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Wohnhäuser der
Textilfabrik Marienthal 1930
Es handelt sich
dabei um einen Bestand von 23 Wohngebäuden (mit Dachböden insgesamt
31.935,52 m2
verbaute Fläche auf 10.283,72 m2
verbauter Grundfläche) mit zusammen 48 Anbauten und Nebengebäuden
(insgesamt 3.196,66 m2
verbaute Fläche auf 2.914,81 m2
verbauter Grundfläche), zusammen 35.132,18 m2
verbaute Fläche auf 13.198,53 m2 verbauter Grundfläche. Ein Wohnhaus liegt in
Reisenberg, 22 standen in
Gramatneusiedl. Nicht besprochen
werden hier das teilweise auch als Wohnhaus benutzte
Montessoriheim sowie
zwei Wohnhäuser der
Textilfabrik Marienthal, die sich außerhalb
Marienthals, im Bauerndorf Gramatneusiedl, befanden: das
Ledigenwohnhaus Kiebitzmühle und das
Arbeiterwohnhaus
Bäckerhaus.
Weitere Bauinformationen finden sich in der »Gebäude-Schätzung 1926« aus dem Jahr 1926, weshalb hier bei den
beschriebenen Objekten auch die Ordnungszahlen dieser für den Baubestand
wichtigen Quelle angegeben werden.
Der
»Lageplan«
erleichtert die rasche Verortung des Gebäudes, der »Grundriss« (meist nach einem Plan aus dem Jahr 1896) ermöglicht einen Überblick über die Gebäudeanlage, das »Bild«
einen ersten optischen Eindruck (weitere Bilder gibt es im umfangreichen
Bildarchiv des Virtuellen Archivs »Marienthal«). Zur leichteren Identifizierung auf alten Plänen werden bei den Gebäuden auch die alten Hausnummern
angegeben.
Zum raschen Auffinden von Gebäuden, Gebäudeteilen und Grünanlagen benutzen Sie, bitte, das
Register, für einen optischen Überblick den kommentierten
»Plan Fabrik Marienthal«
und die
»Bildansicht Fabrik«.

Arbeitersiedlung Marienthal
Besonders
hingewiesen sei auf die seit ihrer Revitalisierung so genannte
»Arbeitersiedlung Marienthal«. Die Renovierung und Wiederbelebung dieser
Siedlung erfolgte im Auftrag der Marktgemeinde Gramatneusiedl durch den
Architekten
Josef Hums (geb. 1941), wie ein am 21. September 2002 enthüllter
Gedenkstein zwischen den Arbeiterwohnhäusern Hauptstraße 52 und 56 zeigt:
»Arbeitersiedlung Marienthal / Revitalisierung in den / Jahren 1987 –
2002 / unter Bürgermeister / Klaus Soukup / Planung / Architekt D[iplom]
I[ngenieur] Josef Hums / im Jahr 2002«. Im Zuge der Revitalisierung
wurden aus den insgesamt 140 Substandardwohnungen 103 Wohnungen mit
modernem Wohnstandard gemacht. Zu dieser an der Hauptstraße
gelegenen Arbeitersiedlung Marienthal, welche als Ensemble unter
Denkmalschutz steht, zählen acht Gebäude:
1) das
ehemalige
Fabrikspital,
Hauptstraße 43,
2) das
Arbeiterwohnhaus
Hauptstraße 52,
3) das
Arbeiterwohnhaus Hauptstraße 45,
4) das
Arbeiterwohnhaus Hauptstraße 56,
5) das
Arbeiterwohnhaus Wiesenhof,
Hauptstraße 47,
6) das
Arbeiterwohnhaus Parkhof, Hauptstraße 58,
7) das
Arbeiterwohnhaus Johanneshof, Hauptstraße 49,
und
8) das
Arbeiterwohnhaus Nusshof, Hauptstraße 60.
Lageplan
≡
Grundriss 1896
Die besondere Attraktion
dieser Bauten waren und sind die zwischen den
Holzlagen (Schuppen) und den
Pawlatschen (offene Gänge an der Hofseite der Wohnhäuser)
gelegenen Höfe sowie die zwischen den Wohnhäusern liegenden
Brunnen. Beides
waren wichtige Kommunikationszentren, wie die Grafik »Arbeiter
Wohnungen in Marienthal«
von
Wilfried Zeller-Zellenberg
(1910–1989) aus dem Jahr 1974 veranschaulicht. Besuchen
Sie auch die Bildergalerie über »Die Revitalisierung der
Arbeitersiedlung Marienthal«.

1)
Arbeiterwohnhaus Altgebäude
Gramatneusiedl, Hauptstraße 64 (alte Nummer 39, 1826 bis 1961: Nummer 43).
Lageplan
≡
Grundriss
1896
≡
Bild
Erbaut 1833
als zweite Textilfabrik Marienthal, wobei einzelne Teile auf
die erste Textilfabrik Marienthal beziehungsweise die um 1773 errichtete Theresienmühle
zurückgehen, 1845 erweitert und zu einem Wohnhaus umgebaut; Erdgeschoss,
zwei Stockwerke und Dachboden; Osttrakt 60,00 X 11,50 m = 690,00 m2,
Mitteltrakt 25,00 X 11,50 m = 287,50 m2,
Westtrakt 60,40 X 10,50 m = 634,20 m2,
insgesamt 1.611,70 m2 verbaute
Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahlen 181, 183 und 185.
Den Umbau
vom Fabrik- zum Wohngebäude dokumentiert am deutlichsten ein
Katasterausschnitt
1869, wobei die strichlierten
Teile den
alten Fabrikbestand auszeichnen. Der am
Feilbach
gelegene Osttrakt verfügte ursprünglich über 30 Wohneinheiten
(siehe auch den Abortanbau), der Mitteltrakt über 18 und der am
Herrengarten
angrenzende Westtrakt über 39 Wohneinheiten mit einer in das
Stiegenhaus integrierten Abortanlage mit Trichterklosetts (siehe auch
den Verandaanbau). Die insgesamt 87 Wohneinheiten mit unterschiedliche Größen bestanden entweder aus Zimmer
und Küche oder aus Zimmer, Küche und Kabinett. Das Wasser musste von dem
an der Hauptstraße vor dem
Consum gelegenen
Brunnen sowie von dem vor der Waschküche (dem späteren
Montessoriheim)
gelegenen
Brunnen geholt
werden. In der Mitte des Mitteltrakts befand sich die
Alarmglocke der
»Freiwilligen
Fabriksfeuerwehr Marienthal« (1876–1932), von der zuletzt nur mehr
Reste
(das Blechdach) erhalten waren. Am Westtrakt befand sich straßenseitig
die einzige noch öffentlich zugängliche alte
Hausnummertafel,
welche jedoch 2006 abmontiert wurde. Außerdem fanden sich an diesem
Gebäude noch Spuren der Dreharbeiten zum Film »Einstweilen
wird es Mittag…«, etwa am Osttrakt ein
roter Pfeil,
über dem im Film die Tafel für den Gendarmerieposten angebracht war.
Besitzer:
Hermann Todesco, seit 1844
Johanna Todesco, seit 1845
Max Todesco, seit 1858
Eduard und
Moritz von Todesco, seit 1864 »Actien-Gesellschaft der
Baumwoll-Spinnereien, Webereien, Bleiche, Appretur, Färberei und Druckerei zu Trumau und Marienthal«, seit 1942 im Privatbesitz,
seit 2002
»Gemeinnützige Wohnungs-
und Siedlungsgenossenschaft Neunkirchen reg. Gen.m.b.H.«.
Zustand im Juni 2008: Das
Wohnhaus war in so
schlechtem baulichen Zustand, dass der Osttrakt 2004 baupolizeilich
gesperrt wurde. Schließlich wurde im Juni 2008 der gesamte Gebäudekomplex geschleift,
ausgenommen der straßenseitig gelegene Teil des Westtrakts. An dieser
Stelle sind zwei Genossenschaftssiedlungshäuser errichtet, wobei der
erhalten gebliebene und 2008/09 restaurierte Teil des Altgebäudes in den
zur Straße hin gelegenen Bau integriert ist. Eine am 26. November 2009
enthüllte Gedenktafel der
»Gemeinnützigen Wohnungs-
und Siedlungsgenossenschaft Neunkirchen reg. Gen.m.b.H.«
erinnert an das ehemalige Gebäude.
Das Gebäude hatte zwei
Anbauten und zehn Nebengebäude (insgesamt 449,68 m2
verbaute Grundfläche):

1.a)
Holzlagen I
Gramatneusiedl, frei stehend, im Hof des
Arbeiterwohnhauses Altgebäude gelegen.
Lageplan
Erbaut 1864; Erdgeschoss;
10,50 X 6,60 m = 69,30 m2 verbaute
Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 186.
Wie alle
nicht gemauerten, sondern aus Holz errichteten Holzlagen (Schuppen) der
Textilfabrik Marienthal waren auch diese mit einem schönen
Holzgitterwerk
versehen.
Die
16 Holzlagen wurden 2005 abgerissen. An dieser Stelle befindet sich
heute eine Grünanlage.

