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Reinhard Müller
Marienthal
Das Dorf – Die Arbeitslosen – Die Studie
Innsbruck–Wien–Bozen: StudienVerlag 2008,
424 Seiten mit 46 Illustrationen, Preis: 39,90 Euro =
65,90 SFR.
ISBN 978–3–7065–4347–7.
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Als die traditionsreiche
Textilfabrik Marienthal 1929/30 geschlossen wurde, führte dies zu einer
sozialen Katastrophe für die angeschlossene Arbeiterkolonie: Rund
80 Prozent der Bevölkerung litten unmittelbar unter den Folgen von
Arbeitslosigkeit und waren auf soziale Unterstützung angewiesen.
Die Reaktion der
Betroffenen auf diese durch Armut, Arbeits- und Perspektivenlosigkeit
geprägte Situation und deren Folgen für den Einzelnen wie die
Gemeinschaft waren Thema der zum Klassiker der empirischen
Sozialforschung avancierten Studie Die Arbeitslosen von Marienthal und
bilden auch Impuls und Ausgangspunkt für das vorliegende Buch. Reinhard
Müller beschäftigt sich im historischen Teil mit der Genese des
Bauerndorfes, der Entwicklung der im frühen 19. Jahrhundert entstandenen
Industriegemeinde, mit der Entfaltung einer frühen Pendlergemeinde nach
der Fabrikschließung bis hin zur Wiederentdeckung Marienthals seit den
1970er Jahren. Im Zentrum steht die ausführliche Darstellung des
kulturellen, politischen und sozialen Lebens in Marienthal.
Zugleich analysiert
Reinhard Müller die Entstehung, Durchführung und Rezeption der
Marienthal-Studie. Umfassende Biografien der Beteiligten und Interviews
mit Zeitzeuginnen erlauben ein tieferes Verständnis der
sozialhistorischen Hintergründe.
auch
Reinhard Müller (Hrsg.):
Mythos
Marienthal. Blicke auf die Fabrik, die Arbeiterkultur und die
Arbeitslosen.
Innsbruck–Wien–Bozen: StudienVerlag 2010.

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