Nachlass Alfred Guertler
*Deutsch-Gabel [Jablonné v Podještědí] / Severočeský Kraj am 30. Oktober 1875, †Graz / Steiermark am 15.März 1933
österreichischer Soziologe, Statistiker, Nationalökonom und christlichsozialer Politiker österreichisch-tschechischer Herkunft
Signatur 3
Umfang: 648 Blatt oder 0,07 Laufmeter; 1 Box
Schenkerin: Dr. Liselotte Tritthart (geborene Gürtler), Graz
Abteilung 2 (Signatur 3/2)
Übernahme: 11. April 1991
Übernehmer: Prof. Reinhard Müller, Graz
Rückgabe der Originale: 6. Mai 1991
Anfertigung der Fotokopien: 16. April 1991
durch Prof. Reinhard Müller, Graz
Abteilung 1 (Signatur 3/1)
Übernahme: 6. Mai 1991
Übernehmer: Prof. Reinhard Müller, Graz
Archivierung: Prof. Reinhard Müller, Graz
Katalogisierung: Prof. Reinhard Müller, Graz
Verfasser des Katalogs: Prof. Reinhard Müller, Graz
(12. April 1991 und 6. Mai 1991, überarbeitet im Februar 2018)
Sperren: keine.
Zugangsbeschränkungen: keine.
Informationen
Alfred Gürtler war das erste von sechs Kindern des Wilhelm Gürtler (Deutsch-Gabel, Böhmen [Jablonné v Podještědí, Tschechien] 3. Oktober 1847 – Deutsch-Gabel, Böhmen [Jablonné v Podještědí, Tschechien] 30. Dezember 1912), Besitzer der Fabrik „Ignaz Gürtler und Söhne“, und der Professorentochter Maria Gürtler, geborene Schwab (Görz, Görz und Gradisca, Österreich-Ungarn [Gorizia, Italien] 15. August 1848 – Deutsch-Gabel, Böhmen [Jablonné v Podještědí, Tschechien] 2. Februar 1925). A. G. hatte fünf Geschwister: 1) Hedwig Gürtler (Deutsch-Gabel, Böhmen [Jablonné v Podještědí, Tschechien] 26. November 1864 – Gries am Brenner, Tirol 6. April 1904), 2) Elisabeth Gürtler (Deutsch-Gabel, Böhmen [Jablonné v Podještědí, Tschechien] 6. Oktober 1879 – München, Bayern 7. März 1972), 3) Maria Gürtler (Deutsch-Gabel, Böhmen [Jablonné v Podještědí, Tschechien] 8. Oktober 1882 –Jablonné v Podještědí, Tschechoslowakei [Tschechien] 13. Oktober 1928), 4) August Heinrich Gürtler (Deutsch-Gabel, Böhmen [Jablonné v Podještědí, Tschechien] 1884 – München, Bayern 1902) und Dr. jur. Konrad Gürtler (Deutsch-Gabel, Böhmen [Jablonné v Podještědí, Tschechien] 16. September 1886 – Dresden, Sachsen 20. November 1918).
A.G. besuchte zunächst das Gymnasium in Leitmeritz, Böhmen [Litomerice, Tschechien], dann jenes in Böhmisch-Leipa, Böhmen [Česká Lípa, Tschechien], wo er 1895 die Reifeprüfung ablegte.
1865 bis 1902 studierte A. G. an den Universitäten Prag, Böhmen [Praha, Tschechien], Czernowitz, Bukowina [Černivci / Чернівці, Ukraine], und Graz, Steiermark, wo er am 25. Juli 1902 zum Dr. jur. promoviert wurde.
A.G. war 1903 bis 1905 Wissenschaftlicher Hilfsarbeiter beim Statistischen Landesamt Steiermark in Graz, daneben 1904 bis 1909 Privatassistent von Ernst Mischler (1857–1912). A. G. wurde am 2. September 1907 Privatdozent (Priv.-Doz.) für allgemeine vergleichende und österreichische Statistik, am 13. November 1911 außerordentlicher Universitätsprofessor (ao. Univ.-Prof.) der Statistik und des österreichischen Finanzrechts und am 24. Dezember 1919 bis zu seinem Tod ad personam ordentlicher Universitätsprofessor (o. Univ.-Prof.) der Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Graz.
