Franz Schalk
geb. Wien, am 27.
Mai 1863
gest. Edlach,
Niederösterreich, 3. September 1931
Dirigent und
Operndirektor
Franz Schalk, Bruder des
Musikpädagogen Joseph Schalk (1857–1911), erhielt seine Ausbildung 1875
bis 1882 für Musiktheorie bei Anton Bruckner (1824–1896), für Violine
bei Josef Hellmesberger (1855–1907) und für Klavier bei
Julius Epstein (1832–1926) am Konservatorium der Gesellschaft
der Musikfreunde in Wien. 1888 wurde Schalk Kapellmeister in Reichenberg
(Böhmen; Liberec, Tschechische Republik), 1890 bis 1895
Theaterkapellmeister in Graz (Steiermark), 1895 bis 1898
Theaterkapellmeister am Deutschen Landestheater in Prag (Böhmen; Praha,
Tschechische Republik), nach einem Gastspiel 1898 an der Covent Garden
Opera in London 1898 bis 1899 Kapellmeister an der Metropolitan Opera in
New York (New York) und 1899 bis 1900 an der Königlichen Oper in Berlin.
1901 wurde Franz Schalk
erster Kapellmeister an die Hofoper in Wien. Außerdem war er 1904 bis
1921 Dirigent der Konzerte der Gesellschaft der Musikfreunde und 1909
bis 1919 Leiter einer Dirigentenklasse an der Wiener Akademie für Musik.
1918 wurde Schalk Direktor der Wiener Staatsoper, 1919 bis 1924
gemeinsam mit
Richard Strauss
(1864–1949), mit dem er 1919 auch die
»Blätter
des Operntheaters«
(Wien) herausgab. 1929 als Operndirektor abgelöst, wurde Schalk 1930 zum
Generalmusikdirektor ernannt und trat im Juli 1931 zum letzten Mal als
Dirigent auf.
Franz Schalk, der im Salon
des Unternehmers und Bankiers
Max Ritter von Gomperz (1822–1913) im Palais Todesco des
Besitzers der
Textilfabrik Marienthal,
Eduard
von Todesco (1814–1887), verkehrte, gilt heute als
bedeutender Operndirektor, der das Musikleben Wiens in der
Zwischenkriegszeit wesentlich prägte.

Selbstständige Publikationen von Franz Schalk
● (Bearbeiter) Anton
Bruckner: Siebente Symphonie, E-Dur, für großes Orchester.
Clavierauszug zu vier Händen von Franz und Josef Schalk. Wien:
Gutmann 1895, 81 S.
● (Bearbeiter) Jacques
Fromental Élie Halévy: Die Jüdin. Grosse Oper in fünf Acten von
von J.F. Halévy. Klavierauszug mit Text [von Augustin Eugène Scribe].
Nach der Partitur der Wiener Hofoper revidiert und neu herausgegeben von
Franz Schalk. Wien / Leipzig: Universal-Edition / Breitkopf & Härtel
[1903] (= Universal-Edition.
723.), 310 S. Original: La
Juive. Opéra en cinq actes.
Uraufführung: Grand Opéra Paris, 23. Februar 1835.
● (Bearbeiter)
Gaetano Donizetti: Lucia von Lammermoor.
Oper in drei Acten.
Von G. Donizetti. [Text
von Salvatore Cammarano.]
Vollständiger Klavierauszug für Piano solo mit beigefügtem Text und
scenischen Bemerkungen von Franz Schalk. Wien / Leipzig:
Universal-Edition / Breitkopf & Härtel [1904] (= Universal-Edition.
754.),201 S. Original:
Lucia di Lammermoor. Dramma tragico in tre atti. Uraufführung: Teatro
San Carlo Neapel (Napoli), 26.
September 1835.
● (Bearbeiter) Gaetano
Donizetti: Die Regimentstochter. Komische Oper in zwei Akten.
Musik von G. Donizetti. Text von [Jean François Alfred] Bayard und
[Henri de] St. Georgis. Klavierauszug mit Text nach der Partitur
bearbeitet von Franz Schalk. Wien / Leipzig:
Universal-Edition / Breitkopf & Härtel [1910] (= Universal-Edition.
915.), 190 S. Original: La Fille du régiment. Opéra comique en deux
actes. Urauffügrung: Opéra Comique Paris, 11.
Februar
1840.
● (Bearbeiter)
Christoph Willibald Gluck: Alkeste. Oper in drei Akten von Chr.
W. Gluck. Deutsche Übersetzung [des Texts von Ranieri da Calzabigi] nach
Peter Cornelius. Für das k[aiserlich] k[önigliche] Hofoperntheater
bearbeitet von Franz Schalk. Wien: Wallishausser 1916, 40 S.
Original: Alceste.
Tragedia per musica.
Uraufführung:
(altes) Burgtheater Wien, 26. Dezember 1767.
● (Herausgeber)
Blätter des Operntheaters. Herausgegeben von
Richard Strauss
und Franz Schalk. Redaktion Richard Specht (Wien), 1. Jg. (1919).
● (Bearbeiter)
Giaccomo Puccini: Manon Lescaut.
Lyrisches Drama in
vier Akten. Musik
von Giacomo Puccini. [Text von Marco Prage, Domenico Oliva und Luigi
Illica.] Deutsche Übertragung
von Ludwig Hartmann. Für die Wiener Staatsoper bearbeitet von Franz
Schalk.
Mailand [Milano]–Rom
[Roma]: Ricordi [1923], 64 S. Original: Manon Lescaut. Dramma in quattro
atti. Uraufführung: Turin (Torino), 1. Februar 1893.
● Briefe und
Betrachtungen von Franz Schalk, mit einem Lebensabrisse von Viktor Junk.
Veröffentlicht von Lili Schalk.
Leipzig: Musik Wissenschaftlicher Verlag 1935, 92 S.
● Richard
Strauss – Franz Schalk. Eine Briefwechsel. Herausgegeben von Günter Brosche.
Tutzing: Schneider 1983 (= Veröffentlichungen der
Richard-Strauss-Gesellschaft, München. 6.), XXVI, 423 S.
© Reinhard Müller
Stand:
Juni 2008
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