Marienthal Revisited
Radiokolleg
Ö1 / ORF, Teil 1: 7. Juli 2008, 9h30
bis 9h45
Ö1 / ORF, Teil 2: 8. Juli 2008, 9h30
bis 9h45
Ö1 / ORF, Teil 3: 9. Juli 2008, 9h30
bis 9h45
Ö1 / ORF, Teil 4: 10. Juli 2008, 9h30
bis 9h45
Gestaltung: Günter Kaindlstorfer
»Die
Arbeitslosen von Marienthal« – mit ihrer revolutionären Studie über
die Auswirkungen langandauernder Arbeitslosigkeit schrieb eine junge
Forschergruppe rund um
Marie Jahoda und
Paul Lazarsfeld im Sommer 1933 Wissenschaftsgeschichte. Auf dem
Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise hatten die Soziologen – allesamt aus
dem Umfeld der österreichischen Sozialdemokratie stammend – in der
Arbeitersiedlung Marienthal in Gramatneusiedl die zerstörerischen
Wirkungen langandauernder Erwerbslosigkeit untersucht. Dabei hatten sich
die jungen Forscher einer revolutionären wissenschaftlichen Methode
bedient – der Methodik der empirischen Sozialforschung.
Heute – 75 Jahre nach ihrer
Erst-Veröffentlichung – sind »Die Arbeitslosen von Marienthal«
unverändert aktuell. Der Grazer Soziologe
Reinhard Müller hat die
Entstehungsgeschichte der Studie untersucht
und faszinierende Details über den Alltag der Forscher und der damals
von ihnen Beforschten zutage gefördert. Und auch in Gramatneusiedl
beginnt man sich der wissenschaftsgeschichtlichen Bedeutung des Orts
immer mehr bewusst zu werden. Nächstes Jahr soll in der
2.500-Einwohner-Gemeinde südlich von Wien sogar ein eigenes
Marienthal-Museum eingerichtet werden.
Günter Kaindlstorfer hat sich für seine
vierteilige »Marienthal«-Serie am Schauplatz des Geschehens umgeschaut.
Und er vergleicht die Ergebnisse der historischen Studie mit den
Befunden der heutigen Arbeitslosenforschung.
[Siehe dazu auch Günter Kaindlstorfer
(geb. 1963):
Die Arbeitslosen von Marienthal. Ein Meilenstein der Sozialforschung.]
© Reinhard Müller
Stand: Juni 2010

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