Nachlass Wladimir von Hartlieb
*Görz [Gorizia] / Friuli Venezia Giulia am 19. Februar 1887, †Werfen/Salzburg am 21. September 1951
österreichischer Dichter und Essayist österreichisch-italienischer Herkunft
d.i. bis 1919: Wladimir Hartlieb Freiherr von Wallthor; Pseudonyme: Dominikus, Wladimir von Hartlieb, Rimidalw
Signatur 30
Umfang: 110 Blatt oder 0,03 Laufmeter; 1 Box
Schenkerin: Hanna Riehl (geborene Apold), Graz
Übernahme: 2. Oktober 1995
Übernehmer: Prof. Reinhard Müller, Graz
Archivierung: Prof. Reinhard Müller, Graz
Katalogisierung: Prof. Reinhard Müller, Graz
Verfasser des Katalogs: Prof. Reinhard Müller, Graz (12. Oktober 1995, überarbeitet im Februar 2018)
Sperren: keine.
Zugangsbeschränkungen: keine.
Informationen
Wladimir von Hartlieb war das erste von zwei Kindern des Generalmajors der k. u. k. Armee Moritz Leopold Hartlieb Freiherr von Wallthor, seit 1919: Moritz Hartlieb-Wallthor (Wien 22. April 1852 – Wien 24. Dezember 1936) und dessen Ehefrau Gisella Anna Maria Hartlieb Freiin von Wallthor, geborene von Florio (Triest, Österreichisches Küstenland [Trieste, Italien] 22. Mai 1859 – Wien 10. Jänner 1927). W. v. H. hatte eine Schwester: Olga Anna Maria Hartlieb Freiin von Wallthor (Judenburg, Steiermark 7. November 1890 – Wien 1. Oktober 1976), seit 18. November 1907 verheiratete Kitschelt.
W. v. H. verlebte seine Kindheit in verschiedenen Garnisonsstädten Österreich-Ungarns und kam um 1898 nach Wien. Zunächst für die Offizierslaufbahn vorgesehen, besuchte er die k. u. k. Theresianische Akademie in Wien, wo er die Reifeprüfung ablegte. Anschließend studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Wien, wo er am 4. Februar 1910 zum Dr. jur. promoviert wurde. Daneben war W. v. H. bereits schriftstellerisch tätig.
Nach einer kurzen Zeit im Staatsdienst war W. v. H. seit 1912 freier Schriftsteller und Journalist, unter anderem 1938 Literaturkritiker der Zeitung „Neues Wiener Tageblatt“ (Wien), in Wien. 1916 erhielt er den Bauernfeld-Preis. W. v. H. unternahm zahlreiche Reisen durch Europa.
Schon seit 1933 exponierter Anhänger des Nationalsozialismus, trat W. v. H. für den sogenannten Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich ein. In diesen Jahren gehörte er dem engeren sogenannten Spannkreis an, in dessen Zeitschrift „Ständisches Leben“ (Berlin-Wien) er 1934 veröffentlichte. Außerdem war er 1934/35 bis 1936/37 Redakteur der dem Spannkreis anfangs nahestehenden Zeitschrift „Der Augarten. Blätter für Schrifttum und Kunst aus Österreich“ (Wien).
W.v. H. heiratete in erster Ehe am 29. Dezember 1913 die bulgarische griechisch-orthodoxe Kaufmanns- und Finanzierstochter „Dora“ Theodora Panitza (Wien 3. September 1886 – Wien Februar 1981), nach der Scheidung 1922 in zweiter Ehe im Juli 1923 die Jüdin „Emmy“ Emma Schnepp, geborene Singer (Wien 23. März 1880 – Wien 7. November 1943). Nach der Ungültigkeitserklärung seiner Ehe 1932 heiratete W. v. H. in dritter Ehe am 22. November 1933 die Tochter eines jüdischen Schneiders „Milla“ / „Mila“ Berta Camilla Nussbaum (Szombathely / Steinamanger [Szombathely], Ungarn 19. Juli 1879 – KZ Theresienstadt, Protektorat Böhmen und Mähren [Terezín, Tschechien] 21. November 1942), die 1928 ihren Familiennamen offiziell in „Hazay“ ändern ließ. 1938 ließ sich W. v. H. von seiner Frau wegen ihrer jüdischen Herkunft scheiden; seine geschiedene Ehefrau wurde am 22. Juli 1942 deportiert und später im Konzentrationslager ermordet. W. v. H. erhielt wegen seiner beiden Ehen mit Jüdinnen zunächst Schreibverbot, wurde dann aber Mitglied der Reichsschrifttumskammer. Seinen Antrag auf Mitgliedschaft in der „Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei“ (NSDAP) zog er selbst zurück. Seit etwa 1941 ging W. v. H. zunehmend auf Distanz zum Nationalsozialismus. Er heiratete in vierter Ehe am 15. Mai 1941 die Freundin von Berta Camilla Sara Hartlieb, „Zimse“ Maria Klinger (Wien 24. September 1889 – Wien 13. Januar 1976), Malerin und Fotografin, die zum weiteren sogenannten Spannkreis gehörte und die ihm aufgrund ihres Vermögens das Leben nach dem Zweien Weltkrieg finanziell absicherte. W. v. H. wandte sich nun vor allem den Lehren von Theodor Haecker (1879–1945) und als überzeugter Katholik dem religiösen Essay zu, blieb aber vor allem durch die Schriftenreihe „Stifterbibliothek“, an der 1951 bis 1954 mitwirkte, den Anhängern von Othmar Spann (1878–1950) verbunden.
