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Marie
Mautner-Kalbeck
geborene Mautner, verheiratete Kalbeck; auch: Marie Kalbeck-Mautner
geb. Wien, 1886
gest.
Wien, 1972
Malerin und Schriftstellerin, Tochter des
Eigentümers der Textilfabrik Marienthal
Marie Mautner, Tochter
des
Großindustriellen
Isidor Mautner (1852–1930),
seit 1925 Besitzer der
Textilfabrik Marienthal,
und der Kunstmäzenin
Jenny Mautner (1856–1938), wuchs in einem künstlerisch
geprägten Haus auf, zusammen mit ihren Geschwistern, mit denen sie
übrigens bis 1905 im Garten der Mautner-Villa Theater spielte: der
Großindustrielle, Schriftsteller, Maler und Grafiker
Stephan Mautner (1877–1944), der
Volkskundler, Volksliedsammler, Grafiker und Großindustrieller
Konrad Mautner
(1880–1924) sowie
Katharina Breuer-Mautner (1883–1979).
Privaten Mal- und
Zeichenunterricht erhielt sie durch den Bildhauer
und Kunsterzieher
Josef Breitner (1864–1930) und den
Maler, Grafiker und Fotografen
Ferdinand Schmutzer
(1870–1928), Klavierunterricht bei Frau Schlesinger, Violinunterricht
durch Fritz Wahle. Marie Mautner erhielt gemeinsam mit ihrer Schwester
Katharina Privatunterricht und legte dann die Matura am
Musisch-Pädagogischen Gymnasium in Wien 1., Hegelgasse, ab.
Marie Mautner war
schon in jungen Jahren
volkskundlich und künstlerisch interessiert, widmete sich
vor allem der Malerei und unterstützte ihren Bruder Konrad bei dessen
Sammlung von Volksliedern.
1919 heiratete Marie
Mautner den Schauspieler, Regisseur, Schauspiellehrer und Schriftsteller
Paul Kalbeck (1884–1949), Sohn des Musik- und
Theaterkritikers sowie Schriftstellers
Max Kalbeck (1850–1921). Paul Kalbeck hatte sich im Jahr
zuvor von seiner ersten Ehefrau scheiden lassen: der Schauspielerin,
Schauspielpädagogin und Regisseurin
Helene
Thimig (1889–1974), welche 1935
Max Reinhardt (1873–1943) heiratete. Auf diese Weise
entstand ein enger Kontakt zwischen der Familie Mautner und der
Schauspielerfamilie Thimig, insbesondere zu Helene Thimig und ihrem
Bruder
Hermann Thimig
(1890–1982). Die engen Beziehungen der Mautners zu Max Reinhardt wurden
ebenfalls durch Paul Kalbeck gefördert, der seit 1916 bei ihm arbeitete
und in Wien zu dessen engsten Mitarbeiterkreis gehörte.
Im Januar 1939 flüchtete
Marie Mautner-Kalbeck nach Großbritannien, während ihr Mann
Paul Kalbeck in die Schweiz flüchtete, wo seit November 1938
ihr gemeinsamer Sohn, der spätere Regisseur und Schriftsteller
Florian Kalbeck (1920–1996), im
Exil lebte.
Marie Mautner-Kalbeck
kehrte 1947 nach Wien zurück, ebenso ihr Sohn Florian, während Paul
Kalbeck in der Schweiz blieb.

Selbstständige Publikationen von Marie Mautner-Kalbeck
● (Marie Mautner;
Mitarbeiterin)
Konrad Mautner: Steyerisches Rasplwerk. Vierzeiler, Lieder und
Gasslreime aus Goessl am Grundlsee. In Wort und Weise gesammelt,
aufgeschrieben und mit Bildern versehen von Konrad Mautner. Festlegung
der Weisen durch Alexander Fimpl, Carl Liebleitner und Marie Mautner.
Gesang 1–3st[immi]g, Klaviersatz. Wien: Stähelin und Lauenstein
1910, IV, 372 S. & Anhang, 122 S.
● (Herausgeberin)
Josef Kainz: Kainz. Ein Brevier. (Auswahl von bisher noch nicht
veröffentlichten oder nur wenig bekannten Tagebuchblättern, Briefen,
Dichtungen, Aufsätzen und Übersetzungen.) Zusammengestellt und
herausgegeben von Marie Mautner-Kalbeck. Wien: Verlag der
Österreichischen Staatsdruckerei 1953, 91 S.

Über
und Texte von
Marie Mautner-Kalbeck auf dieser Website
● Kalbeck-Mautner,
Maria [geborene Marie Mautner] / Breuer-Mautner, Katharina
[geborene Mautner]: Erinnerungen an die Mautner-Villa, in:
Unser Währing. Vierteljahrsschrift des Vereins zur Erhaltung und
Förderung des Währinger Heimatmuseums (Wien), 3. Jg., H. 1 (1968),
S. 14–18:

● Breuer,
Käthy [d.i. Katharina Breuer, geborene Mautner]: G’schichten aus dem
Elternhaus. Memoiren von Käthy Breuer (1883–1979). [Wien 1975], [I], 21 S.; Maschinenschrift mit fotokopierten Fotos:

● Breuer,
Käthy [d.i. Katharina Breuer, geborene Mautner]:
Jugenderinnerungen der Schwester Konrad Mautners. Kommentiert von
Gerlinde Haid, in: Volkskunde. Erforscht – gelehrt – angewandt.
Festschrift für Franz C[arl] Lipp zum 85. Geburtstag. (Herausgeber:
Dr. Gunter Dimt.) Linz: Oberösterreichisches Landesmuseum [1998]
(= Studien zur Kulturgeschichte von Oberösterreich. 7.), S. 25–36:

● Große Chronik von
Gramatneusiedl, Marienthal und Neu-Reisenberg:

© Reinhard Müller
Stand:
Juni 2008
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