Große Chronik von Gramatneusiedl, Marienthal und Neu-Reisenberg
1907
1907
Mit dem Reichs-Gesetz vom 26. Januar 1907 wird das allgemeine Wahlrecht für Männer ab vollendetem 24. Lebensjahr in Österreich eingeführt. Ein allgemeines Wahlrecht für Frauen wird erst
1919
durchgesetzt.

1907
Bei den
ersten allgemeinen Wahlen –
allerdings noch ohne Beteiligung von Frauen – vom 14. und 23. Mai 1907 gibt es in Gramatneusiedl 503 Wahlberechtigte: Von den 492 abgegeben
Stimmen entfallen als gültig 353 auf die »Sozialdemokratische Arbeiterpartei« (73 Prozent), 120 auf die »Christlichsoziale Partei« (25 Prozent) und acht auf die »Deutsche Volkspartei« (2 Prozent).

1907
1907 lässt die
Textilfabrik Marienthal das
Weberei-Maschinenhaus
mit Generatorenraum, das Pumpenlokal und die
Staubkammer I errichten, weiters das große Werkstättengebäude und die
Wasserreinigung beim Druckerei-Kesselhaus
sowie das Motorlokal. Seit 1893 wird auch erstmals wieder Wohnraum geschaffen, und zwar durch das
später so genannte
Handwerkerwohnhaus Stahl-Haus, Gramatneusiedl 116 (ab 1961:
Dr. Löw-Gasse 8); diesem Bau fällt auch die 1893 angelegte
Kinderspielwiese
zum Opfer. Damit findet die rege Bauphase der Textilfabrik Marienthal 1905 bis 1907 ihr Ende.
(
Plan 1907.)

© Reinhard Müller
Stand: Juni
2010
 |