Nachlass Karl B(orromäus) Frank
*Wien am 31. Mai 1893, †New Milford, Connecticut am 21. Mai 1969
deutsch-amerikanischer kommunistischer, sozialdemokratischer Politiker, Psychoanalytiker, Redakteur
Pseudonyme: L.A. Gruber, Paul Hagen, Willi Müller; Decknamen: Josef und Maria, Willi, Fred
Signatur 29
Umfang: 2.229 Blatt und 1 Mikrofilm oder 0,40 Laufmeter
Schenkerin:
Michaela Weston in Vertretung von Anna Caples Loeb
Übernahme im August 1994 durch Christian Fleck
Archivierung und Katalogisierung durch Reinhard Müller
Sperren:
Signatur 29/7 ist bis zum Jahr 2019 gesperrt
Zugangsbeschränkungen:
Signatur 29/13 ist nur mit Genehmigung der Hoover Institution on War, Revolution and Peace zu benutzen
Informationen
Pseudonyme: L.A. Gruber, Paul Hagen, Willi Müller; Decknamen: Josef und Maria, Willi, Fred
*Wien 31. Mai 1893, †New Milford, Connecticut 21. Mai 1969
deutsch-amerikanischer kommunistischer, dann sozialdemokratischer Politiker und Psychoanalytiker österreichischer Herkunft
Karl Borromäus Frank, Sohn eines kleinen Wiener Fabrikanten. Unterrealschule in Wien, Artillerie-Kadettenschule in Traiskirchen / Niederösterreich; hier 1913 Matura. 1914 bis 1916 Kriegsdienst. Studium der Psychologie, Biologie und Philosophie an der Universität Wien; 1916 Dr. phil. (Psychologie). 1918 Mitbegründer der „Vereinigung sozialistischer Mittelschüler“ und Vorsitzender des Wiener Universitätsausschusses sowie Vertreter der Wiener Universität im Wiener Arbeiterrat. 1919 Funktionär der „Kommunistischen Partei Deutschösterreichs“, Mitbegründer des „Verbands der [kommunistischen] Proletarierjugend“ und Mitredakteur der Zeitschrift „Die Rote Fahne“ (Wien).
1920 bis 1924 Funktionär der „Kommunistischen Partei Deutschlands“ und Zeitungsherausgeber.
Erste Ehe mit der österreichischen Schauspielerin und Schriftstellerin Alice von Herdan (1901-1991), die nach der Scheidung 1925 den Dichter Carl Zuckmayer heiratete; Tochter Michaela, geschiedene St. Clair, verheiratete Weston.
1924 bis 1926 wieder in Wien als Mitglied der Parteileitung der „Kommunistischen Partei Österreichs“.
1926 bis 1929 Funktionär der „Kommunistischen Partei Deutschlands“ und Redakteur in Berlin. 1929 wegen einer politisch motivierten Entführung verurteilt, Austritt aus der Partei und 1929 bis 1933 freier Journalist in Berlin; daneben Ausbildung zum Psychoanalytiker. Seit 1929 in der „Miles-Gruppe“ politisch tätig, um in der „Kommunistischen Partei Deutschlands“ konspirativ Mitglieder für die „Sozialdemokratische Partei Deutschlands“ abzuwerben.
1933 bis 1934 in Wien.
1934 bis 1938 Emigration nach Prag, Leiter des Auslandsbüros der „Gruppe Neu Beginnen“. In dieser Funktion 1938 bis 1939 in Paris, 1939 bis 1940 in London und seit 1940 in den USA. 1944 Mitbegründer und bis 1945 Mitglied des „Council for a Democratic Germany“. 1945 Leiter des Research Department der „American Association for a Democratic Germany“. Daneben seit 1944 Psychological Consultant und Psychoanalytiker in New York, seit 1951 in New Milford, Connecticut.
Zweite Ehe 1937 mit Anna Caples, wiederverheiratete Loeb (*6. November 1911, †15. August 1996). Weitere biografische Informationen siehe Reinhard Müller: Karl B. Frank alias Paul Hagen 1893-1969, in: Archiv für die Geschichte der Soziologie in Österreich. Newsletter (Graz), Nr. 12 (November 1995), S. 11-19.
Selbständige Publikationen
- Beiträge zur Psychologie der Lüge. Phil. Diss., Wien 1918 (Maschinschrift).
