Nachlass Hans Winterberg
*Wien am 4. April 1906, †bei Lienz/Osttirol am 2. September 1965
israelitisch-marxistisch-leninistischer Parteifunktionär, Redakteur, Publizist
Deckname: Schurl
Signatur 19
Umfang: 10.255 Blatt oder 0,87 Laufmeter; 9 Boxen, dazu 1.109 Bücher und 19 Periodika
Schenkerin: Dr. Helene Stepan (geborene Winterberg), Wien
Übernahme: 25.Oktober1992
Übernehmer: Dr. Christian Fleck, Graz, und Prof. Reinhard Müller, Graz
Archivierung: Prof. Reinhard Müller, Graz
Katalogisierung: Prof. Reinhard Müller, Graz, unter Mitarbeit von Dr. Ulf Brunnbauer, Graz (jetzt Regensburg, Bayern),und Mag. Hanna Begusch, Graz
Verfasser des vorläufigen Katalogs: Prof. Reinhard Müller, Graz (23.Februar 1996, überarbeitet im Oktober2018); der Katalog zur Bibliothek Hans Winterberg ist abgeschlossen
Sperren: keine.
Zugangsbeschränkungen: keine.
Informationen
Hans Winterberg war der Sohn des damaligen Handlungskommis Maximilian Winterberg (Theresienstadt, Böhmen [Terezín, Tschechien] 16.April 1870 –Reichsgau Wartheland [Polen], nach dem 28.Oktober 1941, ermordet) und der Schneiderin Helene Lea Winterberg, geborene Drill(Wien 14.April 1872 –Reichsgau Wartheland [Polen], nach dem 28.Oktober 1941, ermordet). Er hatte eine Schwester: Hilda Winterberg, verheiratete Ivanyi(Wien 30.Jänner 1909 –Wien 20.August 2006).
H.W. besuchtedas Realgymnasium in Wien6., musste dann aber aus finanziellen Gründen eineLehre als Textilkaufmannabsolvieren. Er wurde Mitglied der „Sozialdemokratischen Arbeiterpartei“(SDAP), beschäftigte sich autodidaktisch mit Fragen des Marxismus und Sozialismus, hielt seit 1928 Vorträge im Rahmen des „Verbands der jüdisch-sozialistischen Arbeiterjugend“ und wurde später ein Vertreter dersogenannten linken Opposition innerhalb der SDAP. An denKämpfen zur Verteidigung der Demokratie im Februar1934 nahm er nicht aktiv teil,trat dann aber der illegalen „Kommunistischen Partei Österreichs“ (KPÖ) bei. Bis 1935/1936 konnte Hans Winterberg als kaufmännischer Angestellter arbeiten. Allerdings wurde er wegen „illegaler kommunistischer Betätigung“ mehrmals inhaftiert und wurde insgesamt vier Monate in Polizeihaft und drei Monate im sogenannten Anhaltelager Wöllersdorf (zu Wöllersdorf-Steinabrückl, Niederösterreich) festgehalten.
1936 heiratet H.W. „Tilde“ Mathilde Reisz(Wien 1.Februar 1907–Graz 14.Februar 1947), mit der er eine Tochter hatte: Helene Winterberg, verheiratete Stepan(geb. London 1944), Ärztin.
1937 verlor H.W. seinen neuen Arbeitsplatz, weil er eine manipulierte „Wahl“von Vertrauensmännern in seinem Betrieb heftig kritisierte. Im März 1938 wurde H.W. von der KPÖ in jene Gruppe von Vertretern der Arbeiterbewegung delegiert, die mit Repräsentanten des Ständestaatregimes verhandelten, um angesichts der vom nationalsozialistischen Deutschland ausgehenden Bedrohung einen gemeinsamen Abwehrkampf zu organisieren. Nach seiner neuerlichen Verhaftung im März1938 versuchte Winterberg am 11.März 1938 vergeblich, ein Visum für die U.S.A. zu erhalten. Schließlich gelang ihm die Flucht in die Tschechoslowakeinach Prag und nach einem halben Jahr weiter nach Brno.
