Adolf Busch
das ist Adolf Georg Wilhelm Busch
geb. Siegen, Westfalen (heute Nordrhein-Westfalen), am 8. August 1891
gest. Guildford, Vermont, am 9. Juni 1952
Violinist, Dirigent und Komponist

Adolf Busch und Frieda
Grüters
Hochzeitsfoto 1913
Adolf Busch, Sohn des
Geigenbauers Wilhelm Busch (1860–1929) und Bruder des Dirigenten und
Operndirektors Fritz Busch (1890–1951), des Schauspielers Willi Busch
(1893–1951), des Cellisten Hermann Busch (1897–1975) sowie des Pianisten
und Komponisten Heinrich Busch (1900–1929), wurde zunächst vom Vater
unterrichtet und schrieb um 1902 seine erste Sinfonie. 1902 bis 1908
studierte er am Konservatorium in Köln (Nordrhein-Westfalen) Geige bei
Willi Heß (1859–1939) und Bram Eldering (1865–1943), Komposition bei
Fritz Steinbach (1855–1916) sowie Kammermusik bei Carl Friedberg
(1872–1955). Mit Max Reger (1873–1916) seit 1907 eng befreundet, setzte
er 1908 sein Studium der Komposition in Bonn (Nordrhein-Westfalen) bei
Hugo Grüters (1851–1928), seinem künftigen Schwiegervater, fort.
1912 wurde Adolf Busch
Konzertmeister beim Konzert-Vereins-Orchester in Wien und gründete das
Wiener Konzert-Vereins-Quartett. 1913 heiratete er die Nationalökonomin
Frieda Grüters (1891–1946), mit der er die Flitterwochen im Haus der
Kunstmäzenin
Jenny Mautner
(1856–1938) und deren Mann, dem Großindustriellen
Isidor Mautner (1852–1930),
welcher seit 1925 auch Besitzer der
Textilfabrik Marienthal
war,
verbrachte. Adolf und Frieda Busch hatten eine gemeinsame Tochter: Irene
Busch (1917–1999), die 1935 den Pianisten Rudolf Serkin (1903–1991)
heiratete.
1918 wurde Adolf Busch
Lehrer an der Hochschule für Musik in Berlin und gründete 1919 das
bekannte Busch-Quartett, 1920 ein Trio mit seinem Bruder Hermann Busch
und mit Rudolf Serkin (1903–1991), der später sein Schwiegersohn wurde.
1922 übersiedelte Adolf Busch nach Darmstadt (Hessen).
1927 übersiedelte
Adolf Busch nach Basel (Basel-Stadt) und erhielt, nachdem er 1933 von
den nationalsozialistischen Machthabern ausgebürgert worden war, 1935
die schweizerische Staatsbürgerschaft. 1935 war er Mitbegründer der
Busch-Kammerorchesters. Eine Einladung, in Deutschland ein Konzert zu
geben, lehnte er 1937 ab.
1939 übersiedelte
Adolf Busch in die USA, wo er sich in New York (New York) niederließ.
1950 gründete er mit Rudolf Serkin und Marcel Moyse (1889–1984) die
School of Music School (später Marlboro Music Fest) in Marlboro,
Vermont. Nach dem Tod seiner Frau heiratete Adolf Busch 1947 die
Arzttochter Hedwig Vischer (geb. 1916), mit der er zwei Söhne hatte.
Adolf Busch, der über
siebzig Kompositionen hinterließ, gilt heute als einer der bedeutendsten
Violinisten des 20. Jahrhunderts.
© Reinhard Müller
Stand:
Juni 2008
 |