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Felix Freiherr von Oppenheimer
das ist bis
1878: Felix Hermann Oppenheimer; 1878–1919: Felix Hermann Freiherr von
Oppenheimer
geb. Wien, am 20.
Februar 1874
gest. Wien, am 15.
November 1938
Soziologe und
Kunstmäzen
Felix Oppenheimer, Sohn
des Großgrundbesitzers, Unternehmers und Politikers
Ludwig Freiherrn von Oppenheimer
(1843–1909) und von
»Jella«
Gabriele (1854–1943), geborene Todesco, studierte 1892 bis 1898
Rechtswissenschaft an der Universität Wien, wo er 1898 zum Doktor der
Rechte (Dr. jur.) promoviert wurde. Er verkehrte im Haus seiner Tante,
dem Palais Todesco des Besitzers der
Textilfabrik Marienthal,
Eduard von Todesco (1814–1887),
in dessen Salon er unter anderem seinen Freund, den Schriftsteller
Hugo von Hofmannsthal
(1874–1929), einführte. 1898 bis 1900 unternahm Oppenheimer
Studienreisen nach Deutschland, England und Frankreich und arbeitete
1901 bis 1904 als Konzeptsbeamter im Arbeitsstatistischen Amt des
Handelsministeriums in Wien. Seit 1904 lebte er als Privatier, war aber
1904 bis 1924 Mitherausgeber der Zeitschrift
»Österreichische
Rundschau. Deutsche Zeitschrift für Politik und Kultur«
(Wien), wo er die Sparten Sozialpolitik und Volkswirtschaft betreute.
Bekannt wurde Oppenheimer vor allem als Förderer der Kunst in Wien. 1911
war er Mitbegründer des Staatsgalerie-Vereins, dem späteren Verein der
Museumsfreunde in Wien, dessen Ehrenpräsident er wurde. Außerdem
organisierte er mehrere Sonderausstellungen in Wiener Museen, unter
anderem 1930 über Kaiserin Maria Theresia von Habsburg (1717–1780) im
Schloss Schönbrunn, 1933 über Prinz Eugen von Savoyen-Carignan
(1663–1736) im Belvedere und 1935 über Kaiser Franz Joseph I. von Habsburg-Lothringen (1830–1916) im Schloss Schönbrunn. Außerdem war er
Vorsitzender des Aufsichtsrats der »Ersten gemeinnützigen Baugesellschaft
für Kleinwohnungen, Gesellschaft mit beschränkter Haftung«.
Während des Ersten Weltkriegs leistete er Kriegsdienst, zuletzt im Rang
eines Oberleutnants der Reserve. Felix Oppenheimer starb an den Folgen
seines Freitodversuchs, den er wegen der politischen Lage unternahm,
auf dem Transport ins Krankenhaus.

Selbstständige Publikationen von Felix (von) Oppenheimer
● Die Wohnungsnot und
Wohnungsreform in England. Mit besonderer Berücksichtigung der neueren
Wohnungsgesetzgebung.
Leipzig: Duncker & Humblot 1900, VI, 167 S.
● (Mitherausgeber)
Österreichische Rundschau. Deutsche Zeitschrift für Politik und Kultur.
Herausgegeben von Alfred Freiherrn von Berger, Leopold Freiherrn
Chlumecky, Carl Glossy, Felix Freiherrn von Oppenheimer
(Wien–Leipzig), 1.–20. Jg. (1904/05–1924).
● Die Wiener
Gemeindeverwaltung und der Fall des liberalen Regimes in Staat und
Kommune.
Wien: Manz 1905, 95 S.
● Englischer
Imperialismus.
Wien: Manz 1905, 64 S.
● Die Beschaffung der
Geldmittel für die gemeinnützige Bautätigkeit.
Wien: Manz 1908 (= Schriften der Zentralstelle für Wohnungsreform in
Österreich. 4.), 19 S.
● (Mit Leopold Simony)
Die Tätigkeit der gemeinnützigen Baugesellschaften für
Arbeiterwohnhäuser. Wien: Verlag der Baugesellschaft 1910, 16 S.
● Wiener
Kriegsfürsorge. Wien: Fromm, 1914, 5 S. Separatabdruck aus:
Österreichische Rundschau, 41. Bd., Nr. 3, S. 100–104.
● Baron
Ludwig Oppenheimer. Ein Blatt der
Erinnerung von seinem Sohn.
Wien: Selbstverlag [1915], 48 S.
● Aus Aufzeichnungen und
Briefen.
Wien: Fromme [1919], 43 S.
● [Michel de]
Montaigne.
Edmund Burke und die französische
Revolution. Francis
Bacon. Drei Essays.
Wien:
Manz 1928, 71 S.
● Museumsvereine im
Ausland. Vortrag gehalten in der Albertina am 3. Dezember 1934.
Wien: Verein der Museumsfreunde in Wien 1934 (= Veröffentlichungen des
Vereines der Museumsfreunde in Wien. 3.), 18 S.
● Der Kaiser, zum 2.
Dezember 1908. Das Denkmal des Kaisers Franz Joseph. Zum 75. Jahrestag
der Thronbesteigung des verewigten Monarchen (»Das
neue Reich«,
1. Dezember 1923). [Katalog der] Zwei Würdigungen aus vergangenen Tagen
mit der die feierliche Eröffnung der Kaiser Franz Joseph-Ausstellung in
Schönbrunn (23. Mai 1935) einleitenden Begrüßung von Felix von
Oppenheimer.
Wien: Selbstverlag 1935, 31 S.
● 25 Jahre Vereinsarbeit
für öffentliche Kunstsammlungen.
Wien: Neubauer 1936, 16 S.
● Von der alten deutschen
Botschaft in Wien. Erinnerungen und Briefe.
Wien: Krey 1938, 79 S.
© Reinhard Müller
Stand:
Juni 2008
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