- Die Parteilichkeit des Volks- und Rasse-Abergläubischen. Vortrag, gehalten im Verein für Individualpsychologie. Leipzig-Wien: Anzengruber-Verlag 1919 (= Der Aufstieg. Neue Zeit- und Streitschriften. 6/7.), 32 S.
- (Redakteur) Die Rote Fahne (Wien), 2. Jg. (1919); ursprünglich unter dem Titel „Der Weckruf“, dann „Die soziale Revolution“ erschienen.
- (Mitherausgeber) Die Internationale. Eine Zeitschrift für Praxis und Theorie des Marxismus (Berlin), 6.-8. Jg. (1920-1922).
- Der Fall Levi in der Dritten Internationale. Wien: Verlag der Arbeiter-Buchhandlung [1921], 15 S.
- (Mitherausgeber) Das Wollarchiv. Organ des Zentral-Ausschusses der Wollhandels-Vereine (Berlin), 4. Jg. (1922/23).
- (Mit Heinz Neumann) Die vaterländischen Mörder Deutschlands. Bayern in der kleinen Entente. Das Ergebnis des Münchener Hochverratsprozesses. [Berlin]: Vereinigung Internationaler Verlags-Anstalten G.m.b.H. 1923, 79 S.
- (Mit Heinz Neumann) Die vaterländischen Mörder Deutschlands. Bayern in der kleinen Entente. Das Ergebnis des Münchener Hochverratsprozesses. Wildberg: BWD 1990-92, 1 Mikrofiche. Mikrofiche-Ausgabe.
- (Zeitweise Redakteur) Der Kämpfer. Organ der KPD (Sektion der Komintern), Bezirk Sachsen, Verbreitungsgebiet Chemnitz-Erzgebirge (Chemnitz), 10.-11. Jg. (1927-1928).
- (Zeitweise Redakteur) Thüringer Volksblatt. Organ der Kommunistischen Partei Deutschlands für Groß-Thüringen, Erfurt und angrenzende preußische Gebietsteile (Erfurt), 37.-38. Jg. (1927-1928); ursprünglich unter dem Titel „Gothaer Volksblatt. Westthüringer Organ der Kommunistischen Partei Deutschlands (Sektion der Dritten Internationale)“ (Gotha).
- (Karl Richter) Der Banditenstreich im Berliner Rundfunk und sein politischer Hintergrund. Berlin: [o.V. 1928], 15 S.; Umschlagtitel: Achtung! Achtung! 10 Minuten Roter Sender.
- (Anonym) Neu-Beginnen. Was es will, was es ist und wie es wurde. London: Auslandsbüro Neu-Beginnen [1939], 55 S.; Umschlagtitel: Anti-Nazi Publication.
- (Paul Hagen; Herausgeber) Sozialdemokratischer Informationsbrief. SIB. Herausgegeben vom Auslandsbüro „Neu-Beginnen“ (London), 3. Jg. (1939).
- (Paul Hagen; Herausgeber) Deutsche Inlandsberichte. Herausgegeben vom Auslandsbüro Neu Beginnen (London), 4.-5. Jg. (1939-1940); auch französische und norwegische Ausgabe.
- (Paul Hagen; Herausgeber) Reports from inside Germany. Issued by „Neu Beginnen“, Section of the German Socialdemocrats (bzw. seit 1940:) Friends of German Freedom (London), 1.-2. Jg. (1939-1940); erschienen bis 1941.
- (Paul Hagen; Fundraiser und Mitherausgeber) Inside Germany reports. Friends of German Freedom (bzw. 1944:) American Association for a Democratic Germany [New York, N.Y.], 1.-6. Jg. (1939-1944).
- (Paul Hagen; mit Joseph Buttinger, Josef Podlipnig [seit 1940: Josef Moll] und Paul Sering [d.i. Richard Löwenthal]) Der kommende Weltkrieg. Aufgaben und Ziele des deutschen Sozialismus. Organisation Neu-Beginnen / Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands / Revolutionäre Sozialisten Oesterreichs. [Paris]: Im Selbstverlag der Verfasser; Auslieferung durch: Dr. E. Strauss 1939, 42 S.
- Wandlungen der Sowjetunion. Zur Neubeurteilung der russischen Frage nach dem 18. Parteitag. [London]: Auslandsbüro Neu Beginnen 1939.
