Große Chronik von Gramatneusiedl, Marienthal und Neu-Reisenberg
1900
1900
1900 gibt es neben der Textilfabrik Marienthal und den Bauernhöfen (darunter allerdings nur vier größere) folgende Gewerbebetriebe in Gramatneusiedl (einschließlich Marienthals): zehn Schuster, vier Hemdenmacher, drei Friseure, je zwei Bäcker, Fleischhauer, Glaser,
Kleidermacher, Lohnfuhrwerker und Schlosser sowie je einen Hufschmied, Mechaniker, Sattler, Tischler, Wagner und Zimmermann. Handel betreiben acht Gemischtwarenhändler (davon zwei mit der Lizenz zur Branntweinausschank und fünf mit dem Recht des Tabakwarenverschleißes), vier Kleiderhändler, drei
Gemüsehändler, zwei Milchhändler, zwei Geschäfte für Hüte und Kappen, einen Viehhändler sowie einen Holz- und Kohlenhändler. Außerdem gibt es fünf Gasthäuser.

1900
1900 wird auf Initiative des Lehrers Ferdinand Wilhelm Liebhart (?–1925) der »Volksbildungs-Verein
›Fortschritt‹ Gramat-Neusiedl« gegründet. Bemerkenswert ist, dass dieser zunächst katholische Verein, der fast ausschließlich im Bauerndorf Gramatneusiedl
beheimatet ist, nach dem Ersten Weltkrieg von den Marienthaler Freidenkern übernommen wird.

1900
1900 wird der Verein »Bund der Germanen«, Ortsgruppe Gramatneusiedl, gegründet.

1900
1900 wird ein neuer, hölzerner Tabernakel für die
Kirche Sankt Peter und Paul
um 253 Kronen gekauft.

1900
1900 lässt die
Textilfabrik Marienthal das
Brückenwaagehäuschen,
das
Eishaus II, das Gartenhaus im
Fabriksgarten und
einen Neubau des Gartenhauses im Spitalsgarten errichten.

1900
Mit Stichtag 31. Dezember 1900 findet in Österreich eine Volkszählung statt, die für Gramatneusiedl 2.707 Bewohner in 111 Häusern ausweist; es gibt auch wieder für Marienthal detaillierte Daten: Auf dem Gemeindegebiet von
Gramatneusiedl leben in Marienthal 1.840 Personen in 17 Häusern, auf jenem von Reisenberg 520 Personen in 15 Häusern. (
Text.)

© Reinhard Müller
Stand: Juni
2010
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