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Wilhelm
Backhaus
geb. Leipzig, Sachsen, am 26. März 1884
gest.
Villach, Kärnten, am 5. Juli 1969
Pianist und Musikpädagoge
Wilhelm Backhaus, Sohn
eines Kaufmanns, war seit 1891 Schüler von Alois Reckendorf (1841–1911),
bei dem er 1894 bis 1898 auch am Konservatorium in Leipzig (Sachsen)
studierte. Neben Klavier studierte er auch Violine und Kontrapunkt. Er
übersiedelte 1898 nach Frankfurt am Main (Hessen), trat als Pianist auf,
setzte aber 1898 bis 1899 seine Klavier-Studien bei Eugen d’Albert
(1864–1932) und schließlich bei Alexander Siloti (das ist Aleksandr Il’ič
Ziloti / Александр Ильич Зилоти; 1863–1945) fort.
Seit 1900 unternahm
Wilhelm Backhaus zahlreiche Konzertreisen durch Europa, Süd- und
Nordamerika sowie nach Australien. 1905 bis 1907 war er Professor am
Royal College of Music in Manchester (England), 1907 am Konservatorium
der Musik in Sondershausen (Thüringen) und im Winter 1925/26 am
Curtius-Institute in Philadelphia (Pennsylvania). Wilhelm Backhaus
heiratete 1910 Alma Herzberg, mit der er 1930 in die Schweiz
übersiedelte, deren Staatsbürgerschaft er 1931 annahm.
Wilhelm Backhaus, der
Ehrenmitglied der Wiener Konzerthaus-Gesellschaft, der Wiener
Gesellschaft der Musikfreunde und der Wiener Philharmoniker war,
verkehrte mit seiner Frau Alma unter anderem im Kreis der Kunstmäzenin
Jenny Mautner (1856–1938) und
deren Mann, dem Großindustriellen
Isidor
Mautner (1852–1930), welcher seit 1925 auch Besitzer der
Textilfabrik Marienthal war.
Wilhelm Backhaus, der
in Lugano (Ticino / Tessin) lebte, verstarb während einer Konzertreise
im Spital in Villach (Kärnten).
Wilhelm Backhaus gilt
heute als bedeutender Interpret klassischer Klaviermusik, insbesondere
von
Johannes Brahms (1833–1897),
der eine ausgefeilte Technik in den Dienst subtiler Interpretation
stellte.
© Reinhard Müller
Stand:
Juni 2008
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