Frederick Jahnel

das ist Friedrich Jahnel; auch genannt: Fritz Jahnel; Deckname: Doleschal
geb. Wien, am 17. Januar 1901
gest. New York, New York, am 14. Juli 1952
Wirtschaftsstatistiker


Friedrich Jahnel war schon während seiner Gymnasialzeit Mitglied der »Vereinigung sozialistischer Mittelschüler«, wo er auch Marie Jahoda kennen lernte, seit 1922 Mitglied der »Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Deutschösterreichs« (SDAP) und seit 1930 des sozialdemokratischen »Republikanischen Schutzbundes«. Außerdem war er bei den Pfadfindern aktiv. Nach Abschluss seines Ingenieursstudiums (Dipl. Ing.) war Jahnel – nach Ablegung einer Prüfung – 1926 bis 1937 Angestellter des » Wirtschafts- und Gesellschaftsmuseums in Wien« beziehungsweise des Nachfolgeunternehmens, »Institut für Bildstatistik«. Unterbrochen wurde diese Tätigkeit 1928 bis 1929, wo er persönlicher Sekretär des Gartenstadt-Aktivisten Hans Kampffmeyer (Naumburg, Niederschlesien [Nowogrodziec, Polen] 1876 – Frankfurt am Main, Hessen 1932) in Franfurt am Main (Hessen) war. Nach dem Aufstand vom Februar 1934 zur Verteidigung der Demokratie war Jahnel mit der Organisation der vom Quäker-Hilfswerk in Wien getragenen Hilfsmaßnahmen für die Opfer der Februarkämpfe betraut. Er wurde Mitglied der »Revolutionären Sozialisten Österreichs« (RSÖ) und wurde Nachrichtenreferent des Zentralkomitees sowie Verbindungsmann zur Auslandspresse in Wien. Im November 1937 wurde er gemeinsam mit Marie Jahoda und anderen verhaftet, dann mehrere Monate im Anhaltelager Wöllersdorf interniert. Anfang März 1938 sollte er angesichts des drohenden Einmarsches deutscher Truppen Propaganda- und Pressereferent der reorganisierten »Sozialen Arbeitsgemeinschaft« der »Vaterländischen Front« werden.
Unmittelbar nach dem »Anschluss« 1938 flüchtete Jahnel nach Frankreich, später emigrierte er in die USA. Hier arbeitete er als grafischer Wirtschaftsstatistiker in New York. Während der Kriegszeit war er Mitglied des »Austrian Labor Committee«, 1946 bis 1948 stellvertretender Vorsitzender der »American Friends of Labor«.

Bücher von Frederick Jahnel
  • (Mitarbeiter) Paul Boschan: National income, a cross section view. A diagrammatic presentation. Foreword: J[acob] M[artin] Gould. Pictorial statistics: Frederick Jahnel. New York, N.Y.: Kelley 1950, 32 S.
  • (Mitarbeiter) Rudolf Modley & Dyno Lowenstein: Pictographs and graphs. How to make and use them. In collaboration with Jane Fiske, Frederick Jahnel and Norman Levit. New York, N.Y.: Harper [1952], 186 S.

© Reinhard Müller -- Graz, im Oktober 2006

Friedrich Adler
Bernard Bailyn
Charles D. Bailyn
John F. Bailyn
Lotte Bailyn
Angelica Balabanoff
Otto Bauer
Egon E. Bergel
Charlotte Bühler
Karl Bühler
Joseph Buttinger
Heinrich Faludi
Alexander Farquharson
Karl Frank
Heinz Hartmann
Max Horkheimer
Gustav Ichheiser
Frederick Jahnel
Betty Jahoda
Carl Jahoda
Edward Jahoda
Franz Jahoda
Fritz Jahoda
Georg Jahoda
Susan Jahoda
Benedikt Kautsky
Jules Klanfer
Karl Kraus
Anton Kuerti
Gustav Kuerti
Rosi Kuerti
Ilse Kulcsar
Leopold Kulcsar
Paul F. Lazarsfeld
Sofie Lazarsfeld
Ella Lingens
Ernst Mach
Herta Massing Herzog
Otto Neurath
Elizabeth Paetel Zerner
Karl Popper
Josef Popper Lynkeus
Robert Reininger
Zoltan Ronai
Erna Sailer
Karl H. Sailer
Lotte Schenk Danzinger
Eugenie Schwarzwald
Gertrude Wagner
Walter Wodak
Hans Zeisel
Fritz Zerner