- Wiederabdruck in Udo Vorholt: Die Sowjetunion im Urteil des sozialdemokratischen Exils 1933 bis 1945. Eine Studie des Exilvorstandes der SPD, des Internationalen Sozialistischen Kampfbundes, der Sozialistischen Arbeiterpartei und der Gruppe Neue Beginnen. Frankfurt am Main-Bern-New York-Paris-Wien: Peter Lang 1991 (= Europäische Hochschulschriften. Publications Universitaires Europ�ennes. European University Studies. Reihe 31: Politikwissenschaft. Sciences Politiques. Political Sciences. 174.), 322 S.
- (Paul Hagen; Fundraiser und zeitweise Mitherausgeber) In Re: Germany; a critical bibliography of books and magazine articles on Germany. Research and information service of the American Friends of German Freedom (New York, N.Y.), 1.-4. Jg. (1941-1944).
- Replies to the attacks on Paul Hagen. What the Neue Volkszeitung refused to publish. Edited by friends of Paul Hagen. With a preface by Frank Kingdon. New York: [Friends of Paul Hagen] 1941, 16 S. Schrift über Karl B. Frank.
- (Paul Hagen) Will Germany crack? A factual report on Germany from within. Translated by Anna Caples. [With an introduction by Elmer Davis.] New York-London: Harper & Brothers [1942], xvii, 283 S.
- (Paul Hagen) Will Germany crack? A factual report on Germany from within. Translated by Anna Caples. [With an introduction by Elmer Davis.] (2nd imprint.) New York-London: Harper & Brothers 1942, xvii, 283 S.
- (Paul Hagen) Will Germany crack? A factual report on Germany from within. Translated by Anna Caples. With an introduction by Elmer Davis. London: Victor Gollancz Ltd. 1943, 227 S. Britische Ausgabe.
- (Paul Hagen) Germany after Hitler. New York-Toronto: Farrar & Rinehart, inc. [1944], viii, 240 S.
- (Paul Hagen) Deutschland nach Hitler. Um die Vollendung der demokratischen Revolution. [New York: Karl B. Frank 1943], 54 S. Deutschsprachige Ausgabe (hektografiert).
- (Paul Hagen) Erobert, nicht befreit! Das deutsche Volk im ersten Besatzungsjahr. Herausgegeben vom Research Department der American Association for a Democratic Germany. New York: Research Department der American Association for a Democratic Germany 1946 (= Schriftenreihe Für ein Demokratisches Deutschland. 1.), 72 S.
Der Nachlass Jakob Baxa wurde dem „Archiv für die Geschichte der Soziologie in Österreich“ von dessen Neffen, Winfried Baxa, im November 1991 als Fotokopie überlassen. Diese Kopien wurden dann im November 1996 gegen die Originale ausgetauscht. Es handelt sich dabei um den gesamten, nach dem Tod Jakob Baxas erhalten gebliebenen wissenschaftlichen und dichterischen Nachlass aus dessen letzter Wohnung beziehungsweise aus dem Pensionistenheim in Maria Enzersdorf. Allerdings ist nur mehr jener kleine Rest des ursprünglichen Bestandes vorhanden, den Winfried Baxa vor der Vernichtung gerettet hat.
Der Nachlass wurde gemäß der bereits vorhandenen Gliederung von Reinhard Müller archiviert und katalogisiert.