1.b)
Holzlagen II
Gramatneusiedl,
im Hof des Arbeiterwohnhauses
Altgebäude gelegen,
an den
Consum
südwestlich angebaut.
Lageplan
Erbaut 1864; Erdgeschoss;
12,10 X 3,00 m = 36,30 m2 verbaute
Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 187.
Die acht
Holzlagen wurden 2008 abgerissen. An dieser Stelle befindet
sich heute ein Teil des
Museums Marienthal.

1.c)
Abortanbau
Gramatneusiedl,
an den Osttrakt des
Arbeiterwohnhauses Altgebäude
nordwestlich angebaut.
Lageplan
Erbaut 1892; Erdgeschoss
und zwei Stockwerke; 5,00 X 3,30 m = 16,50 m2
verbaute Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 182.
Die mit
12 Trichterklosetts ausgestattete Abortanlage ist noch vorhanden,
aber seit 2004 baupolizeilich gesperrt. Der Gebäudeteil wurde im Juni
2008 geschleift. An dieser Stelle befindet sich heute ein Wohnbau.

1.d)
Verandaanbau mit Stiegenaufgang
Gramatneusiedl,
an den Westtrakt des
Arbeiterwohnhauses Altgebäude
südwestlich angebaut.
Lageplan
Erbaut 1896; ein
Stockwerk; 5,00 X 2,60 m = 13,00 m2 verbaute
Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 184.
Der im
ersten Stock an das Altgebäude angebaute, auf fünf Holzsäulen ruhende
Verandaanbau hatte einen eisernen Stiegenaufgang vom Park
Herrengarten aus.
Das
Bauwerk wurde in den 1970er Jahren abgerissen. An dieser Stelle befinden
sich heute Grün- und Parkplatzanlagen.

1.e)
Holzlagen III
Gramatneusiedl,
westlich vom Westtrakt des
Arbeiterwohnhauses Altgebäude, südlich der
Holzlagen IV gelegen, an das
Südliche Gewächshaus
südöstlich angebaut.
Lageplan
Erbaut 1893; Erdgeschoss;
12,60 X 3,30 m = 41,58 m2 verbaute
Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 191.
Die zehn
Holzlagen wurden 2005 abgerissen. An dieser Stelle befinden sich heute
Grün- und Parkplatzanlagen.

1.f)
Holzlagen IV
Gramatneusiedl,
westlich vom Westtrakt des
Arbeiterwohnhauses Altgebäude, nördlich der
Holzlagen III und südlich der
Holzlagen V gelegen.
Lageplan
Erbaut 1893; Erdgeschoss;
7,80 X 6,50 m = 50,70 m2 verbaute
Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 193.
Die 12 Holzlagen wurden 2005 abgerissen.
An dieser Stelle befinden
sich heute Grün- und Parkplatzanlagen.

1.g)
Holzlagen V
Gramatneusiedl,
westlich vom Westtrakt des
Arbeiterwohnhauses Altgebäude, nördlich der
Holzlagen IV und südlich der
Holzlagen VI gelegen.
Lageplan
Erbaut 1893; Erdgeschoss;
7,80 X 6,50 m = 50,70 m2 verbaute
Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 194.
Die 12 Holzlagen wurden 2005 abgerissen.
An dieser Stelle befinden
sich heute Grün- und Parkplatzanlagen.

1.h)
Holzlagen VI
Gramatneusiedl,
westlich vom Westtrakt des
Arbeiterwohnhauses Altgebäude, nördlich der
Holzlagen V gelegen, an das
Montessoriheim
südwestlich angebaut.
Lageplan
Erbaut 1893; Erdgeschoss;
7,80 X 3,00 m = 23,40 m2 verbaute
Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 195.
Die sechs
Holzlagen wurden 2005 abgerissen. An dieser Stelle befinden
sich heute Grün- und Parkplatzanlagen.

1.i)
Holzlagen VII
Gramatneusiedl,
westlich vom Westtrakt des
Arbeiterwohnhauses Altgebäude, südlich der
Holzlagen VIII gelegen, an das
Montessoriheim
nordöstlich angebaut.
Lageplan
Erbaut 1893; Erdgeschoss;
7,80 X 3,00 m = 23,40 m2 verbaute
Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 197.
Die sechs
Holzlagen wurden 2005 abgerissen. An dieser Stelle befinden
sich heute Grün- und Parkplatzanlagen.

1.j)
Holzlagen VIII
Gramatneusiedl,
westlich vom Westtrakt des
Arbeiterwohnhauses Altgebäude, nördlich der
Holzlagen VII und südlich der
Holzlagen IX gelegen.
Lageplan
Erbaut 1893; Erdgeschoss;
7,80 X 6,50 m = 50,70 m2 verbaute
Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 198.
Die 12 Holzlagen wurden 2005 abgerissen.
An dieser Stelle befinden
sich heute Grün- und Parkplatzanlagen.

1.k)
Holzlagen IX
Gramatneusiedl,
westlich vom Westtrakt des
Arbeiterwohnhauses Altgebäude, nördlich der
Holzlagen VIII und südlich der
Holzlagen X gelegen.
Lageplan
Erbaut 1893; Erdgeschoss;
7,80 X 6,50 m = 50,70 m2 verbaute
Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 199.
Die 12 Holzlagen wurden 2005 abgerissen.
An dieser Stelle befinden
sich heute Grün- und Parkplatzanlagen.

1.l)
Holzlagen X
Gramatneusiedl,
westlich vom Westtrakt des
Arbeiterwohnhauses Altgebäude, nördlich der
Holzlagen IX und südlich des
Aborts II des
Arbeiterwohnhauses Nusshof gelegen.
Lageplan
Erbaut 1893; Erdgeschoss;
7,80 X 3,00 m = 23,40 m2 verbaute
Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 200.
Die sechs
Holzlagen wurden 2005 abgerissen. An dieser Stelle befinden
sich heute Grün- und Parkplatzanlagen.
Zu der
nordwestlich des Westtrakts, zwischen den
Holzlagen VI und
Holzlagen VII gelegenen, 1893 erbauten Waschküche siehe das Kapitel »Infrastrukturanlagen«, da dort
später neben zwei Arbeiterwohnungen auch das
Montessoriheim untergebracht war.

2)
Arbeiterwohnhaus Schulhof
Gramatneusiedl, Hauptstraße 66 (zunächst ohne Nummer, 1847 bis 1961: Nummer 44).
Lageplan
≡
Grundriss 1896
≡
Bild
Erbaut 1846;
Erdgeschoss und Dachboden; 57,00 X 7,65 m = 436,05 m2
verbaute Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 179.
Im
straßenseitig gelegenen Trakt des Gebäudes war 1847 bis zu ihrer Auflösung
1885 die
Fabrikschule der
Textilfabrik Marienthal untergebracht, welche sich seit ihrer Gründung
1833 bis 1846 in einem Neubau nahe der alten Fabrik, dem späteren
Arbeiterwohnhaus Altgebäude, befand, doch ist der genaue Standort
dieser ersten Schule nicht bekannt. Nach 1885 wurde in diesen Räumen die »Waaren-Halle«
mit Tabaktrafik (Tabakladen) eingerichtet, bestehend aus einem
Geschäfts- und zwei Lagerräumen. Das
Kaufhaus wurde 1913 von Josef Boldischar sen. (1881–1941)
zusammen mit einem Stoffresteverkauf weitergeführt und als Kaufhaus
von seinem Sohn
Josef Boldischar jun.
(1914–1965)
und dessen Ehefrau
Aurelia Boldischar (1912–1989)
übernommen;
es wurde 1982 geschlossen. Über beinah den gesamten Wohntrakt erstreckte sich
nordwestseitig über dem
Feilbach
ein verandaartiger
Zugang zu den Wohnungen, an dessen Ende sich eine
Abortanlage mit zwei Trichterklosetts befand. Das Gebäude verfügte
ursprünglich über elf Wohneinheiten mit je einem Zimmer und einer Küche.
Das Wasser musste vom
Brunnen
im Hof des gegenüberliegenden
Arbeiterwohnhauses Spitalhof,
Hauptstraße 68, geholt werden.
Besitzer:
Max Todesco, seit 1858
Eduard und
Moritz von Todesco, seit 1864 »Actien-Gesellschaft der
Baumwoll-Spinnereien, Webereien, Bleiche, Appretur, Färberei und Druckerei zu Trumau und Marienthal«, seit 1936 im Privatbesitz.
Zustand im
April 2006: Das Gebäude wurde 1991 abgerissen. An dieser Stelle befindet
sich heute
ein
Parkplatz.
Das Gebäude
hatte einen Anbau und ein Nebengebäude (insgesamt 37,00 m2
verbaute Grundfläche):

2.a)
Rollkammer
Gramatneusiedl, östlich der
Holzlagen und Aborte des
Arbeiterwohnhauses Schulhof gelegen, an das
Stall- und
Magazingebäude des
Bleiche- und Appreturkomplexes nordwestlich angebaut.
Lageplan
Erbaut 1850;
Erdgeschoss; 4,00 X 2,50 m = 10,00 m2 verbaute Grundfläche;
Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 173.
Der
Gebäudetrakt, welcher dem Trocknen der Wäsche diente (Mangelkammer),
wurde 1991 abgerissen.
An dieser Stelle befindet sich heute ein Parkplatz.

