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Emil Orlik

geb. Prag, Böhmen (heute Praha, Tschechische Republik), am 21. Juli 1870

gest. Berlin, am 28. September 1932

Maler, Grafiker und Designer

Emil Orlik, Sohn eines Schneidermeisters, studierte nach Abbruch des Gymnasiumsbesuchs 1889 bis 1891 in der privaten Malschule Heinrich Knirr (1862–1944) und 1891 bis 1893 an der Akademie der bildenden Künste in München (Bayern). 1893 bis 1896 lebte er wieder in Prag, 1896 bis 1897 wieder in München wo er an der Zeitschrift »Jugend. Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben« (München) mitarbeitete. 1897 bis 1899 wieder in Prag, war Orlik 1896 bis 1898 Mitglied der Mitglied des Vereins der deutschen bildenden Künstler in Böhmen und bereiste 1898 England, die Niederlande und Frankreich. 1899 wurde er Mitglied der Wiener Secession in Wien und hatte 1900 seine erste große Personalausstellung in Brünn (Mähren; Brno, Tschechische Republik). Die Jahre 1900 bis 1904 verbrachte Orlik in Prag und Wien und unternahm 1900 bis 1901 eine Reise nach Japan, wo er japanische Holzschnitt- und Drucktechniken studierte.

1902 schaffte Emil Orlik endgültig den Durchbruch mit einer Ausstellung in Wien, wo er sich schließlich 1904 niederließ. 1905 wurde er Leiter der Grafikklasse der staatlichen Lehranstalt des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie in Wien. Im selben Jahr trat er aus der Wiener Secession aus und hatte seither enge Kontakte zur 1903 gegründeten Wiener Werkstätte (Produktivgenossenschaft von Kunsthandwerkern in Wien).

1905 wurde Emil Orlik Leiter der Grafikklasse am staatlichen Berliner Kunstgewerbemuseum beziehungsweise den Vereinigten Staatsschulen Berlins. In Berlin begann er sein Schaffen für das Theater, arbeitete 1907 für das Wiener Kabarett »Fledermaus« und wurde wichtiger Bühnenbildner für die Berliner Theater von Max Reinhardt (1873–1943). 1911 unternahm Orlik eine Reise nach Ägypten, Nubien, Indien, China, Korea, Japan und Sibirien, war 1917 im deutschen staatlichen Auftrag als Porträtist bei den Friedensverhandlungen von Brest-Litovsk und bereiste 1924 die USA.

Emil Orlik, der im Salon seines Förderers, des Unternehmers und Bankiers Max Ritter von Gomperz (1822–1913), im Palais Todesco des Besitzers der Textilfabrik Marienthal, Eduard von Todesco (1814–1887), verkehrte, war in seiner Frühzeit vom Jugendstil, dann von der japanische Grafik geprägt und gilt heute als bedeutender Grafiker seiner Zeit.

Selbstständige Publikationen von Emil Orlik

● Zeichnungen von Emil Orlik. Zweiundfünfzig Tafeln mit Lichtdrucken nach des Meisters Originalen, mit einer Einleitung von Prof[essor] D[okto]r Hans W[olfgang] Singer. Leipzig: Schumann 1912 (= Meister der Zeichnung. 7.), 17 S. & 52 Tafeln.

● Schauspielerbildnisse aus der Büchse der Pandora von Frank Wedekind nach der Aufführung bei [Max] Reinhardt. Berlin: Neue Kunsthandlung [1919], 10 Tafeln.

● Kleine Holzschnitte. 1896–1899. Berlin: Neue Kunsthandlung 1920, 38 Bl.

● Fünfundneunzig Köpfe. Mit einem Vorwort von Max Osborn. Berlin: Verlag Neue Kunsthandlung 1920, 15 S. & 95 Bl.

● Aus dem Reigen-Process [von Arthur Schitzler] 1921. Berlin: Neue Kunsthandlung [1921], 2 Bl. & 14 Tafeln.

● Aus Ägypten. Fünfzehn Radierungen. (Vorrede: Julius Elias.) Berlin: Propyläen 1922, 4 Bl. & 15 Tafeln.

● Zuhörer und Zuschauer. Acht originale Radierungen. Berlin: Amsler & Ruthardt 1923, 4 Bl.

● Handzeichnungen. 60 Tafeln in Faksimile-Lichtdruck. Mit einer Einleitung von Oskar Loerke. Berlin-Zehlendorf: Rembrandt-Verlag [1924], 7 Bl. & 63 Tafeln.

● Gerhart Hauptmanns Bildnis. Mit einer Einleitung von Oskar Loerke. Berlin-Zehlendorf: Rembrandt-Verlag [1924], 2 Bl. & 10 Tafeln.

● Kleine Aufsätze. Mit acht Tafeln in Kupfertiefdruck. Mit einem Vorwort von Moritz Heimann. Berlin: Propyläen 1924, 54 S.

● Neue fünfundneunzig Köpfe. Berlin: Cassirer 1926, unpaginiert (98 Bl.).

● Slevogtiana 1902–1929. Zwölf Steinzeichnungen von Emil Orlik. Worte von Oskar Loerke. Berlin: Cassirer [1928], 17 Bl.

● Malergrüße an Max Lehrs. 1898–1930. Herausgegeben vom Adalbert Stifter Verein. München: Prestel 1981, 144 S.

● Emil Orlik an Marie von Gomperz. Briefe 1902–1932. Herausgegeben von Otmar Rychlik, mit Anmerkungen unter der Mitarbeit von Silke Ebster [und anderen]. [Wien]: Sonderzahl Verlag 1997, 203 S.

© Reinhard Müller
Stand:
Juni 2008

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