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Josef Winter
seit 1914: Josef Winter Edler von Wigmar;
Pseudonym: Reinhold Fuchs
geb.
Wien, am 2.
Februar 1857
gest.
Wien, am 6. Juli 1916
Mediziner,
Schriftsteller und Puppenspielsammler
Josef Winter studierte Medizin an der
Universität Wien, wo er 1881 zum Doktor der Medizin (Dr. med.)
promoviert wurde. Er wurde dann Operateur an der Universitätsklinik in
Wien, schließlich Arzt für Allgemeinmedizin, betätigte sich daneben aber
auch als Schriftsteller und Sammler von Puppenspielen. Er verkehrte im
Umfeld des Schriftstellers Richard Kralik (1877–1919: Ritter von
Meyrswalden; 1852–1934) und schloss sich der 1881 daraus entstandenen
Sagensammlergesellschaft an, welche eine Erneuerung des Lebens aus dem
Geist der germanischen und griechischen Mythologie anstrebte. 1901
heiratete Winter, ein engagierter Anhänger der Musik von Richard Wagner
(1813–1883), die Komponistin und Schriftstellerin Josefine Auspitz
(1873–1943), die im Holocaust ermordet wurde. Als Stabsarzt wurde er
1914 in den Adelsstand erhoben.
Josef Winter kam durch Chemiker,
Dermatologen und Syphilisforscher
Eduard Spiegler (1860–1908) in das Haus der Kunstmäzenin
Jenny Mautner (1856–1938) und deren Mann, dem
Großindustriellen
Isidor Mautner (1852–1930), welcher seit 1925 auch Besitzer
der
Textilfabrik Marienthal war. Winter wurde Hausarzt der Familie
Mautner und zählte zu ihren engsten Freunden.

Selbstständige
Publikationen von Josef Winter
● (Reinhold
Fuchs) Lied der Deutschen in Österreich. Volksgesang mit Clavier-
oder Blechmusikbegleitung von Cyrill Kistler. Dichtung von Reinhold
Fuchs. Tölz [Bad Tölz]: Fiedler 1882, 2 Bl.
● (Reinhold
Fuchs) Gedichte (1878–1885). Dresden–Striesen: Heinze [1885],
VIII, 176 S.
● (Herausgeber)
Deutsche Puppenspiele. Herausgegeben
von Richard Kralik und Josef Winter.
Wien: Konegen 1885, 321 S.
● (Reinhold Fuchs)
Strandgut. Neue Gedichte. Gera: Bauch 1890, VII, 152 S.
● (Mit Rudolf
Kraus) Eine Organisation zur Bekämpfung der Kriegsseuchen in der
österreichischen Armee. Vorschläge zur internationalen Hilfeleistung
durch das Rote Kreuz. Wien–Berlin: Urban und Schwarzenberg 1913, 44
S.
● (Mit Robert Doerr)
Die bakteriologischen Feldlaboratorien der österreichischen Gesellschaft
vom Roten Kreuze (Modell 1915, zu 6 Kisten). Konstruiert von D[okto]r
R[obert] Doerr und D[okto]r Joseph Winter. Wien: Selbstverlag 1915,
18 S.
● Die Feldbadegarnitur
der Österreichischen Gesellschaft vom Roten Kreuze (Modell 1915).
Konstruiert von Josef Winter.
Wien: Braumüller 1915, 7 S.
● Vereins-Reservespital
N[umme]r 4. 18.August 1915. Ansprache des Spitalskommandanten. [s.l.:
s.n.
1915], ?? S.
● Gedichte.
Zürich–Wien: Amalthea [1919], 160 S.
© Reinhard Müller
Stand:
Juni 2008
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