2.b)
Holzlagen und Aborte
Gramatneusiedl, an das
Arbeiterwohnhaus
Schulhof südlich angebaut.
Lageplan
Erbaut 1894;
Erdgeschoss; 9,00 X 3,00 m = 27,00 m2 verbaute Grundfläche;
Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 178.
Es befanden
sich darin elf Holzlagen und in der Mitte eingebaut die Aborte mit vier
Trichterklosetts.
Der
Gebäudetrakt wurde 1991 abgerissen. An dieser Stelle befindet sich heute
ein Parkplatz.

3)
Arbeiterwohnhaus Neugebäude
Reisenberg,
An der Fischa 1 (alte Nummer Reisenberg 114).
Lageplan
≡
Grundriss 1896
≡
Bild
Erbaut 1846,
fertig gestellt 1850; Erdgeschoss, zwei Stockwerke und Dachboden; 97,60 X 11,60 m = 1.132,16 m2 verbaute Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 130.
Das Haus
verfügte ursprünglich über 40, seit 1850 über etwa 70 Wohneinheiten mit Küche und Zimmer beziehungsweise Küche, Zimmer und
Kabinett. In jedem Stockwerk waren vier Abortanlagen mit je zwei
Trichterklosetts. Das Wasser musste vom zwischen den
Holzlagen I
und der Waschküche I gelegenen
Brunnen geholt werden.
Besitzer:
Max Todesco, seit 1858
Eduard und
Moritz von Todesco, seit 1864 »Actien-Gesellschaft der
Baumwoll-Spinnereien, Webereien, Bleiche, Appretur, Färberei und Druckerei zu Trumau und Marienthal«, seit 1939 »Landwirtschaftliche Genossenschaft
Gramatneusiedl«.
Zustand im
April 2006: Das Gebäude ist noch vorhanden. Nach der schweren
Beschädigung im Zuge der Sprengung der nahe gelegenen Brücke über die
Fischa
1945 erfolgte 1946 bis 1949 eine grundlegende Renovierung des Gebäudes,
wobei die Wohnungen im Erdgeschoss aufgelassen wurden. Im Erdgeschoss
wurden eine noch bestehende Tabaktrafik und die bis 1965 betriebene
Weißnäherei Trischitz
eingerichtet. Die Nebengebäude des mittlerweile
erneut renovierungsbedürftigen Gebäudes sind heute fast alle abgerissen,
die letzten in den 1980er Jahren.
Das Gebäude
hatte einen Anbau und sieben Nebengebäude (insgesamt 595,51 m2
verbaute Grundfläche):

3.a)
Waschküche I
Reisenberg,
südöstlich des
Arbeiterwohnhauses Neugebäude, nördlich der
Fischa
gelegen, an die
Rollkammer westlich angebaut.
Lageplan
Erbaut 1850;
Erdgeschoss und Dachboden; 12,65 X 10,00 m = 126,50 m2
verbaute Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 125.
Es befanden
sich im Erdgeschoss eine Waschküche, ein Kohlenkeller und ein
Petroleumdepot, am Dachboden ein Depotraum.
Der seit
1939 von der »Landwirtschaftlichen Genossenschaft Gramatneusiedl« als
Magazin genutzte Gebäudetrakt wurde bei der Sprengung der nahe gelegenen
Brücke über die
Fischa
1945 stark beschädigt, danach neu gebaut und in
den 1980er Jahren abgerissen. An dieser Stelle befindet sich heute eine
Müllcontaineranlage.

3.b)
Holzlagen I
Reisenberg,
südlich des Arbeiterwohnhauses Neugebäude, im Osten gelegen, an die
Waschküche II nördlich angebaut.
Lageplan
Erbaut 1850,
Neubau 1922; Erdgeschoss; 27,50 X 3,80 m = 104,50 m2 verbaute
Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 128.
Die 16 Holzlagen wurden in den 1980er Jahren abgerissen. An dieser Stelle
befindet sich heute begrüntes Hofgelände.

3.c)
Holzlagen II
Reisenberg,
frei stehend, südlich des Arbeiterwohnhauses Neugebäude, im Westen
gelegen.
Lageplan
Erbaut 1850,
Neubau 1922; Erdgeschoss; 51,60 X 3,80 m = 196,08 m2 verbaute
Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 129.
Die
33 Holzlagen wurden in den 1980er Jahren abgerissen. An
dieser Stelle befindet sich heute begrüntes Hofgelände.

3.d)
Rollkammer
Reisenberg,
an die Tabaktrafik westlich, an die
Waschküche I östlich
angebaut.
Lageplan
Erbaut 1860;
Erdgeschoss; 4,00 X 2,00 m = 8,00 m2 verbaute Grundfläche;
Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 126.
Der seit
1939 von der »Landwirtschaftlichen Genossenschaft Gramatneusiedl« als
Magazin genutzte Gebäudetrakt, welcher ursprünglich dem Trocknen der
Wäsche diente (Mangelkammer), wurde bei der Sprengung der nahe gelegenen
Brücke über die
Fischa
1945 stark beschädigt, danach in den Neubau der
Waschküche I
integriert und in den 1980er Jahren abgerissen. An dieser Stelle
befindet sich heute eine Müllcontaineranlage.

3.e)
Holzlagen III
Reisenberg,
an das Arbeiterwohnhaus Neugebäude westlich angebaut.
Lageplan
Erbaut 1903;
Erdgeschoss; 11,03 X 3,00 m = 33,09 m2 verbaute Grundfläche;
Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 131.
Die elf
Holzlagen sind noch – mittlerweile umgebaut – vorhanden.

3.f)
Holzlagen IV
Reisenberg,
frei stehend, westlich der Holzlagen III und östlich des
Garnmagazins des
Bleiche- und Appreturkomplexes gelegen.
Lageplan
Erbaut 1903;
Erdgeschoss; 20,00 X 3,00 m = 60,00 m2 verbaute Grundfläche;
Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 132.
Die 20 Holzlagen sind noch – mittlerweile umgebaut – vorhanden.

3.g)
Waschküche II
Reisenberg,
an die Holzlagen I südlich angebaut.
Lageplan
Erbaut 1922;
Erdgeschoss; 9,45 X 6,65 m = 62,84 m2 verbaute Grundfläche;
Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 127.
Im Gebäude
befanden sich zwei Waschküchen und eine Rollkammer (Mangelkammer) zum
Trocknen der Wäsche.
Der seit
1939 von der »Landwirtschaftlichen Genossenschaft Gramatneusiedl« als
Waschküche (nunmehr mit drei Waschküchen ausgestattet) genutzte
Gebäudetrakt wurde in den 1980er Jahren abgerissen. An dieser Stelle
befindet sich heute begrüntes Hofgelände.

3.h)
Tabaktrafik
Gramatneusiedl, an der Hauptstraße, östlich an die
Rollkammer angebaut.
Lageplan
≡
Bild
Erbaut um
1928; Erdgeschoss; etwa 3,00 X 1,50 m = etwa 4,50 m2 verbaute
Grundfläche.
Die
Tabaktrafik (Laden für Tabakwaren, meist auch für Briefmarken, Zeitungen usw.) wurde
1945 bei der Sprengung der Brücke über die
Fischa beschädigt, wiederaufgebaut und später
abgerissen. An dieser Stelle befindet sich heute ein Gehsteig.

4)
Direktorenwohnhaus Herrenhaus
Gramatneusiedl, Hauptstraße 53 (alte Nummer 180).
Lageplan
≡
Grundriss 1896
≡
Bild
Erbaut 1865;
Souterrain, Erdgeschoss, ein Stockwerk und Dachboden; 31,60 X 15,15 m =
478,74 m2 verbaute Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 117.
In dem
luxuriös ausgestatteten Haus (zum Beispiel Mosaikböden, Fayenceklosetts
mit Wasserspülung) mit eigener Parkanlage, dem
Fabrikspark, wohnte der Direktor der
Textilfabrik Marienthal, doch wurde es eher als Repräsentationsgebäude
und teilweise auch als Büro genutzt.
Besitzer: »Actien-Gesellschaft der
Baumwoll-Spinnereien, Webereien, Bleiche, Appretur, Färberei und Druckerei zu Trumau und Marienthal«, seit 1934 Kurt Sonnenschein, seit 1939
Fritz Ries,
seit 1940
Adolf Ahlers, seit 1945 Kurt Sonnenschein, seit 1958 Justinian Karolyi, seit 1961 »Para-Chemie«.
Zustand im
April 2006: Das Gebäude ist noch vorhanden, diente 1945 bis 1960 teils
als Fabrikgebäude der Textilfabrik Kurt Sonnenschein beziehungsweise seit
1958 der Textilfabrik Justinian Karolyi, teils als Wohnhaus für den Betriebsleiter und
seine Familie. 1960 bis 1961 war hier eine
Näherei der Firma »Manon« (Außenstelle von Wien) untergebracht, 1961 bis 1962 eine
Näherei der Firma »Felina« (Außenstelle von Wien), welche danach in
den
Tanz- und Theatersaal
verlegt wurde. Seit 1962 dient das mittlerweile renovierte Haus als
Bürogebäude
der »Para-Chemie«.

