Rosi Kuerti

geborene Rosa Jahoda
geb. Wien, am 8. Juli 1905
gest. Toronto, Ontario, am 27. Juli 2004
Biologin,
Schwester von Marie Jahoda




Rosa »Rosi« Jahoda, zweites Kind des Geschäftsmannes Carl Jahoda (1867–1926) und seiner Ehefrau, der Hausfrau Betty Jahoda (1881–1967), geborene Propst, hatte drei Geschwister: Eduard Jahoda (1903–1980), Marie Jahoda (1907–2001) und Fritz Jahoda (1909–). Rosi besuchte die Volksschule und das Gymnasium in Wien. Wie ihre Geschwister war sie Mitglied der »Vereinigung sozialistischer Mittelschüler«. Nach der Matura 1923 studierte sie Biologie an der Universität Wien, wo sie 1927 aufgrund der Arbeit »Zur Kenntnis der Entwicklungsgeschichte von Brongniartella byssoides« zur Doktorin der Philosophie (Dr. phil.) promoviert wurde. Sie arbeitete anschließend als Biologin an der Biologischen Station in Lunz am See (Niederösterreich), kehrte nach Wien zurück, wo sie Biologie an einem Gymnasium in Wien 3. arbeitete und zugleich an der Biologischen Versuchsanstalt im Wiener Prater tätig war.
Rosi heiratete 1933 den Wiener Gustav Kuerti (1903–1998), langjähriger Assistent von Richard (bis 1919: Edler von) Mises (Lemberg, Galizien [L'viv / Львів, Ukraine] 1883 – Boston, Massachusetts 1953), später Full Professor of Aerodynamics. Rosi und Gustav hatten einen Sohn: Anton Kuerti (1935–), heute Pianist und Komponist in Kanada.
1938 als Gymnasialprofessorin entlassen, emigrierte Rosi Kuerti mit ihrem Sohn nach London, wo sie als Haushaltsgehilfin arbeitete, und im August 1938 mit ihrem Sohn in die Türkei, wo sie in Istanbul (İstanbul) ein Jahr lang an der Biologischen Fakultät Vorlesungen (auf Französisch) hielt. Im September 1939 konnte sie zu ihrem Mann in die USA emigrieren, wo sie zunächst in Rochester (New York), dann in Washington (D.C.) und seit 1941 in Cambridge (Massachusetts) lebte, wo sie an der Buckingham School (heute Buckingham Browne and Nichols School) Biologie unterrichtete. 1951 folgte sie ihrem Mann nach Cleveland (Ohio), wo sie acht Jahre an der Hathaway Brown School in Shaker Hights (Ohio) und am Fenn College of Engineering in Cleveland Biologie unterrichtete. Seit 1960 war sie an der Western Reserve University (heute Case Western Reserve University) in Cleveland tätig: 1963 bis 1967 Assistant Professor of Biology (mit einer zusätzlichen Lehrbefugnis für Nursing-Biology)und – nach dem Zusammenschluss des Case Institute of Technology und der Western Reserve University – 1972 bis 1974 Associate Professor of Biology; bis 1981 verblieb sie als Professor emeritus Lehrende an der Universität. Seit 1974 war sie Tutorin beim Cleveland Municipal School District, arbeitete an fünf Nachmittagen die Woche im Cuyahoga Correctional Center und arbeitete zwölf Jahre ehrenamtlich am Free Medical Clinic of Greater Cleveland. Daneben war sie bei zahlreichen Organisationen tätig, unter anderem als Vorstandsmitglied bei der »Women's International League for Peace and Freedom«, der »Physicians for Social Responsibility« und der »Women Speak Out for Peace and Justice«. 2001 zu Rosi Kuerti zu ihrem Sohn nach Toronto.

Bücher von Rosa Jahoda
  • Zur Kenntnis der Entwicklungsgeschichte von Brongniartella byssoides. Philosophische Dissertation, Universität Wien 1927 (Maschinenschrift).

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© Reinhard Müller -- Graz, im Oktober 2006

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