Susan Jahoda

geborene Susanne Steiner; gerufen: Susi Jahoda
geb. Wien, am 20. Februar 1907
gest. Santa Fe, New Mexico, am 1. Februar 1995
Ärztin und Sozialarbeiterin,
Schwägerin von Marie Jahoda



Susanne Steiner war die wohl beste Schulfreundin Marie Jahodas, in deren elterlichen Wohnung sie auch deren Bruder Eduard Jahoda (1903–1980) kennen lernte, der 1926 das Geschäft des Vaters Carl Jahoda (1867–1926) übernahm. Die Siebzehnjährige verliebte sich in Eduard, den sie 1930 heiratete und mit dem sie ein Kind hatte: Franz C(arl) Jahoda (1930–), Physiker. Trotz der zahlreichen Affären ihres Ehemannes soll die Ehe gut gewesen sein. Susanne studierte Medizin an der Universität Wien, wo sie zur Doktorin der Medizin (Dr. med.) promovierte. Sie praktizierte in der I. Medizinischen Abteilung des Wiener Allgemeinen Krankenhauses und arbeitete danach als Ärztin in Wien.
Eduard Jahodas Geschäft wurde sofort nach dem »Anschluss« noch im März 1938 liquidiert. Da sich die »Arisierung«, also der Raub des Unternehmens durch Nationalsozialisten, kompliziert gestaltete, konnte die Familie das besetzte Österreich nicht sofort verlassen. Die »Reichskristallnacht«, das Novemberpogrom 1938, überstand sie in einem Versteck in Wien. Im Mai 1939 wurde der Sohn Franz mit einem Kindertransport nach Großbritannien geschickt, wo sich zunächst Marie Jahoda um ihn kümmerte. Erst im August 1939 konnten auch Susanne und Eduard gemeinsam mit Schwiegermutter Betty Jahoda (1881–1967) über England, wo Franz wieder zu ihnen stieß, in die USA flüchten. Zunächst lebte sie mit ihrer Familie und Schwiegermutter Betty in Detroit (Michigan), seit dem Frühsommer 1945 in einem Haus in Manhasset (New York) auf Long Island. Während Betty Jahoda den Haushalt führte, arbeitete Susan Jahoda, wie sie sich nun nannte, und die inzwischen einen Master's Degree in Social Work gemacht hatte, als Sozialarbeiterin.


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© Reinhard Müller -- Graz, im Oktober 2006

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