5)
Gärtnerwohnhaus
Gramatneusiedl, Hauptstraße 62 (zunächst ohne Nummer, 1941 bis 1961: Nummer 226).
Lageplan
Erbaut 1868;
Erdgeschoss; 6,60 X 7,75 m = 51,15 m2 verbaute Grundfläche;
Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 203.
Der
südöstlich des Haupteingangs zum
Herrengarten gelegene Gebäudetrakt, auch »Gärtnerwohnung« genannt, diente dem für alle Park-
und Gartenanlagen der
Textilfabrik Marienthal zuständigen Fabrikgärtner
und seiner Familie als Wohnhaus. Das Wasser musste vom
Brunnen beim
Arbeiterwohnhaus Nusshof, Hauptstraße 60, geholt werden.
Besitzer: »Actien-Gesellschaft der
Baumwoll-Spinnereien, Webereien, Bleiche, Appretur, Färberei und Druckerei zu Trumau und Marienthal«, seit 1938 im Privatbesitz.
Zustand im
April 2006: Das Gebäude wurde um 1941 umgebaut und 1989 abgerissen. An dieser Stelle
befindet sich heute eine Grünanlage.
Das Gebäude
hatte einen Anbau und ein Nebengebäude (insgesamt 34,38 m2
verbaute Grundfläche):

5.a)
Gärtnerwohnhausanbau
Gramatneusiedl, an das
Gärtnerwohnhaus nordwestlich angebaut.
Lageplan
Erbaut 1898;
Erdgeschoss; 6,60 X 2,10 m = 13,86 m2 verbaute Grundfläche;
Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 204.
Der
Gebäudetrakt wurde um 1941 umgebaut und um 1989 abgerissen. An dieser Stelle befindet sich
heute eine Grünanlage.

5.b)
Kleintierstall
Gramatneusiedl, nordöstlich des
Gärtnerwohnhauses gelegen, an den
Abort II des
Arbeiterwohnhauses Nusshof nordwestlich angebaut.
Lageplan
Erbaut 1920;
Erdgeschoss; 5,70 X 3,60 m = 20,52 m2 verbaute Grundfläche;
Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 205.
Das Gebäude
wurde um 1931 abgerissen. An dieser Stelle befindet sich heute eine
Grünanlage.

6)
Arbeiterwohnhaus Wiesenhof
Gramatneusiedl, Hauptstraße 47 (alte Nummer 53).
Lageplan
≡
Grundriss 1896
Erbaut 1869;
Erdgeschoss, ein Stockwerk und Dachboden; 42,40 X 10,15 m = 430,36 m2
verbaute Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 225.
Das Haus
verfügte ursprünglich über 24 Wohneinheiten mit je einem Zimmer und
einer Küche (gesamt etwa 30 m2). Das Wasser musste
von der gegenüberliegenden Straßenseite vom
Brunnen beim
Arbeiterwohnhaus Nusshof,
Hauptstraße 60, geholt werden.
Besitzer: »Actien-Gesellschaft der
Baumwoll-Spinnereien, Webereien, Bleiche, Appretur, Färberei und Druckerei zu Trumau und Marienthal«, seit 1942 im Privatbesitz, seit 1977
Marktgemeinde Gramatneusiedl.
Zustand im
April 2006: Das Gebäude ist noch vorhanden, wurde 1989 renoviert und ist
Bestandteil der seither so genannten
Arbeitersiedlung Marienthal.
Das Gebäude
hat ein Nebengebäude (insgesamt 130,20 m2 verbaute
Grundfläche):

6.a)
Holzlagen und Aborte
Gramatneusiedl, nordöstlich im Hof des
Arbeiterwohnhauses Wiesenhof
gelegen, an die Holzlagen und Aborte des
Arbeiterwohnhauses
Hauptstraße 45 südlich, an die
Holzlagen des
Handwerkerwohnhauses Dr. Löw-Gasse 6 südwestlich angebaut.
Lageplan
Erbaut 1869;
Erdgeschoss; 42,00 X 3,10 m = 130,20 m2 verbaute Grundfläche;
Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 227.
Es befanden
sich darin 24 gemauerte Holzlagen und in der Mitte eingebaut
die Aborte mit vier Trichterklosetts.
Die
Holzlagen wurden gemeinsam mit dem Wohnhaus 1989 renoviert; die Aborte
dienen heute als Abstellraum.

7)
Arbeiterwohnhaus Johanneshof
Gramatneusiedl, Hauptstraße 49 (alte Nummer 52).
Lageplan
≡
Grundriss 1869
Erbaut 1869;
Erdgeschoss, ein Stockwerk und Dachboden; 37,00 X 10,30 m = 381,10 m2
verbaute Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 240.
Das Haus
verfügte ursprünglich über 20 Wohneinheiten mit je einem Zimmer und
einer Küche (gesamt etwa 30 m2). Das Wasser musste von der
gegenüberliegenden Straßenseite vom
Brunnen beim
Arbeiterwohnhaus Nusshof, Hauptstraße 60, oder von dem vor dem
Consum gelegenen
Brunnen geholt werden.
Besitzer: »Actien-Gesellschaft der
Baumwoll-Spinnereien, Webereien, Bleiche, Appretur, Färberei und Druckerei zu Trumau und Marienthal«, seit 1942 im Privatbesitz, seit 1989
Marktgemeinde Gramatneusiedl.
Zustand im
April 2010: Das Gebäude ist noch vorhanden, wurde 1997 renoviert und ist
Bestandteil der seither so genannten
Arbeitersiedlung Marienthal.
In einer Wohnung wird 2011 eine Marienthaler Arbeiterwohnung als
Ergänzung zum
Museum Marienthal eingerichtet.
Das Gebäude
hat ein Nebengebäude (insgesamt 114,70 m2 verbaute
Grundfläche):

7.a)
Holzlagen und Aborte
Gramatneusiedl, nordöstlich im Hof des
Arbeiterwohnhauses Johanneshof gelegen, an die
Holzlagen I, die
Waschküche und die
Holzlagen II des
Handwerkerwohnhauses Stahl-Haus südwestlich
angebaut.
Lageplan
Erbaut 1869;
Erdgeschoss; 37,00 X 3,10 m = 114,70 m2 verbaute Grundfläche;
Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 239.
Es befanden
sich darin 20 gemauerte Holzlagen und in der Mitte eingebaut die
Aborte mit vier Trichterklosetts. Bis 1907 grenzte die Anlage im
Nordosten an die
Kinderspielwiese der
Textilfabrik Marienthal.
Die Holzlagen wurden gemeinsam mit dem Wohnhaus 1997
renoviert; die Aborte dienen heute als Abstellraum.

8)
Arbeiterwohnhaus
Gramatneusiedl, Hauptstraße 56 (alte Nummer 66).
Lageplan
≡
Grundriss 1896
Erbaut 1869;
Erdgeschoss, ein Stockwerk und Dachboden; 42,40 X 10,15 m = 430,36 m2
verbaute Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 215.
Das Haus
verfügte ursprünglich über 24 Wohneinheiten mit je einem Zimmer und
einer Küche (gesamt etwa 30 m2). Das Wasser musste
vom
Brunnen am nördlichen
Ende des Hauses geholt werden.
Besitzer: »Actien-Gesellschaft der
Baumwoll-Spinnereien, Webereien, Bleiche, Appretur, Färberei und Druckerei zu Trumau und Marienthal«, seit 1942 im Privatbesitz; seit 1977
Marktgemeinde Gramatneusiedl.
Zustand im
April 2006: Das Gebäude ist noch vorhanden, wurde 1989 renoviert und ist
Bestandteil der seither so genannten
Arbeitersiedlung Marienthal.
Das Gebäude
hat ein Nebengebäude (insgesamt 158,57 m2 verbaute
Grundfläche):

8.a)
Holzlagen und Aborte
Gramatneusiedl, südwestlich im Hof des
Arbeiterwohnhauses Hauptstraße 56 gelegen, an die
Holzlagen und Aborte des
Arbeiterwohnhauses
Parkhof nördlich, an die
Holzlagen und Aborte I des
Arbeiterwohnhauses Hinterbrühl nordöstlich angebaut.
Lageplan
Erbaut 1869;
Erdgeschoss; 51,15 X 3,10 m = 158,57 m2 verbaute Grundfläche;
Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 216.
Es befanden
sich darin 24 gemauerte Holzlagen und in der Mitte eingebaut
die Aborte mit vier Trichterklosetts.
Die
Holzlagen wurden gemeinsam mit dem Wohnhaus 1989 renoviert; die Aborte
dienen heute als Abstellraum.

