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Robert Reininger
geb. Linz an der Donau, Oberösterreich, am 28. September 1869
gest. Wien, am 17. Juni 1955
Philosoph
Robert
Reininger war das letzte von dreizehn Kindern – von denen
allerdings nur drei überlebten – des Kaufmanns und
Fabrikbesitzers Franz Reininger, der bald nach Roberts Geburt
erblindete, und der Hausfrau Franziska Reininger, geborene Burger
(?–1875), einer Familie, die unter anderem mitr Adalbert Stifter
(1805–1868) verwandt war. Robert Reininger besuchte das Gymnasium
in Linz und studierte seit 1888 zunächst Rechtswissenschaft,
dann Philosophie und Naturwissenschaften an den Universitäten
Bonn, Heidelberg, Leipzig und Wien, wo er 1893 – mit dem Nebenfach
Zoologie – aufgrund der Arbeit »Über Schopenhauers
Kritik der Kantischen Lehre vom Object der Erfahrung« zum
Doktor der Philosophie (Dr. phil.) promoviert wurde und sich 1903 für
Geschichte der Philosophie habilitierte. 1913 wurde er zum
außerordentlichen, 1922 zum ordentlichen Universitätsprofessor
der Philosophie an der Universität Wien. Reininger emeritierte
1939. 1914 heiratete Reininger die Fabrikbesitzertochter Luise
Kirchmeir; die Ehe blieb kinderlos.
Der
Nachkantianer Reininger, der also methodisch wie theoretisch
grundlegend andere Positionen als Marie Jahoda vertrat, war 1932
zweiter Gutachter bei der Dissertation Jahodas.
Bücher von Robert Reininger
- Über
[Arthur] Schopenhauers Kritik der [Immanuel] Kantischen Lehre vom
Object der Erfahrung. Philosophische Dissertation, Universität
Wien 1892 (1893) (Handschrift).
- [Immanuel]
Kants Lehre vom inneren Sinn und seine Theorie der Erfahrung.
Wien–Leipzig: Braumüller 1900, 154 S.
- Philosophie
des Erkennens. Ein Beitrag zur Geschichte und Fortbildung des
Erkenntnisproblems. Leipzig: Barth 1911, 464 S.
- [Immanuel]
Kants kritischer Idealismus in seiner erkenntnistheoretischen
Bedeutung. Vortrag gehalten am 31. Oktober 1910 n der
Philosophischen Gesellschaft an der Universität zu Wien.
Separatabdruck aus der Wissenschaftlichen Beilage zum
vierundzwanzigsten Jahresbericht (1911) der Philosophischen
Gesellschaft an der Universität zu Wien. Leipzig:
Barth 1912, 21 S.
- Über
H[ans] Vaihingers »Philosophie des als ob«. Vortrag
gehalten am 26. Januar 1912. Leipzig:
Barth 1912, 18 S.
- Das
Psycho-Physische Problem. Eine erkenntnistheoretische Untersuchung
zur Unterscheidung des Physischen und Psychischen überhaupt.
Wien–Leipzig: Braumüller 1916, 306 S.
- Friedrich
Nietzsches Kampf um den Sinn des Lebens. Der Ertrag seiner
Philosophie für die Ethik. Wien–Leipzig: Braumüller
1922, X, 187 S.
- [John]
Locke, [George] Berkeley, [David] Hume. Mit Bildnissen der drei
Denker und Portraits aus der Zeit. München: Reinhardt
1922 (= Geschichte der Philosophie in Einzeldarstellungen. 22/23. /
Abteilung 5: Philosophie der neueren Zeit. 2.), 213 S.
- [Immanuel]
Kant, seine Anhänger und seine Gegner. Mit einem Jugendbildnis
Kants. München: Reinhardt 1923 (= Geschichte der Philosophie in
Einzeldarstellungen. 27/28. / Abteilung 7: Die Philosophie der
neuesten Zeit. 1.), 313 S.
- [Immanuel]
Kant. Gedenkrede, gehalten aus Anlaß des 200. Geburtstages
Kants in der Festversammlung der Philosophischen Gesellschaft an der
Universität Wien. Wien–Leipzig: Braumüller 1924, 40 S.
- Geschichte
der Philosophie als philosophische Wissenschaft. Vortrag, gehalten
in der statutenmäßigen Jahressitzung der Akademie der
Wissenschaften in Wien am 4. Juni 1928. Wien: Hölder-Pichler-Tempsky
1928, 17 S. Separatabdruck aus: Almanach, 1928, S. 277–293.
- Metaphysik
der Wirklichkeit. Wien–Leipzig: Braumüller 1931, XI, 407 S.
- [Georg
Wilhelm Friedrich] Hegel. Zur 100. Wiederkehr seines Todestages.
(Vortraf, gehalten in der Philosophischen Gesellschaft an der
Universität zu Wien, Ortsgruppe Wien der Kant-Gesellschaft, am
27. November 1931.) Wien: [Selbstverlag] 1933, 18 S.
- Skripten
über die Vorlesung Einführung in die Philosophie. Für
Philosophicum, Lehramtsprüfung und Kolloquium verwendbar. Wien:
Akademische Werkstätte 1936, 2 Bände:
- 1.
Bd.: 1936, S. 1–60.
- 2.
Bd.: 1936, S. 61–132.
- (Herausgeber)
50 Jahre Philosophische Gesellschaft an der Universität Wien
1888–1938. Herausgegeben vom Robert Reininger. Wien:
Philosophische Gesellschaft an der Universität Wien 1938, 43 S.
- Wertphilosophie
und Ethik. Die Frage nach dem Sinn des Lebens als Grundlage einer
Wertordnung. Wien–Leipzig: Braumüller 1939, VIII, 202 S.
- Nachgelassene
philosophische Aphorismen aus den Jahren 1948–1954. Herausgegeben
von Erich Heintel. Graz–Wien–Köln: Böhlau 1961 (=
Veröffentlichungen Kommission für Geschichte der Erziehung
und des Unterrichts. 5. / Österreichische Akademie der
Wissenschaften, Philosophisch-historische Klasse. Sitzungsberichte.
237.), 229 S.
- Jugendschriften
1885–1895 und Aphorismen 1894–1948. Ausgewählt und
eingeleitet von Karl Nawratil. Wien: Verlag der Österreichischen
Akademie der Wissenschaften 1974 (= Veröffentlichungen der
Kommission für Geschichte der Erziehung und des Unterrichts.
15. / Österreichische Akademie der Wissenschaften,
Philosophisch-historische Klasse. Sitzungsberichte. 296.), 534 S.
- Philosophie
des Erlebens. Ausgewählt, herausgegeben und eingeleitet von
Karl Nawratil. Wien: Deuticke 1976 (= Österreichische Denker.
3.), 235 S.
- Einführung
in die Probleme und Grundbegriffe der Philosophie. Auf Grund des
nachgelassenen Manuskripts herausgegeben von Karl Nawratil. Wien:
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1978 (=
Veröffentlichungen der Kommission für Geschichte der
Erziehung und des Unterrichts. 19. / Österreichische Akademie
der Wissenschaften, Philosophisch-historische Klasse.
Sitzungsberichte. 342.), 330 S.
- (Mit
Karl Nawratil) Einführung in das philosophische Denken. Wien:
Deuticke / Hölder-Pichler-Tempsky [1983], 140
S., 2 Bl. Abbildungen.
Festschrift für Robert Reininger
- Philosophie
der Wirklichkeitsnähe. Festschrift zum 80. Geburtstag Robert
Reiningers. 28. September 1949. Wien: Sexl 1949,
279 S.
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