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Die niederösterreichische Landesregierung

1501 bis heute

1. Die Niederösterreichische Landesregierung

1501 bis heute

Kern der Landesverwaltung war die Landesregierung, deren Name wie Funktion sich im Laufe der Jahrhunderte vielfach veränderte. Eine erste Landesregierung wurde für das damalige Erzherzogtum Österreich unter der Enns von Maximilian I. von Habsburg (1459–1519) im Jahr 1493 provisorisch und 1501 endgültig geschaffen. Es war dies eine Mittelinstanz zwischen den Hofbehörden, die für alle habsburgischen Erbländer und bis zu seiner Aufhebung 1806 des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation zuständig waren, und den landesfürstlichen Dienststellen. Der Chef dieser zunächst »Regiment« genannten Institution war sowohl den Fürsten als auch den Landständen, aus deren Reihen er kam, zu Treue und Gehorsam verpflichtet. Der Sitz dieser ständig veränderten und mit wechselnden Namen ausgestatteten Behörde, welche sowohl für Verwaltungs- wie Justizaufgaben zuständig war, befand zunächst in Linz, seit 1510 in Wien, seit 1521 in Graz und seit 1523 wieder in Wien. Daneben gab es noch die »Raitkammer«, später »Niederösterreichische Kammer« genannt, welche für Finanzen zuständig war, 1523 ihre Tätigkeit aufnahm und ihre Agenden 1625 an die Hofkammer abgeben musste.

1749 wurde die »Regiment« genannte Verwaltungs- und Justizbehörde in »Niederösterreichische Regierung in publica«, welche nur mehr für das Erzherzogtum Österreich unter der Enns zuständig war, und 1750 in »Niederösterreichische Repräsentanz und Kammer« unbenannt, wobei ihr Aufgaben der Justiz entzogen wurden. 1759 wurde die Behörde als »Niederösterreichische Regierung« wieder mit den Justizangelegenheiten betraut, welche ihr aber 1782 neuerlich entzogen wurden. 1849 wurde die Institution, nunmehr eine vom Kaiser ernannte Regierungsbehörde, in »Statthalterei« umbenannt. 1861 wurden gewisse Agenden der Statthalterei an den Niederösterreichischen Landtag übertragen.

1918 wurden die Agenden der Statthalterei von der Niederösterreichischen Landesregierung übernommen (unterbrochen durch eine eigene nationalsozialistische Regelung 1939 bis 1945), welche ihren Sitz 1997 nach Sankt Pölten verlegte. Der Landeshauptmann wird seither von dem demokratisch gewählten Landtag gewählt, ausgenommen die Zeit des autoritären Christlichsozialen Ständestaats (1934 bis 1938 vom Bundespräsidenten ernannt) und des Nationalsozialismus (1939 bis 1945 vom Führer und Reichskanzler des Dritten Reichs ernannt).

Chefs der niederösterreichischen Landesregierung

Oberste Hauptmänner des Erzherzogtums Österreich unter der Enns:

1501–1512

Wolfgang Freiherr von Polheim (1458–1512)

1513–1521

Georg von Rottal zu Thalberg (?–1525); außerdem 1523 bis 1525 Präsident der Niederösterreichischen Kammer

Statthalter des Erzherzogtums Österreich unter der Enns:

1521–1523

Pietro Bonomo, Bischof von Triest (d.i. Giovanni Antonio Bonomo; 1458–1546)

1523–1524

Sigismund Freiherr von Dietrichstein (1484–1533)

1524–1525

Leonhard von Harrach zu Rohrau (1481–1527)

1526–1527

Cyriak Freiherr von Polheim und Wartenburg (1495–1533)

1528–1531

Georg Freiherr von Puchheim zu Raabs und Krumbach (?–1531)

1532–1536

Christoph (seit 1533: Fürst) von Rauber (1466–1536)

1537–1541

Trojan von Auersperg (1495–1541)

1542–1544

Hans Ungnad Freiherr von Sonneck (1493–1564)

1544–1551

Christoph Freiherr von Eyczing (1501–1563); außerdem 1542 bis 1544 Landmarschall der Niederösterreichischen Landstände

1552–1564

Gabriel Ritter von Kreuzer (?–1565)

1565–1572

Joachim Freiherr von Schönkirchen (1517–1572); außerdem 1560 bis 1563 Landmarschall der Niederösterreichischen Landstände

1572–1587

Oswald Freiherr von Eyczing (1512–1587)

1587–1591

Seifried Freiherr von Breuner (1538–1594)

1592–1600

Ruprecht Freiherr von Stotzingen (um 1542–1600)

1600–1601

Wolfgang Freiherr von Hofkirchen (1555–1611)

1601–1608

Ernst Mollart Freiherr von Reinegg und Trosendorf (vor 1576–1621)

1608–1621

Paul Sixtus Trautson Graf zu Falkenstein (1548–1621)

1621–1626

Leonhard Helfried Graf von Meggau, Freiherr von Creuzen (1577–1644)

