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Friedrich Adler das ist Friedrich Wolfgang Adler; auch genannt: Fritz Adler; Deckname:
Fritz Tischler Friedrich Adler war das erste von drein Kindern des Arztes Victor Adler (Prag [Praha] 1852 – Wien 1918), bekannt als Begründer der »Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Deutschösterreichs« und langjähriger Parteiführer, sowie dessen Frau, der Schriftstellerin (Pseudonym: Marion Lorm), Übersetzerin und sozialdemokratischen Parteifunktionärin Emma Adler, geborene Braun (Debrecen, Ungarn 1858 – Zürich 1935). Friedrich Adler, der 1897 die Matura in Wien ablegte, studierte anschließend Chemie, später Physik an der Universität Zürich, wo er 1903 aufgrund der Arbeit »Die Abhängigkeit der specifischen Wärme des Chroms von der Temperatur« zum Doktor der Naturwissenschaften (Dr. rer. nat.) promoviert wurde. Seit 1902 Assistent am Physikalischen Institut der Universität Zürich, wurde er dort 1907 für Physik habilitiert, lehrte bis 1911 als Privatdozent in Zürich und machte sich um die Verbreitung des Werks seines langjährigen Brieffreundes, des Physikers, Philosophen und Psychologen Ernst Mach (1838–1916) verdient. Bereits als Student Mitglied des »Verbands österreichischer Sozialdemokraten in der Schweiz«, wurde Adler 1910 Chefredakteur der Zeitung »Volksrecht. Sozialdemokratisches Tagblatt. Offizielles Publikationsorgan der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz, des Kantons Zürich und der Arbeiter-Union Zürich« (Zürich). Friedrich Adler heiratete 1903 die Physikerin Katja Jakovlevna Germaničkaja (Lida [Ліда], Weißrussland 1879 – Zürich 1969), mit der er drei Kinder hatte: Johanna Alice, später verheiratete Waegner-Adler (Zürich 1903 – ?), Emma Frieda (Zürich 1905 – ?) und Felix (Zürich 1911 – ?). Der Mitarbeiter zahlreicher sozialdemokratischer Organe wurde 1911 als vierter Parteisekretär der »Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Deutschösterreichs« (SDAP) nach Wien geholt. 1912 bis 1913 fungierte er als Chefredakteur der Zeitung »Das Volk. Organ der deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei in Österreich« (Wien), die unmittelbar nach Kriegsausbruch verboten wurde. 1914 legte er vorübergehend alle Funktionen in der Partei nieder, um gegen die positive Kriegshaltung der sozialdemokratischen Parteiführung zu protestieren. In den folgenden Jahren versuchte er die pazifistischen Kräfte der Sozialdemokratie gegen die offizielle Parteilinie zu einen. Am 21. Oktober 1916 erschoss er aus Protest gegen die Kriegspolitik und den parlamentslosen Ausnahmezustand den österreichischen Ministerpräsidenten Karl Grafen von Stürgkh (Graz, Steiermark 1859 – Wien 1916) im Restaurant des Hotels Meißl & Schadn, Wien 1., Neuer Markt 2. Weit über die Grenzen Österreich-Ungarns hinaus berühmt wurde seine Verteidigungsrede vor Gericht, das ihn im Mai 1917 zum Tod verurteilte, ihn aber im November desselben Jahres zu achtzehn Jahren schweren Kerkers begnadigte. Nach dem Zusammenbruch der österreichisch-ungarischen Monarchie wurde Adler am 1. November 1918 amnestiert und entlassen. Im Februar 1921 trafen in Wien jene sozialistischen Parteien zu einer internationalen Konferenz zusammen, die sich weder zu der am Beginn des Ersten Weltkriegs zusammengebrochenen »Zweiten Internationale«, noch zu der neugegründeten, kommunistischen »Dritten Internationale« (»Komintern«) rechneten, und gründeten die »Internationale Arbeitsgemeinschaft sozialistischer Parteien« (auch »Internationale 2½«). Diese begründete im Mai 1923 in Hamburg die »Sozialistische Arbeiter-Internationale«, deren Sekretariat Friedrich Adler bis 1927 in London, bis 1935 in Zürich und seither bis zu seinem Rücktritt im Mai 1939 in Brüssel leitete. Von hier aus leitete er auch die 1938 in Paris gegründete »Auslandsvertretung österreichischer Sozialisten« (AVÖS). 1940 flüchtete Adler nach Frankreich, dann weiter über Spanien und Portugal in die USA. Im Februar 1942 gründete er in New York, N.Y. das »Austrian Labor Committee«, dessen Obmann er bis April 1944 war, und redigierte die »Austrian Labor Information« (New York, N.Y.). 1946 kehrte Adler nach Europa zurück und ließ sich nach der Auflösung des Brüsseler Büros der »Sozialistischen Arbeiter-Internationale« 1947 in Zürich nieder. Als Kritiker der eigenstaatlichen Wiederherstellung Österreichs unter Mitwirkung der »Sozialistischen Partei Österreichs« (SPÖ) zog er sich von politischen Aktivitäten zurück und widmete sich wieder seinen wissenschaftlichen Arbeiten. Bücher von Friedrich Wolfgang Adler
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Reinhard Müller -- Graz, im Oktober 2006 |
Friedrich Adler Bernard Bailyn Charles D. Bailyn John F. Bailyn Lotte Bailyn Angelica Balabanoff Otto Bauer Egon E. Bergel Charlotte Bühler Karl Bühler Joseph Buttinger Heinrich Faludi Alexander Farquharson Karl Frank Heinz Hartmann Max Horkheimer Gustav Ichheiser Frederick Jahnel Betty Jahoda Carl Jahoda Edward Jahoda Franz Jahoda Fritz Jahoda Georg Jahoda Susan Jahoda Benedikt Kautsky Jules Klanfer Karl Kraus Anton Kuerti Gustav Kuerti Rosi Kuerti Ilse Kulcsar Leopold Kulcsar Paul F. Lazarsfeld Sofie Lazarsfeld Ella Lingens Ernst Mach Herta Massing Herzog Otto Neurath Elizabeth Paetel Zerner Karl Popper Josef Popper Lynkeus Robert Reininger Zoltan Ronai Erna Sailer Karl H. Sailer Lotte Schenk Danzinger Eugenie Schwarzwald Gertrude Wagner Walter Wodak Hans Zeisel Fritz Zerner |