Anton Kuerti

das ist Anton Emil Kuerti; gerufen: Toni Kuerti
geb. Wien, am 21. Juli 1935
Pianist und Komponist,
Neffe von Marie Jahoda




Anton Kuerti wurde als einziges Kind des Mathematikers und Physikers Gustav Kuerti (1903–1998) und dessen Ehefrau, der Biologin Rosi Kuerti, geborene Jahoda (1905–2004) in Wien geboren.
Nach dem »Anschluss« emigrierte er mit seiner Mutter nach London und im August 1938 nach Istanbul (İstanbul), im September 1939 in die USA, wohin sein Vater bereits im Oktober 1938 geflüchtet war; 1944 wurde er US-amerikanischer Staatsbürger. Er lebte zunächst in Rochester (New York), dann in Washington (D.C.) und seit 1941 in Cambridge (Massachusetts). Nach Unterricht bei Edward Goldman in Boston (Massachusetts) hatte er bereits mit elf Jahren seinen ersten öffentlichen Auftritt als Pianist. 1948 bis 1952 studierte er an der Longy School of Music in Cambridge Klavier bei Erwin Bodky (Ragnit, Ostpreußen [Neman / Неман, Russland] 1897 – Luzern 1958) und Gregory Tucker (1908–1971) sowie Komposition bei Arthur Shepherd (Paris, Idaho 1880 – Cleveland, Ohio 1958), 1952 bis 1953 am Peabody Institute of the Johns Hopkins University in Baltimore (Maryland) Klavier bei Ernő Balogh (Budapest 1897 – Mitchellville, Maryland 1989) und Komposition bei Henry Cowell (Menlo Park, California 1897 – Shady, New York 1965), 1953 bis 1955 am Cleveland Institute of Music in Cleveland (Ohio) Klavier bei Arthur Loesser (New York City, New York 1894 – Cleveland, Ohio 1969) sowie Komposition bei Marcel Dick (1898–1991) und 1955 bis 1958 am Curtis Institute of Music in Philadelphia (Pennsylvania) Klavier bei Rudolf Serkin (Eger, Böhmen [Cheb, Tschechische Republik] 1903 – Guildford, Vermont 1991) und Mieczyslaw Horszowski (d.i. Mieczysław Horszowski; Lemberg, Galizien [L'viv / Львів, Ukraine] 1892 – Philadelphia, Pennsylvania 1993), wo er 1958 sein Studium mit einem Diplom abschloss. Bereits als Student gewann er den Leventritt Award. Er trat seit 1950 als Solist auf und ist seit 1957 hauptberuflich Musiker.
Anton Kuerti übersiedelte 1965 nach Kanada, wo er 1984 kanadischer Staatsbürger wurde. Er war 1965 bis 1968 Pianist-in-Residence, 1968 bis 1972 Associate Professor und 1972 bis 1989 Artist-in-Residence an der University of Toronto in Toronto (Ontario). Seit 1985 wirkt er jedoch nur mehr als Pianist und Komponist sowie als Leiter von Meisterklassen am Royal Conservatory of Music / Conservatoire Royal de Musique. Er unternahm Konzertreisen in fast vierzig Staaten und zählt heute zu den meist eingespielten Pianisten der Welt. 2002 war er Festival Director des »World's First Carl Czerny Music Festival and International Symposium« in Edmonton (Alberta).
Anton Kuerti heiratete die Cellistin und Konzertmanagerin Kristine Bogyo (Budapest, am 6. Juli 1946 –), mit der er zwei Kinder hat: Julian Kuerti (Toronto, am 28. September 1976 –), Dirigent, und Rafael Kuerti (Toronto, am 26. Februar 1981 –), Cellist. Anton Kuerti lebt heute in Toronto, wo auch seine Mutter Rosi Kuerti seit 2001 bis zu ihrem Tod 2004 lebte.


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© Reinhard Müller -- Graz, im Oktober 2006

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