9)
Arbeiterwohnhaus Parkhof
Gramatneusiedl, Hauptstraße 58 (alte Nummer 54).
Lageplan
≡
Grundriss 1896
Erbaut 1869;
Erdgeschoss, ein Stockwerk und Dachboden; 42,40 X 10,15 m = 430,36 m2
verbaute Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 213.
Das Haus
verfügte ursprünglich über 24 Wohneinheiten mit je einem Zimmer und
einer Küche (gesamt etwa 30 m2). Das Wasser musste
vom
Brunnen am südlichen
Ende des Hauses beim
Arbeiterwohnhaus Nusshof, Hauptstraße 60,
geholt werden.
Besitzer: »Actien-Gesellschaft der
Baumwoll-Spinnereien, Webereien, Bleiche, Appretur, Färberei und Druckerei zu Trumau und Marienthal«, seit 1942 im Privatbesitz, seit 1977
Marktgemeinde Gramatneusiedl.
Zustand im
April 2006: Das Gebäude ist noch vorhanden, wurde 1989 renoviert und ist
Bestandteil der seither so genannten
Arbeitersiedlung Marienthal.
Das Gebäude
hat ein Nebengebäude (insgesamt 113,58 m2 verbaute
Grundfläche):

9.a)
Holzlagen und Aborte
Gramatneusiedl, südwestlich im Hof des
Arbeiterwohnhauses Parkhof
gelegen, an die Holzlagen und Aborte des
Arbeiterwohnhauses
Hauptstraße 56 südlich, teilweise an die
Holzlagen und Aborte I
des Arbeiterwohnhauses Hinterbrühl nordöstlich angebaut.
Lageplan
Erbaut 1869;
Erdgeschoss; 36,64 X 3,10 m = 113,58 m2 verbaute Grundfläche;
Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 214.
Es befanden
sich darin 24 gemauerte Holzlagen und in der Mitte eingebaut
die Aborte mit vier Trichterklosetts.
Die
Holzlagen wurden gemeinsam mit dem Wohnhaus 1989 renoviert; die Aborte
dienen heute als Abstellraum.

10)
Arbeiterwohnhaus Nusshof
Gramatneusiedl, Hauptstraße 60 (alte Nummer 60).
Lageplan
≡
Grundriss 1896
Erbaut 1874;
Erdgeschoss, ein Stockwerk und Dachboden; 37,00 X 10,30 m = 381,10 m2
verbaute Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 212.
Das Haus
verfügte ursprünglich über 20 Wohneinheiten mit je einem Zimmer und
einer Küche (gesamt etwa 30 m2). Das Wasser musste vom
Brunnen am nördlichen
Ende des Hauses oder von dem vor dem
Consum gelegenen
Brunnen geholt werden.
Besitzer: »Actien-Gesellschaft der
Baumwoll-Spinnereien, Webereien, Bleiche, Appretur, Färberei und Druckerei zu Trumau und Marienthal«, seit 1943 im Privatbesitz, seit 1997
Marktgemeinde Gramatneusiedl.
Zustand im
April 2006: Das Gebäude ist noch vorhanden, wurde 2001 renoviert und ist
Bestandteil der seither so genannten
Arbeitersiedlung Marienthal.
Das Gebäude
hatte einen Anbau und zwei Nebengebäude (insgesamt 122,97 m2
verbaute Grundfläche):

10.a) Vorbau
Gramatneusiedl, an das
Arbeiterwohnhaus Nusshof südlich angebaut.
Lageplan
Erbaut 1874;
Erdgeschoss und ein Stockwerk; 5,00 X 3,50 m und 4,25 X 1,50 m =
23,88 m2
verbaute Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 211.
Der
erkerartige, über beide Geschosse gehende, sechseckige Vorbau war im
ersten Stock mit dem Hauptgebäude durch zwei Türen verbunden. Im
Erdgeschoss befanden sich früher Gewerbebetriebe, unter anderem ein
Bader.
Der Vorbau
wurde gemeinsam mit dem Wohnhaus 2001 renoviert und auf allen
Geschossebenen in dasselbe integriert.

10.b)
Holzlagen und Aborte I
Gramatneusiedl, südwestlich im Hof des
Arbeiterwohnhauses Nusshof
gelegen, an den Abort II nordöstlich angebaut.
Lageplan
Erbaut 1874;
Erdgeschoss; maximal 21,50 X 3,10 m und 7,78 X 4,00 m = 95,60 m2
verbaute Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 201.
Es befanden
sich darin zwölf und vier gemauerte Holzlagen, dazwischen eingebaut die
Aborte mit zwei Trichterklosetts.
Die
Holzlagen wurden gemeinsam mit dem Wohnhaus 2001 renoviert; die Aborte
dienen heute als Abstellraum.

10.c) Abort
II
Gramatneusiedl, südwestlich im Hof des
Arbeiterwohnhauses Nusshof,
nordöstlich der Holzlagen X des
Arbeiterwohnhauses Altgebäude
gelegen, an die Holzlagen und Aborte I südwestlich, an den
Kleintierstall beim
Gärtnerwohnhaus südöstlich angebaut.
Lageplan
Erbaut 1885;
Erdgeschoss; 2,18 X 1,60 m = 3,49 m2 verbaute Grundfläche;
Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 202.
Der
Gebäudetrakt mit einem Trichterklosett wurde um 1931 abgerissen. An
dieser Stelle befindet sich heute unbegrüntes Hofgelände.

11)
Arbeiterwohnhaus
Gramatneusiedl, Hauptstraße 45 (alte Nummer 65).
Lageplan
≡
Grundriss 1896
Erbaut 1881;
Erdgeschoss, ein Stockwerk und Dachboden; 42,40 X 10,15 m = 430,36 m2
verbaute Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 224.
Das Haus
verfügte ursprünglich über 24 Wohneinheiten mit je einem Zimmer und
einer Küche (gesamt etwa 30 m2). Das Wasser musste
von der gegenüberliegenden Straßenseite vom
Brunnen beim
Arbeiterwohnhaus Hauptstraße 56
geholt werden. Von diesem Gebäude ist im Privatbesitz auch noch die alte
Hausnummertafel
vorhanden.
Besitzer: »Actien-Gesellschaft der
Baumwoll-Spinnereien, Webereien, Bleiche, Appretur, Färberei und Druckerei zu Trumau und Marienthal«, seit 1940 im Privatbesitz, seit 1979
Marktgemeinde Gramatneusiedl.
Zustand im
April 2006: Das Gebäude ist noch vorhanden, wurde 1989 renoviert und ist
Bestandteil der seither so genannten
Arbeitersiedlung Marienthal.
Das Gebäude
hat ein Nebengebäude (insgesamt 144,15 m2 verbaute
Grundfläche):

11.a)
Holzlagen und Aborte
Gramatneusiedl, nordöstlich im Hof des
Arbeiterwohnhauses Hauptstraße 45 gelegen, an die
Holzlagen des
Handwerkerwohnhauses
Dr. Löw-Gasse 2 südwestlich, an die
Holzlagen und Aborte des
Arbeiterwohnhauses Wiesenhof nördlich angebaut.
Lageplan
Erbaut 1881;
Erdgeschoss; 46,50 X 3,10 m = 144,15 m2 verbaute Grundfläche;
Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 226.
Es befanden
sich darin 24 gemauerte Holzlagen und in der Mitte eingebaut
die Aborte mit vier Trichterklosetts.
Die
Holzlagen wurden gemeinsam mit dem Wohnhaus 1989 renoviert; die Aborte
dienen heute als Abstellraum.