Im März 1939 gelang H.W. die Flucht nach Großbritannien mit Unterstützung des „Czech Refugee Trust Fund“, innerhalb dessen er die etwa 80Personen umfassende „Group Winterberg of the Czech Refugee Trust Fund“ (kurz „Gruppe Winterberg“ genannt) leitete. Diese von den britischen Behörden auch offiziell anerkannte Funktion ermöglichte es ihm, sich von Anfang an politisch in Großbritannien öffentlich zu betätigen. Mit Elek Lustmann (1912–1966) leitete er die „Group of Austrian Communists in Great Britain“, war Mitglied der illegalen Landesleitung der „Kommunistischen Partei Österreichs in Großbritannien“ und gehörte zum leitenden Ausschuss des im Dezember 1941 gegründeten „Free Austrian Movement“, wo er seit 1942 als Sekretär, seit 1944 als Vorsitzender der Propagandakommission arbeitete. In letztgenannter Funktion verfasste er auch Texte für die ins okkupierte Österreich ausgestrahlten Sendungen der „British Broadcasting Corporation“ (BBC).
Ende Dezember 1945 konnte H.W. auf Einladung einer französischen Textilarbeitergewerkschaft hin nach Frankreich reisen, wo er seit Jänner1946 in Parislebte.
Spätestens seit August 1946 war H.W. wieder in Österreich. Auf Einladung seines Mitkämpfers aus der Londoner Emigration, Willy Scholz (1906–1979),ließ er sich in Graz nieder, wo er Stellvertretender Chefredakteur der kommunistischen Tageszeitung „Die Wahrheit“ (Graz) wurde. Daneben war H.W. Sekretär der „Landesgruppe Steiermark im Österreichischen Friedensrat“ und in der „Kommunistischen Partei Österreichs“ bis zu seinem Tod Verantwortlicher der Agitprop-Abteilung des „Landessekretariats der Kommunistischen Partei Steiermark“. In diesen Jahren arbeitete er an einer Geschichte der steirischen Arbeiterbewegung. H.W., der bereits 1956 einen Herzinfarkt erlitten hatte,verstarb im Beisein seiner Tochter während einer Bergwanderung in Osttirolnahe Lienz (Tirol).
Selbstständige Publikationen
- Einheitsfront gegen den Hitlerfaschismus. London: Hans Winterberg 1941, 4S.
- Der staatliche Neuaufbau Österreichs. Vorschlaege eingebracht in der Exekutive des Free Austrian Movement.London: Hans Winterberg [1943/1944], 3S.
- Uebergangsmassnahmen fuer die oesterreichische Land-und Forstwirtschaft. Vorschlaege eingebracht in der Exekutive des Free Austrian Movements. London: Hans Winterberg [1943/1944], 3S.
- Resolution des Österreichischen Kommunistischen Jugendverbands vom Jänner 1939.London: Hans Winterberg 1944. Herausgeber.
- Austria and Czechoslovakia. (First Published.)London: The New Europe Publishing Company Limited 1944 (= Europe of To-Morrow.), 24S. Mitarbeiter. Das Buch enthält auch Paul Loew-Beer [d.i. Paul Löw-Beer] / Vladimir Klecanda [d.i. Vladimír Klecanda]: Preface, S.3–4; H[ubert] Ripka: Austria and Czechoslovakia. Adress, S.7–12; [Jenő] Kostmann: [Diskussionsbeitrag], S.12–13; H[ubert] Ripka: [Diskussionsbeitrag], S.13–14; [Wilhelm] Scholz: [Diskussionsbeitrag], S.14; [Hubert] Ripka: [Diskussionsbeitrag], S.14–15; [Karel] Kreibich: [Diskussionsbeitrag], S.15; [Franz Carl] West [d.i. Franz Weintraub]: [Diskussionsbeitrag], S.15–16; [Hubert] Ripka: [Diskussionsbeitrag], S.17–18; Marie Koestler: Statement of the League of Austrian Socialdemocrats in Great Britain, S.18–19; Hans Winterberg: Statement of the Communist Representative in the Free Austrian Movement, S.19–21; Emil Winter: Statement of the Austrian Liberal Association in Great Britain, S.21–24.
