Österreichische Wirtschaftspsychologische Forschungsstelle

Erhebungsbogen für Fremdenverkehr

Untersuchung für das »Budapester Fremdenverkehrsbüro«

[Wien 1931/36], hektografiertes Typoskript, 7 S.

S. 1

I.	1.)	a) Wovon in X haben Sie schon gehört und was?
		b) Was an X würde Sie zu einem Besuch locken?
		c) Woher stammt Ihre Kenntnis über X (sehr detailliert)?
II.	1.)	a) In welchen grösseren Städten waren Sie schon?
		1
		2
		3
		4
		5
		6
		b) Wie stellen Sie sich X im Vergleich dazu vor?
		1
		2
		3
		4
		5
		6

S. 2

	2.)	Welches ist die nächste Stadt, in die Sie vermutlich kommen werden und warum?
	3.)	a) Können Sie eine Stadt nennen, in die Sie lieber –
		b) in die Sie weniger gern wollen als nach X?
III.	1.)	Wie weit war in früheren Reiseplänen X schon einbezogen, wieso wurde nichts daraus?
	2.)	Was für Pläne und Chancen haben Sie, einmal nach X zu kommen?
IV.	1.)	Was für Propaganda wird für X gemacht?
	2.)	Woher wissen Sie davon?
	3.)	Wie sieht sie aus (Detailschilderung)
	4.)	Meinung und Beobachtungen dazu
	5.)	Eventuelle Propagandawirkung (nur bezügl[ich] der letzten Reise)
	6.)	Propagandawirkung bei anderen Reisen der B[eobachtungs]p[erson]

S. 3

Erhoben von: ......................................... Nr. ................

ERHEBUNGSBOGEN FÜR FREMDENVERKEHR

Gegenstand der Erhebung: Ort der Erhebung:                   

Für Leute, die schon in X waren.

Soziale Schicht ........................... Geschlecht:    m    w    
Beruf ........................................... Alter ...................

I.	1.)	a) Datum, Dauer der Reise
		b) Äusserer Ablauf der Reise
		c) War diese Reise eine Gesellschaftsreise?
		Ja Nein
		Von wem wurde sie veranstaltet?
	2.)	Waren Sie schon früher einmal in X? Vor wie viel Jahren? Aus welchen Anlässen?
II.		Geschichte des Entschlusses
	1.)	In welchem Zusammenhang tauchte der Gedanke, nach X zu fahren, zum ersten Mal auf (Nur die letzte Reise der B[eobachtungs]p[erson] ist zu recherchieren)?

S. 4

	2.)	Was hat Sie damals zum Reisewunsch verlockt (hier hat der Rechercheur den Anteil, den die Stadt selbst an der Bildung des Reiseentschlusses hat, besonders festzustellen)?
	3.)	Wie, bei wem und worüber haben Sie sich informiert (der Rechercheur hat besonders auf die event[uelle] Rolle der Propaganda zu achten)
	4.)	a) Wie kam der tatsächliche Reiseentschluss zustande?
		b) Welche Zeit lag zwischen Reisewunsch und tatsächlichem Reiseentschluss?
	5.)	a) Welche anderen Reisemöglichkeiten wurden in Erwägung gezogen?
		b) Warum wurde für X entschieden?
	6.)	Wenn X in eine Reiseroute eingeschlossen war:
		a) Welche Veränderungen in Bezug auf X wurden während der Reise vorgenommen, wo und unter welchen Einflüssen kamen sie zustande?
		b) Welcher Anteil war X ursprünglich zugedacht?

S. 5

	7.)	Welche Ansätze zu einer Reise nach X wurden schon früher gemacht und woran sind sie gescheitert?
III.		»X«
	1.)	a) Was hatten Sie für eine Vorstellung von X und seiner Bevölkerung?
		b) Woher stammte diese Vorstellung (sehr detailliert)?
	2.)	a) Inwiefern wurden Sie enttäuscht?
		b) Inwiefern überrascht?
		c) Was scheint Ihnen charakteristisch für X und seine Bevölkerung?

S. 6

	3.)	a) Welche für X spezifischen Lokale und Sehenswürdigkeiten haben Sie besucht?
		b) Woher wussten Sie davon?
		c) Was haben Sie sonst noch alles angesehen und unternommen?
	4.)	a) Wie haben Sie sich in X orientiert?
		b) Besondere Schwierigkeiten bei der Orientierung
		c) Besonders günstige Episoden bei der Orientierung
		d) Welche besonderen Vorschläge würden Sie machen, um die Fremden wirklich in X einzuführen?
	5.)	a) Wo gewohnt?
		b) Wie dazu gekommen?
		c) Wie mit Wohnung zufrieden?
		d) Wie mit Verpflegung zufrieden?

S. 7

	6.)	a) Wie lange sind Sie geblieben?
		b) Warum nicht länger?
	7.)	Wohin sind Sie von dort gefahren, warum?
	8.)	Welches sind Ihre nächsten Reisepläne?
	9.)	In welchen grösseren Städten waren Sie schon?
	10.	Wollen Sie wieder einmal nach X? Warum?
IV.	1.)	Was für Propaganda wird für X gemacht?
	2.)	Woher wissen Sie davon?
	3.)	Wie sieht sie aus (Detailschilderung)?
	4.)	Meinung und Beobachtungen dazu
	5.	Eventuelle Propagandawirkung (nur bezügl[ich] der letzten Reise)
	6.)	Propagandawirkung bei anderen Reisen der B[eobachtungs]p[erson]

Quelle: Archiv für die Geschichte der Soziologie in Österreich, Nachlass Paul F. Lazarsfeld, Signatur 1, Filmrolle 1.

Wie alle Untersuchungen der »Österreichischen Wirtschaftspsychologischen Forschungsstelle« wurde auch diese im Team konzipiert und durchgeführt. Man kann daher annehmen, dass Marie Jahoda in irgendeiner Form an dieser Studie beteiligt war.
© Copyright Anfragen an das Archiv

© Reinhard Müller -- Graz, im Oktober 2006