12)
Arbeiterwohnhaus Spitalhof
Gramatneusiedl, Hauptstraße 68 (alte Nummer 69).
Lageplan
≡
Grundriss 1896
≡
Bild
Erbaut 1881;
Erdgeschoss, ein Stockwerk und Dachboden; 35,80 X 10,20 m und 27,60 X 10,20 m = 646,68 m2 verbaute Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 170.
Es verfügte
ursprünglich über 14 Wohneinheiten im bachseitigen Westtrakt und
20 Wohneinheiten im straßenseitigen Osttrakt mit je einem Zimmer und
einer Küche (gesamt etwa 30 m2). In jedem Stockwerk gab
es eine Abortanlage mit je drei Trichterklosetts. Das Wasser musste vom
Brunnen im Hof geholt
werden. Der Name des Hauses, von dem im Privatbesitz auch noch die alte
Hausnummertafel
vorhanden ist, geht darauf zurück, dass an dieser
Stelle 1864 bis 1881 das
alte Fabrikspital stand.
Besitzer: »Actien-Gesellschaft der
Baumwoll-Spinnereien, Webereien, Bleiche, Appretur, Färberei und Druckerei zu Trumau und Marienthal«, seit 1942 im Privatbesitz.
Zustand im
April 2006: Das Gebäude ist noch vorhanden, wurde 1991 teilrenoviert und
dient weiterhin als Wohnhaus.
Das Gebäude
hat einen Anbau und ein Nebengebäude (insgesamt 93,52 m2
verbaute Grundfläche):

12.a)
Holzlagen I
Gramatneusiedl, an das
Arbeiterwohnhaus Spitalhof südwestlich
angebaut.
Lageplan
Erbaut 1883;
Erdgeschoss; 11,60 X 3,00 m = 34,80 m2 verbaute Grundfläche;
Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 171.
Die elf
Holzlagen wurden 2005 durch neue Abstellräume ersetzt.

12.b)
Holzlagen II
Gramatneusiedl, südwestlich der
Holzlagen I gelegen, teilweise
an das
Stall- und Magazingebäude des
Bleiche- und Appreturkomplexes
nordwestlich angebaut.
Lageplan
Erbaut 1883;
Erdgeschoss; 18,35 X 3,20 m = 58,72 m2 verbaute Grundfläche;
Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 172.
Die
ursprünglich 24 Holzlagen sind noch vorhanden, wurden jedoch
2005 grundlegend erneuert und sind heute nur mehr in den Außenmauern
original.

13)
Arbeiterwohnhaus
Gramatneusiedl, Hauptstraße 52 (alte Nummer 68).
Lageplan
≡
Grundriss 1896
Erbaut 1882;
Erdgeschoss, ein Stockwerk und Dachboden; 42,25 X 10,15 m = 428,84 m2
verbaute Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 217.
Das Haus
verfügte ursprünglich über 24 Wohneinheiten mit je einem Zimmer und
einer Küche (gesamt etwa 30 m2). Das Wasser musste
vom
Brunnen am südlichen
Ende des Hauses beim Arbeiterwohnhaus Hauptstraße 56 geholt werden.
An der Südseite des Gebäudes befindet sich eine am 21. September 2002
enthüllte
Gedenktafel
für die Sozialpsychologin und Soziologin
Marie Jahoda (1907–2001), Hauptautorin der
Marienthal-Studie: »Marie
Jahoda / 1907–2001 / Die Arbeitslosen von Marienthal / Wir haben als
Wissenschaftler den Boden Marienthals betreten.
Wir haben
ihn verlassen mit dem einem [!] Wunsch, dass die tragische Chance
solchen Experiments bald von unserer Zeit genommen werde. / Zum Gedenken
an die Pionierin der Sozialforschung / Gramatneusiedl 2002«. Das Zitat
ist der letzte Satz der Marienthal-Studie. Der Grammatikfehler bei
der
Gedenktafel für Marie Jahoda
wurde 2005 ausgebessert.
Besitzer: »Actien-Gesellschaft der
Baumwoll-Spinnereien, Webereien, Bleiche, Appretur, Färberei und Druckerei zu Trumau und Marienthal«, seit 1942 im Privatbesitz, seit 1977
Marktgemeinde Gramatneusiedl.
Zustand im
April 2006: Das Gebäude ist noch vorhanden, wurde 1987 renoviert und ist
Bestandteil der seither so genannten
Arbeitersiedlung Marienthal.
Das Gebäude
hat ein Nebengebäude (insgesamt 130,20 m2 verbaute
Grundfläche):

13.a)
Holzlagen und Aborte
Gramatneusiedl, südwestlich im Hof des
Arbeiterwohnhauses Hauptstraße 52 gelegen, an die
Holzlagen und Aborte II mit Rollkammer des
Arbeiterwohnhauses
Hinterbrühl nordöstlich angebaut.
Lageplan
Erbaut 1882;
Erdgeschoss; 42,00 X 3,10 m = 130,20 m2 verbaute Grundfläche;
Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 218.
Es befanden
sich darin 24 gemauerte Holzlagen und in der Mitte eingebaut
die Aborte mit vier Trichterklosetts.
Die
Holzlagen wurden gemeinsam mit dem Wohnhaus 1987 renoviert; die Aborte
dienen heute als Abstellraum.

14)
Arbeiterwohnhaus Hinterbrühl
Gramatneusiedl, Hauptstraße 54 (alte Nummer 75).
Lageplan
≡
Grundriss 1896
≡
Bild
Erbaut 1887;
Erdgeschoss und Dachboden; maximal 124,00 und minimal 119,00 X 8,25 m =
1.002,38 m2 verbaute Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 219.
Der
gemauerte Barackenbau, mit Teerdachpappe gedeckt, lag südwestlich der
Gebäude Hauptstraße 52,
Hauptstraße 56 und
teilweise Hauptstraße 58.
Er verfügte ursprünglich über 36 Wohneinheiten mit je einem Zimmer und
einer Küche (gesamt etwa 24 m2) und eine Wohneinheit mit Zimmer, Küche
und Kabinett. Das Wasser musste vom
Brunnen beim
Arbeiterwohnhaus Hauptstraße 56 geholt
werden.
Besitzer: »Actien-Gesellschaft der
Baumwoll-Spinnereien, Webereien, Bleiche, Appretur, Färberei und Druckerei zu Trumau und Marienthal«, seit 1942 im Privatbesitz, seit 1977
Marktgemeinde Gramatneusiedl.
Zustand im
April 2006: Das Gebäude wurde 1985 abgerissen. An dieser Stelle und auf
der anschließenden Hinterbrühlwiese befinden sich
seit 1987 die erste
Wohnstraße Gramatneusiedls (Hermann Todesco-Gasse) und eine nach
Hermann Todesco (1791–1844)
benannte Siedlung.
Das Gebäude
hatte zwei Nebengebäude (insgesamt 267,25 m2 verbaute
Grundfläche):

14.a)
Holzlagen und Aborte I
Gramatneusiedl, nordöstlich im Hof des
Arbeiterwohnhauses Hinterbrühl gelegen, an die
Holzlagen und Aborte des
Arbeiterwohnhauses
Hauptstraße 56 sowie teilweise an die
Holzlagen und Aborte des
Arbeiterwohnhauses Parkhof südwestlich angebaut.
Lageplan
Erbaut 1887;
Erdgeschoss; 52,70 X 2,30 m und 6,30 X 0,30 m = 123,10 m2
verbaute Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 220.
Es befanden
sich darin 21 gemauerte Holzlagen und in der Mitte eingebaut
die Aborte mit vier Trichterklosetts.
Der
Gebäudetrakt wurde 1985 abgerissen. An dieser Stelle befindet sich heute
eine Grünanlage.

14.b)
Holzlagen und Aborte II mit Rollkammer
Gramatneusiedl, nordöstlich im Hof des
Arbeiterwohnhauses Hinterbrühl gelegen, an die
Holzlagen und Aborte des
Arbeiterwohnhauses Hauptstraße 52 südwestlich angebaut.
Lageplan
Erbaut 1887;
Erdgeschoss; 46,50 X 3,10 m = 144,15 m2 verbaute Grundfläche;
Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 221.
Es befanden
sich darin 17 gemauerte Holzlagen, eine Rollkammer (Mangelkammer)
zum Trocknen der Wäsche und in der Mitte eingebaut die Aborte mit vier
Trichterklosetts.
Der
Gebäudetrakt wurde 1985 abgerissen. An dieser Stelle befindet sich heute
eine Grünanlage.

15)
Handwerkerwohnhaus
Gramatneusiedl,
Dr. Löw-Gasse 2 (alte Nummer 89).
Lageplan
≡
Grundriss 1896
Erbaut 1893;
Erdgeschoss, ein Stockwerk und Dachboden; 19,58 X 10,24 m und 4,04 X 1,60 m = 206,96 m2 verbaute Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 228.
Das Haus,
welches zunächst nur für Handwerker der
Textilfabrik Marienthal gedacht
war, verfügte ursprünglich über acht Wohneinheiten mit je einem Zimmer
und einer Küche (gesamt etwa 30 m2), wobei jedes Stockwerk im
Haus Aborte mit je zwei Trichterklosetts hatte. Das Wasser musste im Hof
von dem vor der Waschküche gelegenen
Brunnen
geholt werden. An der Straßenseite des
Hauses befindet sich im ersten Stock ein
Gedenkstein
mit dem Erbauungsjahr 1893.
Besitzer: »Actien-Gesellschaft der
Baumwoll-Spinnereien, Webereien, Bleiche, Appretur, Färberei und Druckerei zu Trumau und Marienthal«, seit 1942 im Privatbesitz.
Zustand im
April 2006: Das Gebäude ist noch vorhanden, allerdings mit veränderter
Fassade und in schlechtem baulichen Zustand, und dient weiterhin als
Wohnhaus.
Das Gebäude
hat zwei Nebengebäude (insgesamt 102,43 m2 verbaute
Grundfläche):

15.a)
Holzlagen
Gramatneusiedl, südwestlich im Hof des
Handwerkerwohnhauses
Dr. Löw-Gasse 2, gelegen, an die
Waschküche südwestlich, an
die Holzlagen und Aborte des
Arbeiterwohnhauses Hauptstraße 45
nordöstlich angebaut.
Lageplan
Erbaut 1893;
Erdgeschoss; 10,32 X 6,96 m = 71,83 m2 verbaute Grundfläche;
Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 230.
Die mit dem
Handwerkerwohnhaus Dr. Löw-Gasse 4 geteilten 16 gemauerten
Holzlagen sind noch vorhanden.

