimat zurückkehren, sofern die Behörden dieses Gebiet als befreit und sicher freigeben.

September 1917

Im September 1917 leben im Barackenlager Mitterndorf 8.865 Menschen.

September 1917

Im Schuljahr 1917/1918 besuchen 2.169 Kinder die Schule im Barackenlager Mitterndorf.

Oktober 1917

Im Oktober 1917 ordnet das Innenministerium an, dass für den unmittelbaren Verkehr mit Flüchtlingen nur mehr Personen verwendet werden sollen, die deren Sprache beherrschen und mit ihren Landesverhältnissen, Sitten und Gebräuchen vertraut sind.

Oktober 1917

Im Oktober 1917 werden rund 1.200 Menschen aus der Gemeinde Vermiglio (deutsch: Ulzbach bzw. Warmei bzw. Wermel), die seit zwei einviertel Jahren im Lager leben, in drei Transporten in ihre Heimat zurückgebracht. Im Lager verbleiben noch über 8.000 Menschen.

Oktober 1917

Seit etwa Oktober 1917 wird die Flüchtlingsküche des Barackenlagers Mitterndorf von sechs Schwestern des Ordens der Canossianerinnen aus Trient‹Trento› und einer Bedienerin geleitet.

 

November 1917

Am 3. November 1917 verlassen rund 2.000 Bewohner das Barackenlager Mitterndorf, darunter rund 500 Personen aus der Gemeinde Vermiglio (deutsch: Ulzbach bzw. Warmei bzw. Wermel).

November 1917

Während die Zahl der im Barackenlager Mitterndorf lebenden Personen auf unter 9.000 sinkt, erreicht die Zahl der Gebäude im November 1917 ihren Höchststand. Die Abnahme der Bewohnerzahl des Lagers dürfte zwei Gründe haben: Einerseits arbeiten immer mehr sogenannte Flüchtlinge außerhalb des Lagers, wo sie auch Unterkunft finden, andererseits machen immer mehr Flüchtlinge von der Möglichkeit gebrauch, in ihre Heimat zurückzukehren. Die Rückkehr erfolgt allerdings noch nicht in Form von Sammeltransporten, sondern in jener von Einzelreisen.

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Copyright © 2013 Arnold Krizsanits, Mitterndorf a. d. Fischa
Copyright © 2013 Reinhard Müller, Graz
Copyright © 2013 Friederike Scherr, Wien
Stand: Februar 2013

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