Der Nachlass ist in sechs Abteilungen gegliedert:
- Jakob Baxa: Gesammelte Dichtungen; 190 Blatt
- Jakob Baxa: Die Jagd ums Glück. Dramenfragmente 1914-1915; 35 Blatt
- Jakob Baxa: Kulturgeschichte der Romantik. [1944/45]; 414 Blatt
- Jakob Baxa: Späte Arbeiten: Erinnerungen an Oberst Erwin Rommel 1937/38. Ernest Hemingway. [Um 1977/78]; 34 Blatt
- Jakob Baxa: Das Naturbild des Novalis. [1978/79] ; 34 Blatt
- Persönliche Dokumente Jakob und Maria Baxas ; 21 Blatt
Bücher aus dem Nachlass Jakob Baxa
Die Abteilung 1 enthält an ungedruckter Prosadichtung von Jakob Baxa: Der Zigeuner-Janosch (7 Blatt), Die Kameraden. (Urfassung des Dramas 1937.). 1926 (6 Blatt), Der Apotheker (6 Blatt), Tiberius auf Capri (10 Blatt), Adam Müller, ein Blütenklang aus der deutschen Romantik (44 Blatt), Aquileja (38 Blatt) und Der Wolf von Capri. (Ursprünglich: Tiberius auf Capri; 9 Blatt). Dazu kommen die jeweils ein- bis dreiblättrigen ungedruckten Gedichte Jakob Baxas: Aufstieg in die Stellung; Fahrender Gesell; Burschenlied; Teutonia; Erinnerung; Rendezvous; Sehnsucht; Der Klosterschüler. (Ursprünglich: Die alten Klassiker); Mondnacht; Der sterbende Kaiser; Die Märe vom braven Trompeter; Der Jüngling; Schwert und Minne. Lied eines Troubadours; Zuviel des Glückes; Am Kreuzweg; Versuchung; Mein ganzer Reichtum ist mein Lied; Erde; Einsamkeit; Dichters Trost; Sonette; Die Frage; Osterlegende; Dante; Reserveoffiziere; Der Rosenkranz; Das Edelweiss vom Kleinen Pal. 1939; Hagen; In ein Hamburger Stammbuch; In das Budenbuch der Burschenschaft „Teutonia“ Gloggnitz; Für Elisabeth Fiechter, Menziken, zum Geburtstag (Ursprünglich: Für Liselotte Fiechter, Menziken, zum Geburtstag); Zum Abschied.
Die Abteilung 2 enthält von Jakob Baxa Die Jagd ums Glück. Dramenfragment. 1914 (29 Blatt); Der schwarze Tod. Eine Tragödie. 1915 (31 Blatt); Brüssel. Audienzsaal. Fragment. [1915], (1 Blatt).
Die Abteilung 3 enthält ein druckfertiges, 1945 fertiggestelltes und später überarbeitetes Typo- beziehungsweise Manuskript, welches eine auf eine allgemeine neuromantische Kulturtheorie ausgeweitete Studie – gleichsam in Nachfolge seiner auf eine romantische Staatstheorie beschränkten Habilitationsschrift – darstellt.
Die Abteilung 4 enthält Jakob Baxas ungedruckte Arbeiten Erinnerungen an Oberst Erwin Rommel 1937/38. [Um 1977/78] (28 Blatt) und Ernest Hemingway. [Um 1977/78] (5 Blatt).
Die Abteilung 5 enthält Jakob Baxas ungedruckte Arbeit Das Naturbild des Novalis. [1978/79] (34 Blatt).
Die Abteilung 6 enthält Dokumente zur Biografie von Jakob Baxa und Maria Baxa (geborene Ohnheiser) in Kopie.
Weiters wurden dem „Archiv für die Geschichte der Soziologie in Österreich“ von Winfried Baxa im März 1994 dreißig Bücher mit Dichtungen Jakob Baxas geschenkt, welche großteils im Eigenverlag erschienen sind. Außerdem wurden dem „Archiv für die Geschichte der Soziologie in Österreich“ einige Fotos überlassen.
Besondere Kenntnisse: Die handschriftlichen Texte sind fast ausnahmslos in Kurrentschrift verfasst.
Katalog des Nachlasses
Beschreibung: 190 Bl.; pag. 1-190
Kommentar: Es handelt sich dabei um eine beschädigte Mappe mit Manu- und Typoskripten sowie vereinzelt mit bereits gedruckten Dichtungen Jakob Baxas. Diese Sammlung wurde von Jakob Baxa selbst in dieser Reihenfolge zusammengestellt. Vereinzelt sind die Texte auf die Rückseite hektographierter Blätter aufgeklebt, bei denen es sich um Verhandlungsschriften von Vorstandssitzungen der Deutschösterreichischen Zuckerstelle handelt.
Die Mappe enthält im einzelnen:
Beschreibung: 35 Bl.; pag. 1-35
Kommentar: Es handelt sich dabei um Heft mit Manuskripten in einem Heft ohne Umschlag. Das Konvolut enthält im einzelnen:
Beschreibung: 414 Bl.; pag. 1-414; Maschinschrift mit handschriftlichen Korrekturen und Handschrift (kurrent)
Kommentar: Es handelt sich dabei um ein unveröffentlichtes, druckfertiges Typo- beziehungsweise Manuskript. Die Arbeit wurde 1944 und 1945 weitestgehend fertiggestellt und später nochmals überarbeitet.
Das Werk enthält die Kapitel:
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