1626–1640

Seifried Christoph Breuner Freiherr von Stübing, Fladnitz und Rabenstein (1569–1651); außerdem 1600 bis 1609 Präsident der Niederösterreichischen Kammer und 1620 bis 1626 Landmarschall der Niederösterreichischen Landstände

1640–1642

Georg Freiherr von Teufel auf Gundersdorf, Eckartsau und Esslingen (um 1580–1642)

1642–1663

Johann Franz Trautson Graf zu Falkenstein (1609–1663); außerdem 1637 bis 1642 Landmarschall der Niederösterreichischen Landstände

1663–1687

Konrad Balthasar (seit 1643: Graf) von Starhemberg (1612–1687)

1687–1705

Johann Quintin Freiherr (seit 1658: Graf) von Jörger (1624–1705)

1705–1711

Ferdinand Karl Graf und Herr von Weltz, Freiherr von Ebenstein und Spiegelfeld (1653–1711)

1711–1742

Sigismund Friedrich Graf (seit 1725: Reichsgraf) von Khevenhüller (1666–1742)

1742–1746

Leopold Johann Victorin Wilhelm Graf von Windisch-Graetz (1686–1746)

1747–1749

Johann Ferdinand Graf von Kuefstein (1686–1755)

Präsidenten des Erzherzogtums Österreich unter der Enns:

1749–1750

Adam Philipp Losy Graf von Losymthal (?–1781)

1750–1753

Philipp Joseph Graf von Orsini-Rosenberg (1691–1765)

1753–1758

Heinrich Wilhelm Freiherr von Haugwitz (1711–1758)

Statthalter des Erzherzogtums Österreich unter der Enns:

1759–1770

Franz Ferdinand Graf von Schrattenbach (1707–1785)

1770–1779

Christian August Graf von Seilern-Aspang (1717–1801)

1779–1782

Joseph Johann Nepomuk Graf von Herberstein (1725–1809)

Präsidenten des Erzherzogtums Österreich unter der Enns:

1782–1790

Johann Anton Graf von Pergen (1725–1814); außerdem 1775 bis 1790 Landmarschall der Niederösterreichischen Landstände

1791–1795

Wenzel Graf Sauer von und zu Ankenstein (1742–1799)

1795–1797

Franz Joseph Graf von Saurau (1760–1832); außerdem 1803 bis 1805 Landmarschall der Niederösterreichischen Landstände

1797–1802

Jakob Reichsfreiherr von Wöber zu Hagenberg

1802–1804

Joseph Thaddäus Vogt Freiherr von Sumerau (?–1817)

1804–1805

Joseph Karl Graf von Dietrichstein (1763–1825); außerdem 1811 bis 1825 Landmarschall der Niederösterreichischen Landstände

1805–1807

Ignaz Karl Graf von Chorinsky, Freiherr von Ledske (1770–1823)

1807–1809

Ferdinand Graf von Bissingen und Nippenburg (1749–1831)

Statthalter des Erzherzogtums Österreich unter der Enns:

1809–1814

Franz Joseph Graf von Saurau (1760–1832); außerdem 1803 bis 1805 Landmarschall der Niederösterreichischen Landstände

1815–1816

Ignaz Karl Graf von Chorinsky, Freiherr von Ledske (1770–1823)

1817–1828

Augustin Freiherr Reichmann von Hochkirchen (d.i. bis 1817: Augustin Reichmann; 1754–1828)

1828–1829

Alois Graf von Ugarte (1784–1845)

1829–1830

Franz Graf von Klebelsberg, Freiherr zu Thumburg (1774–1857)

1830–1848

Johann Adam Freiherr Talatzko von Gestieticz (d.i. bis 1834: Johann Adam Talatzko; 1778–1858)

1848–1848

Anton Raimund Graf von Lamberg (1795–1869)

1849–1858

Joseph Wilhelm (seit 1856: Freiherr von) Eminger (1801–1858)

1858–1860

Karl Johann Joseph Prinz von Lobkowitz (1814–1879)

1860–1862

Anton Halbhuber (seit 1854) Freiherr von Festwill (1809–1886)

1862–1868

Gustav Ignaz Graf von Chorinsky, Freiherr von Ledske (1806–1873)

1868–1872

Philipp Weber (seit 1853: Ritter; seit 1880) Freiherr von Ebenhof (1818–1900)

1872–1880

Siegmund Conrad (seit 1854: Edler; seit 1870) Freiherr von Eybesfeld (1821–1898)

1880–1889

Ludwig Freiherr Possinger (seit 1860: Ritter; seit 1870) Freiherr von Choborski (1823–1899)

1889–1895

Erich (bis 1919: Graf von) Kielmansegg (1847–1923)

1895–1895

Friedrich Freiherr Bourguignon von Baumberg (1846–1907)

1895–1911

Erich Graf von Kielmansegg (1847–1923)

