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Die Industriegleisanlage
der
Textilfabrik Marienthal (1930)
Der
»Lageplan«
erleichtert die rasche Verortung des Gebäudes.
Zum raschen Auffinden von Gebäuden, Gebäudeteilen und Grünanlagen benutzen Sie, bitte, das
Register, für einen optischen Überblick den kommentierten
»Plan Fabrik Marienthal«
und die
»Bildansicht Fabrik«.
Die
Textilfabrik Marienthal verfügte über ein eigenes,
am 29. April 1873 in Betrieb genommenes, mehrfach erneuertes und verbessertes
Industriegleis, das in
Neu-Reisenberg (Gemeinde
Reisenberg) von der
Eisenbahnlinie
Wien –
Pottendorf – Wampersdorf der
»Wien–Pottendorf–Wiener-Neustädter Bahn«
abzweigte. Das Schleppgleis, auf dem die Waggons mittels
Zugtieren bewegt wurden, verlief parallel nördlich der
Reisenbergerstraße und wurde über eine eigene
Fischabrücke parallel zur
Gramatneusiedler Hauptstraße weitergeführt. Nördlich der
Einfahrtanlage ging es auf das östliche Fabrikareal, wo sich das Gleis
südlich vom
Direktorenwohnhaus Herrenhaus verzweigte:
Lageplan
a) Ein Gleis führte auf
einer eigenen Brücke über den
Untergraben
vor dem
Direktorenwohnhaus Herrenhaus zwischen dem
Arbeiterwohnhaus Spitalhof und dem
Fabrikgasthaus auf das
westliche Fabrikareal, wo es westlich des Bleiche- und Appreturkomplexes
beim
Kohlenlager endete.
Lageplan
b) Ein Gleis führte auf
dem östlichen Fabrikareal zwischen
Direktorenwohnhaus Herrenhaus und Webereikomplex
nach Norden zur ehemaligen Gasglocke.
Lageplan
c) Ein Gleis führte
zwischen dem Spinnerei- und dem Webereikomplex nach Osten, wo es südlich
vom Weberei-Hauptgebäude und westlich vom
Weberei-Dampfmaschinenhaus und Dynamogebäude eine
Drehscheibe
gab. Von dort führte das Gleis zunächst zwischen dem
Spinnerei-
sowie
dem Färberei-,
Wäscherei- und Druckereikomplex
entlang, dann Richtung Osten, wo es südöstlich vom Druckerei-Kesselhaus endete.
Lageplan
Mit
Schließung der
Textilfabrik Marienthal 1930 wurde auch das Industriegleis
stillgelegt. Der Abriss der Gleisanlagen erfolgte allerdings erst in den
1950er Jahren.

© Reinhard Müller
Stand: Juni 2010
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