15.b)
Waschküche
Gramatneusiedl, an die
Holzlagen nordöstlich angebaut.
Lageplan
Erbaut 1893;
Erdgeschoss und Dachboden; 7,20 X 4,25 m = 30,60 m2 verbaute
Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 229.
Es befanden
sich im Erdgeschoss die Waschküche und im Dachboden ein Depotraum.
Die mit dem
Handwerkerwohnhaus Dr. Löw-Gasse 4 geteilte Waschküche ist noch
vorhanden.

16)
Handwerkerwohnhaus
Gramatneusiedl,
Dr. Löw-Gasse 4 (alte Nummer 88).
Lageplan
≡
Grundriss 1896
Erbaut 1893;
Erdgeschoss, ein Stockwerk und Dachboden; 19,58 X 10,24 m und 4,04 X 1,60 m = 206,96 m2 verbaute Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 231.
Das Haus,
welches zunächst nur für Handwerker der
Textilfabrik Marienthal gedacht
war, verfügte ursprünglich über acht Wohneinheiten mit je einem Zimmer
und einer Küche (gesamt etwa 30 m2), wobei jedes Stockwerk im
Haus Aborte mit je zwei Trichterklosetts hatte. Das Wasser musste im Hof
von dem vor der nordwestlichen
Waschküche gelegenen
Brunnen oder von dem vor
der südwestlichen Waschküche gelegenen
Brunnen geholt werden. Die zum Haus gehörigen
Holzlagen und Waschküchen mussten mit dem
Handwerkerwohnhaus
Dr. Löw-Gasse 2 und
Handwerkerwohnhaus Dr. Löw-Gasse 6 geteilt werden.
Besitzer: »Actien-Gesellschaft der
Baumwoll-Spinnereien, Webereien, Bleiche, Appretur, Färberei und Druckerei zu Trumau und Marienthal«, seit 1942 im Privatbesitz.
Zustand im
April 2006: Das Gebäude ist noch vorhanden, allerdings mit veränderter
Fassade und in schlechtem baulichen Zustand, und dient weiterhin als
Wohnhaus.

17)
Handwerkerwohnhaus
Gramatneusiedl,
Dr. Löw-Gasse 6 (alte Nummer 87).
Lageplan
≡
Grundriss 1896
≡
Bild
Erbaut 1893;
Erdgeschoss, ein Stockwerk und Dachboden; 19,58 X 10,24 m und 4,04 X 1,60 m = 206,96 m2 verbaute Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 234.
Das Haus,
welches zunächst nur für Handwerker der
Textilfabrik Marienthal gedacht
war, verfügte ursprünglich über acht Wohneinheiten mit je einem Zimmer
und einer Küche (gesamt etwa 30 m2), wobei jedes Stockwerk im
Haus Aborte mit je zwei Trichterklosetts hatte. Das Wasser musste im Hof
von dem vor der Waschküche gelegenen
Brunnen
geholt werden.
Besitzer: »Actien-Gesellschaft der
Baumwoll-Spinnereien, Webereien, Bleiche, Appretur, Färberei und Druckerei zu Trumau und Marienthal«, seit 1942 im Privatbesitz.
Zustand im
April 2006: Das Gebäude wurde 2006 abgerissen. An dieser Stelle befindet
sich heute ein Neubau.
Das Gebäude
hat zwei Nebengebäude (insgesamt 102,43 m2 verbaute
Grundfläche):

17.a)
Holzlagen
Gramatneusiedl, nordwestlich im Hof des
Handwerkerwohnhauses
Dr. Löw-Gasse 6 gelegen, an die
Waschküche südwestlich, an
die Holzlagen und Aborte des
Arbeiterwohnhauses Wiesenhof
nordöstlich angebaut.
Lageplan
Erbaut 1893;
Erdgeschoss; 10,32 X 6,96 m = 71,83 m2 verbaute Grundfläche;
Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 233.
Die mit dem
Handwerkerwohnhaus
Dr. Löw-Gasse 4 geteilten 16 gemauerten Holzlagen
wurden 2007
abgerissen.

17.b)
Waschküche
Gramatneusiedl, an die
Holzlagen nordöstlich angebaut.
Lageplan
Erbaut 1893;
Erdgeschoss und Dachboden; 7,20 X 4,25 m = 30,60 m2 verbaute
Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 232.
Es befanden
sich im Erdgeschoss die Waschküche und im Dachboden ein Depotraum.
Die mit dem
Handwerkerwohnhaus Dr. Löw-Gasse 4 geteilte Waschküche
wurde 2007 abgerissen.

18)
Handwerkerwohnhaus Stahl-Haus (auch »Stahl-Häuser« genannt)
Gramatneusiedl,
Dr. Löw-Gasse 8 (alte Nummer 116).
Lageplan
≡
Grundriss 1942
Erbaut 1907;
Erdgeschoss, ein Stockwerk und Dachboden; 58,16 X 10,42 m und 1,90 X 1,60 m und 1,90 X 1,60 m und 1,90 X 1,60 m = 615,15 m2
verbaute Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 235.
Das Gebäude,
welches auf der von der
Textilfabrik Marienthal für die Kinder der
Marienthaler Arbeiter und Arbeiterinnen zur Verfügung gestellten
Kinderspielwiese
erbaut wurde, besteht aus drei Hausteilen: Stiege 1 (südlich), Stiege 2
(Mitte) und Stiege 3 (nördlich). Jede Stiege des Hauses, welches
zunächst nur für Handwerker der Textilfabrik Marienthal gedacht war,
verfügte ursprünglich über acht Wohneinheiten mit je einem Zimmer und
einer Küche (gesamt etwa 30 m2), wobei jedes Stockwerk im
Haus Aborte mit je zwei Trichterklosetts hatte. Das Wasser musste im Hof
von dem vor der Waschküche gelegenen
Brunnen geholt werden. Seit den 1940er Jahren wird
das Gebäude nach seinem neuen Besitzer, dem Weber Josef Stahl
(1896–1959),
»Stahl-Haus«
beziehungsweise wegen seiner drei Gebäudeteile auch
»Stahl-Häuser«
genannt.
Besitzer: »Actien-Gesellschaft der
Baumwoll-Spinnereien, Webereien, Bleiche, Appretur, Färberei und Druckerei zu Trumau und Marienthal«, seit 1942 im Privatbesitz.
Zustand im
November 2009: Das Gebäude ist noch vorhanden, befindet sich weitgehend im
ursprünglichen Errichtungszustand und dient weiterhin als Wohnhaus, das
2009 renoviert wurde.
Das Gebäude
hat drei Nebengebäude (insgesamt 195,71 m2 verbaute
Grundfläche):

18.a)
Holzlagen I
Gramatneusiedl, südwestlich im Norden des Hofs vorm
Handwerkerwohnhaus
Stahl-Haus gelegen, an die
Waschküche nordwestlich,
teilweise an die Holzlagen und Aborte des
Arbeiterwohnhauses
Johanneshof nordöstlich angebaut.
Lageplan
Erbaut 1907;
Erdgeschoss; 3,21 X 24,68 m = 79,22 m2 verbaute Grundfläche;
Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 236.
Die zwölf gemauerten Holzlagen sind noch
vorhanden.

18.b)
Waschküche
Gramatneusiedl, an die
Holzlagen I südöstlich, an die
Holzlagen II nordwestlich, an die
Holzlagen und Aborte des
Arbeiterwohnhauses
Johanneshof nordöstlich angebaut.
Lageplan
Erbaut 1907;
Erdgeschoss und Dachboden; 8,32 X 4,48 m = 37,27 m2 verbaute
Grundfläche; Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 237.
Es befanden
sich im Erdgeschoss die Waschküche und im Dachboden ein Depotraum.
Die Waschküche ist noch vorhanden.

18.c)
Holzlagen II
Gramatneusiedl, an die
Waschküche südöstlich, an die
Holzlagen und Aborte des
Arbeiterwohnhauses
Johanneshof nordöstlich
angebaut.
Lageplan
Erbaut 1907;
Erdgeschoss; 3,21 X 24,68 m = 79,22 m2 verbaute Grundfläche;
Gebäude-Schätzung 1926,
Ordnungszahl 238.
Die zwölf gemauerten Holzlagen sind noch
vorhanden.

