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Angelica Balabanoff
ovna Balabanova / Анжелика
Исааковна
Балабанова Die Tochter des reichen jüdischen Grundbesitzers und Kaufmanns Isaak Balabanov emigrierte bereits in jungen Jahren nach Belgien, wo sie Philosophie und Literatur an der Neuen Universität von Brüssel studierte (Dr. phil.), später Nationalökonomie an den Universitäten Leipzig, Berlin und Rom. In Italien schloss sie sich 1900 sozialistischen Kreisen an und wurde 1902 Mitglied der »Partito Socialista Italiano« (Italienische Sozialistische Partei). Vom Los der italienischen Einwanderer in die Schweiz beeindruckt, übersiedelte sie nach Sankt Gallen, wo sie 1902 bis 1904 ehrenamtlich das Arbeitersekretariat leitete. 1904 wurde sie Mitglied des Exekutivkomitees der »Partito Socialista Italiano« in der Schweiz und redigierte 1904 bis 1906 gemeinsam mit Maria Giudice die sozialistischen Frauenzeitschrift »Su, Compagne! Giornale delle proletarie socialiste« (Lugano). 1906 kehrte sie nach Italien zurück, wo sie als Mitglied des Sekretariats der »Partito Socialista Italiano« und des Internationalen Sozialistischen Büros tätig war und 1912 bis 1914 Mitherausgeberin des Parteiorgans »Avanti! Giornale socialista« (Roma) war. 1915 ließ sie sich in Bern nieder, organisierte dort im März 1915 die Internationale Konferenz der sozialistischen Frauen und arbeitete an der Vorbereitung der Zimmerwalder und der Kientaler Konferenz mit. Als Mitglied des »Internationalen Sozialistischen Komitees« fuhr sie im Mai 1917 nach Russland, wo sie nach der Oktoberrevolution Mitglied der Kommunistischen Partei der Sowjetunion wurde. Im Oktober 1918 kehrte sie als Vertreterin des russischen Roten Kreuzes nach Bern zurück, wurde aber wegen ihrer kommunistischen Kontakte bereits im November 1918 aus der Schweiz ausgewiesen. In die Sowjetunion zurückgekehrt, wurde sie Sekretärin des Exekutivkomitees der »Kommunistischen Internationale« (Komintern), brach aber 1921 mit den Bolschewiki und verließ die Sowjetunion. Zunächst ließ sich Balabanoff in Italien nieder, wo sie wieder Mitglied der »Partito Socialista Italiano« wurde und 1924 bis 1935 Mitherausgeberin des Parteiorgans »Avanti! Bollettino del Partito Socialista Italiano« (Roma) war. 1925 übersiedelte sie nach Paris, wo sie als Sekretärin des »Internationalen Büros Revolutionär-Sozialistischer Parteien« tätig war. Im Frühjahr 1929 war Marie Jahoda für zwei oder drei Monate ihre Sekretärin und Gesellschafterin. Nach der Besetzung Frankreichs durch deutsche Truppen emigrierte Balabanoff 1940 in die USA, kehrte aber 1945 wieder nach Paris zurück. 1947 übersiedelte sie nach Italien, wo sie zu einer der führenden Persönlichkeiten der »Partito Socialista dei Lavoratori Italiani« (Sozialistische Partei der italienischen Arbeiter), seit 1952 der »Partito Socialista Democratico Italiano« (Italienische Sozialdemokratische Partei) wurde. Bücher von Angelica Balabanoff
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Reinhard Müller -- Graz, im Oktober 2006 |
Friedrich Adler Bernard Bailyn Charles D. Bailyn John F. Bailyn Lotte Bailyn Angelica Balabanoff Otto Bauer Egon E. Bergel Charlotte Bühler Karl Bühler Joseph Buttinger Heinrich Faludi Alexander Farquharson Karl Frank Heinz Hartmann Max Horkheimer Gustav Ichheiser Frederick Jahnel Betty Jahoda Carl Jahoda Edward Jahoda Franz Jahoda Fritz Jahoda Georg Jahoda Susan Jahoda Benedikt Kautsky Jules Klanfer Karl Kraus Anton Kuerti Gustav Kuerti Rosi Kuerti Ilse Kulcsar Leopold Kulcsar Paul F. Lazarsfeld Sofie Lazarsfeld Ella Lingens Ernst Mach Herta Massing Herzog Otto Neurath Elizabeth Paetel Zerner Karl Popper Josef Popper Lynkeus Robert Reininger Zoltan Ronai Erna Sailer Karl H. Sailer Lotte Schenk Danzinger Eugenie Schwarzwald Gertrude Wagner Walter Wodak Hans Zeisel Fritz Zerner |