Liesl Zerner

seit 1943: Elizabeth Paetel
geborene Elisabeth »Liesl« beziehungsweise »Elise« Zerner, verheiratete Paetel
geb. Wien, am 22. Oktober 1905
gest. New York, New York, im März 1986
sozialdemokratische Parteifunktionärin



Elisabeth Zerner, Tochter des Arztes Theodor Zerner (Wien 1868 – Wien 1921) und der Hausfrau Sara Susanne Zerner, geborene Brecher, hatte zwei Geschwister: den Physiker Fritz Zerner (1895–1951) sowie die Pianistin, Volksbildnerin und sozialdemokratische Parteifunktionärin Gertrud Zerner, verheiratete Magaziner (Wien 1899 – Wien, am 3. Oktober 1984). Nach dem Abschluss des Gymnasiums arbeitete Liesl Zerner als Sprachlehrerin in Wien. Schon früh wurde sie Mitglied der »Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Deutschösterreichs« (SDAP), besuchte 1930 die Arbeiterhochschule Wien und war anschließend Redaktionssekretärin der »Arbeiter-Zeitung« (Wien). Nach der Niederschlagung des Aufstands zur Verteidigung der Demokratie im Februar 1934 wurde sie im illegalen Kampf Mitglied des sogenannten Schattenkomitees aus ehemaligen Mitgliedern der »Arbeiter-Zeitung« und arbeitete offiziell als Sekretärin des Wiener Rechtsanwalts Paul Schick (1880–?), der vor allem verfolgte Sozialdemokraten verteidigte. Sie war Mitarbeiterin des Zentralkomitees der »Revolutionären Sozialisten Österreichs« und des Schulungsausschusses. Im Januar 1935 wurde sie verhaftet, im März 1936 in einem großen Sozialistenprozess wegen ihrer Untergrundarbeit nach vierzehn Monaten Untersuchungshaft zu sechs Wochen Arrest verurteilt. Nach ihrer Freilassung nahm sie die illegale Tätigkeit wieder auf, wurde Ende 1936 bis Anfang 1937 drei Monate im Anhaltelager Wöllersdorf interniert, Ende 1937 erneut verhaftet und kam aufgrund einer Amnestie frei.
Liesl Zerner emigrierte 1938 nach Frankreich und 1940 in die USA, wo sie sich in New York (New York) niederließ und US-amerikanische Staatsbürgerin wurde. 1943 heiratete sie den Journalisten und Schriftsteller Karl Otto Paetel (Berlin, am 23. November 1906 – New York, N.Y., am 4. Mai 1975), der 1935 aus Deutschland geflüchtet und 1941 in die USA gekommen war. Als Elizabeth Paetel wurde sie bis zu dessen Tod enge Mitarbeiterin ihres Mannes.


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© Reinhard Müller -- Graz, im Oktober 2006

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