Stahls Wohnbaracken
Gramatneusiedl, nördlich des östlichen Endes vom
Handwerkerwohnhaus
Stahl-Haus, Dr. Löw-Gasse 8, teils auf, teils nordwestlich der
heutigen Straße
Am Feilbach gelegen.
Lageplan
≡
Grundriss 1942
≡
Bild
Es handelte sich dabei
um vier nach ihrem späteren Verwalter, dem Weber Josef Stahl
(1896–1959), benannte Holzbaracken, die Arbeitern und Arbeiterinnen aus
Marienthal als Wohnung dienten. Die Baracken waren U-förmig mit Öffnung
nach Westen gruppiert: die südliche Baracke
Nr. 150 und nördliche Baracke
Nr. 147 standen parallel zum
Handwerkerwohnhaus
Stahl-Haus,
die beiden östlichen Baracken,
Nr. 148 und
Nr. 149, etwa im rechten
Winkel zu diesen. Das Wasser musste von dem vor der
Waschküche
gelegenen
Brunnen geholt
werden.
19)
Stahls Wohnbaracke
Gramatneusiedl 147, nördlich der heutigen Straße
Am Feilbach gelegen.
Lageplan
≡
Grundriss 1942
Erbaut 1926;
Erdgeschoss und Dachboden; 13,90 X 8,05 m = 111,89 m2
verbaute Grundfläche.
Die aus Holz
errichtete Baracke, mit Teerdachpappe gedeckt, verfügte über drei
Wohneinheiten mit je einem Zimmer und einer Küche (gesamt etwa 36 m2).
Besitzer: »Actien-Gesellschaft der
Baumwoll-Spinnereien, Webereien, Bleiche, Appretur, Färberei und Druckerei zu Trumau und Marienthal«, seit 1941 im Privatbesitz.
Zustand im
April 2006: Das Gebäude wurde 1960 abgerissen. An dieser
Stelle befinden sich heute
ein Wohnhaus, Am Feilbach 3, und eine dazugehörige
Grünanlage.
Das Gebäude
hatte ein Nebengebäude (insgesamt
12,75 m2
verbaute Grundfläche):

19.a)
Waschküche
Gramatneusiedl,
nordwestlich der Baracke
Nr. 148 und Baracke
Nr. 149
gelegen.
Lageplan
Erbaut 1926;
Erdgeschoss; 4,25 X 3,00 m =
12,75 m2
verbaute Grundfläche.
Die Waschküche, die für alle vier
Wohnbaracken gedacht war, wurde um 1967 abgerissen. An
dieser Stelle befindet sich heute eine Grünanlage.

20)
Stahls Wohnbaracke
Gramatneusiedl 148, nördlich angrenzend an die heutige Straße
Am Feilbach
gelegen.
Lageplan
≡
Grundriss 1942
Erbaut 1926;
Erdgeschoss und Dachboden; 13,90 X 8,05 m = 111,89 m2
verbaute Grundfläche.
Die aus Holz
errichtete Baracke, mit Teerdachpappe gedeckt, verfügte über drei
Wohneinheiten mit je einem Zimmer und einer Küche (gesamt etwa 36 m2).
Besitzer: »Actien-Gesellschaft der
Baumwoll-Spinnereien, Webereien, Bleiche, Appretur, Färberei und Druckerei zu Trumau und Marienthal«, seit 1941 im Privatbesitz.
Zustand im
April 2006: Das Gebäude wurde 1960 abgerissen. An dieser
Stelle befinden sich heute
ein Wohnhaus, Am Feilbach 3, und eine dazugehörige
Grünanlage.

21)
Stahls Wohnbaracke
Gramatneusiedl 149, großteils auf der heutigen Straße
Am Feilbach gelegen.
Lageplan
≡
Grundriss 1942
Erbaut 1926;
Erdgeschoss und Dachboden; 13,90 X 8,05 m = 111,89 m2
verbaute Grundfläche.
Die aus Holz
errichtete Baracke, mit Teerdachpappe gedeckt, verfügte über drei
Wohneinheiten mit je einem Zimmer und einer Küche (gesamt etwa 36 m2).
Besitzer: »Actien-Gesellschaft der
Baumwoll-Spinnereien, Webereien, Bleiche, Appretur, Färberei und Druckerei zu Trumau und Marienthal«, seit 1941 im Privatbesitz.
Zustand im
April 2006: Das Gebäude wurde 1960 abgerissen. An dieser
Stelle befindet sich heute
die Straße Am Feilbach.

22)
Stahls Wohnbaracke
Gramatneusiedl 150, östlich angrenzend an die heutige Straße
Am Feilbach
gelegen, zum Teil auf ihr liegend.
Lageplan
≡
Grundriss 1942
Erbaut 1926;
Erdgeschoss und Dachboden; 13,90 X 8,05 m = 111,89 m2
verbaute Grundfläche.
Die aus Holz
errichtete Baracke, mit Teerdachpappe gedeckt, verfügte über drei
Wohneinheiten mit je einem Zimmer und einer Küche (gesamt etwa 36 m2).
Besitzer: »Actien-Gesellschaft der
Baumwoll-Spinnereien, Webereien, Bleiche, Appretur, Färberei und Druckerei zu Trumau und Marienthal«, seit 1941 im Privatbesitz.
Zustand im
April 2006: Das Gebäude wurde 2000 abgerissen. An dieser
Stelle befinden sich heute
ein Garten mit Baum sowie teilweise die Straße Am Feilbach.

23) Angestelltenwohnhaus Mautner-Haus (auch
»Neues Haus« oder
»Beamtenhaus«
genannt)
Gramatneusiedl,
Dr. Löw-Gasse 1 (alte Nummer 154).
Lageplan
≡
Grundriss 1942
≡
Bild
Erbaut 1926;
Erdgeschoss, zwei Stockwerke und Dachboden; 30,98 X 10,09 m und 4,50 X 1,80 m und 4,50 X 1,80 m = 328,79 m2 verbaute Grundfläche.
Das Gebäude war nur für
Angestellte (damals »Beamte« genannt, daher auch »Beamtenhaus«) der
Textilfabrik Marienthal gedacht; es war das letzte Wohnhaus, das von der
Textilfabrik erbaut wurde (daher auch »Neues Haus«), und zwar in jener
Zeit, in welcher
Isidor Mautner (1852–1930) und sein Sohn
Stephan Mautner (1877–1944) Besitzer der Fabrik waren (daher
»Mautner-Haus«). Es besteht aus zwei Hausteilen: Stiege 1 (südlich) und
Stiege 2 (nördlich). Das Haus verfügte
ursprünglich über insgesamt
24 Wohneinheiten, davon zwölf Wohnungen mit Zimmer, Küche
und Kabinett (gesamt
etwa 42 m2) und
zwölf Wohnungen mit Zimmer und Küche (gesamt
etwa 32 m2).
Das Haus verfügte über eingebaute Trichterklosetts, das Wasser wurde von
einem nordwestlich des Hauses und nordöstlich vom
Fabrikspital gelegenen
Brunnen mittels einer
Wasserleitung in die Wohnungen eingeleitet.
Besitzer: »Actien-Gesellschaft der
Baumwoll-Spinnereien, Webereien, Bleiche, Appretur, Färberei und Druckerei zu Trumau und Marienthal«, seit 1942 im Privatbesitz.
Zustand im April 2006: Das
Gebäude ist noch vorhanden, wurde renoviert und dient als Wohnhaus.
Das Gebäude
hat drei Nebengebäude (insgesamt 109,78 m2 verbaute
Grundfläche):

23.a)
Holzlagen I
Gramatneusiedl,
nordöstlich
im Hof des
Angestelltenwohnhauses Mautner-Haus gelegen, an die
Waschküche nordwestlich angebaut.
Lageplan
Erbaut 1926;
Erdgeschoss; 16,50 X 2,75 m =
45,38 m2
verbaute Grundfläche.
Die zwölf gemauerten Holzlagen sind noch
vorhanden.

23.b)
Waschküche
Gramatneusiedl,
südöstlich an die
Holzlagen I, nordwestlich an
die Holzlagen II angebaut.
Lageplan
Erbaut 1926;
Erdgeschoss; 4,55 X 4,18 m = 19,02 m2 verbaute
Grundfläche.
Der Gebäudetrakt ist noch vorhanden und
dient als Abstellraum.

23.c)
Holzlagen II
Gramatneusiedl,
an die
Waschküche südöstlich angebaut.
Lageplan
Erbaut 1926;
Erdgeschoss;
16,50 X 2,75 m = 45,38 m2
verbaute Grundfläche.
Die zwölf gemauerten
Holzlagen sind noch vorhanden.
© Reinhard Müller
Stand: Juli 2011
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