Als Politiker gehörte A. G. zunächst der „Deutschnationalen Partei“, dann der „Christlichsozialen Partei“ an. Er war vom 4. März 1919 bis 9. November 1920 Mitglied der Konstituierenden Nationalversammlung, vom 10. November 1920 bis 1. Oktober 1930 Abgeordneter zum Nationalrat, vom 7. Oktober 1921 bis 10. Mai 1922 österreichischer Finanzminister, vom 22. Oktober 1926 bis 21. Mai 1927 Landeshauptmann von Steiermark und vom 13. Dezember 1928 bis 1. Oktober 1930 Erster Präsident des österreichischen Nationalrats. Außerdem war er vom Mai bis September 1919 politischer Beirat der Staatskanzlei für die Christlichsozialen bei der Friedensdelegation in Saint-Germain-en-Laye.
Am 14. September 1912 heiratete A. G. in Graz Irene Pauline Miglitz (1892 – Graz 1983), Tochter eines Sanitätsrats, Primarius und Besitzers des Sanatoriums in Laßnitzhöhe, Steiermark. Der Ehe entstammen drei Töchter: Dr. med. Liselotte Gürtler, verheiratete Tritthart (Graz 1913 – Graz 2003), Annemarie Gürtler (Graz 1915 – 1973) und Magdalene Gürtler, verheiratete Peters (Graz 1921 – 1977), medizinisch-technische Assistentin.
Selbstständige Publikationen
Österreichisches Staatswörterbuch. Handbuch des gesamten öffentlichen Rechts, herausgegeben unter Mitwirkung zahlreicher Fachmänner von Ernst Mischler, Josef Ulbrich. 2., wesentlich umgearbeitete Auflage. Wien: Alfred Hölder, k. u. k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1905–1909, 4 Bände:
- 1. Band: A–E. Wien: Alfred Hölder, k. u. k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1905, VIII, 917 S.
- 2. Band: F–J. Wien: Alfred Hölder, k. u. k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1906, VI, 981 S.
- 3. Band: K–Q. Wien: Alfred Hölder, k. u. k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1906, VIII, 1055 S.
- 4. Band: R–Z. Nachträge und Ergänzungen, Druckfehler und Berichtigungen, systematisches Inhaltsverzeichnis, alphabetisches Nachschlageregister, Nachwort, Verzeichnis der Mitarbeiter. Wien: Alfred Hölder, k. u. k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1909, XVII, 1193 S.
- Redakteur und Mitherausgeber. Zuerst Wien 1894–1897, 3 Bände.
Der Rhythmus des Arbeitsmarktes. 1. Heft: Das Problem des Rhythmus des Arbeitsmarktes und die Methode seiner Erfassung und Darstellung. Graz: Leuschner & Lubensky’s Universitäts-Buchhandlung 1906, 120 S. und 2 Faltblätter.
Das österreichische Trunkenheitsgesetz vom 23. Juni 1881, R.-G.-Bl. Nr. 62. Graz: Leuschner & Lubensky’s Universitäts-Buchhandlung 1908, 51 S.
Die Volkszählungen Maria Theresias und Josef II. 1753–1790. Innsbruck: Verlag der Wagner’schen Universitäts-Buchhandlung 1909, XV, 152 S. und XI Tabellentafeln.
Eine Replik. Nicht im Buchhandel. Graz: Verlag des Verfassers 1912, 22 S. Replik auf Erich Baumgartner.
Deutsche Hochschulnot in Österreich. Referat erstattet in der Monatsversammlung der Vereinigung deutscher Hochschullehrer in Graz am 12. Februar 1913. Graz: Im Selbstverlage der Vereinigung [1913], 17 S.
Österreich-Ungarns und des Deutschen Reiches Anteil am Welthandel. Graz-Leipzig: Leuschner & Lubensky’s Universitäts-Buchhandlung 1915, 35 S. und 2 Faltblätter.
Die Handelsübermacht unserer Feinde und die Neutralen. Graz-Leipzig: Leuschner & Lubensky’s Universitäts-Buchhandlung 1915, 29 S.
Unsere Handelsbilanz 1909–1913 in systematischer Warengruppierung. Berechnet und mit einer Einleitung versehen. Graz-Leipzig: Leuschner & Lubensky’s Universitäts-Buchhandlung 1916, 102 S.
