Hermine
Cloeter
geb. München, Bayern, am 31. Januar 1879
gest.
Krems an der Donau, Niederösterreich, am 22. Februar 1970
Schriftstellerin und
Kulturhistorikerin
Hermine Cloeter, Tochter eines einer alten
Hugenottenfamilie entstammenden Industriellen, lebte seit 1881 in Wien.
Ihre Ausbildung erhielt sie an einer Privatlehranstalt, wo sie vor allem
fremde Sprachen und Kunstgeschichte studierte; daneben erhielt sie
Klavier- und Gesangsunterricht. 1902 begann Cloeter mit ersten
schriftstellerischen Arbeiten und 1907 bis 1939 publizierte sie
regelmäßig in der
»Neuen Freien Presse«
(Wien), wodurch sie auch in engen Kontakt mit dem
Journalisten, Schriftsteller und Übersetzer
Paul Goldmann (1865–1935) kam. Zwischen 1908 und
1913 unternahm sie Studienreisen nach Frankreich, Italien, England, der
Schweiz, den Niederlanden und Deutschland, wo sie auch vorübergehend
lebte. In den Jahren 1910 bis 1936 befasste sie sich intensiv mit Johann
Wolfgang von Goethe (1749–1832) und gehörte seit 1927 dem Vorstand des
Wiener Goethe-Vereins an. Ihren intensiven Forschungen ist die Kenntnis
der Lage des Grabs von Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) zu verdanken,
wofür sie zum Ehrenmitglied der Wiener Mozartgemeinde ernannt wurde. Und
1949 wurde sie in den Vorstand der Wiener Grillparzer-Gesellschaft
gewählt. Cloeter, die 1954 den Berufstitel Professor erhielt, stiftete
1958 das Mariahilfer Heimatmuseum in Wien. Sie lebte zuletzt in
Weißenkirchen in der Wachau
(Niederösterreich).
Hermine Cloeter verband unter anderem eine Freundschaft
mit dem Volkskundler, Volksliedsammler, Grafiker und
Großindustriellen
Konrad
Mautner (1880–1924), Sohn
der Kunstmäzenin
Jenny Mautner (1856–1938) und des
Großindustriellen
Isidor
Mautner
(1852–1930), welcher seit 1925 auch Besitzer der
Textilfabrik Marienthal
war.
Hermine Cloeter gilt heute vor allem als populäre kunst-
und literaturwissenschaftliche Publizistin.

Selbstständige
Publikationen von Hermine Cloeter
● Zwischen Gestern und
Heute. Wanderungen durch Wien und den Wienerwald.
Berlin: Meyer & Jessen [1911], 206 S. & 48 Tafeln.
● Häuser und Menschen
von Wien. Mit 62 Abbildungen.
Wien: Schroll 1915, 249 S. & 62 Tafeln.
● Die ferne Geige.
Wien–Berlin: Wiener Literarische Anstalt 1919, 90 S.
● Geist und Geister aus
dem alten Wien. Bilder und Gestalten.
Wien: Schroll 1922, 310 S.
● Donauromantik.
Tagebuchblätter und Skizzen aus der goldenen Wachau.
Wien: Schroll 1923, 295 S.
● [Herausgeberin]
Hugo Wittmann: Feuilletons. Geleitworte von Hermine Cloeter.
Wien: Österreichischer Bundesverlag für Unterricht 1925, 368 S.
● An der Grabstätte
W[olfgang] A[madeus] Mozarts. Ein Beitrag zur Mozartforschung.
Wien–Leipzig: Deutscher Verlag für Jugend und Volk [1931], 26 S.
● Ein Kronjuwel der
Wachau in Gefahr.
Wien: Cloeter [1933], 4 S.
● [Wolfgang Amadeus]
Mozarts Beziehungen zu Johann Thomas und Therese von Trattnern.
Wien: Ueberreuter [1934], 4 Bl. Separatabdruck aus: Krakauer
Schreib-Kalender, Jg. 1934.
● Die Erhebungen der
Stadt Wien vom Jahre 1855 über die Grabstelle Wolfgang Amadeus Mozarts.
Wien: [Verein für Geschichte
der Stadt Wien]
1936, 10 S. Separatabdruck aus: Monatsblatt des Vereines für Geschichte
der Stadt Wien, 4. Jg., Nr. 6.
● (Mit Leopold Sailer)
Die Grabstätte W[olfgang] A[madeus] Mozarts auf dem S[ank]t Marxer
Friedhof in Wien. Von Hermine Cloeter.
Im Auftrage des Kulturamtes der
Stadt Wien und unter
Mitwirkung von D[okto]r Leopold Sailer,
Leiter des Stadt- und
Reichsgauarchives Wien.
Wien–Leipzig: Deutscher Verlag für Jugend und Volk [1941], 81 S.
● Beglücktes Wandern.
Wien: Rohrer 1947, 104 S. & 10 Tafeln.
● Johann
Thomas Trattner. Ein
Großunternehmer im Theresianischen Wien.
Graz–Köln: Böhlau 1952, 138 S.
● Einiges zu meinem
Lebenslauf mit umfangreicher Bibliographie. Wien: [Selbstverlag]
1953, 27, 4 S. (Maschinenschrift
vervielfältigt).
● Verklungenes Leben.
Die Geschichte einer Familie im Spiegel der Zeiten.
Neustadt an der Aisch: Degener 1960 (= Bibliothek
familiengeschichtlicher Arbeiten. 28.), 184 S. & 2 Stammtafeln.
● Werkverzeichnis.
Wien: [Selbstverlag 1962], 18 B. (Maschinenschrift vervielfältigt).
● Wiener Gedenkblätter.
Mit 13
Bildbeigaben.
Wien: Österreichische Verlagsanstalt 1966, 179 S. & 12 Tafeln.
● (Mit Rupert
Feuchtmüller) Maximilian Suppantschitsch. Der Maler Dürnsteins,
1865–1953. Maximilian Suppantschitsch. [Von] Hermine Cloeter. – Gedanken
zum 25. Todestag des Malers. [Von] Rupert Feuchtmüller.) Dürnstein:
Stadtgemeinde Dürnstein und Gesellschaft der Freunde Dürnsteins [1978],
27 S. & 15 Tafeln.
● Ideale und
Wirklichkeiten. Aspekte der Geschlechtergeschichte. Briefwechsel
zwischen Hermine Cloeter, Emma Cloeter und Otto von
Zwiedineck-Südenhorst 1893–1957. Margret Friedrich (Hrsg.).
Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1995 (= Sitzungsberichte, Österreichische Akademie der Wissenschaften.
Philosophisch-Historische Klasse. 616.), 575 S.
© Reinhard Müller
Stand:
Juni 2008
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