Edward Jahoda

das ist bis 1939 Eduard Jahoda; gerufen: Edi Jahoda
geb. Wien, am 3. Dezember 1903
gest. Manhasset, New York, am 18. Mai 1980
Geschäftsmann,
älterer Bruder von Marie Jahoda


Eduard Jahoda, erstes Kind des Geschäftsmannes Carl Jahoda (1867–1926) und seiner Ehefrau, der Hausfrau Betty Jahoda, geborene Propst (1881–1967), hatte drei Geschwister: Rosa Jahoda, verheiratete Kuerti (1905–2004), Marie Jahoda (1907–2001) und Fritz Jahoda (1909–). Eduard Jahoda besuchte die Volksschule und das Realgymnasium in Wien. Nach der Matura 1921 studierte er Physik an den Universitäten Göttingen, Heidelberg und Wien. Im Dezember 1926 promovierte er in Wien mit der Arbeit »Beiträge zur Lumineszenz und Verfärbung der mit Becquerelstrahlen behandelten Alkalichloride« zum Doktor der Philosophie (Dr. phil.). Am Tag vor der Promotionsfeier starb sein Vater. Damit fand die geplante akademische Karriere ihr Ende, und Eduard Jahoda übernahm den väterlichen Betrieb, ein Geschäft für »Technische Papiere und Utensilien« in Wien 3., Radetzkystraße 11. Damit sicherte er seinen Geschwistern ihre Ausbildung und übernahm die Betreuung der Mutter, die bis kurz vor ihrem Tod im gemeinsamen Haushalt mit Eduard und seiner Familie lebte. Eduard war es auch, der Marie Jahoda 1923 zu den Pfadfindern und 1924 zur »Vereinigung sozialistischer Mittelschüler« brachte.
Bereits 1924 lernte Eduard seine spätere Ehefrau, eine enge Freundin Marie Jahodas, kennen: Susanne Steiner (1907–1995), die Medizin studierte und dann in Wien als Ärztin arbeitete. 1930 heirateten sie und hatten einen Sohn: Franz C(arl) Jahoda (1930–), Physiker.
Eduard Jahodas Geschäft wurde sofort nach dem »Anschluss« noch im März 1938 liquidiert. Da sich die »Arisierung«, also der Raub des Unternehmens durch Nationalsozialisten, kompliziert gestaltete, konnte die Familie das besetzte Österreich nicht sofort verlassen. Die »Reichskristallnacht«, das Novemberpogrom 1938, überstand sie in einem Versteck in Wien. Im Mai 1939 wurde Sohn Franz mit einem Kindertransport nach Großbritannien geschickt, wo sich zunächst Marie Jahoda um ihn kümmerte. Erst im August 1939 konnten auch Eduard und Susanne gemeinsam mit Mutter Betty Jahoda über England, wo Franz wieder zu ihnen stieß, in die USA flüchten, wo er – nunmehr als Edward Jahoda – die US-amerikanische Staatsbürgerschaft erhielt. Er gründete eine auf Gewinnbeteiligung der Mitarbeiter beruhende Firma für Ingenieursbedarf und wurde ein erfolgreicher Unternehmer, der auch mehrere Patente entwickelte. Zunächst in Detroit (Michigan) lebend, wohnte er seit dem Frühsommer 1945 mit seiner Familie und seiner Mutter Betty Jahoda in einem Haus in Manhasset (New York) auf Long Island.
Bücher von Eduard Jahoda
  • Beiträge zur Lumineszenz und Verfärbung der mit Becquerelstrahlen behandelten Alkalichloride. (Mit 8 Textfiguren) (Vorgelegt in der Sitzung am 18. November 1926). Wien: Hölder-Pichler-Tempsky, A.-G. 1926 (= Akademie der Wissenschaften in Wien. Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse. Sitzungsberichte. Abteilung IIa. 135. Band. Jahrgang 1926. 10. / Mitteilungen aus dem Institut für Radiumforschung. 193.), S. 675-703.
  • (Edward Jahoda) Reproduction coating. Port Washington, N.Y.: Andrews Paper & Chemical Co., Inc. [196?], 52 S.
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© Reinhard Müller -- Graz, im Oktober 2006

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