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Daniel Spitzer
Pseudonyme:
Esau ben Naphtali, Ein Wiener Spaziergänger
geb. Wien, am 3.
Juli 1835
gest. Meran,
Tirol (heute Marano / Meran, Italien), am 11.
Januar 1893
Schriftsteller,
Journalist und Rechtsanwalt
Daniel Spitzer, Sohn eines Fabrikanten, studierte 1853
bis 1860 Rechtswissenschaft an der Universität Wien, wo er mit dem
dritten Rigorosum abschloss; auf das vierte verzichtete er, weshalb er
nicht zum Doktor promoviert wurde. 1860 bis 1868 arbeitete Spitzer als
Konzipist bei der Niederösterreichischen Handels- und Gewerbekammer in
Wien und veröffentlichte nationalökonomische Artikel. Schon als
Gymnasiast hatte er in den
»Fliegenden
Blättern«
(München) und im
»Kladderadatsch.
Humoristisch-satyrisches Wochenblatt«
(Berlin) veröffentlicht, später unter anderem auch im
»Figaro.
Humoristisches Wochenblatt«
(Wien) und im
»Illustrirten
Familienbuch zur Unterhaltung und Belehrung häuslicher Kreise«
(Triest [Trieste]). Seit 1865 publizierte er seine
»Wiener
Spaziergänge«
in der Zeitung
»Die
Presse«
(Wien), seit 1872 in der
»Deutschen
Zeitung. Morgenblatt und Abendblatt«
(Wien) und seit 1873 (bis April 1892) in der
»Neuen
Freien Presse samt Abendblatt«
(Wien). Seit 1865 unternahm Spitzer zahlreiche Reisen, unter anderem
nach Deutschland, Frankreich, Italien und der Schweiz,
bereiste aber auch die Länder der Monarchie (heute Ungarn, Tschechische
Republik, Slowenien, Italien). 1891 erkrankte Spitzer an
Gesichtskrebs und übersiedelte nach Meran (Tirol; Marano / Meran,
Italien).
Daniel Spitzer war in seinen letzten Lebensjahren mit der
Kunstmäzenin
Jenny Mautner (1856–1938) befreundet, Ehefrau des
Großindustriellen
Isidor Mautner (1852–1930), der seit 1925 auch Besitzer der
Textilfabrik Marienthal war.
Daniel Spitzer gilt heute als einer der bedeutendsten
Satiriker und Humanisten Wiens.

Selbstständige Publikationen von Daniel Spitzer
● Wiener Spaziergänge.
Wien: Waldheim 1869, 246 S.
● Wiener Spaziergänge.
Neue Sammlung.
Wien: Rosner 1873, VIII, 256 S.
● Wiener Spaziergänge.
Dritte Sammlung.
Wien: Rosner [1877], XI, 367 S.
● Das Herrenrecht. Eine
Novelle in Briefen.
Wien: Rosner 1877, 81 S.
● (Esau
ben Naphtali) Apokryphische
Erzählungen. Gesammelt von Esau ben Naphtali.
Wien: Rosner 1879, 111 S.
● Wiener Spaziergänge.
Vierte Sammlung.
Leipzig–Wien: Kinkhardt 1879, VI, 261 S.
● Verliebte Wagnerianer.
Novelle.
Wien–Leipzig: Klinkhardt 1880, 189 S.
● Wiener Spaziergänge.
Fünfte Sammlung.
Leipzig–Wien: Kinkhardt 1882,
VII, 342 S.
● Der Verkannte.
[s.l.: s.n.] 1883, 22 S.
● Wiener Spaziergänge.
Sechste Sammlung.
Leipzig–Wien: Kinkhardt 1886,
VIII, 343 S.
● Letzte Wiener
Spaziergänge. Mit einer Charakteristik seines Lebens und seiner
Schriften von
Max Kalbeck. Dazu eine Heliogravüre: Spitzer’s Portrait nach
Leopold Müller und ein Facsimile seiner Handschrift.
Wien: Verlag der Literarischen Gesellschaft 1894, XLV, 310 S.
● Briefe Richard Wagners
an eine Putzmacherin, veröffentlicht von Daniel Spitzer. Unverkürzte
Ausgabe.
Wien: Konegen 1906, XIII, 122 S. Fingierte Briefe, zuerst veröffentlicht
1877 in: Neue Freie Presse (Wien).
● Gesammelte
Schriften.
Herausgegeben von
Max Kalbeck und Otto-Erich Deutsch.
München–Leipzig: Müller 1912–1914, 2 Bände:
1. Band:
Wiener Spaziergänge 1. 1912, 388 S.
2. Band:
Wiener Spaziergänge 2. 1912, 364 S.
3. Band:
Wiener Spaziergänge 3. 1914, 343 S.
● Wiener Abstecher.
Auswahl aus Gedrucktem und Ungedruckten von Wilhelm A[dolf] Bauer.
[Wien]: Wiener Drucke 1923, 188 S.
© Reinhard Müller
Stand:
Februar 2010
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