Erna Sailer

geborene Sporer; genannt: Nuna
geb. Banja Luka / Бања Лука, Bosnien (Bosnien und Herzegovina), 1908
gest. Wien, am 17. Mai 2004
österreichische Juristin, UN- und Ministeriumsbeamtin, Diplomatin



Erna Sporer war eine Klassenkameradin von Marie Jahoda im Mädchen-Realgymnasium des Vereines für realgymnasialen Mädchenunterricht in Wien. Nach der Matura studierte sie Rechtswissenschaften an der Universität Wien, wo sie zur Doktorin der Rechte (Dr. jur.) promoviert wurde. Sie heiratete sie den Journalisten und sozialdemokratischen Politiker Karl Hans Sailer (1900–1957), mit dem sie einen Sohn hatte: Hans (später: John) Sailer (Wien, am 30. November 1937 –), Galerist. Erna Sailer, seit 1926 Mitglied der »Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Deutschösterreichs« (SDAP), beteiligte sich nach dem Aufstand vom Februar 1934 intensiv am Untergrundkampf der österreichischen Sozialdemokratie.
1938 flüchtete Erna Sailer mit ihrem Mann über die Schweiz nach Paris, wo sie bei einer Flüchtlingshilfsorganisation mitarbeitete. 1940 flüchtete sie vor der Deutschen Wehrmacht nach Südfrankreich, dann über Spanien und Portugal in die USA, wo sie sich in New York (N.Y.) niederließ.
1947 kehrte Erna Sailer nach Wien zurück. Zunächst war sie als Leiterin der Fürsorgeschule der Stadt Wien tätig. Danach arbeitete sie als UN-Beamtin und Diplomatin: 1960 bis 1963 als UNO-Bevollmächtigte zur Integration von Flüchtlingen in Österreich, 1963 bis 1970 als Beamtin des Bundesministeriums für Auswärtige Angelegenheiten, betraut mit dem Aufbau, später mit der Organisation der österreichischen Entwicklungshilfe, 1970 bis 1971 UNO-Bevollmächtigte, betraut mit der Erstellung eines Berichts an den UN-Sicherheitsart über die Lebensfähigkeit von Bangladesh (Bām.lādeś), schließlich 1971 bis 1974 als österreichische Botschafterin in Indien. 1974 ging Erna Sailer in Pension.

Bücher von Erna Sailer
  • (Herausgeberin) New trends in European social work – the impact of casework. Editor committee: Max Hess, Anni Hofer, Erna Sailer, Margarethe Schlatter. Zürich: Buchhandlung Raunhardt [1954], 127 S. Darin von Erna Seiler & Rosa Dworschak: Das Problem der Autorität in der öffentlichen Fürsorge, S. 15–22.
  • Das Konzept der europäischen Sozialarbeit und seine Anwendbarkeit für die Entwicklungsländer. Referat, anlässlich über »Fragen der Sozialarbeit in Entwicklungsländern«, Bonn. Mai 1963. Bonn: [ohne Verlag] 1963 (= Dok. 178/2, E 4/63.), 18 S.
  • Ambassador Erna Sailer's report on the mission of high-level United Nations consultants to Bangladesh. March – April 1972. [Edited by John Sailer.] [Wien: John Sailer] 1972, 2 Bände, unpaginiert (etwa 150 Bl.).

Auf dieser Website:

© Reinhard Müller -- Graz, im Oktober 2006

Friedrich Adler
Bernard Bailyn
Charles D. Bailyn
John F. Bailyn
Lotte Bailyn
Angelica Balabanoff
Otto Bauer
Egon E. Bergel
Charlotte Bühler
Karl Bühler
Joseph Buttinger
Heinrich Faludi
Alexander Farquharson
Karl Frank
Heinz Hartmann
Max Horkheimer
Gustav Ichheiser
Frederick Jahnel
Betty Jahoda
Carl Jahoda
Edward Jahoda
Franz Jahoda
Fritz Jahoda
Georg Jahoda
Susan Jahoda
Benedikt Kautsky
Jules Klanfer
Karl Kraus
Anton Kuerti
Gustav Kuerti
Rosi Kuerti
Ilse Kulcsar
Leopold Kulcsar
Paul F. Lazarsfeld
Sofie Lazarsfeld
Ella Lingens
Ernst Mach
Herta Massing Herzog
Otto Neurath
Elizabeth Paetel Zerner
Karl Popper
Josef Popper Lynkeus
Robert Reininger
Zoltan Ronai
Erna Sailer
Karl H. Sailer
Lotte Schenk Danzinger
Eugenie Schwarzwald
Gertrude Wagner
Walter Wodak
Hans Zeisel
Fritz Zerner