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Ernst Mach
das ist Ernst Waldfried Joseph Wenzel Mach
geb. Chirlitz, Mähren (zu Brno-Chrlice, Tschechische Republik), am
18. Februar 1838
gest. Haar (bei München), Bayern, am 19. Februar 1916
Physiker, Philosoph und Psychologe
Ernst
Mach, erstes von drei Kindern des Hauslehrers und späteren
Landwirts Johann Nepomuk Mach (1805–1879) und dessen Ehefrau
Josephine Mach, geborene Lanhaus (1813–1869), übersiedelte
1840 mit der Familie nach Untersiebenbrunn (Niederösterreich).
Zunächst erhielt er ausschließlich Hausunterricht,
unterbrochen 1848/49 durch einen einjährigen Besuch des
Benediktiner-Gymnasiums in Seitenstetten (Niederösterreich).
1853 trat er in das Piaristen-Gymnasium in Kremsier (Mähren;
Kroměří, Tschechische Republik) ein, wo er 1855 die Matura
ablegte. Ernst Mach studierte seit 1855 Philosophie, Physik und
Mathematik an der Universität Wien, wo er 1860 aufgrund der
Arbeit »Über elektrische Ladungen und Induktion« zum
Doktor der Philosophie (Dr. phil.) promoviert und 1861 für
Physik habilitiert wurde. 1861 bis 1864 lehrte er als Privatdozent
und lernte in dieser Zeit den Erfinder, Philosophen und
pazifistischen Sozialreformer Josef
Popper-Lynkeus (1838–1921) kennen, mit dem ihn
eine lebenslange Freundschaft verband.
1864
wurde Mach ordentlicher Universitätsprofessor der Mathematik und
1866 der Physik an der Universität Graz. Hier heiratete er 1867
Ludovica »Louise« Marussig (1845–1919), mit der er fünf
Kinder hatte, darunter der Arzt Ludwig Mach (1868–1951), der seinen
Vater auch bei den Forschungen unterstützte. 1867 bis 1895
lehrte er als ordentlicher Universitätsprofessor der
Experimentalphysik an der Universität Prag (Praha).
1895
bis 1901 hatte Mach einen eigens für ihn eingerichteten
Lehrstuhl als ordentlicher Universitätsprofessor für
Philosophie, insbesondere Geschichte und Theorie der induktiven
Wissenschaften, an der Universität Wien inne. Nach seiner
frühzeitigen Emeritierung 1901 – er hatte 1898 einen
Schlaganfall erlitten – wurde Mach, ein überzeugter Demokrat,
trotz seiner Ablehnung eines Adelstitels lebenslanges Mitglied des
Herrenhauses (Abgeordneter). 1913 übersiedelte er zu seinem
ältesten Sohn Ludwig Mach nach Vaterstetten bei München.
Bekannt
ist Ernst Mach als Namensgeber für die
Geschwindigkeitsmaßeinheit »Mach«, der Machschen
Wellen und des Machschen Kegels. Philosophisch gehörte er zu den
führenden Denkern des sogenannten klassischen Positivismus,
dessen Erkenntnistheorie in den »Wiener
Kreis« Eingang fand und den Namen »Machismus«
erhielt. Der Vater Marie Jahodas, Carl
Jahoda (1867–1926), war ein inniger Bewunderer
Machs, weshalb auch Marie Jahoda mit seinen Ideen früh vertraut
wurde.
Bücher von Ernst Mach
-
Über elektrische
Ladungen und Induktion. Philosophische Dissertation, Universität
Wien 1860 (Handschrift).
-
Compendium
der Physik für Mediciner. Wien: Braumüller 1863, X, 274 S.
-
Zwei populäre
Vorlesungen über musikalische Akustik. Graz: Leuschner &
Lubensky 1865, 31 S.
-
Einleitung in die
[Heinrich von] Helmholtz'sche Musiktheorie. Populär für
Musiker dargestellt. Mit 14 Holzschnitten im Text und zwei Tafeln.
Graz: Leuschner & Lubensky 1866, VII, 98 S.
-
Zwei populäre
Vorträge über Optik. Graz: Leuschner & Lubensky 1867,
38 S.
-
Zur
Theorie des Gehörorgans. Zweiter unveränderter Abdruck aus
dem 48. Bande der Sitzungsberichte der K[aiserlichen] Akademie der
Wissenschaften in Wien (Mathem[atisch] Naturw[issenschaftliche]
Classe), vorgelegt in der Sitzung am 16. Juli 1863. Prag
[Praha]: Calve'sche k.k.Univ.-Buchhandlung
1872, 23 S.
-
Die
Geschichte und die Wurzel des Satzes von der Erhaltung der Arbeit.
Vortrag gehalten in der K[öniglich] Böhm[ischen]
Gesellschaft der Wissenschaften am 15. November 1871. Prag
[Praha]: Calve'sche k.k. Universitäts-Buchhandlung
1872, 58 S.
-
Die
Gestalten der Flüssigkeit. Die Symmetrie. Zwei populäre
Vorträge gehalten im deutschen Casino zu Prag im Winter 1868
und 1871. Prag [Praha]: Calve'sche k.k.
Universitäts-Buchhandlung 1872, 33 S.
-
Optisch-akustische
Versuche. Die spectrale und stroboskopische Untersuchung tönender
Körper. Prag [Praha]: Calve'sche
k.k. Universitäts-Buchhandlung 1873, 110 S.
-
Beiträge
zur [Christian] Doppler'schen Theorie der Ton- und Farbenänderung
durch Bewegung. Gesammelte Abhandlungen. Prag
[Praha]: Calve'sche k.k. Universitäts-Buchhandlung
1873, 34 S. Auf dem Umschlag Erscheinungsjahr 1874.
