Paul
Goldmann
geb. Breslau, Schlesien (heute Wrocław, Polen), am 31. Januar 1865
gest.
Wien, am 25. September 1935
Journalist, Schriftsteller und Übersetzer
Paul Goldmann, der
Sohn eines Kaufmanns, besuchte das Magdalenen-Gymnasium in Breslau.
Anschließend studierte er Rechtswissenschaften an der Universität
Breslau, wo er zum Doktor der Rechte (Dr. jur.) promoviert wurde.
Paul Goldmann wandte
sich jedoch bald dem Journalismus zu und übersiedelte zu seinem Onkel
Fedor Mamroth (1851–1907) nach Wien. Mit diesem leitete er seit 1886 die
Zeitung »An der schönen blauen Donau.
Unterhaltungsblatt für die Familie«
(Wien), in der unter anderem mit
Hugo von
Hofmannsthal
(1874–1929), Arthur Schnitzler (1862–1931) und Richard Beer-Hofmann
(1866–1945) publizierten, mit den Goldmann eng befreundet war.
1890 bis 1892
war Goldmann bei der Zeitung »Neue Freie Presse« (Wien). Seit seiner
Wiener Zeit verkehrte Goldmann unter anderem im Kreis der Kunstmäzenin
Jenny Mautner (1856–1938) und
deren Mann, dem Großindustriellen
Isidor
Mautner (1852–1930), welcher seit 1925 auch Besitzer der
Textilfabrik Marienthal
war.
1892 bis 1902
arbeitete
Paul Goldmann als
Korrespondent der »Frankfurter
Zeitung«
(Franfurt am Main) in Brüssel (Bruxelles), Paris und China.
1902 ließ er sich in Berlin
nieder, wo er Vertreter und Theaterkorrespondent der
»Neuen
Freien Presse«
(Wien) war. Besonders heftig griff er in seinen Artikeln und Büchern den
neuen Theater- und Regiestil von
Max Reinhardt (1873–1943) an. Goldmann, der sich regelmäßig in Wien
aufhielt, verkehrte unter anderem mit dem
Journalisten und Schriftsteller
Julius Bauer (1853–1941) und der Schriftstellerin und
Kulturhistorikerin
Hermine Cloeter (1879–1970). Goldmann, der während des ersten
Weltkriegs als Kriegsberichterstatter arbeitete, musste nach
der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten nach Wien
zurückkehren.
Paul
Goldmann ist heute vor allem als einer der Vorkämpfer der Wiener Moderne
bekannt.

Selbstständige
Publikationen von Paul Goldmann
● (Leiter)
An
der schönen blauen Donau. Unterhaltungsblatt für die Familie. Herausgegeben von Fedor Mamroth
(Wien), 1.–4. Jg. (1886–1889).
● Ein Sommer in China.
Reisebilder.
Frankfurt am Main: Rütten und Loening 1899, 2 Bände:
1.
Band: 1899, 261 S.
2.
Band: 1899, 291 S.
● (Übersetzer)
Alfred de Musset:
Man soll nichts verschwören. Komödie
in drei Akten von Alfred de Musset. Deutsch von Paul Goldmann. Frankfurt am Main:
Rütten und Loening 1902, 78 S. Original: Il ne faut jurer de rien.
Comédie en trois actes, in: Comédies et proverbes. Paris
1840.
● Die
»neue
Richtung«.
Polemische Aufsätze über Berliner Theater-Aufführungen. Wien: Stern 1903, 136 S.
● Aus dem dramatischen
Irrgarten. Polemische Aufsätze über Berliner Theateraufführungen.
Frankfurt am Main: Rütten und Loening 1905, 256 S.
● Vom Rückgang der
deutschen Bühne. Polemische Aufsätze über Berliner Theater-Aufführungen.
Frankfurt am Main: Rütten und Loening 1908, 352 S.
● Literatenstücke und
Ausstattungsregie. Polemische Aufsätze über Berliner
Theater-Aufführungen.
Frankfurt am Main: Rütten und Loening 1910, 263 S.
● Beim
Generalfeldmarschall [Paul] von Hindenburg. Ein Abend im Hauptquartier.
Mit 4 Bildern. Berlin: Concordia
1914, 26 S. Separatabdruck aus:
Neue Freie Presse.
● Von Lille bis Brüssel.
Bilder aus den westlichen Stellungen und Kämpfen des deutschen Heeres.
Berlin: Curtius 1915, 134 S.
● Gespräche mit [Paul
von] Hindenburg.
Berlin: Curtius [1916], 72 S.
● Das Ultimation.
Schauspiel in einem Akt.
Wien: Herrmann 1922, 41 S. Separatabdruck aus: Neue Freie Presse.
● Der Gefangene.
Schauspiel in einem Akt.
Wien: Österreichische Journal-A.G.
1923, 30 S.
Separatabdruck aus: Neue Freie Presse.
● Der Sturz des Grafen
Reichenbach. Schauspiel in einem Akt.
Wien: Österreichische
Journal-A. G. 1923, 42 S.
Separatabdruck aus: Neue Freie Presse.
● Es ist mein Wille.
Eine unwahrscheinliche Begebenheit aus dem 18. Jahrhundert in einem Akt. Wien:
Österreichische Joumal-A. G. 1924, 35 S.
Separatabdruck aus: Neue Freie Presse.
© Reinhard Müller
Stand:
Juni 2008
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