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Verwüstung Gramatneusiedls im Zuge der ersten Türkenbelagerung Wiens im September und Oktober 1529
Eintrag von Anton Schallerl (1780–1862), geschrieben um 1835, in:
Denkbuch d[er] Pfarre Moosbrunn. Band 1, S. 202.
Transliteration:
Reinhard Müller.
202
Daß sie in Moosbrunn u[nd]
Velm u[nd]
Grammatneusidl waren u[nd] nach gewohnter Art gehauset haben
darf nicht bezweifelt werden, ebenso wenig daß sie viele Bewohner
ermordet u[nd] in die Sklaverey verschleppt haben. Pfarrhof u[nd] Kirche
[von Moosbrunn;
Anm.
R.M.]
scheinen nicht ganz verwüstet worden zu seyn, wenigstens ist der Thurm
u[nd] das Presbyterium. […]
Von dem
Kapellerl zu Grammatneusidl heißt es [1544;
Anm.
R.M.], »ist auch sider des 1529 Jahr nit aufgebauet
worden[«]. Die Türken haben also den Dachstuhl u[nd] die innere
Einrichtung verbrannt, ist aber das ganze Kapellerl zerstört; denn das
Gewölb ist viel älter als diese Zeit. Auch war das Schiff der Kirche
damahls noch nicht angebaut.
Von dem Schicksal Velms
ist gar nichts bekannt.
Faksimile: 202.

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