-
Grundlinien der Lehre
von den Bewegungsempfindungen. Mit 18 Holzschnitten. Leipzig:
Engelmann 1875, IV, 127 S.
-
Die Mechanik in ihrer
Entwickelung. Historisch-kritisch dargestellt. Leipzig: Brockhaus
1883 (= Internationale wissenschaftliche Bibliothek. 59.), VIII, 483
S.
-
Über
Umbildung und Anpassung im naturwissenschaftlichen Denken. Rede
gehalten bei Antritt des Rectorates der K.K. Deutschen
Carl-Ferdinands-Universität zu Prag am 18. October 1883.
Wien–Pest [Budapest]–Leipzig: Hartleben 1884, 16 S.
-
Beiträge
zur Analyse der Empfindungen. Mit 36 Abbildungen. Jena:
Fischer 1886, VI, 168 S. Später erweitert unter dem Titel:
Analyse der Empfindungen und das Verhältnis des Physischen zum
Psychischen.
-
(Mit
Johann Odstrčil) Grundriß der
Naturlehre für die unteren Classen der Mittelschulen. Ausgabe
für Gymnasien. Prag [Praha]–Wien–Leipzig: Tempsky, Freytag
1886.
-
(Mit
Johann Odstrčil) Grundriß der
Naturlehre für die unteren Classen der Mittelschulen. Ausgabe
für Realschulen. Prag [Praha]–Wien–Leipzig: Tempsky,
Freytag 1886, 194 S.
-
Der
relative Bildungswert der philologischen und der
mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichtsfächer der
höheren Schulen. Vortrag, gehalten vor der
Deligirtenversammlung des deutschen Realschulmännervereins zu
Dortmund am 16. April 1886. Prag [Praha]–Wien–Leipzig: Tempsky,
Freytag 1886, 29 S.
-
(Mit
Gustav Jaumann) Leitfaden der Physik für
Studierende. Prag [Praha]–Wien–Leipzig: Tempsky, Freytag
1891, 372 S.
-
[Mit
Gustav Jaumann] Grundriß der Naturlehre für die
oberen Classen der Mittelschulen. Ausgabe für Realschulen. Prag
[Praha]–Wien–Leipzig: Tempsky, Freytag 1891.
-
[Mit
Gustav Jaumann] Grundriß der Naturlehre für die
oberen Classen der Mittelschulen. Ausgabe für Gymnasien. Prag
[Praha]–Wien–Leipzig: Tempsky, Freytag 1891,
319 S.
-
Mach's
Grundriss der Physik für die höheren Schulen des Deutschen
Reiches. Bearbeitet von Ferdinand Harbordt und
Max Fischer. Leipzig: Freytag 1893–1894,
2 Bände:
- 1.
Bd.: Vorbereitender Lehrgang. 1893, IV, 175 S.
- 2.
Bd.: Ausführender Lehrgang. 1894, VI, 346 S.
-
Die
Principien der Wärmlehre. Historisch-kritisch entwickelt.
Leipzig: Barth 1896, VIII, 472 S.
-
Populär-wissenschaftliche
Vorlesungen. Leipzig: Barth 1896, 335 S. Zuerst
englisch: Popular scientific lectures. Translated by Thomas J[oseph]
McCormick. Chicago, Ill. / London: Open Court / Paul, Trench,
Truebner 1895, 313 S.
-
Erkenntnis
und Irrtum. Skizzen zur Psychologie der Forschung. Leipzig:
Barth 1905, IX, 461 S.
-
Space and geometry in
the light of physiological, psychological and physical inquiry. From
the German by Thomas J[oseph] McCormack. Chicago, Ill. / London:
Open Court / Paul, Trench, Truebner 1906, 148 S.
-
(Herausgeber)
Erinnerungen einer Erzieherin. Nach Aufzeichnungen von *** [d.i.
Maria Mach] mit einem Vorwort herausgegeben von Ernst Mach.
Wien–Leipzig: Braumüller 1912, VI,
319 S.
-
Kultur und Mechanik.
Stuttgart: Spemann 1915, 86 S.
-
Über
Erscheinungen an fliegenden Projektilen. – Vom räumlichen
Sehen. Zwei Vorträge. Leipzig: Barth [1917] (= Aus großen
Meistern der Naturwissenschaften. 2.), 31 S. Aus Ernst Mach:
Populär-wissenschaftliche Vorlesungen. Leipzig 1896.
-
Die
Leitgedanken meiner naturwissenschaftlichen Erkenntnislehre und ihre
Aufnahme durch die Zeitgenossen. Leipzig: Barth
1919, 31 S.
-
Die Prinzipien der
physikalischen Optik. Historisch und erkenntnispsychologisch
entwickelt. Leipzig: Barth 1921, X, 443 S.
-
Der Sinn für das
Wunderbare und verwandte Aufsätze. Wien: Verlag der Wiener
Volksbuchhandlung 1924 (= Aberglauben und Wissenschaft. 1.), 55 S.
-
Arbeiten über
Erscheinungen an fliegenden Projektilen. Herausgeben von Joachim
Thiele. Hamburg-Altona: VVG, Verlags-Vertriebs-Gesellschaft 1966, 69
S.
-
Wissenschaftliche
Kommunikation. Die Korrespondenz Ernst Machs. [Herausgegeben von]
Joachim Thiele. Kastellaun: Henn 1978, 325 S.
-
John Blackmore &
Klaus Hentschel (Hrsg.): Ernst Mach als Außenseiter. Machs
Briefwechsel über Philosophie und Relativitätstheorie mit
Persönlichkeiten seiner Zeit. Auszug aus dem letzten Notizbuch
(Faksimile) von Ernst Mach. Wien: Braumüller 1985 (=
Philosophica. 3.), XVIII, 214 S.
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