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Helene
Thimig
das ist Ottilie Helene Thimig,
verheiratete Kalbeck, verheiratete Reinhardt, verheiratete Edthofer;
auch: Helene Thimig-Reinhardt
geb. Wien, am 5. Juni 1889
gest.
Wien, am 7. November 1974
Schauspielerin,
Schauspielpädagogin und Regisseurin
Helene Thimig, Tochter
des Schauspielers, Regisseurs und Theaterdirektors Hugo Thimig
(1854–1944) und Schwester des Bühnen- und Filmschauspielers
Hermann Thimig (1890–1982) sowie
des Schauspielers und Leiters des Max Reinhardt-Seminars Hans Thimig
(1900–1991), debütierte 1907 in Baden bei Wien (Niederösterreich) und
erhielt dann Schauspielunterricht bei Hedwig Bleibtreu (1868–1958).
1908 bis 1911 hatte
Thimig ein Engagement am Hoftheater in Meiningen (Thüringen), 1911 bis
1917 am Königlichen Schauspielhaus in Berlin. 1916 heiratete Helene
Thimig den
Schauspieler, Regisseur,
Schauspiellehrer und Schriftsteller
Paul Kalbeck (1884–1949), von dem sie aber bereits 1918
geschieden wurde. Paul Kalbeck heiratete 1919
die Malerin und Schriftstellerin
Marie Mautner (1886–1972),
Tochter der Kunstmäzenin
Jenny Mautner (1856–1938) und deren Mann, dem
Großindustriellen
Isidor Mautner
(1852–1930), welcher seit 1925 auch Besitzer der
Textilfabrik Marienthal
war.
1913 erhielt Helene
Thimig ein provisorisches, 1917 ein definitives Engagement beim
Deutschen Theater in Berlin, zugleich der Beginn einer engen
Freundschaft zu dessen Direktor
Max Reinhardt (1873–1943), bei dem dann auch
Paul Kalbeck
in Wien arbeitete. Thimig spielte an den diversen Bühnen Reinhardts,
seit 1924 auch am Theater in der Josefstadt in Wien, und trat 1920
erstmals bei den gerade gegründeten gerade gegründeten Festspielen in
Salzburg (Salzburg) unter
Hugo von Hofmannsthal (1874–1929),
Max Reinhardt (1873–1943) und
Richard Strauss (1864–1949) auf. Seit 1932 war sie auch als
Filmschauspielerin tätig.
Im März 1933
emigrierte Helene Thimig nach Wien, wo sie 1935
Max Reinhardt heiratete. 1933 bis 1937 gehörte sie dem
Theater in der Josefstadt in an.
1937 emigrierte sie
mit ihrem Mann in die USA, deren Staatsbürgerin sie 1940 wurde. Sie
arbeitete an dem von
Max Reinhardt gegründeten
Max Reinhardt Workshop
for Stage, Screen and Radio, einer Art Akademie, als Dozentin und
Direktorin. Nach der Schließung der Akademie 1941 zog das Ehepaar nach
New York (New York) wo es unter anderem vom Dirigenten und Komponisten
Erich Wolfgang Korngold (1897–1957) unterstütz wurde.
1946 kehrte Helene
Thimig nach Wien zurück, wo sie 1952 wieder die österreichische
Staatsbürgerschaft erhielt. Hier heiratete sie den Schauspieler Anton
Edthofer (1883–1971). 1946 bis 1948 und erneut seit 1963 wirkte sie als
Schauspielerin und Regisseurin an den Salzburger Festspielen mit,
spielte 1947 bis 1951 am Burgtheater und seit 1954 am Theater in der
Josefstadt in Wien. Außerdem leitete sie 1948 bis 1954 das
Reinhardt-Seminar und war 1948 bis 1954 und 1960 Professorin für
Schauspiel und Regie an der Wiener Akademie für Musik und darstellende
Kunst.
Helene Thimig gilt
heute als eine bedeutende österreichische Schauspielerin.

Selbstständige
Publikation von Helene Thimig
● (Helene
Thimig-Reinhardt)
Wie
Max Reinhardt lebte. Percha
am Starnberger See: Schulz 1973, 271 S. Später unter dem Titel:
Wie Max
Reinhardt lebte… eine Handbreit über dem Boden.
© Reinhard Müller
Stand:
Juni 2008
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