|
Von der Markgrafschaft zum Bundesland
Niederösterreich von 960 bis heute
Das Gebiet des heutigen Bundeslandes
Niederösterreich ist Kerngebiet Österreichs. Die folgende Übersicht zeigt die Entwicklung jenes Territoriums, in welchem Gramatneusiedl
um 1100 entstanden ist, von der Markgrafschaft über das Herzogtum und Erzherzogtum bis zum gegenwärtigen Bundesland. Sie enthält einen Überblick über die Landesregenten sowie für Gramatneusiedl wichtige behördliche Untergliederungen dieses Territoriums.
Die Markgrafschaft »Marchia Orientalis«
um 970 bis 1156
Um 970 wurde im Gebiet des heutigen Niederösterreich eine Mark gegründet, die »Marchia Orienatlis«, mit der 976 die aus dem bayrischen Hochadel stammenden Babenberger belehnt wurden. Die Mark, deren Ausdehnung ständigen Veränderungen unterworfen
war, wurde
auch »Ostarrîchi« genannt (für dieses Gebiet erstmals für den 1. November 996 belegt), zu übersetzen als »abgegrenztes Gebiet im Osten« oder »östliches Grenzland«, oder lateinisch »Marchia
Austriae« (»östliche Grenzmark«). Die Mark gehörte zum Herzogtum Bayern, dieses wiederum zu dem seit 962 so
genannten »Imperium«, welches seit dem 15./16. Jahrhundert als »Heiliges Römisches Reich (Deutscher Nation)« bezeichnet wurde. In der »Marchia Orienatlis«, die erstmals 991 auf das Gebiet des späteren Gramatneusiedl ausgedehnt wurde, entstand um 1100 jene Siedlung, die heute den
Namen »Gramatneusiedl« führt.
Markgrafen der Marchia Orientalis
um 970–976 |
Burchard von Ostmark (nach
926–um 981) |
976–994 |
Leopold I. von Babenberg,
genannt »der Durchlauchtigte« oder »der Erlauchte« (um 940–994) |
994–1018 |
Heinrich I. von Babenberg,
genannt »der Widerspenstige« oder »der Starke« (?–1018) |
1018–1055 |
Adalbert von Babenberg,
genannt »der Siegreiche« (um 985–1055) |
1055–1075 |
Ernst von Babenberg,
genannt »der Tapfere« oder »der Strenge« oder »der Streitbare« (um
1027–1075) |
1075–1095 |
Leopold II. von Babenberg,
genannt »der Schöne« (1050–1095) |
1095–1136 |
Leopold III. von Babenberg,
genannt »der Heilige« (1073–1136); seit 19. Oktober 1663 Landespatron
von Österreich unter der Enns beziehungsweise Niederösterreich |
1136–1141 |
Leopold IV. von Babenberg,
genannt »der Freigiebige« (1108–1141) |
1141–1156 |
Heinrich II. von Babenberg,
genannt »Jasomirgott« (1107–1177) |

Das Herzogtum Österreich
1156 bis 1453
Mit dem »Privilegium minus« (Kleiner Freiheitsbrief) wurde die Markgrafschaft am 17. September 1156 zum Herzogtum ernannt; damit wurde Österreich, bestehend aus Nieder- und Oberösterreich, auch vom Herzogtum Bayern getrennt. Nach dem Aussterben der Babenberger kam es im Herzogtum Österreich 1246 bis 1251 zum »Österreichischen Interregnum« (herzoglose Zwischenherrschaft), die 1251 bis 1276 durch die Herrschaft des böhmischen Königshauses der Přemysliden überwunden wurde. 1276 übernahmen schließlich die Habsburger die Regentschaft in Österreich.
Mit der im Auftrag von Rudolf IV. von Habsburg (1339–1365) im Jahr 1359 hergestellten Fälschung des »Privilegium maius« (Großer Freiheitsbrief) wurde das Herzogtum zu einem Erzherzogtum gemacht, doch wurde dessen Anerkennung zunächst verweigert. Erst 1453 wurde die Fälschung anerkannt und damit die
Erhebung zum Erzherzogtum vollzogen. 1379 kam es zu einer Spaltung innerhalb der habsburgischen Herrscherfamilie, welche erst 1665 beständig überwunden wurde.