Selbstständige Publikationen
- Die Stadt im Abend. Wien: Hugo Heller 1910, 93 S.
- Lied eines Mädchens. / A maiden’s longing. Für mittlere Singstimme [und Klavier]. English words by John Bernhoff. Leipzig-Wien: Schuberthaus-Verlag 1913 (= Lieder und Gesänge. 2. Folge. 4.), 3 Bl., Partitur; Musik: Joseph Marx, Text: Wladimir von Hartlieb; englische Übersetzung: John Bernhoff.
- Ein Gedicht. Wien-Leipzig: Hugo Heller 1912, 196 S.
- Ein dramatisches Gedicht. Wien-Leipzig: Hugo Heller 1912, 130 S.
- Ein dramatisches Gedicht. 2. Auflage. Wien-Leipzig: Hugo Heller 1914, 132 S.
- Anima candida. Dichtungen. Wien-Leipzig: Hugo Heller 1913, 146 S.
- Gott fordert dich. Gedichte. Wien-Leipzig: Hugo Heller 1913, 130 S.
- Im Freien. Sechs Gedichte von Wladimir Freiherr von Hartlieb für Gesang mit Klavierbegleitung von Bernhard Paumgartner, op. 4. Wien: Universal-Edition 1914 (= Universal Edition. 5551.), 18 S., Partitur; Musik: Bernhard Paumgartner, Text: Wladimir von Hartlieb. Enthält: Herbsttag. – An einen Herbstwald. – Trübes Erwachen. – Im Schnee. – Lied eines Mädchens. – Idealer Frühlingsabend.
- Myron und Theodora. Der Fremdling. Hohe Liebe. Wien-Leipzig: Hugo Heller 1914, 145 S.
- Dramatische Dichtung. Wien-Leipzig: Hugo Heller 1915, 117 S.
- König David. Ein Drama in fünf Aufzügen. Leipzig-Wien: Hugo Heller 1917, 190 S.
- Gedichte. Berlin: Hyperionverlag 1918, 41 S.
- Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen. Leipzig-Wien: Hugo Heller 1918, 163 S.
- 300 Epigramme. Wien-Leipzig: Hugo Heller 1920, 66 S.
- Eine Farce. Wien: Hugo Heller 1920, 70 S.
- Ein satirisches Gedicht. Wien-Leipzig: Hugo Heller 1921, 54 S.
- Mächtiger Ruf. Gedichte. Wien-Berlin-Leipzig-München: Rikola Verlag 1921, 165 S.
- Fortschritt ins Nichts. Kulturkritische Streifzüge durchs Dickicht der Zeit. Wien-Berlin-New York: Atlantischer Verlag 1924 [= Zwei-Mark-Bücher.], 2 Bände:
- Band 1: 1924, XII S., S. 1–218.
- Band 2: 1924, S. 227–381.
- Fortschritt ins Nichts. Kulturkritische Aphorismen. München: Georg Müller 1928 (= Zwei-Mark-Bücher. 99.), 243 S. Neuausgabe.
- Alte und neue Werte. Ein Reisetagebuch. München: Georg Müller 1927, XIII, 571 S.
- Das Antlitz der Provence. München: Georg Müller 1930, 143 S. © 1929.
- Ich habe gelacht. Satiren gegen die Linke Europas. Berlin: Paul Neff 1933, 251 S.
- Fridericus Rex. Eine Heldenphantasie. Berlin-Wien-Leipzig: Paul Zsolnay 1935, 57 S.
- Das Haus einer Kindheit. Der Roman von Berta und Mischka. Berlin-Wien-Leipzig: Paul Zsolnay 1936, 272 S.
- Parole: Das Reich. Eine historische Darstellung der politischen Entwicklung in Österreich von März 1933 bis März 1938. Wien-Leipzig: Adolf Luser 1939, 519 S.
- Geist und Maske. Erlebtes Theater. Wien-Köln: A. Sexl [1950], 204 S.
- Zur Frage, ob Gott ist. (Der Standpunkt der Naturwissenschaft.) Wien / Salzburg: Verlagsgemeinschaft „Stifterbibliothek“ Wilhelm Braumüller / Salzburger Druckerei und Verlag, Auslieferung für Deutschland Reclam-Verlag Stuttgart 1951 (= [Stifterbibliothek]. Herausgeber: Ferdinand Wagner und F[erdinand] A[loys] Westphalen. 101. / Fragen der Zeit.), 68 S.
