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Robert von Lieben

geb. Wien, am 5. September 1878

gest. Wien, am 20. Februar 1913

Techniker und Erfinder

Robert von Lieben, Sohn des 1877 geadelten Wiener Börsenkammerpräsidenten sowie der Salondame und Schriftstellerin Anna von Lieben (1847–1900), elektrifizierte schon als Jugendlicher die Mödlinger Villa seiner Eltern und verkehrte im Palais Todesco des Besitzers der Textilfabrik Marienthal, Eduard von Todesco (1814–1887), wo er sich auch mit dem Schriftsteller Hugo von Hofmannsthal (1874–1929) befreundete. Von Lieben brach den Besuch des Gymnasiums ab und wurde Volontär bei »Siemens-Schuckert« in Nürnberg (Bayern). Nach Wien zurückgekehrt, meldete er sich freiwillig zum Militär, stürzte aber bereits nach wenigen Wochen vom Pferd, wobei er sich schwer verletzte; er hatte zeitlebens an den Folgen dieses Unfalls zu leiden. Von Lieben studierte zunächst als außerordentlicher Hörer Physik und Chemie an der Universität Wien und arbeitete 1899 bis 1900 am Institut für Physikalische Chemie der Universität Göttingen (Niedersachsen) bei Walther Nernst (1864–1941). Hier entwickelte er einen fotografischen Apparat zur Aufnahme des Auges und ein elektromagnetisches Getriebe für Autos. 1900 nach Wien zurückgekehrt, eröffnete er hier sein eigenes Labor im Haus der Eltern. 1904 bis 1905 war er auch Eigentümer einer Telefonfabrik in Olmütz (Mähren; Olomouc, Tschechische Republik). Seit 1905 entwickelte er ein Telefonrelais mit eigenem Patent 1906 (Kathodenstrahlenrelais) und einem Patent mit seinen Mitarbeitern, dem Physiker Eugen Reisz und dem Elektrotechniker Siegmund Strauß (1875–1942), 1910 (Relais für undulierende Ströme, bei welchem durch die zu verstärkenden Stromschwankungen ein Ionisator beeinflusst wird). Verbesserungen seiner Entwicklung ließ er 1911 patentieren (Verfahren zur Erhöhung der Lebensdauer, Gleichmäßigkeit und Ökonomie von Entladungsröhren mit glühender Kathode). 1912 gründete er das »Lieben-Consortium« mit »A(llgemeine) E(lektricitäts) G(esellschaft)«, »Siemens & Halske«, »Telefunken« sowie »Felten & Guilleaume«, welches das Patent an der Lieben-Röhre um die enorme Summe von 100.000 Mark kaufte.

Robert von Lieben gilt heute als international bedeutender Wegbereiter für Funk, Rundfunk und Film.

Patente von Robert von Lieben

● Kathodenstrahlenrelais. Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. März 1906 ab. Patentschrift Nummer 179807, Klasse 21g, Gruppe 4, ausgegeben den 19. November 1906, 2 Bl.

● (Mit Eugen Reisz & Siegmund Strauß) Relais für undulierende Ströme. Angemeldet am 30 März 1910. Beginn der Patentdauer: 1. Dezember 1910. Österreichische Patentschrift Nummer 48172, Klasse 21a. Ausgegeben am 26. Mai 1911, 3 Bl.

● (Mit Eugen Reisz & Siegmund Strauß) Relais für undulierende Ströme. Zusatzpatent zum Patent Nummer 48172. Angemeldet am 7. Dezember 1910. Beginn der Patentdauer: 1. Februar 1912. Längste mögliche Dauer: 30. November 1925. Österreichische Patentschrift Nummer 54011, Klasse 21a. Ausgegeben am 25. Juni 1912, 5 Bl.

© Reinhard Müller
Stand:
Juni 2008

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