1452 wurde das Herzogtum Österreich in vier Viertel untergegliedert. Gramatneusiedl gehörte zum Viertel unter dem Wienerwald. Diese Gliederung wurde 1753 durch eine Kreiseinteilung ersetzt.
Herzöge von Österreich
1156–1177 |
Heinrich II. von Babenberg, genannt »Jasomirgott« (1107–1177) |
1177–1194 |
Leopold V. von Babenberg, genannt »der Tugendhafte« (1157–1194); wurde erstmals 1174 mit Österreich belehnt |
1195–1198 |
Friedrich I. von Babenberg,
genannt »der Katholische« (um 1175–1198); wurde erstmals 1181 mit Österreich belehnt |
1198–1230 |
Leopold VI. von Babenberg, genannt »der Glorreiche« (1176–1230) |
1230–1246 |
Friedrich II. von Babenberg, genannt »der Streitbare« (1219–1246) |
1246–1251 |
Österreichisches Interregnum |
|
1246–1248 unbesetzt |
|
1248–1250 Hermann I. (als
Markgraf von Baden VI.) von Zähringen (um 1225–1250); regierte faktisch nicht |
|
1250–1268 Friedrich I. von Zähringen (1249–1268); regierte faktisch nicht |
1251–1276 |
Ottokar II. Přemysl (um 1232–1278); seit 1275 mit Reichsacht bedacht |
1276–1282 |
Rudolf I. von Habsburg (1218–1291); regierte als König des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation |
1282–1298 |
Albrecht I. von Habsburg
(1255–1308); seit 1281 bereits Reichsverweser; regierte zunächst jedoch gemeinsam mit Rudolf II. |
1282–1283 |
Rudolf II. von Habsburg
(1271–1290); regierte gemeinsam mit Albrecht I. |
1298–1306 |
Rudolf III. von Habsburg,
genannt »Kaše« (1282–1307); regierte gemeinsam mit Friedrich I. und Leopold I. |
1306–1330 |
Friedrich I. (als König
des Heiligen Römischen Reichs III.) von Habsburg, genannt »der Schöne«
(1289–1330); regierte eigentlich seit 1298, gemeinsam mit Rudolf III. und Leopold I. |
1298–1326 |
Leopold I. von Habsburg,
genannt »der Glorwürdige« (1290–1326); regierte gemeinsam mit Rudolf III. und Friedrich I., regierte jedoch faktisch nicht |
1330–1358 |
Albrecht II. von Habsburg,
genannt »der Weise« oder »der Lahme« (1298–1358); regierte gemeinsam mit Otto |
1330–1339 |
Otto von Habsburg, genannt
»der Fröhliche« (1301–1339); regierte gemeinsam mit Albrecht II. |
1358–1365 |
Rudolf IV. von Habsburg, genannt »der Stifter« (1339–1365); durch Betrug 1359 selbsternannter Erzherzog von Österreich |
1365–1395 |
Albrecht III. von
Habsburg, genannt »mit dem Zopf« (1349–1395); regierte bis zur Teilung 1379 gemeinsam mit Leopold III. |
1365–1379 |
Leopold III. von Habsburg
(1351–1386); regierte gemeinsam mit Albrecht III. |
1395–1404 |
Albrecht IV. von Habsburg
(1377–1404) |
1404–1439 |
Albrecht V. (als
König des Heiligen Römischen Reichs II.) von Habsburg (1397–1439), bis zur Mündigkeit 1411 vertreten durch seine Onkel: |
|
1404–1406 Wilhelm von
Habsburg, genannt »der Ehrgeizige« oder »der Artige« oder »der
Freundliche« (um 1370–1406) |
|
1406–1411 Leopold IV. von
Habsburg, genannt »der Dicke« (1371–1411) |
|
1406–1411 Ernst von
Habsburg, genannt »der Eiserne« (1377–1424); beanspruchte die Vormundschaft, führte sie faktisch nicht aus |
1440–1453 |
Ladislaus Postumus von Habsburg (1440–1457); bis zur Mündigkeit 1452 vertreten durch: |
|
1440–1452 Friedrich V.