- Information für die Mitglieder und Funktionäre der Kommunistischen Partei Österreichs(London), [1].Jg. (1945). Herausgeber: Hans Winterberg für das Zentralkomitee der KPÖ.
- Spaltung oder … Einheit aller Werktätigen. [Herausgeber:] Landesbildungszentrale Steiermark der KPÖ. Landesleitung Stmk. der K.P.Ö.Graz: Österreichischer Volksverlag [1946], 20S. Mitarbeiter. Das Buch enthält Otto Fischer: Wie sah die „Einheit der SP“ aus?, S.5–10; Willi Scholz [d.i. Wilhelm Scholz]: Einheit oder Spaltung?, S.11–15; Hans Winterberg: Die Einheit muß erkämpft werden!, S.16–21.
- Die I. Internationale und die Anfänge der Arbeiterbewegung in der Steiermark. Sonderdruck aus der Zeitschrift Beiträge zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung Heft 6/1965.[Berlin]: [Dietz Verlag GmbH] 1965, S.1111–1122. Sonderdruck aus: Beiträge zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung (Berlin), 7.Jg. (1965), H.6, S.1111–1122.
- Richtlinien des Kommunistischen Jugendverbandes Oesterreichs ueber die Aufgaben der Jugend im Kampf gegen die Hitlersche Fremdherrschaft. Jaenner 1939. Erschienen in einer illegalen österreichischen Jugendzeitung. London: Published by Hans Winterberg, Perun Manufacturing Company Limited 1939, 8S.
- Peter Wieden [d.i. Ernst Fischer]: Die deutsche Nation am Kreuzweg ihrer Geschichte.[London]: [Hans Winterberg] [1941], 6S.
- Hans Winterberg: Einheitsfront gegen den Hitlerfaschismus.London: HansWinterberg 1941, 4S.
- Johann Koplenig: Der Kampf des oesterreichischen Volkes gegen die faschistischen Okkupanten.London: Published by: Hans Winterberg [1942], 5S.
- E[lek] Lustmann: Weg und Ziel. Die Politik der oesterreichischen Kommunisten.London: Published by Hans Winterberg (Austrian Communists in Great Britain) 1943, 37S.
- Hans Winterberg: Der staatliche Neuaufbau Österreichs. Vorschlaege eingebracht in der Exekutive des Free Austrian Movement.London: Hans Winterberg [1943/1944], 3S.
- Hans Winterberg: Uebergangsmassnahmen fuer die oesterreichische Land-und Forstwirtschaft. Vorschlaege eingebracht in der Exekutive des Free Austrian Movements.London: Hans Winterberg [1943/1944], 3S.
Verleger
- Richtlinien des Kommunistischen Jugendverbandes Oesterreichs ueberdie Aufgaben der Jugend im Kampf gegen die Hitlersche Fremdherrschaft. Jaenner 1939. Erschienen in einer illegalen österreichischen Jugendzeitung.London: Published by Hans Winterberg, Perun Manufacturing Company Limited 1944, 8S.Zweite Auflage.
- A Statement of Policy by the Austrian Communists in Great Britain.London: Published by Hans Winterberg [1944], 7S.
- Der Weg zur Wiederaufrichtung Oesterreichs. Sofortprogramm der Kommunistischen Partei Oesterreichs.London: Herausgegeben von der Gruppe österreichischer Kommuniste[!] in Großbritannien, H.Winterberg / Published by Austrian Communists in Great Britain, H. Winterberg [1945], 12S. Abdruck aus:Abdruck aus: Oesterreichische Volksstimme (Wien) 1.Jg., Nr.1, vom 5.August 1945. Als Verfasser der Broschüre wird bisweilen Hans Winterberg genannt.
