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Ferdinand
Schmutzer
geb.
Wien, am 21. Mai 1870
gest.
Wien, am 26. Oktober 1928
Maler, Grafiker und Fotograf
Ferdinand Schmutzer,
Sohn des Bildhauers Ferdinand Schmutzer (1833–1915), stammte aus einer
bekannten Künstlerfamilie. Er besuchte zunächst 1885 bis 1886 die
Kunstgewerbeschule und studierte dann 1886 bis 1893 Bildhauerei bei
August Kühne (1845–1895), Malerei bei Josef Matthias (seit 1895: von)
Trenkwald (1825–1897) und Radierung bei William Unger (1837–1932) an der
Akademie der bildenden Künste in Wien. Prägend war seine Studienreise in
die Niederlande 1894 bis 1896; auch später noch unternahm er zahlreiche
Reisen, unter anderem nach Frankreich, Italien, Böhmen (heute
Tschechische Republik) und Ungarn. 1901 wurde Schmutzer Mitglied der
Secession, deren Präsident er 1914 bis 1917 war, 1905 des Wiener
Künstlerhauses und 1906 der Berliner Akademie der Künste. 1908 wurde er
Professor der Spezialschule für grafische Künste an der Akademie der
bildenden Künste in Wien, deren Rektor er auch 1922 bis 1924 war.
Ebenfalls 1908 heiratete Ferdinand Schmutzer die Journalistin,
Schriftstellerin und Übersetzerin »Liesl«
Alice Schnabel (1884–1949).
Ferdinand und Alice
Schmutzer verkehrten unter anderem im Kreis der Kunstmäzenin
Jenny Mautner (1856–1938) und deren Mann, dem
Großindustriellen
Isidor Mautner (1852–1930), welcher seit 1925 auch Besitzer
der
Textilfabrik Marienthal war. Ferdinand Schmutzer war auch
Privatlehrer von deren Kindern
Stephan Mautner (1877–1944),
Katharina Mautner
(1883–1979) und
Marie Mautner (1886–1972);
mit dem vierten Kind,
Konrad Mautner (1880–1924), verband ihn eine enge
Freundschaft.
Ferdinand Schmutzer
gilt heute als wichtiger Porträtist seiner Zeit, unter anderem mit einem
berühmten Bildnis von
Sigmund Freud (1856–1939). Schmutzer wurde erst im 21.
Jahrhundert auch als bedeutender Fotograf entdeckt.

Illustrierte Bücher
von Ferdinand Schmutzer (Auswahl)
● (Illustrator) Arthur Schnitzler: Die Hirtenflöte. Mit 9
Radierungen von Ferdinand Schmutzer. Wien:
Deutsch-Österreichischer
Verlag 1912, 103 S.
● Das radierte Werk von
Ferdinand Schmutzer 1896–1921. Ein Verzeichnis von Arpad Weixelgärtner.
Wien: Mandel 1922, XI, 247 S.
● (Illustrator) Anton Wildgans: Wiener Gedichte. Mit Zeichnungen
von Ferdinand Schmutzer.
Wien–Leipzig: Speidel [1926], 84 S.
© Reinhard Müller
Stand:
Juni 2008
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