Österreich-Ungarn, ein Schema für Mittel-Europa. Graz-Leipzig: Leuschner & Lubensky’s Universitäts-Buchhandlung 1916, 36 S.
Österreich-Ungarn, ein Schema für Mittel-Europa. Zweite [erweiterte] Auflage. Graz-Leipzig: Leuschner & Lubensky’s Universitäts-Buchhandlung 1916, 41 S.
Zollgemeinschaft und Pragmatische Sanktion. Graz-Leipzig: Leuschner & Lubensky’s Universitäts-Buchhandlung 1916, 22 S.
Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsleben. Graz-Wien: Ulr. Mosers Buchhandlung (J. Meyerhoff) 1917, 58 S.
Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsleben. 2., unveränderte Auflage. Graz-Wien: Ulr. Mosers Buchhandlung (J. Meyerhoff) 1917, 58 S.
Verlorenes Bauernland. Graz: Leuschner & Lubensky’s Universitäts-Buchhandlung 1917, 52 S.
Mittelstandspolitik (Sonderabdruck aus der Verhandlungsschrift über die Landestagung der deutschen Gewerbetreibenden Steiermarks 5. Mai 1918 in Graz). Graz: Leuschner & Lubenskys k. k. Universitäts-Buchhandlung 1918, 44 S. und 1 Faltblatt.
Muß Deutsch-Steiermark verhungern? Graz-Leipzig: Leuschner & Lubensky’s Universitätsbuchhandlung [1918], 16 S.
Die Christlichsozialen und der Friede von Saint-Germain. Reden des Abg. [Leopold] Kunschak und des Abg. Professor Dr. [Alfred] Gürtler. Graz: Kommisionsverlag [!] der „Styria“ 1919 (= Christlichsoziale Flugschriften zur Lehr’ und Wehr. Herausgegeben vom Christlichsozialen Verein für Steiermark in Graz. 4.), 36 S.
Jesus Christus oder Karl Marx? Graz-Wien-Leipzig: Verlag Universitäts-Buchhandlung Leuschner & Lubensky 1931, 43 S.
Der Nachlass Jakob Baxa wurde dem „Archiv für die Geschichte der Soziologie in Österreich“ von dessen Neffen, Winfried Baxa, im November 1991 als Fotokopie überlassen. Diese Kopien wurden dann im November 1996 gegen die Originale ausgetauscht. Es handelt sich dabei um den gesamten, nach dem Tod Jakob Baxas erhalten gebliebenen wissenschaftlichen und dichterischen Nachlass aus dessen letzter Wohnung beziehungsweise aus dem Pensionistenheim in Maria Enzersdorf. Allerdings ist nur mehr jener kleine Rest des ursprünglichen Bestandes vorhanden, den Winfried Baxa vor der Vernichtung gerettet hat.
Der Nachlass wurde gemäß der bereits vorhandenen Gliederung von Reinhard Müller archiviert und katalogisiert.
Der Nachlass ist in sechs Abteilungen gegliedert:
- Jakob Baxa: Gesammelte Dichtungen; 190 Blatt
- Jakob Baxa: Die Jagd ums Glück. Dramenfragmente 1914-1915; 35 Blatt
- Jakob Baxa: Kulturgeschichte der Romantik. [1944/45]; 414 Blatt
- Jakob Baxa: Späte Arbeiten: Erinnerungen an Oberst Erwin Rommel 1937/38. Ernest Hemingway. [Um 1977/78]; 34 Blatt
- Jakob Baxa: Das Naturbild des Novalis. [1978/79] ; 34 Blatt
- Persönliche Dokumente Jakob und Maria Baxas ; 21 Blatt
Bücher aus dem Nachlass Jakob Baxa
Die Abteilung 1 enthält an ungedruckter Prosadichtung von Jakob Baxa: Der Zigeuner-Janosch (7 Blatt), Die Kameraden. (Urfassung des Dramas 1937.). 1926 (6 Blatt), Der Apotheker (6 Blatt), Tiberius auf Capri (10 Blatt), Adam Müller, ein Blütenklang aus der deutschen Romantik (44 Blatt), Aquileja (38 Blatt) und Der Wolf von Capri. (Ursprünglich: Tiberius auf Capri; 9 Blatt). Dazu kommen die jeweils ein- bis dreiblättrigen ungedruckten Gedichte Jakob Baxas: Aufstieg in die Stellung; Fahrender Gesell; Burschenlied; Teutonia; Erinnerung; Rendezvous; Sehnsucht; Der Klosterschüler. (Ursprünglich: Die alten Klassiker); Mondnacht; Der sterbende Kaiser; Die Märe vom braven Trompeter; Der Jüngling; Schwert und Minne. Lied eines Troubadours; Zuviel des Glückes; Am Kreuzweg; Versuchung; Mein ganzer Reichtum ist mein Lied; Erde; Einsamkeit; Dichters Trost; Sonette; Die Frage; Osterlegende; Dante; Reserveoffiziere; Der Rosenkranz; Das Edelweiss vom Kleinen Pal. 1939; Hagen; In ein Hamburger Stammbuch; In das Budenbuch der Burschenschaft „Teutonia“ Gloggnitz; Für Elisabeth Fiechter, Menziken, zum Geburtstag (Ursprünglich: Für Liselotte Fiechter, Menziken, zum Geburtstag); Zum Abschied.