- Auf zum Kampf für die Freiheit und Wiedergeburt Österreichs. Manifest der Kommunistischen Partei Österreichs.London: Published by Hans Winterberg [1945], 15S. Enthält auch Hans Winterberg: Aus der tiefsten Illegalität […], S.1. Nachdruck einer illegal im besetzten Österreich verbreiteten Broschüre jenes Manifests der „Kommunistischen Partei Österreichs“, welches am 10. und 11.Juni 1944 in einem österreichischen Gebirgsdorf einstimmig verabschiedet wurde.
- [Johann] Koplenig: Rede des Genossen Koplenig auf der WienerParteiarbeiterkonferenz vom 8.August 1945.London: Published by Hans Winterberg 1945.
- Der Freiheit entgegen! Reden und Artikel von Johann Koplenig, Ernst Fischer, Laurenz Genner, Friedl Fuernberg [d.i. Siegfried Fürnberg], Ludwig Soswinsky und anderen.London: Published by Hans Winterberg [1945], 20S. Das Buch enthält Johann Koplenig: Antifaschismus, Demokratie, fortschrittlicher Patriotismus. Rede, gehalten am 25.September 1945, S.3–7; Ernst Fischer: Die Donau muendet ins Schwarze Meer. Aus einer Rede, gehalten am 6.August 1945, S.8–10; Johann Koplenig: Saeuberung von Staat und Wirtschaftsleben. Aus einer Rede, gehalten in Graz am 10.August 1945, S.10–12; Ludwig Soswinsky: Verstaatlichung. Aus „Oesterr. Volksstimme“ vom 23.August 1942, S.13; [anonym]: Mittelstand und Verstaatlichung. Aus „Oesterr. Volksstimme“ vom 5.August 1945, S.13–14; [anonym]: Aktive Handelspolitik. Aus „Oesterr. Volksstimme“ vom 7.September 1945, S.14–15; Laurenz Genner: Demokratie im Dorf. Aus „Oesterr. Volksstimme“ vom 12.August 1945, S.16–17; [anonym]: Demokratische Verwaltung. Aus „Oesterr. Volksstimme“ vom 9.August 1945, S.17–18; Friedl Fuernberg [d.i. Siegfried Fürnberg]: Die Kommunistische Parttei[!]. Aus „Oesterr. Volksstimme“, S.18–20.
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Katalog des Nachlasses
Beschreibung: 190 Bl.; pag. 1-190
Kommentar: Es handelt sich dabei um eine beschädigte Mappe mit Manu- und Typoskripten sowie vereinzelt mit bereits gedruckten Dichtungen Jakob Baxas. Diese Sammlung wurde von Jakob Baxa selbst in dieser Reihenfolge zusammengestellt. Vereinzelt sind die Texte auf die Rückseite hektographierter Blätter aufgeklebt, bei denen es sich um Verhandlungsschriften von Vorstandssitzungen der Deutschösterreichischen Zuckerstelle handelt.
Die Mappe enthält im einzelnen:
Beschreibung: 35 Bl.; pag. 1-35
Kommentar: Es handelt sich dabei um Heft mit Manuskripten in einem Heft ohne Umschlag. Das Konvolut enthält im einzelnen:
Beschreibung: 414 Bl.; pag. 1-414; Maschinschrift mit handschriftlichen Korrekturen und Handschrift (kurrent)
Kommentar: Es handelt sich dabei um ein unveröffentlichtes, druckfertiges Typo- beziehungsweise Manuskript. Die Arbeit wurde 1944 und 1945 weitestgehend fertiggestellt und später nochmals überarbeitet.
Das Werk enthält die Kapitel:
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