1911–1915

Richard Graf von Bienerth-Schmerling (d.i. bis 1868: Richard Ritter von Bienerth; bis 1915: Richard Freiherr von Bienerth; 1863–1918)

1915–1918

Oktavian Regner (1911–1919:) Freiherr von Bleyleben (seit 1919: Oktavian Regner-Bleyleben; 1866–1945)

Landeshauptmänner des Bundeslandes Niederösterreich:

1918–1919

Leopold Steiner (1857–1927); Christlichsoziale Partei

1919–1920

Albert Ferdinand Sever (1867–1942); Sozialdemokratische Arbeiterpartei

1920–1922

Johann Mayer (1858–1941); Christlichsoziale Partei

1922–1931

Karl Buresch (1878–1936); Christlichsoziale Partei

1931–1932

Josef Reither (1880–1950); Christlichsoziale Partei

1932–1933

Karl Buresch (1878–1936); Christlichsoziale Partei

1933–1934

Josef Reither (1880–1950); Vaterländische Front

1934–1935

Eduard Baar–Baarenfels (d.i. Eduard Baar; 1913–1919: Eduard Baar von Baarenfels; 1885–1967); Vaterländische Front

1935–1938

Josef Reither (1880–1950); Vaterländische Front

1938–1938

Roman Jäger (1909–1943); Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei

1938–1939

Hugo Jury (1887–1945); Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei

Gauleiter des Reichsgaus Niederdonau:

1939–1945

Hugo Jury (1987–1945);Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei

Landeshauptmänner des Bundeslandes Niederösterreich:

1945–1945

Leopold Figl (1902–1965); Österreichische Volkspartei

1945–1949

Josef Reither (1880–1950); Österreichische Volkspartei

1949–1962

Johann Steinböck (1894–1962); Österreichische Volkspartei

1962–1965

Leopold Figl (1902–1965); Österreichische Volkspartei

1965–1966

Eduard Hartmann (1904–1966); Österreichische Volkspartei

1966–1981

Andreas Maurer (1919–2010); Österreichische Volkspartei

1981–1992

Siegfried Ludwig (1926–2013); Österreichische Volkspartei

seit 1992

Erwin Pröll (geb. 1946); Österreichische Volkspartei

 

2. Die Niederösterreichische Kammer

1523 bis 1625

Die Niederösterreichische Kammer war die zweite wichtige landeseigene Behörde, die neben der Niederösterreichischen Landesregierung, damals »Regiment« genannt, bestand. Sie nahm mit Jahresbeginn 1523 ihre Tätigkeit auf, musste aber 1625 ihre Agenden an die zentrale Hofkammer abgeben.

Chefs der Niederösterreichischen Kammer

a) Präsidenten der Niederösterreichischen Kammer:

1523–1525

Georg von Rottal zu Thalberg (?–1525); außerdem 1513 bis 1521 Oberster Hauptmann des Regiments von Niederösterreich

1526–1537

Felician von Petschach

1539–1566

Sigismund (seit 1531: Freiherr) von Herberstein (1486–1566)

1566–1567

Adam Swetkowitz Freiherr von Mitterburg (?–nach 1573)

1568–1594

Helmhart Jörger Freiherr von Tollet (1530–1594)

1595–1600

Ludwig Gomez Freiherr von Hoyos (1551–1600)

1600–1609

Seifried Christoph Breuner, Freiherr von Stübing (1569–1651); außerdem 1620 bis 1626 Landmarschall der Niederösterreichischen Landstände und 1626 bis 1640 Statthalter von Niederösterreich

1609–1610

Hans Christoph Urschenbeck (1577–1610)

1610–1619

Hans Georg von Heussenstein

1619–1625

Hans Balthasar (der Ältere) Graf von Hoyos (1583–1632); außerdem 1626 bis 1632 Landmarschall der Niederösterreichischen Landstände

b) Prokuratoren der Niederösterreichischen Kammer

1523–1527

Ritter Markus (Marx) Beck von Leopoldsdorf (1491–1553)

1527–1532

Joachim Marschall von Reichenau (?–1536)

1532–1535

Viktor Gamp (1489–1535)

1535–1535

Erasmus von Paumkirchen

1536–1536

Joachim Marschall von Reichenau (?–1536)

1536–1542

Philipp Gundel (1493–1567)

1542–1557

Johann Baptist Pacheleb (?–1560)

1558–1563

Georg Eder (1523–1587)

1563–1566

Martin Trauner

1567–1576

Melchior Hofmayr

1577–1580

Johann Ambros Brassican (?–1589)

1581–1582

Lorenz Lehmann

1583–1605

Wolfgang Schwanser (?–1605)

1605–1615

Michael Püdler (?–1616)

1615–1625

Georg Schrötel

Siehe auch

Die niederösterreichische Landesvertretung

Von der Markgrafschaft zum Bundesland: Niederösterreich

Österreichisch-Ungarische Monarchie / Osztrák-Magyar Monarchia

© Reinhard Müller
Stand: April 2013

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