(als König des Heiligen Römischen Reichs IV., als Kaiser III.) von
Habsburg (1415–1493) |

Das Erzherzogtum Österreich unter der Enns
1453 bis 1804
Mit der Anerkennung des
gefälschten »Privilegium maius« (Großer Freiheitsbrief) wurde das Herzogtum am 6. Januar 1453 zu einem Erzherzogtum erhoben. Zugleich
waren viele der habsburgischen Erzherzöge von Österreich unter der Enns seit dem 19. März 1452 bis
zum 20. Oktober 1740 Kaiser des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation, ebenso viele der habsburgisch-lothringischen Erzherzöge von Österreich unter der Enns seit dem 13. September 1745 bis zur Niederlegung der Kaiserkrone am 6. August 1806, wodurch auch das Heilige Römische Reich Deutscher Nation
aufgehoben wurde.
Mit Patent vom 24. Juli 1753 wurde das Erzherzogtum in Kreise als landesfürstliche Lokalbehörden untergegliedert. Gramatneusiedl gehörte zum Kreisamt Viertel unter dem Wienerwald. Diese Gliederung wurde 1849 durch Kreisbehörden und Bezirkshauptmannschaften
ersetzt. 1783 wurde Österreich unter der Enns endgültig verfassungsmäßig
von Österreich ob der Enns getrennt, mit dem es bis dahin gemeinsame
Verwaltungsbehörden besaß.
Erzherzöge von Österreich unter der Enns
1453–1457 |
Ladislaus Postumus von Habsburg (1440–1457); musste nach einem Aufstand der
Landstände von seinem Vormund aus der Gefangenschaft 1452 freigelassen
werden; die Landstände riefen Ladislaus am 10. November 1452 als Regenten aus; er führte allerdings bis zu seinem Tod nur den Titel eines Herzogs |
1458–1462 |
Friedrich V. (als König des Heiligen Römischen Reichs IV., als Kaiser III.) von Habsburg (1415–1493) |
1462–1463 |
Albrecht VI. von Habsburg
(1418–1463); erst nach seinem Tod als Erzherzog von Österreich anerkannt |
1463–1493 |
Friedrich V. (als König des Heiligen Römischen Reichs IV., als Kaiser III.) von Habsburg (1415–1493), unterbrochen durch die faktische Herrschaft von Matthias Corvinus |
1485–1490 |
Matthias Corvinus (das ist Hunyadi Mátyás; 1443–1490); faktischer Regent |
1493–1519 |
Maximilian I. von Habsburg
(1459–1519) |
1520–1521 |
Karl V. von Habsburg
(1500–1558) |
1521–1564 |
Ferdinand I. von Habsburg (1503–1564) |
1564–1576 |
Maximilian II. von Habsburg (1527–1576) |
1576–1608 |
Rudolf II. von Habsburg
(1552–1612); durch Statthalter vertreten |
1608–1619 |
Matthias von Habsburg (1557–1619); fungierte bereits seit 1593 als Statthalter Rudolfs II. |
1619–1637 |
Ferdinand II. von Habsburg (1578–1637) |
1637–1657 |
Ferdinand III. von
Habsburg (1608–1657) |
1657–1705 |
Leopold I. von Habsburg (1640–1705); vereinigte 1665 alle österreichischen Besitzungen der Habsburger |
1705–1711 |
Joseph I. von Habsburg
(1678–1711) |
1711–1740 |
Karl VI. (als König von
Ungarn III., als König von Böhmen II.) von Habsburg (1685–1740) |
1740–1780 |
Maria Theresia von Habsburg (1717–1780) |
1780–1790 |
Joseph II. von Habsburg-Lothringen (1741–1790); bereits seit 1765 Mitregent Maria Theresias |
1790–1792 |
Leopold II. von Habsburg-Lothringen (1747–1792) |
1792–1804 |
Franz II.
(als Kaiser I.) von Habsburg-Lothringen (1768–1835) |

Das Erzherzogtum Österreich (unter der Enns) im Kaisertum Österreich
1804 bis 1867
Am 11. August 1804 nahm Franz I. von Habsburg-Lothringen
(1768–1835) den Titel eines erblichen Kaisers an und begründete damit
das Kaisertum Österreich. Das Kaisertum war zunächst im Verband mit dem
Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, doch als Franz I. am 6. August 1806 dessen Kaiserkrone niederlegte, wurde dieses endgültig
aufgehoben: Am 7. Dezember 1804 wurde das Kaisertum Österreich feierlich
erklärt. Mit dem österreichisch-ungarischen Ausgleich wurde am 8. Juni
1867 die »Österreichisch-Ungarische
Monarchie / Osztrák-Magyar Monarchia« gegründet, in welcher das Kaisertum nur mehr in der so genannten Österreichischen Reichshälfte (»Cisleithanien«) weiter bestand.
