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Depot für Flugzeugbestandteile Marienthal der
»Wiener Neustädter Flugzeugwerke Gesellschaft mit beschränkter Haftung« (WNF)
1943 bis 1945
Gramatneusiedl,
bei Hauptstraße 59
errichtet 1943, zerstört 1945
Lageplan
1935 wurde
auf Initiative des aus dem Ersten Weltkrieg bekannten Jagdfliegers
Julius Arigi (1895–1981) in Wiener Neustadt (Niederösterreich) die
»Wiener
Neustädter Flugzeugwerke Ges. m. b. H.«
(WNF) gegründet, wo zunächst Sportflugzeuge hergestellt und später auch
Flugzeuge gewartet sowie repariert wurden.
Nach dem
»Anschluss«
Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 machte Generalfeldmarschall
Hermann Göring (1893–1946) die
»Wiener Neustädter
Flugzeugwerke«
zu einem Prestigeprojekt des
Reichsluftfahrtministeriums. Bereits im Frühjahr 1939 wurde die erste
Messerschmidt »Me 109« ausgeliefert, bis Kriegsende 1945 sollten es
insgesamt 8.545 werden. Daneben wurden auch Wartungen und Reparaturen
durchgeführt, unter anderem von Bombenflugzeugen der Typen »Ju 88« und
»He 111«. Die von der nationalsozialistischen Propaganda zum
»größten
Jägerwerk Großdeutschlands«
hochgejubelten »Wiener
Neustädter Flugzeugwerke«
wurden am
13. August 1943 Ziel des ersten alliierten
Bombenangriffs auf österreichischem Territorium. Die fortgesetzten
Luftangriffe bedingten auch Auslagerungen des Unternehmens, da das Werk
in Wiener Neustadt, durch Bombentreffer weitgehend zerstört, seine
Flugzeugproduktion hier zur Jahreswende 1943/44 einstellen musste; die
Ruinen des ehemaligen Werks in Wiener Neustadt wurden erst 1989
beseitigt.
Eine der
zahlreichen Außenstellen der »Wiener
Neustädter Flugzeugwerke« befand sich in Marienthal, wo im Herbst
1943 auf dem Gelände der ehemaligen Textilfabrik Marienthal in
Gramatneusiedl, nämlich
in einem der
»Landwirtschaftlichen
Genossenschaft Gramatneusiedl«
gehörenden
Trakt
des ehemaligen Spinnereikomplexes, ein
Depot für Flugzeugbestandteile eingerichtet wurde,
welches am 2. April 1945 von Angehörigen der Deutschen Wehrmacht
niedergebrannt wurde.
Weitere Informationen auf dieser Website:
Große Chronik von Gramatneusiedl,
Marienthal und Neu-Reisenberg:

© Reinhard Müller
Stand: Juni 2010
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