Heinrich Faludi

Pseudonym: Heinz Faldi
geb. Wien, am 4. Juni 1883
gest. ?
Kaufmann, Werbefachmann und Marktanalytiker




Heinrich Faludi, Sohn von Adolf und Franziska Faludi, wurde in Budapest zum Kaufmann ausgebildet. Er betrieb in Budapest die Firma »Heinrich Faludi & Co., technische Großhandlung« mit zwei Wiener Filialen. Mitglied der »Deutschen Sozialdemokratischen Partei Ungarns«, wurde sein Unternehmen während der Ungarischen Räterepublik 1919 sozialisiert. Faludi flüchtete daraufhin nach Wien, wo er die österreichische Staatsbürgerschaft annahm, liquidierte 1921 sein ungarisches Unternehmen und führte dieses in Wien weiter. Hier wurde er auch Mitglied der »Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Deutschösterreichs« (SDAP), war er 1924 bis 1929 Direktor der Wiener Werbezentrale und 1929 bis 1934 Leiter der Werbeabteilung der »Gewista« (Gemeinde Wien städtisches Ankündigungsunternehmen). Nach dem Aufstand vom Februar 1934 zur Verteidigung der Demokratie wurde er aus politischen Gründen zur Kündigung seines Postens gezwungen. Seit Dezember 1934 war Faludi kommerzieller Leiter der »(Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeiter der) Österreichischen Wirtschaftspsychologischen Forschungsstelle«; seine Aufgabe war es, Aufträge von Firmen einzuwerben, wofür er eine Provision in der Höhe von dreißig Prozent des Auftragvolumens erhielt. Zugleich war er 1934 bis 1936 Direktor der »Österreichischen Briefkastengesellschaft« und 1934 bis 1935 Verlagsdirektor der Zeitschrift »Die Möwe. Schweizer Magazin« (Zürich). Faludi wurde im März 1934 Mitglied der »Vaterländischen Front«, Einheitspartei des Ständestaats-Regimes. Trotzdem wurde er im November 1936 gemeinsam mit Marie Jahoda und anderen vorübergehend festgenommen.


Bücher von Heinrich Faludi
  • [Herausgeber] Die Schachpartie. Anleitung zur selbständigen, folgerichtigen Partieführung von Johann Kotrč, mit zahlreichen Stellungsbildern. Wien: Verlag von Heinrich Faludi 1922–1923, 5 Hefte.
  • (Heinz Faldi) S.O.S. 1933. Die Tragödie einer irrsinnigen Generation. Leipzig–Wien: Winkler 1933, 127 S.
  • (Verlagsdirektor) Die Möwe. Schweizer Magazin (Zürich), 1.–2. Jg. (1934–1935).

© Reinhard Müller -- Graz, im Oktober 2006

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