Mit 26. Juli 1849 erfolgte
in Österreich unter der Enns, welches nunmehr auch als »Kronland
Österreich unter der Enns« bezeichnet wird, eine Neuordnung der politischen Verwaltung: Es wurden siebzehn Bezirkshauptmannschaften eingerichtet, die mit 17. Januar 1850 wirksam wurden. Die Bezirkshauptmannschaften wurden mit 30. September 1854
durch siebzig Bezirksämter abgelöst, wo meist Justiz und politische Verwaltung vermengt
waren, weshalb sie auch als »vermischte Bezirksämter« oder »gemischte Bezirksämter« bezeichnet werden. Gramatneusiedl gehörte zum Amtsbezirk Ebreichsdorf. Daneben gab es auch noch Kreisbehörden als landesfürstliche
Lokalbehörden, die allerdings mit 30. April 1859 ihre Tätigkeiten einstellten; Gramatneusiedl gehörte zur Kreisbehörde Viertel unter dem Wienerwald. Die Zeit sich ständig verändernder Verwaltungsstrukturen, bei denen Justiz und Verwaltung nicht klar getrennt waren, fand erst mit Einführung der
Bezirkshauptmannschaften auf Grundlage des Gesetzes vom 18. Mai 1868 ihr Ende.
Kaiser von Österreich
1804–1835 |
Franz I. (als Erzherzog II.) von Habsburg-Lothringen (1768–1835) |
1835–1848 |
Ferdinand I.
von Habsburg-Lothringen, genannt »der Gütige« (1793–1875) |
1848–1916 |
Franz Joseph I. von Habsburg-Lothringen (1830–1916) |

Das Erzherzogtum
(Kronland) Österreich unter der Enns in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie
1867 bis 1918
Mit dem
österreichisch-ungarischen Ausgleich wurde am 8. Juni 1867 die »Österreichisch-Ungarische Monarchie /
Osztrák-Magyar Monarchia« gegründet. Die Doppelmonarchie bestand nun aus zwei Reichsteilen: »Die im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder«, auch »Cisleithanien« oder »Österreichische Reichshälfte« genannt, und »Die Länder der heiligen ungarischen Krone«, auch als »Transleithanien« oder »Ungarische Reichshälfte« bezeichnet. Österreich unter der Enns gehörte zu Cisleithanien. Die Monarchie endete am 12. November 1918 mit der Abdankung des Kaisers und der
Gründung der Republik Deutschösterreich.
Mit Gesetz vom 18. Mai 1868 kam es
im nunmehrigen Kronland Österreich unter der Enns zur klaren Trennung von Justiz und Verwaltung, wobei Bezirkshauptmannschaften als neue politische Behörden erster Instanz eingerichtet wurden. In Österreich unter der Enns nahmen diese ihre Tätigkeit am 1. September
1869 auf. Gramatneusiedl gehörte zunächst zur Bezirkshauptmannschaft Wiener-Neustadt (Umgebung), seit 1. Januar 1897 zur neu geschaffenen Bezirkshauptmannschaft Mödling.