Die Abteilung 2 enthält von Jakob Baxa Die Jagd ums Glück. Dramenfragment. 1914 (29 Blatt); Der schwarze Tod. Eine Tragödie. 1915 (31 Blatt); Brüssel. Audienzsaal. Fragment. [1915], (1 Blatt).
Die Abteilung 3 enthält ein druckfertiges, 1945 fertiggestelltes und später überarbeitetes Typo- beziehungsweise Manuskript, welches eine auf eine allgemeine neuromantische Kulturtheorie ausgeweitete Studie – gleichsam in Nachfolge seiner auf eine romantische Staatstheorie beschränkten Habilitationsschrift – darstellt.
Die Abteilung 4 enthält Jakob Baxas ungedruckte Arbeiten Erinnerungen an Oberst Erwin Rommel 1937/38. [Um 1977/78] (28 Blatt) und Ernest Hemingway. [Um 1977/78] (5 Blatt).
Die Abteilung 5 enthält Jakob Baxas ungedruckte Arbeit Das Naturbild des Novalis. [1978/79] (34 Blatt).
Die Abteilung 6 enthält Dokumente zur Biografie von Jakob Baxa und Maria Baxa (geborene Ohnheiser) in Kopie.
Weiters wurden dem „Archiv für die Geschichte der Soziologie in Österreich“ von Winfried Baxa im März 1994 dreißig Bücher mit Dichtungen Jakob Baxas geschenkt, welche großteils im Eigenverlag erschienen sind. Außerdem wurden dem „Archiv für die Geschichte der Soziologie in Österreich“ einige Fotos überlassen.
Besondere Kenntnisse: Die handschriftlichen Texte sind fast ausnahmslos in Kurrentschrift verfasst.
Katalog des Nachlasses
Beschreibung: 190 Bl.; pag. 1-190
Kommentar: Es handelt sich dabei um eine beschädigte Mappe mit Manu- und Typoskripten sowie vereinzelt mit bereits gedruckten Dichtungen Jakob Baxas. Diese Sammlung wurde von Jakob Baxa selbst in dieser Reihenfolge zusammengestellt. Vereinzelt sind die Texte auf die Rückseite hektographierter Blätter aufgeklebt, bei denen es sich um Verhandlungsschriften von Vorstandssitzungen der Deutschösterreichischen Zuckerstelle handelt.
Die Mappe enthält im einzelnen:
Beschreibung: 35 Bl.; pag. 1-35
Kommentar: Es handelt sich dabei um Heft mit Manuskripten in einem Heft ohne Umschlag. Das Konvolut enthält im einzelnen:
Beschreibung: 414 Bl.; pag. 1-414; Maschinschrift mit handschriftlichen Korrekturen und Handschrift (kurrent)
Kommentar: Es handelt sich dabei um ein unveröffentlichtes, druckfertiges Typo- beziehungsweise Manuskript. Die Arbeit wurde 1944 und 1945 weitestgehend fertiggestellt und später nochmals überarbeitet.
Das Werk enthält die Kapitel:
Beschreibung hier, Grid-Element unterhalb
Beschreibung hier, Grid-Element unterhalb
Beschreibung hier, Grid-Element unterhalb
Beschreibung hier, Grid-Element unterhalb