Große Chronik von Gramatneusiedl, Marienthal und Neu-Reisenberg
1910
1910
Als erster wichtiger katholischer Verein wird auf Initiative der Handarbeitslehrerin Franziska Heilinger (1876–1957) und des Kooperators Johann Huber im Juni 1910 der »Katholische Mädchenbund«
gegründet, der ein starkes Bindeglied zwischen dem Bauerndorf Gramatneusiedl und der Arbeiterkolonie Marienthal bildet.
Der Verein, der noch im Gründungsjahr der »Katholischen
Reichsfrauenorganisation«
in Wien beitritt, ist in so genannten Engelsgruppen organisiert, deren
Mitglieder im Kirchenchor mitsingen; sie stammen fast alle aus der
Arbeiterkolonie Marienthal. Leiterin ist zunächst Franziska Heilinger, dann folgen Theresia Griesmüller, geborene Bürgermeister (1897–1961), Katharina Wohlschlager, Anna Svehla (1892–1972), zuletzt Anna Sinka (1897–1983).
Aus dem Verein, der
1938 von den Nationalsozialisten behördlich aufgelöst wird, entwickelt sich
1912 die Ortsgruppe Gramatneusiedl des »Christlichen Frauenvereins«,
wobei der Mädchenbund jedoch weiter bestehen bleibt. ( Denkbuch Moosbrunn.)

1910
Die
Kirche Sankt Peter und Paul kauft eine Kommunionsbank aus Eisen, mit einem handgeschmiedeten Gitter versehen, und Dank der Spende von Frau Hochleitner einen neuen Messkelch im Wert von 110 Kronen.

1910
1910 lässt die
Textilfabrik
Marienthal einen
Sandschuppen und das
Vordach beim Stall- und Magazingebäude
errichten.

1910
Mit Stichtag 31. Dezember
1910 findet in Österreich eine Volkszählung statt, die für
Gramatneusiedl 2.565 Bewohner in 126 Häusern ausweist; es gibt auch wieder für Marienthal detaillierte Daten: Auf dem Gemeindegebiet von
Gramatneusiedl leben in Marienthal 1.151 Personen in 25 Häusern, auf jenem von Reisenberg 433 Personen in 14 Häusern. (
Text.)

© Reinhard Müller
Stand: Juni
2010
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