Kaiser von Österreich
1867–1916 |
Franz Joseph I. von Habsburg-Lothringen (1830–1916) |
1816–1918 |
Karl I. (als König von Böhmen III., als König von Ungarn IV.) von Habsburg-Lothringen (1887–1922) |

Niederösterreich in der Ersten Republik Österreich
1918 bis 1938
Am 12. November 1918 wurde die »Republik Deutschösterreich« als demokratische Republik und als Bestandteil der »Deutschen Republik« ausgerufen; zugleich wurde für Österreich unter der Enns der schon lange gebräuchliche Name »Niederösterreich« als
ausschließliche Bezeichnung eingeführt. Gemäß dem Gesetz vom 22. Oktober 1918 gehörte auch Niederösterreich (einschließlich des Deutsch-Südmährischen Kreises Znaim / Znojmo) zum neuen österreichischen Staatsterritorium. Mit dem am 21. Oktober 1919 ratifizierten Vertrag wurde der Name der Republik Deutschösterreich in »Republik Österreich umgewandelt«, zugleich auch Niederösterreich in seinen heutigen Grenzen festgelegt, allerdings unter Einschluss Wiens. Mit 1. Januar 1922 trat die Trennung Wiens und Niederösterreichs in zwei unabhängige Bundesländer in Kraft; wobei Wien Sitz der
Niederösterreichischen Landesregierung und des
Niederösterreichischen Landtags
blieb. Dem Einmarsch deutscher Truppen in Österreich am 12. März 1938 folgte am 13. März 1938 die »Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich«.
Bundespräsidenten der Republik Österreich
1919–1920 |
Karl Seitz (1869–1950) |
1920–1928 |
Michael Hainisch (1858–1940) |
1928–1938 |
Wilhelm Miklas (1872–1956) |

Deutsches Reich
1938 bis 1945
Mit der am 13. März 1938
erfolgten »Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich« fand die Republik Österreich ihr vorläufiges Ende; formal wurde die Eingliederung durch die am 10. April 1938 durchgeführte »Volksabstimmung« abgesegnet.
Mit Wirkung vom 15. Oktober 1938 wurden 97 Gemeinden von Niederösterreich abgetrennt und Wien einverleibt, darunter auch Gramatneusiedl, das Teil des 23. Bezirks (Schwechat) der Stadt Wien wurde und eine
Amtsstelle der Bezirkshauptmannschaft Schwechat für
Gramatneusiedl, Moosbrunn und Velm erhielt. Damit gehörte Gramatneusiedl bis 1954 nicht mehr zum Land Niederösterreich, das mit 1. Mai 1939 in den Reichsgau Niederdonau mit Krems als Hauptstadt umgewandelt und erst wieder mit der Wiederherstellung der Republik am 27. April 1945 als Bundesland
Niederösterreich wiederbegründet wurde.
Reichskanzler
1938–1945 |
Adolf Hitler (1889–1945) |

Niederösterreich in der Zweiten Republik Österreich
1945 bis heute
Am 27. April 1945 wurde die »Provisorische Österreichische Staatsregierung« gebildet, die aber unter der Kontrolle des Alliierten Rats der vier Besatzungsmächte (Vereinigte Staaten von Amerika, Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich) stand. Erst mit dem
am 15. Mai 1955 unterzeichneten
Staatsvertrag erhielt die Republik Österreich ihre volle Souveränität wieder.
Der bereits 1946 gefasste Beschluss, 80 der 1939 nach Wien eingegliederten Gemeinden nach Niederösterreich zurückzugliedern, konnte wegen des Einspruchs des Alliierten Rats erst mit 1. September 1954 rechtskräftig werden. Damit wurde Gramatneusiedl,
welches bis dahin lediglich eine
Amtsstelle der Bezirkshauptmannschaft Schwechat hatte, wieder
eine eigenständige Gemeinde des Bundeslandes Niederösterreich. Mit Beschluss der Niederösterreichischen Landesregierung vom 29. Dezember 1994 wurde
Gramatneusiedl zur Marktgemeinde erhoben; die offizielle
Markterhebungsfeier fand am 11. März 1995 statt.
Bundespräsidenten
1945–1950 |
Karl Renner (1870–1950) |
1951–1957 |
Theodor Körner (1900–1919:
Edler von Siegringen; 1873–1957) |
1957–1965 |
Adolf Schärf (1890–1965) |
1965–1974 |
Franz Jonas (1899–1974) |
1874–1986 |
Rudolf Kirchschläger
(1915–2000) |
1986–1992 |
Kurt Waldheim (1918–2007) |
1992–2004 |
Thomas Klestil (1932–2004) |
|
seit 2004 |
Heinz Fischer (geb. 1938) |
Siehe auch
● Die niederösterreichische Landesregierung
● Die niederösterreichische Landesvertretung
●
Österreichisch-Ungarische Monarchie / Osztrák-Magyar Monarchia
© Reinhard Müller
Stand: Dezember 2012

|