- Zur Frage, ob Gott ist. (Der Standpunkt der Naturwissenschaft.) In zweiter Auflage. Salzburg / Wien: Verlagsgemeinschaft „Stifterbibliothek“ / Wilhelm Braumüller 1952 (= Stifter-Bibliothek. Herausgeber: Ferdinand Wagner und F[erdinand] A[loys] Westphalen. 20. / Fragen der Zeit.), 68 S.
- Zur Frage, ob Gott ist. (Der Standpunkt der Naturwissenschaft.) In dritter Auflage. München-Salzburg-Zürich / New York / Johannesburg / Wien: Verlagsgemeinschaft „Stifterbibliothek“ / The New York Stifter Library / The Africa Stifter Library / Wilhelm Braumüller 1954 (= Stifterbibliothek. 20. / Fragen der Zeit.), 75 S.
- Spuren des Lebens. Ausgewählte Gedichte. Wien-Bad Bocklet-Zürich: Walter Krieg 1952, 173 S.
- Das Christentum und die Gegenwart. München-Salzburg / Wien / Salzburg: Verlagsgemeinschaft „Stifterbibliothek“ / Wilhelm Braumüller / Salzburger Druckerei und Verlag 1953 (= Stifter-Bibliothek. Herausgeber: Ferdinand Wagner. 21. / Fragen der Zeit.), 43 S.
- Das Christentum und die Gegenwart. Aspekte der Zeit. In zweiter Auflage. München-Salzburg / Wien / Salzburg: Verlagsgemeinschaft „Stifterbibliothek“ / Wilhelm Braumüller / Salzburger Druckerei und Verlag 1953 (= Stifter-Bibliothek. Herausgeber: Ferdinand Wagner. 21. / Fragen der Zeit.), 43 S.
- Das Christentum und die Gegenwart. Aspekte der Zeit. In dritter Auflage. München-Salzburg / Wien / Salzburg: Verlagsgemeinschaft »Stifterbibliothek« / Wilhelm Braumüller / Salzburger Druckerei und Verlag 1954 (= Stifter-Bibliothek. Herausgeber: Ferdinand Wagner. 21. / Fragen der Zeit.), 45 S.
- Die Vogelscheuche. Dürr am Weg, am Weg durchs Haberfeld… Für dreistimmigen Knaben-Chor. Wien-Wiesbaden: Ludwig Doblinger (Bernhard Herzmansky) 1956 (= Der Oberchor. 65.), 6 S., Partitur; Musik: Paul Angerer, Text: Wladimir von Hartlieb.
- Wort und Wunder. Als die Menschheit sich die Sprache schuf (1956). Kantate für Sopran und vier- bis achtstimmigen gemischten Chor mit Orchester. Wien-Wiesbaden: Ludwig Doblinger (Bernhard Herzmansky) 1956, 28 S., Partitur; Musik: Otto Siegl, Text: Wladimir von Hartlieb.
- Die Werte wider den Untergang. Ein Vermächtnis des Dichters. (Privatdruck.) Wien: Holzhausen 1970 (= Blätter für das Wort. 9.), 40 S.
- Die Frage nach Gott. (Auswahl aus dem Nachlaß des Dichters. Privatdruck.) Wien: Holzhausen 1971 (= Blätter für das Wort. 10.), 40 S.
Übersetzer
- Wladimir von Hartlieb: Französische Lyrik. Urtexte und Übertragungen. München-Salzburg-Zürich / New York / Johannesburg / Wien: Verlagsgemeinschaft „Stifterbibliothek“ / The New York Stifter Library / The Africa Stifter Library / Wilhelm Braumüller 1954 (= Stifterbibliothek. Herausgeber: Ferdinand Wagner. 47. / Dichtung der Zeit.), 93 S.
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Katalog des Nachlasses
Beschreibung: 190 Bl.; pag. 1-190
Kommentar: Es handelt sich dabei um eine beschädigte Mappe mit Manu- und Typoskripten sowie vereinzelt mit bereits gedruckten Dichtungen Jakob Baxas. Diese Sammlung wurde von Jakob Baxa selbst in dieser Reihenfolge zusammengestellt. Vereinzelt sind die Texte auf die Rückseite hektographierter Blätter aufgeklebt, bei denen es sich um Verhandlungsschriften von Vorstandssitzungen der Deutschösterreichischen Zuckerstelle handelt.
Die Mappe enthält im einzelnen:
Beschreibung: 35 Bl.; pag. 1-35
Kommentar: Es handelt sich dabei um Heft mit Manuskripten in einem Heft ohne Umschlag. Das Konvolut enthält im einzelnen:
Beschreibung: 414 Bl.; pag. 1-414; Maschinschrift mit handschriftlichen Korrekturen und Handschrift (kurrent)
Kommentar: Es handelt sich dabei um ein unveröffentlichtes, druckfertiges Typo- beziehungsweise Manuskript. Die Arbeit wurde 1944 und 1945 weitestgehend fertiggestellt und später nochmals überarbeitet.
Das Werk enthält die Kapitel:
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