Walter Prade
20. Jahrhundert
Textilfabrikant, Pächter der Marienthaler Textilfabrik
Anfang 1933 pachtete die Wiener Firma Walter Prade den
Spinnereikomplex und das
Elektrizitätswerk der ehemaligen
Textilfabrik Marienthal und richtete im Frühjahr 1933 in einem Trakt der ehemaligen Spinnerei eine
Vigogne-Spinnerei zur Erzeugung eines Mischgarns aus Wolle und Baumwolle ein. Es war dies allerdings ein nur kleines Unternehmen, welches anfangs 35, im Jahr 1934 etwa 40 Personen beschäftigte, und das im April 1939 geschlossen wurde.
Nach dem »Anschluss« Österreichs an das Deutsche Reich erwirkte die »Landwirtschaftliche Genossenschaft Gramatneusiedl« im November 1938 die Überlassung des von Walter Prade gepachteten,
jedoch ungenutzten Spinnerei-Hauptgebäudes der einstigen Textilfabrik Marienthal zur Getreidelagerung für die »Reichsstelle für Getreide, Futtermittel und sonstige landwirtschaftliche Erzeugnisse«. Walter Prade, dessen Pachtvertrag eigentlich noch bis Ende Juni 1940 gegangen wäre, wurde »bewegt«, die Pacht vorzeitig zu kündigen und auf sein Vorverkaufsrecht zu verzichten. Damit konnte die Genossenschaft das gesamte Gelände der ehemaligen Textilfabrik
Marienthal – ausgenommen den von Fritz Ries (1907–1977) »arisierten«
Webereikomplex samt Direktorenwohnhaus Herrenhaus –, das
Elektrizitätswerk und einige andere Baulichkeiten von der »Actien-Gesellschaft
Baumwoll-Spinnereien, Webereien, Bleiche, Appretur, Färberei und Druckerei zu Trumau und Marienthal« am 18. April 1939 käuflich erwerben.

Über
Walter Prade
auf dieser Website
● Große Chronik von
Gramatneusiedl, Marienthal und Neu-Reisenberg:

© Reinhard Müller
Stand:
Oktober 2007
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